5. Kapitel: "Wir Zwei und ein paar Flaschen Wein."
Luna hält in jeder Hand eine Weinflasche, als ich ihr die Tür öffne.
„Weiß oder Rot? Der Rosé ist da drin." Prompt presst sie ihre Prada-Handtasche gegen meine Brust. Ich halte sie fest, sodass sie nicht runterfallen kann, als Luna sich die hohen Schuhe von den Füßen streift.
„Du hast drei Flaschen mitgebracht?" Perplex lege ich ihre Tasche auf der Kommode ab.
„Du hast Liebeskummer, drei Flaschen sind ja wohl das Minimum", erläutert sie in einem Tonfall, der impliziert, dass ich das doch aber wissen müsste.
„Es gibt Wolfsbarsch, gib mir den Weißen", fordere ich sie auf.
„Bitte", fügt sie hinzu. „Gib mir bitte den Weißwein. Hast du keine Manieren, oder was?"
„Hatte ich nie", erwidere ich.
„Ich sterbe vor Hunger, ich hoffe, der Fisch ist lecker", seufzt sie und folgt mir. Sie setzt sich an den Tisch.
Ich grinse sie über die Schulter hinweg an.
„Ich dachte schon, du stellst dich neben den Stuhl und wartest, bis ich ihn dir vorziehe."
„Na, hör mal, nachdem du behauptet hast, du hättest kein Benehmen? Für wie blöd hältst du mich eigentlich?"
„Auf 'ner Skala von eins bis zehn?", will ich wissen und werfe ihr einen Korkenzieher zu. Sie fängt ihn natürlich nicht, sondern schreit auf, als er in ihrem Schoß landet. „Von sowas brechen meine Nägel ab", knurrt sie. „Die waren teuer, also machst du den Wein auf, du Idiot."
„Ich verbitte mir diesen Umgangston."
„Und ich verbiete dir, mich aufzuziehen, während wir essen, und über dein Problem mit dieser Frau reden. Wenn du mich ärgerst, kann ich mich nicht konzentrieren."
„Tu mal ruhig weiter so, als wärst du in Wahrheit schlau."
Ich höre mich an wie Vincent.
„Ich hoffe, zu ihr warst du netter als zu mir, denn falls nicht –" Sie unterbricht sich. „Hm, ich sollte wohl besser bis nach dem Essen damit warten."
„Denn falls nicht?", wiederhole ich fragend.
„Falls nicht, dann muss ich dir leider mitteilen, Dag, dass du ein hoffnungsloser Fall bist und keine Frau der Welt es je auf Dauer mit dir aushalten wird, das ist die harte Realität."
„Keine Zartbesaitete vielleicht."
„Nix da zartbesaitet. Keine, Dag. Wirklich gar keine. Du schilderst mir jetzt nochmal in Ruhe, was genau da zwischen euch gelaufen ist."
Ich schenke mir ein Glas Wein ein und leere es in wenigen Zügen. „Ich habe dir doch schon erzählt, wir haben uns auf der WG-Party kennengelernt und es hat sich was entwickelt."
„Wie genau habt ihr euch kennengelernt? Wer hat wen angesprochen? Sie dich oder umgekehrt?", versucht sie sich ein konkretes Bild zu machen.
„Vincent hat sie angesprochen", druckse ich herum.
Luna zieht fragend eine Augenbraue hoch.
„Hast du deinem besten Freund die Frau ausgespannt?"
„Nein, Mann. Er fand sie hübsch, aber er ist nach wie vor nicht über seine Ex hinweg."
„Aha", meint sie desinteressiert.
„Egal, er hat sofort gewittert, dass ich was von ihr wollte. Die Spannung zwischen uns war greifbar. Ich hätte auch direkt aufstehen und sie einfach küssen können, ich wette mit dir, wir hätten angefangen, uns noch an Ort und Stelle gegenseitig die Klamotten vom Leib zu reißen." Luna macht dieselbe Handbewegung wie jemand, der eine Fliege verscheuchen möchte. Ihr Bettelarmband klingelt dabei.
„Okay, genug von deinen Wunschvorstellungen. Was ist denn stattdessen passiert?"
Seufzend spieße ich ein Stück Fisch auf meine Gabel.
