Nach einer beängstigen Weile kamen wir in einem großen hell erleuchteten Raum an, indem Hawkeye, Black Widow und Captain America auf einem Sofa gemeinsam saßen und ein Mann mit dunkel braunen Haaren, einigen Schürfwunden und Kratzern im Gesicht stand, welcher so schien, als hätte er uns bereits erwartet.
Sobald er mich sah, leuchtete ein wütendes Funkeln in seinen Augen auf, was mir ein wenig Angst vor der kommenden Situation einjagte.

Fury betrat den Raum und stellte eine komische Kiste auf den Boden.
Er öffnete die Gittertür des Behälters und die Wachen ließen mich los.

"Mr. Stark wird Sie nun mitnehmen und Sie werden ab sofort bei ihm wohnen. Da aber keiner außer uns von Ihrer Fähigkeit erfahren darf und Mr. Stark eine Lebensgefährtin hat, müssen Sie nun die Rolle des Haushundes übernehmen."

Ich soll was?!

Auf Starks Lippen bildete sich ein kleines Grinsen .

"Das Vergnügen hatten wir ja bereits, nicht wahr? Du wirst mein kleines Geschenk an Pepper sein."

Dann muss er wohl Iron Man sein. Hätte ich mich eigentlich denken können...

"Von Mr. Stark selber kam dieser Vorschlag und somit erklärte er sich auch dafür bereit, Sie aufzunehmen."

Stark machte eine Geste mit der Hand in Richtung Kiste.
Ich blickte sie verdutzt an.

Er glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich da reingehen?!

"Ihr könnt mich da nicht reinstecken! Ich bin keine kleine kläffende Töle!"

Ich schaute Stark wütend an.

"Nein, dafür aber eine große. Außerdem können wir das sehr wohl."

Ich spürte etwas hartes an meinen Hinterkopf und schluckte.
Da sie es wirklich ernst meinten, ließ ich die Erniedrigung über mich ergehen und stieg verwandelt in den Behälter.
Das Gitter wurde zugeschlossen und eine Wache brachte mich aus dem Gebäude.
Erst jetzt verstand ich, wieso es bei der Ankunft so windig war. Ich war die ganze Zeit über auf einem riesigen Flugzeugträger mitten in der Luft. Sofort wurde mir unwohl.
Sie brachten mich quer über die Fläche zu einem Helikopter, in den sie mich verfrachteten. Nachdem Stark und ein Pilot einstiegen starteten wir.

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Nach einer langen Flugzeit erreichten wir einen Landeplatz, auf dem ein weißer sportlicher Wagen stand, der anscheinend Starks Eigentum war, da ich unverzüglich hineingestellt wurde.

Ein bisschen zu protzig für meinen Geschmack.

Stark stieg als Fahrer ein und fuhr los.
Wir waren relativ schnell angekommen, da er über die Straßen fuhr als hätte ihn der Blitz getroffen. Vor mir befand sich dann mein zukünftiges Wohnheim. Es war ein neumodischer 93-stöckiger Tower.

Langsam fügt sich ein Bild zusammen... Was will man mit so vielen Stockwerken überhaupt anfangen?

Er betrat mit mir in der linken Hand das Gebäude und stieg in einen Fahrstuhl. Nach etwas längerer Zeit, kamen wir in einer Art Werkstatt an, indem zigtausende dieser Roboter-Anzüge in allen verschiedenen Variationen standen.
Ich musste schon zugeben, so ganz geheuer war mir das nicht.

Er stellte mich einfach auf dem Boden ab und ging zu einem Werktisch, welcher mittig im Raum stand.

Er kann mich doch nicht einfach so hier stehen lassen? Was bildet der sich ein?

Ich knurrte.

"Ja ja, wart' ab. Wenn ich dich jetzt rauslasse und du einmal aus meinem Sichtfeld verschwunden bist, werde ich dich nie wieder finden.
Allein die Suche wär mir schon viel zu aufwändig. Also..."

Er kramte etwas aus einer vollen Kiste, was sich als ein ledernes Band herausstellte und legte dieses auf den Tisch. Nun befestigte er noch irgendeine Kleinigkeit daran und kam auf mich zu.

