Kapitel 132 - August 2012
Achtung Triggerwarnung! Tod von Kindern! Aber denkt daran, es ist nur eine Geschichte!
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An seinem vierzigsten Geburtstag lag Tom auf der Liege im Garten, sah seiner Rasselbande zu, die mit Vincent und Paula Völkerball spielten.
Phillip war zwölf, besuchte das Gymnasium der Domspatzen, war ein kleiner Star am Klavier, sang fast alle Soli, war seit seiner Einschulung immer Klassenbester gewesen, ohne aber je ein Streber zu sein.
Er war äußerst beliebt, wurde in jedem Schuljahr zum Klassensprecher gewählt. Seine technische Begabung hatte sich weiter bestätigt, in jeder freien Minute bastelte er an irgendetwas herum. Außerdem wurde er langsam zum Schwarm aller Mädchen!
Die um ein Jahr jüngere Lea besuchte den Mathematischen Zweig des Gymnasiums, rechnete immer noch den lieben langen Tag. Sie war zu einer kleinen Schönheit herangewachsen, wurde ihrer Mutter Andrea immer ähnlicher. Sie interessierte sich sehr für Kochen und Backen, wuselte viel um Sophia herum.
Seltsam, dass sich solche Begabungen vererbten! dachte Tom.
Felix und Annika würden nächstes Schuljahr aufs Gymnasium gehen, sie hatten sich für den Sozialwissenschaftlichen Bereich entschieden, da er den unterschiedlichen Begabungen der beiden am besten entgegenkam. Annika war eine Sportskanone, konnte ausgezeichnet zeichnen und malen, hatte viel Interesse an Naturwissenschaften, ausgenommen Mathematik.
Sie las mit Vorliebe in Leas oder Phillips Bio-, Chemie- oder Physikbüchern.
Felix spielte zwar immer noch Fußball, war aber nicht der größte Kicker. Er schrieb kleine Geschichten und sogar Gedichte, liebte aber auch die Logik der Mathematik.
Der sechsjährige Dominik würde im September eingeschult werden, war ein hübsches, aufgewecktes Kerlchen, der gerne las, wie alle anderen auch in dem Alter. Die Lehrer der Schule freuten sich schon auf das nächste Bergmann-Kind.
Leonie war fünf, hätte eigentlich auch schon in die erste Klasse gehen können, war aber sehr klein und zart für ihr Alter. Ein Jahr länger im Kindergarten würde ihr gut tun. Alle seine Kinder waren Prachtexemplare geworden, wie er es bei Sina als Mutter vorhergesehen hatte.
Gut, er war als Vater auch nicht gerade ein Versager, nahm sich viel Zeit für sie.
Die unregelmäßigen Dienste mit den freien Tagen am Stück schufen ihm einen gewissen Freiraum. Die Übungsflüge mit dem Heli waren immer die Familienhighlights. In Urlaub hatten sie es nicht mehr geschafft, aber weder er noch Sina noch die Kinder vermissten etwas. Ein paar Wochenenden auf der Alm hatten ihnen genügt.
Er und Sina - seine Gedanken gingen auf die Reise, er begann zu träumen, nur war sein Traum Wirklichkeit. Sie liebten sich jedes Jahr mehr, sie war noch immer die hinreißenste Geliebte, die ein Mann sich wünschen konnte, sie war die Freundin für ein Leben, sie war seine Mitstreiterin im Kampf gegen Drogen, sie war die Sonne seines Lebens, sie war die Trösterin, die er oft nach einem schrecklichen Einsatz brauchte, sie war sein Leben. Seit zehn Jahren war sie bei ihm und jeder Tag mit ihr war schöner als der vorherige.
Wo steckte sie eigentlich? Er vermisste sie! Die Kinder spielten so versunken. Heute Abend würde es eine große Party geben mit vielen prominenten Gästen, sie gehörten mittlerweile zu den bekanntesten Gesichtern der Stadt.
So eine kleine Liebesrunde als Geburtstagsgeschenk würde er nicht ablehnen.