„Wir haben getanzt, so einigermaßen auf Abstand. Sie hat gewirkt, als würde ich sie mit meiner bloßen Anwesenheit schon einschüchtern, also hab ich versucht, den Ball flachzuhalten. Hat genau solange geklappt, bis wir allein in der Küche waren. Da hätte ich sie das erste Mal fast geküsst. Aber sie hat mir gesagt, dass sie nichts von mir will, also dachte ich, scheißegal dass ihr Körper eine andere Sprache spricht – nein heißt nein."
„Du bist ein guter Junge", schmunzelt Luna.
„Wir waren dann draußen und haben geredet, sie hat mir Sachen aus ihren Leben erzählt. Man hat gemerkt, dass sie das ursprünglich gar nicht wollte, aber es hat sie innerlich offenbar so wahnsinnig beschäftigt, dass sie nicht anders konnte. Dann hätten wir uns wieder beinah geküsst und danach hat sie mich gefragt, ob ich meine Nummer bei ihr einspeichern will. Ich hab sie gebeten, mich einfach irgendwann anzurufen, wenn sie sich bereit fühlt, für was auch immer das zwischen uns werden sollte. Aber ihre Unsicherheit war spürbar und sie hat mich nicht angerufen. Die Feiertage sind an mir vorübergezogen und von ihr kam nichts. Kein Anruf, keine Nachricht."
Luna tupft sich mit ihrer Serviette über den Mund und greift nach ihrem Glas.
„Wenn sie sich nicht meldet, hat sie kein Interesse."
„Genau das dachte ich auch – bis ich sie einen Monat später wiedergesehen habe. Es war Zufall. Vincent hat sich besoffen und ich wollte ihn nach Hause bringen, aber er hat gemeckert und musste sich dauernd übergeben. Wir sind in eine Bar im Friedrichshain reingestolpert, in der wir vorher noch nie waren. Ich wollte Vincent nur zur Toilette schleifen, damit er dort das meiste rauslassen konnte, sodass er wenigstens die Bahnfahrt überstehen würde."
Luna lachte.
„Und sie war dort? Ach komm, das denkst du dir doch gerade aus."
„Nein, sie war dort und ich musste automatisch grinsen, weil mir das in dem Moment genauso lächerlich kitschig vorkam wie dir jetzt. Sie stand hinter der Theke und es hat sich rausgestellt, dass sie in dem Schuppen arbeitet."
„Das klingt nach einer schlechten Rom-Com."
„Wart's ab, das wird gleich noch viel abgedroschener klingen. Sie hat mir geholfen Vincent nach Hause zu bringen. Danach wollte sie fahren, aber ich konnte nicht anders, zwischen ihr und mir war da noch immer diese Anziehung. Also habe ich sie gebeten zu bleiben. Nur für den Rest der Nacht. Wir haben zusammen auf Vincents Couch gepennt. Erst hat sie Abstand zu mir gesucht, aber irgendwann ist sie zu mir gekrochen und dann lagen wir auf dieser Couch und alles in mir hat gekribbelt so als wäre ich in einem Ameisenhaufen eingebuddelt, als sie ihren Kopf auf meiner Brust abgelegt hat. Ich habe es kaum ausgehalten neben ihr, weil ich sie unbedingt anfassen wollte. Aber ich dachte, dann haut sie vielleicht ab, also habe ich nichts weiter versucht."
„Wie schlecht bist du eigentlich im Deuten der Zeichen? Sie hat mit dir gekuschelt", bemerkt Luna trocken, zerquetscht eine Kartoffel und manscht gleich noch ein bisschen von der Zucchini mit rein. Sie isst wie ein Kind, schießt es mir durch den Kopf. Kurz bevor ein weiterer Bissen in ihren kirschrot geschminkten Mund verschwinden kann, hält sie inne. „Du hättest das Risiko ruhig eingehen können, aber nein, du wolltest lieber langweilig sein. Ihr seid einfach nebeneinander eingeschlafen. Schwache Leistung."
„Lass mich doch. Dann hab ich sie eben nicht angefasst und sie nur gehalten, was ist verkehrt daran?"
Meine Freundin grinst schelmisch.
„Bist du nicht mit 'ner Morgenlatte aufgewacht? Wie hast du die vor ihr versteckt? Der Gürteltrick?"