"... habe ich das hier für dich. In diesem Halsband ist ein Ortungsgerät eingebaut, somit weiß ich immer, wo du dich gerade befindest und ein kleines Gadget, falls du dich nicht benimmst. Aber das liegt ja ganz bei dir, ob du das ausprobieren möchtest."

Er kniete sich vor die Transportkiste, in der ich mich befand, und öffnete die Gittertür. Nun streckte er seine Hand nach mir aus, um mich zu greifen. Doch das ließ ich mir nicht gefallen, also biss ich ihm kräftig in seine Hand. Er zog scharf die Luft ein, wurde wütend, packte mich grob am Nacken und zerrte mich aus der Kiste. Ehe ich mich versah, war das Halsband umgelegt Halsband und er auf dem Weg zum Waschbecken.
Ich hatte ordentlich zugebissen, weswegen er erstmal Blut von seinem Arm abwaschen musste, bevor er die Wunde verbinden konnte.

Seine Wut war wie weggeblasen beim Anblick seines kleinen Erfolgs. Auch ich wusste, dass ich ab jetzt hier gefangen war.

Er holte aus einer Schublade noch eine Rolle rotes Band heraus und dazu eine Schere.

"Komm her."

Murrend kam ich zu ihm, woraufhin er mich auf die Werkbank hob. Dann legte er ein Stück vom Band aus, schnitt es ab und band es mir mit einer Schleife um den Hals.

"Weißt du was? Ich muss dir mal ehrlich sagen, dass du goldig aussiehst."

Ich verdrehte die Augen. Ich konnte nur lächerlich aussehen. Er hob mich hoch, um mit mir in den Fahrstuhl zu steigen.

"Stock 81."

Das könnte 'ne Weile dauern.

Nach einiger Zeit erreichten wir endlich das Ziel, der Fahrstuhl kündigte das Stockwerk an und die Tür öffnete sich.
Als er mit mir in den Händen den Raum betrat, sah ich den Rücken einer rot-blondhaarigen Frau, welche gerade dabei war, sich in der Küche etwas zu Essen zuzubereiten.

"Du bist schon da? Ich dachte der Aufenthalt ginge mindestens noch drei Tage. Hätte ich das gewusst, hätte ich uns-"

Sie drehte sich um und blickte mich an.

"Überraschung."

"Oh mein Gott... Tony!"

Sie rannte mit leicht feuchten Augen und Hand vorm Mund auf uns zu.

"Awwww, ist der süß."

Bitte?

"Sie. Es ist eine sie. Gefällt sie dir?"

"Willst du mich auf den Arm nehmen? Sie ist traumhaft! So schönes Fell. Und die Augen erst!"

Nun nahm sie mich auf ihren Arm und kraulte mich hinterm Ohr.
Auch wenn ich sie aus Prinzip nicht mochte... Das war nicht schlecht.

"Hat sie einen Namen?"

Stark blickte mich an und ich schüttelte unauffällig den Kopf. Er schaute mich erst überrascht an, überspielte es aber schnell.

"Äh, nein! Das wollte ich dir überlassen."

"Hmm..."

Sie hielt mich nun so, dass sie mir in die Augen sehen konnte.

"Blue..."

Blue?

"Genau! Du heißt ab jetzt Blue, mein kleiner Engel. Der Name ist so bezaubernd, wie deine Augen."

Hm... Blue also.

Stark kam lächelnd auf uns zu und legte seine Hände auf ihre Hüfte.

"Ich finde Blue ist ein wundervoller Name, Miss Potts."

Nun küsste er sie.
Als sie sich schließlich von einander lösten, fing plötzlich mein Magen an zu knurren.

"Ich denke wir sollten uns langsam ans Essen machen."

Miss Potts setzte mich auf den Boden und ging gefolgt von Stark grinsend zurück in die Küche.
Sie kochten zusammen und redeten noch über einige Sachen, insbesondere über meine "Anschaffung", meine Rasse, etc., was alles von ihm selbstverständlich erlogen wurde, und über seinen Aufenthalt bei S.H.I.E.L.D. Währenddessen hatte ich mich hinter der Couch verkrochen und versuchte erstmal, alles zu verarbeiten.

