Kapitel 50 - Donnerstag, 25.8. (*2*)
Nach dem Essen gingen Sina und Tom ein wenig spazieren auf den weitläufigen Wanderwegen. Engumschlungen kamen sie nicht besonders weit, waren aber lange unterwegs, weil sie viele Küsse und Zärtlichkeiten austauschen mussten.
Sie sprachen nicht viel, hingen ihren Gedanken nach, dachten an Annas Geschichte, dankten beiden dem Schicksal, dass Tom die Mädchen retten konnten.
Dankten aber auch für ihr riesengroßes Glück.
Sie waren so sehr eins miteinander, dass sie auch nicht wirklich sprechen mussten. Auf einer Bank ließen sie sich nieder. Sie legte sich wieder auf seine Oberschenkel, genoss seine Nähe.
„Ich liebe dich so sehr, Tom! Aber ich habe beschlossen, dass ich das Glück mit dir verdient habe!" erklärte sie lächelnd.
Mein Gott, war sie süß! War sie reizend! Sein Herz setzte wieder einmal ein paar Schläge aus.
Er streichelte nur wortlos ihr schönes Gesicht. Darüber schlief sie ein, lächelte im Schlaf.
Ja, kleine Maus, du hast alles Glück der Welt verdient, und ich bin dankbar, dass ich zu diesem Glück gehöre, dachte er. Aber ich habe das Glück mit dir auch verdient. Mit diesem Gedanken schlief auch er ein.
Als sie aufwachten, waren Toms Beine eingeschlafen. Er musste eine ganze Weile herumhüpfen, bis das Blut wieder ordentlich zirkulierte. Sina lachte sich halb kaputt. „Soll ich die Bergretter alarmieren?" japste sie zwischen zwei Lachanfällen.
„Ja, lach du nur! Ich opfere mich als Kopfkissen für meine Süße, und sie lacht mich aus!"
Er nahm sie in den Arm. Bis er wieder laufen konnte, konnte er sie genauso gut ein wenig niederknutschen, Strafe musste schließlich sein!
Aber sie schien die Bestrafung nicht allzu ernst zu nehmen, schien sie sogar zu genießen! Dann musste er härtere Bandagen anwenden und sie schwindlig küssen. Doch auch das genügte scheinbar nicht wirklich!
Vielleicht akzeptierte sie ihre Strafe, wenn er ein bisschen unter ihrem knappen Shirt, unter ihrem sehr knappen Shirt, unter ihrem atemberaubenden knappen Shirt, das er erst jetzt so richtig wahrnahm, nach Haut suchte, um ein bisschen zu fummeln, denn er fummelte so wahnsinnig gern bei ihr!
Doch auch das schien das kleine Biest zu genießen!
Dann blieb nur eines. Er würde den Reißverschluss an ihren Jeans und den Knopf öffnen müssen, und sie ein bisschen streicheln, da, zwischen den Beinen, wo sie es sehr gerne hatte, gestreichelt zu werden.
Sie wollte schimpfen mit ihm, aber er verschloss ihren Mund mit seinen Lippen.
Halt die Klappe! dachte er innerlich grinsend. Nimm deine Strafe an!
Er hörte in der Ferne Stimmen, schaffte es gerade noch, sie nach oben zu bringen, und ihren Reißverschluss wieder hochzuziehen, sie unschuldig auf seinen Schoß zu setzen, bevor die Wanderer um die Ecke bogen.
Sie grüßten ihn freundlich, er grüßte freundlich zurück.
„So ein Netter!" sagte der eine. „Der gehört bestimmt zu dem Heli, der vorne bei der Hütte steht."
„Aber die Frau hätte schon ein bisschen freundlicher schauen können!" meinte seine bessere Hälfte. „Die hatte ganz glasige Augen! Die hat bestimmt was genommen!"
„War das nicht der Tom Bergmann?"
„Dann war das die Kleine, die ihn gestern angebaggert hat im Drogeriemarkt!"
„Die hat ihn nicht angebaggert! Das ist seine Freundin! Hat die Bauer Marga erzählt!"
„So ein Quatsch! Die Inge war dabei! Die haben sich nicht gekannt!"
So bekam die arme Sina ihr Fett weg, nur weil sie ihren Tom ausgelacht hatte, und der sie dafür hart bestrafen musste.
Als die Gruppe um die nächste Ecke gebogen war, schüttete sich Tom vor Lachen aus. Er hatte Ohren wie ein Luchs und hatte die Unterhaltung bis zu diesem Punkt mitbekommen. Dafür waren jetzt seine Beine wieder eingeschlafen, und er hüpfte wieder auf und ab.
Dabei erzählte er ihr von der belauschten Unterhaltung. „Ich glaube, an deinem Ruf müssen wir in den nächsten Tagen etwas arbeiten!"
„Da hast du ja gerade viel dafür gemacht!" beschwerte sie sich.
„Das war knapp!" gestand er grinsend ein. „Aber ich hatte die Wahl: Entweder eine sexuell frustrierte oder eine kompromittierte Sina!"
„Sexuell frustriert? Das eine Mal hätte ich sicher überlebt!"
„Aber so ein Orgasmus interruptus kann schwerwiegende Folgen haben!"