„Ich bin keine zwölf mehr", empöre ich mich. „Aber ich hatte eh nichts zu verstecken, weil sie nämlich weg war, als ich aufgewacht bin."
Lunas Mund klappt auf und bleibt offenstehen.
„Nicht dein Ernst. Sie ist abgehauen? Wow, die wird mir äußerst unsympathisch."
„Da geht's dir wie mir, weil du nicht denken brauchst, dass sie mich dann wenigstens nach der Nacht angerufen hätte. Ich habe nichts von ihr gehört, aber sie ist mir nicht aus dem Kopf gegangen und ich konnte eine Zeit lang keinen klaren Gedanken mehr fassen; ich hab's gehasst und Vincent genauso, den habe ich unfreiwillig mit in meine Badewanne voller Selbstmitleid gezerrt. Er hat sich bei ihr gemeldet, um sich bei ihr zu bedanken, dafür, dass sie mir geholfen hat, ihn heimzubringen. Er hat sie zum Essen eingeladen und sie hat ja gesagt. Dabei ist das meine Idee gewesen! Ich hatte ihr das an dem Abend vorgeschlagen und sie hat mir vage zugesagt. Ich dachte, sie ruft mich an, aber dann erzählt mir Vincent, er hätte total reibungslos ein Treffen mit ihr eingefädelt. Im ersten Moment bin ich vor Wut fast geplatzt, weil ich sie nicht verstanden habe, dabei habe ich mir wirklich Mühe gegeben. Ich war wieder fast an diesem Punkt, wo's mir egal gewesen wäre; ich war so kurz davor, sie zu vergessen, bis ich erfahren habe, wie leicht das alles für Vincent mit ihr war. Sie hat mir ausdrücklich verboten, dass ich mir ihre Nummer irgendwie über unsere gemeinsame Freundin beschaffe oder jemand anderen. Mir hat sie eindeutig verklickert, wenn ich mich als Erster melde, bin ich sie los – aber Vincent konnte machen, was er wollte."
„Habt ihr euch denn dann zu dritt getroffen, oder hast du Vincent das Feld überlassen, nachdem sie mit dir ja augenscheinlich nichts zu tun haben wollte?", stellt Luna eine Zwischenfrage.
„Ich hätte fast, aber ich wollte wenigstens eine Erklärung von ihr. Irgendwann war ich vor allem neugierig und nicht mehr nur wütend."
„Und wie hat sie sich verteidigt?"
„Gar nicht. Sie hat sich gar nicht verteidigt. Irgendwas wollte sie mir sagen, aber sie hat es einfach nicht über die Lippen gebracht und ich wäre fast ausgerastet. Sie hat mich viel zu spät angerufen, hat Spielchen mit mir gespielt – Sie ist mit mir auf Dates gewesen, aber sie hat mir nie die Gelegenheit gegeben, sie zu küssen", rede ich mich in Rage.
Luna belächelt meinen Aufruhr.
„Mal von vorn: Etwas war zwischen dir und ihr. Wann hat das so richtig angefangen?"
„Wenn du mich das heute fragst, würde ich sagen: nie. Was immer das war, sie hat dafür gesorgt, dass es nie aufblühen konnte." Ich lege mein Besteck weg und trinke noch ein Glas Wein. Luna von Pari zu berichten tut weh. Ich vermeide es, ihren Namen zu nennen, denn er brennt auf meiner Zunge. Das kenne ich schon aus den Gesprächen mit Vincent. Mir wird schlecht davon.
„Spul vielleicht ein bisschen vor", probiert sie meiner Verbitterung entgegenzuwirken. „Zu dem Ich-liebe-dich-Teil."
Ich schließe die Augen und fahre mir durch die Haare.
„Fuck", sage ich leise. „Ich bin mit ihr nach Paris geflogen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt schon monatelang was laufen, was einer Beziehung ziemlich ähnlich war und dort ... ist es passiert. Ich dachte, ich hätte sie geknackt, ihren Panzer durchbrochen. Sie hat es erwidert ... und es war gut, bis es sich am nächsten Morgen falsch angefühlt hat. Wir haben kaum gesprochen auf dem Flug nach Hause und danach auch nicht. Als sie mir gesagt hat, sie müsste dringend mit mir reden, hab ich noch immer gehofft, dass sich das Blatt zum Guten wenden würde ..."