Er machte sich auf die Suche nach seiner entzückenden, heißen Frau. Er fand sie im Arbeitszimmer, leichenblass saß sich auf ihrem Drehstuhl, wollte ein Blatt Papier in der Schublade verschwinden lassen.
Mit einem Schritt war er bei ihr, kniete sich neben sie, nahm sie in den Arm. „Süße, was ist denn los?" Angst schnürte seinen Hals zu. Er drehte noch immer fast durch, wenn es ihr nicht gut ging. Er griff nach dem Papier, sie wollte es ihm nicht zeigen.
Er entwand es ihr trotzdem. Es waren ausgeschnittene Buchstaben, wie bei einem Erpresserbrief in Filmen.
„Lächerlich!" dachte er noch, bevor er zu lesen begann.
An die verfickte Hure und ihren verfickten Huren-Ficker!
Lasst uns in Ruhe mit eurem Scheiß-Verein,
sonst werden es eure verfickten Zwillinge büßen!
Aufstöhnend ließ sich Tom auf den Boden fallen. „Wann ist das gekommen?" fragte er.
„Gerade habe ich es aus dem Briefkasten geholt!"
„Kein Kuvert?"
„Nein, nur so!" Sie flüsterte nur. „Der muss da am Haus gewesen sein!" Panik klang aus ihrer Stimme.
„Oder die!" Er klang genau so verzweifelt.
„Susanne?"
Dann wurden sie hektisch aktiv. Tom rief auf dem Polizeirevier an, Andreas versprach, vorbei zu kommen. Sina rief Bernadette an, die ihr versicherte, dass Susanne noch in der Forensik war und auch keinen Ausgang bekäme.
Andreas stand kurz darauf mit Christoph vor der Türe. „Eigentlich hatte ich mich ja heute auf die Party bei euch gefreut, aber die solltet ihr lieber absagen! Man kann nie wissen, ob der Zeitpunkt nicht absichtlich so gewählt wurde. Haltet euch erst einmal aus der Öffentlichkeit raus!"
Tom rief Patrick an, der ebenso panisch reagierte und mit Marie herüber kam. Die pragmatische Schwägerin machte sich gleich dran, die Gästeliste abzutelefonieren und die Feier abzusagen.
Bernadette kam mit einem Kriminalbeamten, der Brief wurde ins Labor geschickt, zusammen mit den Vergleichsabdrücken von Sina und Tom. Zwei weitere Polizisten trafen ein, sie wollten die Nacht über im Haus bleiben.
„Wir fahren weg!" bestimmte Tom.
„Keine gute Idee!" wehrte der Kriminalbeamte ab. „Hier sind Sie sicherer als unterwegs. Was mir ein bisschen Hoffnung macht, das klingt vielleicht blöd, ist, dass die Drogenmafia keine Drohbriefe verschickt, sondern gleich zuschlägt!"
Seine Worte beruhigten die Familie ein wenig. Patrick hatte die Kinder mittlerweile ins Haus geholt, sie gebeten in den Zimmern zu bleiben.
Ein Anruf kam: keine Fingerabdrücke auf dem Schreiben außer Sinas und Toms. Die Spezialisten versuchten herauszubringen, aus welchen Printmedien die Buchstaben stammten, aber das würde dauern. In der Nacht schlief kaum einer der Beteiligten. Entsprechend fertig waren sie am nächsten Tag.
Die Polizisten wurden abgezogen, Andreas versprach, die Streife öfter vorbeizuschicken. Tom und Sina ließen die Kinder nicht aus den Augen. In der Presse erschien ein Artikel, dass wegen eines Krankheitsfalles in der Familie das Fest von Dr. Tom Bergmann abgesagt werden musste.
Am nächsten Tag fand Tom einen neues Schreiben.
An die verdammte Hure,
gut dass du das Fest von deinem verfickten Stecher abgesagt hast.
Das hätten deine Augensternchen nicht überlebt!
Die Unlogik dieses zweiten Schreibens machte den ermittelnden Beamten Kopfzerbrechen. Beim ersten wurden Sina und Tom angesprochen wegen der Tätigkeit des Vereines, beim zweiten wegen eines privaten Festes. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht!
