Kapitel 105 - Ab Juni (*1*)
Im Juni war die Taufe von Vincent, Annika und Felix, wieder im kleinen Kreis. Die Eltern von Marie sahen immer noch auf Patrick hinab, der mittlerweile als Maler und als Komponist sehr erfolgreich war, Geld scheffelte, aber noch immer nicht gut genug war für ihre Tochter, der sie mit Sicherheit auch bald sitzen lassen würde.
Ein so gut aussehender Filou würde sich nie mit nur einer Frau zufrieden geben. Patrick spürte die Ablehnung, doch er hatte sich in den letzten Jahren daran gewöhnt, machte mit Marie oft Scherze darüber.
Er war mindestens genau so glücklich als Vater wie Tom. Die Freunde Paul und Joe, die mittlerweile auch in der Domstadt wohnten, waren Paten für Vincent.
Sina und Tom hatten sich für Greta und Oli sowie für Bernadette und Marc entschieden, die alle die große Verantwortung mit großer Freude annahmen.
Beide Paare hatten sich durch das Liebespaar gefunden, beide wollten zusammen bleiben. Sinas Eltern weinten die ganze Zeremonie lang, waren überglücklich. Der Schmerz über Susanne war leichter geworden, sie sprachen nicht mehr so oft mit einander über sie, dachten auch nicht mehr so oft an die älteste Tochter, die immer noch in der Psychiatrie war, wohl auch nicht mehr heraus kommen würde. Es gab keinerlei Kontakt mehr zwischen ihnen.
Sie gingen noch zum Essen zusammen, nur in einen Biergarten. Die anderen Gäste waren wieder einmal hin und weg von den hübschen Kindern. Vincent war das Abbild seines Vaters. „Den kannst du aber nicht verleugnen!" hörte er immer wieder.
Als ob ich das je wollte, dachte er dann immer. Er liebte den Kleinen abgöttisch. Nur gut, dass seine Marie da eher pragmatisch war, dass sie schon aufpassen würde, dass er ihn nicht grenzenlos verzog.
Marie und Sina gingen mit ihren Söhnen hinein, um sie zu stillen.
„Du bist viel zu dünn!" stellte Marie ruhig fest.
„Ich weiß! Tom schimpft auch schon immer mit mir!" gab Sina zu.
„Du solltest abstillen!" Marie sprach immer alles ganz vernünftig an.
„Hat Tom dich auf mich angesetzt?" fragte Sina
„Nein, ich habe schon selber Augen und einen Kopf zum Denken!"
Sina wusste, dass sie Recht hatte. Tom lag ihr auch schon seit Tagen in den Ohren, sie wog nur noch 45 Kilo, konnte essen so viel sie wollte, sie verlor ständig Gewicht. Vor zwei Tagen war ihr schwarz vor Augen geworden, als sie fertig gestillt hatte. Tom war fast ausgeflippt, hatte alle Informationen übers Stillen und Füttern von Zwillingen aus dem Netzt ausgedruckt und vor ihr auf den Tisch geknallt.
„Da, lies, du Sturkopf!" hatte er sie angefahren. „Es gibt Alternativen, Babys gesund zu ernähren! Aber es gibt keine Alternative für dich!"
Da hatte sie sich eigentlich schon entschieden, wollte nur noch die Taufe abwarten. Sie hatte es ihm versprochen!
„Ja, ihr habt ja Recht! Nächste Woche stille ich ab!" beruhigte sie die Schwägerin.
Sie holte noch Annika, Tom sah sie besorgt an. Aber sie hatte es ihm versprochen! Ab nächster Woche würde er sie wieder einmal aufpäppeln müssen.
Er nahm sie in den Arm, als sie mit seiner Tochter zurückkam. „Du weißt, was wir ausgemacht haben?" erinnerte er sie.
„Ja!" Sie küsste ihn. „Ich habe schon einen Termin!"