„Daraus ist dann wohl nichts geworden. Sie hat dir gesagt, dass es schön war und sie will, dass ihr Freunde bleibt", zieht Luna die richtigen Schlüsse.
„Sie hat mir mein blödes Herz gebrochen und ich krieg's nicht geflickt. Nichts kann das kitten. Ich kann sie schlechtreden, so oft ich will. Es bleibt beschissen. Alles ist grau und trostlos. Als ob ich mich von ihr in die Friendzone verfrachten lassen. Das ist doch nur hässliches Theater", schließe ich.
Lunas Hand landet auf meiner.
„Lass uns aufessen und danach erzähle ich dir was über die Friendzone, okay?" Ich schaue auf unsere Finger und für einen Moment schleicht sich der Drang bei mir ein, meine mit ihren zu verschränken. Angeekelt von mir selbst ersticke ich das Bedürfnis im Keim. Ich werde es bereuen, wenn ich ihr zu nah komme und ich will vor Vincent morgen im Studio nicht zugeben müssen, dass er den richtigen Riecher hatte. Luna ist nicht Pari und sie als Ersatz zu missbrauchen, wäre moralisch verwerflich.
„Weißt du, Dag ...", beginnt sie, als wir es uns ein paar Minuten später auf der Couch bequem gemacht haben. „Ich will nicht lügen." Irritiert mustere ich sie stumm. „Irgendwie freut es mich, dass diese Frau dich abserviert hat."
„Hey", räuspere ich mich. „Ich bin ein netter Kerl, wann war ich je wirklich fies zu dir?"
Luna schüttelt lachend den Kopf.
„Im Ernst? Du hast mir Signale gesendet und mich später in einem eurer Songs runtergemacht, als wärst du zehn und hättest diese kindische Art mit meinen Gefühlen zu spielen nötig. Zum Glück wissen nur Vincent, du und ich um wen es da geht, das könnte meinen Ruf mir nix, dir nix zunichtemachen. Ich habe all meinen Mut zusammengenommen damals. Als ich dir gesagt habe, dass ich mir mehr mit dir vorstellen könnte, hast du mich ausgelacht. Verstehst du jetzt wenigstens, wie sehr das wehgetan hat? Nein, du bist kein netter Kerl. Nette Menschen erniedrigen niemanden."
„So hast du das empfunden?", frage ich sie schockiert.
„Willst du leugnen, dass du je mit mir geflirtet hättest?"
Ich drücke den Rücken durch und sehe ihr fest in die Augen.
„Wenn, dann höchstens unbewusst."
„Wenn?", hakt sie nach. „Wen willst du hier eigentlich verarschen? Du hast davon profitiert, dass ich mich voll darauf versteift hatte, dass du den ersten Schritt gehen und mich küssen musst, du wusstest, dass ich das von einem Mann erwarte; du hast mit Absicht Situationen herbeigeführt, in denen nur Zentimeter zwischen unseren Lippen lagen und dir einen Spaß daraus gemacht, mich doch nicht zu küssen und mich daran zu erinnern, wer wir sind und wo wir stehen, obwohl du dich in meiner Aufmerksamkeit gesuhlt hast. Du Arsch", beleidigt sie mich und ihre Stimme klingt glockenhell, das düstere Thema zieht sie nicht mehr runter. Mich dafür umso mehr.
„Wieso hast du noch nie mit mir darüber gesprochen, wie arg dich das getroffen hat?"
„Du warst für meinen Kummer verantwortlich. Warum sollte ich ausgerechnet mit dir darüber sprechen? "
„Weil wir Freunde sind."
„Nein, das stimmt nicht", widerspricht sie.
Ratlos blinzle ich.
„Wir sind keine Freunde?"
„Nein, sind wir nicht. Ich bin in deiner Friendzone, das macht einen wesentlichen Unterschied. Der Name ist misleading: Wer in der Friendzone landet, ist nicht mehr mit dir befreundet. Nimm mich als Beispiel, ich bin eine Person, mit der du lieber befreundet wärst, weil du kein romantisches Interesse für mich hegst, aber umgekehrt habe ich kein Interesse daran, mit dir befreundet zu sein."