Danach war Ruhe, es kamen keine weiteren Schreiben. Sina und Tom wachten weiter mit Argusaugen über ihren Nachwuchs. Doch langsam kehrte Normalität ein. Er küsste ihre Angst weg, beruhigte sie mit dem Streicheln seiner Hände, gab ihr mit seinem Körper die Sicherheit zurück, alles würde gut werden.
Es war nur ein dummer Streich gewesen, niemand bedrohte ihr Glück wirklich.
Eine Woche nach Schulbeginn mussten sie nach München. Es gab einen Empfang beim bayerischen Ministerpräsidenten, geladen waren Personen des öffentlichen Lebens zum Gedankenaustausch mit der Politik.
Sina hatte eine Menge im Kopf, was sie den Politikern alles hinschmettern wollte. Eine Limousine holte sie ab, sie waren sehr elegant gekleidet. Sie sah so entzückend aus in dem zarten langen Kleid, er im Smoking wie ein Gott! Sie schmusten sich im Auto ein wenig ab, fummelten ein bisschen, freuten sich auf die Nacht im Hotel, die sicher kurz werden würde, oder vielleicht auch lang – es kam ganz auf den Standpunkt an.
Der Empfang hatte gerade begonnen, Tom und Sina hielten sich im Arm, viele Blicke lagen auf ihnen, dem schönsten Paar im Saal, das vor Glück strahlte, als ein Bediensteter eintrat mit einem Schild, auf dem stand: Dr. Tom Bergman und Sina Bergmann - Telefon - dringend. In diesem Augenblick wussten die beiden, dass ihr Leben zerbrochen war!
Sie stürzten nach draußen, Tom riss dem Angestellten das Telefon aus der Hand, stellte gewohnheitsmäßig auf Lautsprecher, meldete sich panisch.
Bernadette war am anderen Ende der Leitung. „Die Zwillinge sind verschwunden!" flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme.
„Wie verschwunden?" brüllte Tom, und seine Stimme hatte nichts Menschliches.
„Jemand hat sie aus dem Unterricht geholt!"
„Wer? Wie jemand?"
„Eine Frau! Tom, ein Polizeiwagen holt euch gleich ab, bringt euch nach Hause."
Er hörte das Martinshorn schon, nahm Sina an der Hand, zog sie nach draußen.
Sie hatte kein Wort gesprochen.
Susanne, dachte sie nur. Susanne!
Tom merkte, dass sie am Umkippen war. Im Wagen klatschte er ihr auf die Wangen: „Bleib wach, Sina, Süße, bleib wach! Alles wird gut! Bleib bei mir! Alles wird gut! Sie finden sie!"
Sie schüttelte nur den Kopf. „Susanne!" flüsterte sie ununterbrochen. „Susanne!"
„Nein! Süße, nein! Susanne ist in der Klinik! Sie ist eingesperrt!"
Er küsste ihr tränenüberströmtes Gesicht, seine Tränen vermischten sich mit ihren. „Sina, alles wird gut! Alles muss gut werden! Sie finden sie!"
Er wiederholte diese Sätze wie ein Mantra, sie sagte nur immer: „Susanne!"
Dem Polizisten am Steuer brach fast das Herz angesichts des Leides der Eltern. Er war vor kurzem zum ersten Mal Vater geworden, er konnte so sehr mit den beiden mitfühlen.
Im Hause Bergmann ging es zu, wie in einem Taubenschlag. Kriminalbeamte, Polizisten, Spurensucher, Verwandte, Freunde – alle sprachen und liefen durcheinander.
„Schluss!" brüllte Tom. „Kann uns endlich jemand sagen, was passiert ist!"
Bernadette führte die beiden ins Arbeitszimmer, schilderte die Fakten, die sie bisher ermittelt hatten.