Jetzt bekam Sina einen Lachanfall! „Na, wenn der Fachmann spricht, muss der Laie das glauben!" Sie kriegte sich gar nicht mehr ein. „Dann Dankeschön, dass du mich vor so ernsthaften Gefahren bewahrt hast!"
„Bitte! Gern geschehen!" Er grinste sie frech an, sah aus wie ein kleiner Junge, der seine Eltern gerade ausgetrickst hatte. Sie hätte ihn auffressen können vor Liebe. „Um nicht zu sagen: Es war mir eine außerordentliches Vergnügen!" Er kam ihrem Ohr gefährlich nahe bei diesen Worten. Das lockere Gespräch und das, was seine Finger vorher mit ihr angestellt hatten, hatte ihn schon wieder ordentlich heiß gemacht.
„Jetzt brauche ich entweder einen Gegendienst, oder du trägst mich zur Hütte zurück! Die enge Jeans reibt so, dass ich nicht mehr laufen kann!"
„Das ist jetzt eine Ausrede, oder?" zog sie ihn auf.
„Kann schon sein! Wahrscheinlich habe ich einfach eine wahnsinnige Lust auf eine Runde Petting!" flüsterte er herausfordernd und knabberte sehnsüchtig an ihrem Ohrläppchen. Sein Atem ging vor Erregung nur noch stoßweise, kitzelte ihre Ohrmuschel, vernebelt ihre Sinne.
Er nestelte ein Kondom aus seiner Hosentasche, drückte es ihr in die Hand. „Jetzt komm schon! Viel Arbeit wirst du eh nicht mehr haben!" Sie fanden es beide wunderbar, wie sie sich mit Worten anheizen konnten, wie frei sie sprechen konnten miteinander.
Sie öffnete die Knöpfe an seiner Jeans, mittlerweile hatte sie schon Übung darin, streifte ihm das Kondom über. Er wartete sehnsüchtig auf das Streicheln ihrer Finger. Doch sie wollte mehr. Sie kniete sich vor ihn und schloss ihre Lippen um ihn.
Er stöhnte laut auf. „Auch nicht schlecht!" flüsterte er. „Lass ich gelten!" Es dauerte wirklich nicht lange, und er stöhnte laut auf, vergrub seine Hände in ihren Locken, hielt ihren Kopf fest, um sie zu stoppen.
Da waren schon wieder Stimmen zu hören. Sie setzte sich schnell auf seinen Schoß. Er seufzte wohlig auf. Das tat gut!
Die Gruppe war auf Höhe der Bank angekommen.
Sina grüßte freundlich, die Wanderer grüßten zurück, warfen einen Blick auf Tom, der mit halbgeschlossenen glasigen Augen noch ziemlich in den Seilen hing.
„War das nicht der Tom Bergmann?" fragte einer. „Wie war denn der beieinander! Hat der was genommen?"
„Ja, das war er! Aber der wird halt kaputt sein! Die Bergretter haben viel Arbeit in der Hauptsaison."
„Und das war wohl seine Freundin? Ist ja wirklich ein hübsches Ding!"
„Die soll ja auch sehr nett sein, was man so hört!"
Tom schüttelte sich vor Lachen, als die Männer weg waren. „Eins zu eins!" stieß er hervor, drückte seine Süße fest an sich.
Dann machte er sein Knöpfe wieder zu.
„Duuu, Krabbe? Du brauchst aber jetzt keine Angst zu haben, dass das zur Gewohnheit wird! Es ist nur, weil ich mich heute so verdammt gut fühle, so frei, so jung, so glücklich!"
Sie sah ihn mit gespieltem Ernst an. „Deine Erklärung beeindruckt mich gar nicht! Morgen gehe ich aufs Polizeirevier und zeige dich wegen sexueller Nötigung an!"
„Ja, ja!" Er küsste sie zärtlich.
„Aufs Polizeirevier will sie, die Kleine!" Noch ein Kuss.
„Zu den sechs hübschen Polizisten!" Ein leidenschaftlicher Kuss.
„Die sich nach Regensburg versetzen lassen wollen wegen dir!" Ein langer, leidenschaftlicher Kuss.
„Weißt du, was die dir sagen? Lady, sie sind so sexy, sie sind die sexuelle Nötigung in Person!"
Sina lachte, bis sie Bauschmerzen hatte. „Also heute bist du echt ein Kasper!"
„Ich bin todernst und sage nur die Wahrheit! Probier's doch! Mich spricht jeder Richter frei! Und die Richterinnen sowieso, weil die meinem Charme nicht widerstehen können!" Sina hielt sich die Seite vor Lachen.
Er hob sie einfach hoch, setzte sie auf seine Hüften und drehte sich im Kreis mit ihr.
„Ich bin so glücklich, Sina! Kann man denn so glücklich sein?" fragte er plötzlich ganz ernst. Er stellte sie ab, drückte sie fest an sich, hielt sie einfach lange in den Armen. So lange, bis er seine Tränen weggeschluckt hatte, bis seine Augen wieder fast trocken waren. „Wie konnte ich denn leben ohne dich?"
Sina kämpfte ebenfalls mit Tränen. „Wir dürfen so glücklich sein, Tom! Wir dürfen das, oder?"
„Ja, Süße! Wir dürfen das!" Er streichelte ihr Gesicht. „Komm, gehen wir zurück. Vielleicht ergattern wir eine Tasse Kaffee." sagte er leise.
Engumschlungen kamen sie an der Hütte an.
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