„Und was tust du dann hier?", frage ich sie.
Sie lächelt so süß, dass ich glatt Karies davon kriegen könnte.
„Ich genieße dein Leiden wegen Pari, weil ich sadistisch veranlagt bin."
„Wow", murmle ich.
Luna legt ihre Hand an meine Wange wie im Späti letztens. Ihr Gesichtsausdruck ist eine komplexe Mischung aus ehrlichem Mitleid und gnadenloser Schadenfreude.
„Sag mir, dass ich nicht so schlimm war", fordere ich sie auf.
„Warst du aber", entgegnet sie ungnädig.
„Das stimmt doch gar nicht", halte ich bockig dagegen.
„Selbst- und Fremdwahrnehmung", nuschelt Luna, verschränkt die Arme vor dem Körper und blickt aus dem Fenster.
„Mir war nicht klar, dass dich das dermaßen mitgenommen hat", sage ich leise.
„Inzwischen kannst du dir ja vorstellen, warum", antwortet sie.
Ich betrachte sie und werde das Gefühl nicht los, auf einmal einen ganz anderen Menschen vor mir zu haben. Dauernd macht sie den Leuten etwas vor, aber das hier scheint pur und echt zu sein. Die Luna unter den zehn Kilo Schminke, die die nicht ständig aufdreht und übertreibt, war mir schon immer lieber. Genau die kommt auch jetzt zum Vorschein und trotzdem ist es eine Seite von ihr, die ich noch nie zu Gesicht bekommen habe.
„Ich habe dir verziehen, falls du dich das fragst", informiert sie mich. „Mir ist irgendwann ein Licht aufgegangen. Du und ich, wir passen nicht zusammen. Ich bin viel zu selbstsicher für dich."
Skeptisch ziehe ich die Brauen zusammen.
„Denkst du das wirklich?"
Sie sieht mich an.
„Ja, natürlich."
„Du bist also selbstsicher", bemerke ich ironisch, setze das letzte Wort noch in imaginäre Gänsefüßchen, um deutlich zu zeigen, dass ich ihr nicht glaube.
„Ich weiß, du hältst mich für fake. Und das bin ich. Aber ich bin das von Herzen gern und die Leute, die mit mir befreundet sind, wissen und respektieren das. Du warst der einzige, der mir das nie abgenommen hat. Du denkst bis heute, ich würde irgendwas kompensieren und deine Perspektive hat mich das erste Mal nachdenklich gestimmt, nachdem du mich endgültig in die Wüste aka die Friendzone geschickt hast. Der Gedanke hat mich tierisch verunsichert, dass andere mich vielleicht so sehen könnten, wie du mich siehst. Wäre mir eigentlich egal gewesen. War mir am Ende dann aber doch nicht schnurz. Weil ich dich ehrlich mochte – Und ich schätze, ich mag dich noch immer. Aber die Zeiten, in denen ich mir eine Beziehung mit dir gewünscht habe, die sind vorbei. Ich will nicht mit jemandem zusammen sein, der sich weigert, mich so zu sehen, wie ich tatsächlich bin."
Ihre Worte hallen in mir nach. Auch nachdem sie längst gegangen ist, hocke ich auf dem Balkon, blicke zum Himmel hinauf und spule alte Treffen von Luna und mir vor meinem geistigen Auge ab. Ich habe nicht mit ihr geflirtet, sie hat es falsch interpretiert. Sie wusste bei mir zu jeder Zeit, woran sie war und es war kein Krampf für sie, das aus mir rauszubekommen, ich habe es x-mal erwähnt, immer wenn wir uns gesehen haben. Es bloß auszusprechen hat mich lockerer gemacht. Wir haben rumgealbert und gelacht, ich habe sie nie anders behandelt als andere Frauen, von denen ich nichts wollte.
Mit einer Sache hat sie jedenfalls Recht. Mir ist das zwar noch nie aufgefallen, aber Luna und ich haben keine gemeinsame Basis mehr, seit ich ihr gesagt habe, dass ich lieber nur mit ihr befreundet wäre. Ich befürchte, das ist es, was Pari und mir nun droht.
Millionen Liebeslieder
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