„Also, heute gegen 12.30 Uhr kam eine Frau mit einem Schreiben, von Sina unterzeichnet, dass Tom einen Unfall gehabt hätte, und sie die Zwillinge abholen sollte. Irgendein Fantasiename war eingetragen, nach einem Ausweis wurde nicht gefragt, ein Unterschriftenvergleich nicht durchgeführt, genauso wenig wie ein Kontrollanruf! Die Frau wird beschrieben als 1,60 m groß, ziemlich korpulent, dunkle Augen und Haare, aber kein südländischer Typ, also eindeutig nicht Susanne! Die Zwillinge standen unter Schock wegen des Unfalles des Vaters, gingen bereitwillig mit. Von da an verliert sich ihre Spur. Kein weiteres Schreiben, kein Anruf, nichts! Als deine Eltern die Kinder abholen wollten, haben sie sofort die Polizei verständigt, seitdem läuft die Großfahndung!"
Sina zitterte am ganzen Leib. „Susanne!" wimmerte sie immer wieder. „Susanne!"
Tom holte seine Arzttasche, gab ihre eine Beruhigungsspritze. Sie wollte sich wehren, hatte aber die Kraft nicht mehr dazu.
Als sie einschlief, nahm Tom sie in den Arm. „Alles wird gut!" Seine Stimme war tränenerstickt. „Alles muss gut werden! Alles wird gut! Süße! Alles muss gut werden!"
Am nächsten Tag flogen Hubschrauber das Gelände um die Schule ab, Hundestaffeln aus dem ganzen Bundesland durchforsteten die Wälder, im Netz verbreitetet sich die Nachricht vom Verschwinden der Kinder, unzählige Freiwillige beteiligten sich an der Suche. Alle Medien brachten Aufrufe, Bilder der Kinder, ein Phantombild der Entführerin. In der Nacht wurde privat und offiziell mit Wärmebildkameras weitergesucht.
Tom und Sina hielten sich im Arm, er gab ihr in gewissen Abständen eine Tablette, Sophia fütterte die beiden buchstäblich. Die Kinder waren bei ihren Eltern, Polizisten hielten Wache vor beiden Häusern.
So ging es drei Tage. Tom und Sina konnten kaum noch atmen vor Angst.
Dann kam ein Brief mit der Post. Wieder aus Buchtstaben zusammengesetzt.
Verfickte Hure, fickender Stecher,
sucht ihr noch immer die einzigen Kinder, die ihr je haben werdet?
Dann schaut doch mal nach bei S 35, N 48, W 90 O32!
Sofort gab der Einsatzleiter die Koordinaten an die Suchmannschaften durch.
Es war nicht weit, ein dichtes, steiles, felsiges Waldstück.
Die Eltern hofften wieder.
Bestimmt gab es da eine Hütte, in der die Zwillinge eingesperrt waren.
Bestimmt hatte man ihnen nur Angst einjagen wollen!
Jetzt würde bald alles gut sein!
Sie hielten sich an den Händen, starrten auf die Türe, warteten, dass Annika hereingesaust kam, gefolgt von ihrem etwas bedächtigeren Bruder.
Sie fühlten schon fast die Arme, die sich um sie schlingen würden, amteten den Duft ihrer Haare ein, spürten die weiche Haut ihrer Wangen, die sie gleich küssen dürften, die sie vom Tag ihrer Geburt an so gerne küssten.
Doch die Zeit verging, Stunde um Stunde. Schließlich kam Bernadette mit Andreas und Christoph ins Haus.
Alle drei hatte vollkommen zerstörte Gesichter, von Tränen und Schmerz zerstört.
Wortlos gingen sie auf Tom und Sina zu.
Atemlos fragte Sina: „Ihr habt sich noch nicht gefunden? Aber das kann doch nicht so schwer sein! Oder waren die Koordinaten falsch? Dann sucht halt woanders! Ihr müsst sie suchen! Sie sind irgendwo da draußen!"
Doch Tom hatte verstanden!
Er hatte den Schmerz lesen können!
„Nein!" brüllte er wie ein verwundetes Tier. „Nein!"
Er riss Sina in seine Arme, klammerte sich wie ein Ertrinkender an sie.