Tom wurde langsam gefordert vom Studium. Sie besuchte ihn oft mit den Kleinen an der Uni, sie waren die Stars bei seinen Kommilitonen. Einige Damen hatten zwar immer noch gehofft, seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu können, aber als Sina und die Kinder zum ersten Mal auftauchten, gaben sie ganz schnell auf. Gegen so eine geballte Ladung an Schönheit und Familienglück würde keine von ihnen je ankommen.
Sie gingen nach wie vor in Konzerte, ins Theater oder Kino und auch zum Tanzen.
Babysitter fanden sich immer in ihrem Freundeskreis. Meistens kam Josie, die dann im Gästezimmer schlief, oft boten sich auch Greta und Oli an.
Oli nahm Sina einmal in die Arme, als sie mit Tom um die Häuser ziehen wollte.
„Wer hätte das damals gedacht, an diesem ersten Abend im Club, als ich dich angebaggert habe!" sagte er lachend. „Dass ich ein knappes Jahr später deine Kinder hüten würde!"
Tom stand versonnen dabei. „Ja, damals haben wir alle uns viel nicht vorstellen können!" meinte er.
„Vor allem, dass es eine solche Liebe geben kann!" Schnell nahm er seine Krabbe in den Arm, zog sie zur Türe hinaus. Sein Freund brauchte seine Tränen nicht zu sehen.
Oli sah ihm nach, grinste Greta an. „Stimmt! Von einer solchen Liebe wussten wir damals alle nichts!" Danach musste er dringend seiner heißen Krankenschwester diese Liebe beweisen. Solange die Bergmann-Monster noch schliefen.
Der Verein wuchs und wuchs, war schon weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt geworden. Sie hatten viele Jugendliche aus dem Sumpf ziehen können, was sie alle mit großer Zufriedenheit erfüllte. Sie hatten durch ständige Präsenz die Dealer vor den Schulen vertreiben können, waren nach wie vor in Discos und Clubs, in Jugendtreffs und allen Freizeiteinrichtungen unterwegs.
Sie boten Therapieprojekte, Urlaubscamps für gefährdete Jugendliche an, waren in allen Medien präsent.
Sie waren die Zecken auf der Haut all derer, die ihr Geld mit Drogen verdienen wollten.
Neue Vereine nach ihrem Muster entstanden in vielen Großstädten.
Sinas Geschichten von den Flugblättern waren als Buch erschienen. Sie stellten den Schulen ihrer Stadt Klassensätze als Lektüre zur Verfügung. Andere Städte beschafften sie sich auf eigene Kosten.
Das Buch wurde dadurch schnell ein Bestseller, wurde in den Medien besprochen. Das Geld floss in den Verein. Im Sog dieses Erfolges erschienen ihre Engelgeschichten, Patrick hatte sie bezaubernd illustriert. Die Tantiemen dafür legten sie für ihre Kinder an.
Im Juni rief Schulamtsdirektor Dr. Grau an, fragte nach, ob Sina wieder anfangen wollte im neuen Schuljahr.
Sie überlegte nur kurz, wusste aber eigentlich, dass in ihrem Leben überhaupt kein Platz mehr war für den Dienst an der Schule. Mein Gott, wann sollte sie denn noch Unterricht halten?
Sie sollte das mit Tom besprechen, aber andererseits würde er jeden ihrer Entschlüsse gut heißen!
„Nein! Ich glaube nicht, dass ich nächstes Schuljahr arbeiten möchte! Mein Leben ist mehr als ausgefüllt!" antwortet sie schließlich.
„Das habe ich mir fast gedacht! Sie sind ja sehr engagiert in diesem so wichtigen Verein. Ich denke, Sie haben ihren Weg gefunden!" freute er sich für sie. „Dann beurlauben wir Sie auf unbestimmte Zeit?"
„Ja, bis auf weiteres!" So ganz wollte sie die Verbindung zum Schuldienst nicht abreißen lassen, noch nicht!
Als sie Tom später von dem Gespräche erzählte, teilte er natürlich voll und ganz ihre Meinung. Er musste direkt lachen. „Es blieben sowieso nur die Nächte um zu arbeiten, und dagegen hätte ich ganz entschieden Einwände!"