Das Schoßhündchen von Stark und seiner Gefährtin? Für immer? ... Wie bin ich nur hier rein gekommen. Ich hab jetzt sogar einen Namen...

Für Stark und Potts gab es Spaghetti mit einer fruchtigen Tomatensauce, Garnelen und Rucola. Es roch fantastisch und zu meinen Erstaunen wurde mir eine Schüssel mit dem gleichen Gericht auf den Boden hingestellt, nahe des Esstisches.
Vorerst gab es eine Diskussion zwischen den beiden, da Stark es nicht für richtig hielt, mir etwas abzugeben, da ich nur ein "Hund" wäre und es nicht umsonst Hundefutter gäbe.

Was ein Arsch.

Doch Potts hatte sich dafür eingesetzt, da heute mein erster Tag hier wäre und letztendlich einigten sie sich darauf, dass es nur eine Ausnahme wäre. Sie kniete vor dem Teller und schaute in meine Richtung.

"Hier, das alles für dich, Blue."

Mir war das alles nicht geheuer, doch mein Magen war stärker als mein Misstrauen und ich ging langsam und geduckt Richtung Teller.

"So ist's gut..."

Als ich bereits das Essen beschnupperte streckte sie plötzlich ihre Hand nach mir aus und ich zuckte wieder in meine geduckte Haltung zusammen. Doch sie tätschelte mir nur den Kopf und ließ mich dann in Ruhe, um sich ihrem Essen zu widmen. Nun traute auch ich mich an meines und es schmeckte unglaublich. Noch besser als es roch.

Nach dem Essen fuhren beide nochmal los, um einzukaufen und bevor sie das Wohnzimmer verließen, sagte Stark noch, 'Jarvis' sollte aufpassen, dass ich nichts anstellen würde und wenn doch, wüsste er was zu tun wäre.
Diesem Jarvis war ich aber bis jetzt noch gar nicht begegnet, auch befand er sich gar nicht in diesem Raum. Also ging ich erstmal auf Entdeckungstour.
Aber bis auf einer großen Couch und zwei Sesseln, die vor einem überdimensional großen Fernseher standen, fand ich auf dieser Etage nichts und niemanden, somit konnte ich ungestört machen was ich wollte; es würde ja keiner bemerken.
Doch ich blieb zur Sicherheit, falls dieser Jarvis den Raum betreten sollte, in Wolfsgestalt, sonst gäbe es höchstwahrscheinlich Stress mit Stark und da er mich ja so gerne hatte, wollte ich gar nicht erst wissen, was dann passieren würde.

Der köstliche Geruch von den Essensresten lockte mich in die Küche. Zwar war ich satt, doch hatte ich noch Appetit.
Der Topf stand auf einer Kücheninsel; so kletterte ich an den Schrankgriffen hoch. Zwar war es ein bisschen holprig, da ab und zu die Fächer komplett aufgingen, aber ich gelangte heil und unversehrt oben an.

Als ich mich gerade an das Essen ranmachen wollte, bekam ich plötzlich einen leichte Stromschlag.
Ich erschrak und sah mich hastig um, doch konnte niemanden sehen.

Hab ich mir das nur eingebildet?

Vorsichtig neigte ich meinen Kopf wieder dem Essen zu.
Und wieder einer!
Ich fing an zu knurren.

"Pfoten weg vom Essen!"

Und wieder erschrak ich.
Es war, als würde die Stimme von der Decke kommen.
Schnell sprang ich vom Möbelstück runter und durchsuchte den ganzen Raum.
Hinter Schränken, unter der Couch, zwischen den Sesseln, einfach überall, doch fand und vor allem, was mir am meisten Angst einjagte, roch überhaupt nichts.
Niemand war da.

Auf jeden Fall kein lebendiges Wesen...

Nun bekam ich Panik. Ich hatte schon oft von sogenannten verlorenen Seelen gehört, doch bis zu diesem Zeitpunkt nicht daran geglaubt.

Ängstlich verkroch ich mich unter einem Sessel und hoffte darauf, dass die beiden so schnell wie möglich zurück kämen.