Da begriff auch sie, dass die Suche zu Ende war, das niemand ihr ihre Babys zurückbringen würde.
Ihr wurde schwarz vor Augen, sie kippte um, mit einem letzten Gedanken: „Hoffentlich muss ich nie wieder aufwachen!"
Die Nachricht verbreitete sich im Haus. Die Freunde hatten mit ihnen gewartet, gebangt, fassungsloser Schmerz war in den Räumen, in denen bis vor ein paar Tagen das reine Glück geherrscht hatte.
Patrick und Marie brachen zusammen, Nick, Oli und Ben weinten hemmungslos.
Dr. Gruber, der seit drei Tagen hier im Wohnzimmer lebte, hatte alle Hände voll zu tun. Bastian, Florian und Simon unterstützen ihn, während ihnen die Tränen übers Gesicht liefen. Marc hielt Bernadette im Arm, die fassungslos schluchzte.
Als Sina aufwachte, waren die schrecklichen Gedanken sofort wieder da.
Ihre Babys waren tot!
Ihre wunderhübschen Zwillinge hatte ihr ein Monster genommen.
Das Monster, zu dem ihre Schwester geworden war, sie hatte sich all die Tage des Hoffens nicht von diesem Gedanken abbringen lassen.
Von dem Moment an, als sie aus der Betäubung erwachte, wurde sie zum Roboter.
Sie konnte einen Knopf an sich drücken und atmete, bei einem anderen Knopf konnte sie sprechen.
„Geht bitte!" sagte sie leise zu allen, die um sie waren.
Sie konnte nicht auch noch den Schmerz der anderen ertragen.
Der eigene war unerträglich genug!
Zu Bernadette sagte sie nur: „Sucht Susanne!"
Alle verließen das Haus, gingen zu Patrick hinüber.
Sina und Tom blieben alleine zurück. Er wollte sie in den Arm nehmen, brauchte ihren Halt, wollte ihr Halt geben, doch der Roboter blieb starr, wich zurück.
„Wo sind meine Kinder?" fragte sie mit toter Stimme.
„Sie sind tot!" schluchzte er.
„Ich habe noch vier andere! Wo sind sie?" Ihre Stimme klang unmenschlich.
„Bei deinen Eltern!"
„Hol sie!"
„Ich kann nicht, Sina! Ich kann jetzt nicht fahren!"
„Hol sie!" schrie sie ihn an. „Hol meine Kinder!"
Er bekam Angst um seine geliebte Frau, ging aus dem Zimmer, rief Sybille an. Während er auf sie wartete, erfuhr er von Andreas Einzelheiten, die er um nichts auf der Welt hören wollte, aber unbedingt hören musste.
Man hatte seine wunderhübschen Kinder gefunden, an einen Baum gefesselt, mit durchschnittener Kehle und von zahlreichen Messerstichen übersät.
Sie waren schon mindestens 24 Stunden tot gewesen.
Tom schottete sich gegen den Schmerz ab, er versuchte es zumindest, es gelang nicht.
Er versuchte zu atmen, der Schock lähmte seine Luftröhre. Der Polizist holte Dr. Gruber, der ihm eine Spritze gab.
Sina saß im Arbeitszimmer, hatte den Computer eingeschaltet, sah die Fotos ihrer Zwillinge an. Der Babys, die Kleinkinder geworden waren, Kindergartenkinder, Schulkinder.
Sie weinte nicht, Roboter weinten nicht.
Wo waren ihre Kinder, ihre vier übriggebliebenen Kinder, die sie brauchten, für die sie da sein musste, für die sie weiterleben musste?
Sie öffnete die Zimmertüre. „Wo sind meine Kinder? Holt jetzt endlich meineKinder!" schrie sie.
Irgendjemand machte sich auf den Weg, holte Phillip, Lea, Dominik und Leonie.
Sophia kochte Essen. Als die Kinder ankamen, deckte Sina den Tisch, setzte sich mit den Vieren hin und aß. Sie hatte den Knopf gefunden, der ihre Fürsorge um die Kids auslöste, den Knopf, der sie selbst überleben ließ.
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