„Warum denn das?" fragte sie anzüglich.
„Weil du da deine eheliche Pflichten erfüllen musst!" antwortete er nicht weniger anzüglich.
Leider krähten die Kinder los, sie krähten wirklich, schrien nie! Sonst hätte sie ihn schon noch genauer erläutern lassen, was er unter ehelichen Pflichte verstand. Und seine Erklärungen, die mit Sicherheit sehr detailliert ausgefallen wären, hätte sie wieder so erregt, dass sie.... Weiter wollte sie gar nicht denken!
Eines Tages im Juli läutete das Telefon. Der Redakteur einer Abendtalkshow fragte an, ob Sina bereit wäre teilzunehmen.
„Warum ich?" fragte sie verblüfft. „Worum geht es? Um den Verein? Um die Bücher?"
Der Redakteur hatte ein deutliches Lächeln in der Stimme, als er antwortete. „Ja, um alles! Um Sie als Person!"
„Wen sollte denn meine Person interessieren?" wollte sie verwundert wissen.
„Die Nation!" antwortete der Fernsehmensch. Seine Mitarbeiter hatten viele Informationen über die junge Frau zusammengetragen, Fotos versprachen eine telegene Persönlichkeit. Er unterschlug ihr allerdings, dass es eine Reihe von Sondersendungen über engagierte junge Menschen werden sollte, Menschen mit Zivilcourage, und dass sie an diesem Abend der einzige Gast sein würde.
„Das müsste ich schon mit meinem Mann besprechen! Ich habe ja auch zwei Kinder! So einfach ist das alles nicht!" wandte Sina ein, noch ganz perplex.
„Also, wir würden Sie und ihre Familie mit einer Limousine abholen lassen. Einen Tag vor der Sendung. Ihr Mann sollte im Publikum sitzen für kurze Einblendungen. Für Ihre Kinder haben wir eine Kinderkrankenschwester als Babysitterin."
Sie vereinbarten, dass er sich am nächsten Tag noch einmal melden würde.
Tom fand die Idee großartig, als sie es ihm erzählte. „Mehr Publicity können wir nie mehr bekommen!" gab er zu bedenken.
„Dann geh doch du hin! Ich werde das morgen vorschlagen!" Sie wollte nicht im Fernsehen auftreten, nicht wirklich!
„Wenn ich so hübsch wäre wie du, ginge ich schon!" sagte er lächelnd und zog sie auf seinen Schoß. „Jetzt knutsch erst mal ein bisschen mit mir!" forderte er sie auf. „Vielleicht sind dann deine Sinne ein wenig vernebelt, und ich kann dich leichter überreden!"
Sie knuffte ihn. „Frecher Lümmel!"
„Heißer, sehr frecher Lümmel!" gab er zu. Er war schon wieder so verrückt nach ihr, so verdammt verrückt! Und er war so aufgedreht heute! „Sehr heißer, sehr, sehr frecher, böser, ganz böser Lümmel!" flüsterte er in ihr Ohr. „Soll ich dir zeigen, wie böse ich sein kann?"
„Ja!" keuchte sie. Wie immer erregten sie seine Worte unglaublich. Er bemerkte zufrieden, wie sich ihr Rücken durchbog, wie ihre Hand zwischen ihre Beine fuhr. Er fing sie ein. „Was willst du denn? Willst du es dir selber besorgen? Dann mach!"
Er zog ihren Slip nach unten, fasste ihre Hand, führte sie zwischen ihre Beine. Er atmete schnell. Küsste sie, rieb mit ihren Fingern an ihrer Klitoris, wurde atemlos, fühlte den Orgasmus aufsteigen, hatte keine Chance, etwas dagegen zu tun. Sie kamen gleichzeitig, versteiften sich, klammerten sich aneinander, warteten, bis die Nachbeben abgeklungen waren.
Als sie aufstand, sah sie die feuchte Jeans, grinste ihn frech an. „Bloß gut, dass du die Wäsche machst!"
Tom lachte Tränen. Es war ihm nicht im Geringsten peinlich. Das war heiß gewesen, ultraheiß!
Die Babys meldeten sich. „Nette Kinder! Warten immer, bis wir fertig sind!" stellte sie trocken fest.
Tom lachte noch mehr. Dann zog er sie an sich, eng, ganz eng! „Du glaubst doch nicht, dass ich schon fertig bin mit dir?"
Sie fuhr unter sein Shirt. „Falls das eine Drohung sein sollte, hat sie ihr Ziel verfehlt!"
„Das sollte eher ein Versprechen sein!"
„So ist es auch angekommen!"
„Gut! Ich gehe mich mal Duschen und Umziehen!" Sie liebte sein Lausbubengrinsen, seinen Dackelblick, den er immer mehr perfektionierte.
Sina holte Annika und Felix, knutschte sie ab, bis sie das Gesicht verzogen, setzte sie in die Wippen auf dem Tresen. Tom hatte ein Vorrichtung anbringen lassen, in der sich die Kufen einhängen ließen, damit sie auch wirklich sicher standen. Sie wärmte die Fläschchen.
Dann fütterte jeder ein Baby. Wie immer versuchten sie zuerst, dass er Felix und sie Annika hielt, aber die beiden Sturköpfe sperrten sich, so dass sie lachend tauschten.
Danach zogen alle vier mit einer dick wattierten Babydecke aufs Dach. Unter einem Sonnenschirm spielten sie mit den Kleinen, ließen sie ein wenig krabbeln, schmusten sie immer wieder ab. Dann schliefen die Kinder ein.
Tom spielte ein wenig mit Sina, schmuste sie ein wenig ab. „Darf ich mein Versprechen jetzt einlösen?" hauchte er in ihr Ohr. Die Terrasse war absolut uneinsehbar, sie hatten schon manche Stunden hier mit Zärtlichkeiten verbracht.
Sie zog ein Kondom aus seiner Tasche, hielt es ihm hin. „Du hast einen Wunsch frei!"
„Hm! Das ist schwer! Soll ich....., oder lieber...?" Er sah sie verschmitzt an. „Ich weiß! Du sollst mich auf dem Stuhl reiten!" Schön, wie sie sich schon wieder an ihn presste!
Aber er verschwand schnell nach unten, kam mit dem Spiegel aus dem Schlafzimmer, den man kippen konnte zurück, stellte ihn auf den Tisch, stellte den richtigen Winkel ein.
Dann schlüpfte er aus seiner Jeans.
Den Rest sollte sie erledigen.
Sina kam lächelnd und ganz langsam auf ihn zu. Ihr Anblick - die leicht geröteten Wangen, der kurze Rock, die halbgeschlossenen Augen, die Zunge, die über ihre Lippen glitt, dazu der laszive Gang, wie sie ihre Hüften bewegte - erledigte schon fast den ganzen Job. Er schloss die Augen. „Beeil dich, Weib! Sonst brauchen wir gar nicht erst anzufangen!"
Sie hatte die Hände schon an seinem Slip, zog ihn nach unten, stülpte ihm schnell das Kondom über, um ihn nicht zu sehr zu reizen, setzte sich auf ihn. Er öffnete die Augen, sah im Spiegel, wie sie seinen Penis in sich aufnahm, keuchte atemlos.
„Schön!" flüsterte er. „Du bist so schön bei der Liebe!" Er war so bezaubert, heute musste er sie wie eine Königin lieben. Sein Blick wanderte zwischen Spiegel und Wirklichkeit hin und her. Sie ritt ihn ganz langsam. Ihre Hand griff hinter sich, fasste den Teil, den sie nicht aufnehmen konnte, er war einfach zu groß.
Sie streichelte und presste. Er stöhnte laut auf. Das hatte sie auch noch nie gemacht! Das hatte noch keine mit ihm gemacht! Sie war gut, seine Kleine! Sie war echt gut! Sie war echt begabt! Er merkte, dass sie schneller wurde, dass sie atemloser wurde, ein sicheres Zeichen, dass sie zusammen kommen konnten! Sie küssten sich, um ihr Stöhnen aufzufangen.
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