Eigentum von S.H.I.E.L.D
Ein leises Pipen holte mich aus meinem Schlaf, welches immer lauter wurde, je weiter ich zurück in die Realität kam.
Ich öffnete langsam meine Augen und wurde von einem hellen Licht geblendet. Als ich mich an die Helligkeit gewöhnen konnte, sah ich, dass ich in einem Krankenzimmer war, angekettet an einer Untersuchungsliege.
Ich hatte fast überall irgendwelche Schläuche und Kabel befestigt, fünf allein schon an meinem Oberkörper, einer in meinem Arm, der zu einem Tropf führte und einer durch meinen Mund in den Magen hinein, welcher mit Abstand der unangenehmste war.
Noch dazu wurde ich auch noch künstlich beatmet.
Was ist passiert?
Ich hörte sich nähernde Schritte und aus Reflex heraus, tat ich so, als würde ich schlafen.
Eine Tür wurde geöffnet und die Schritte hielten an.
"Wie lange wird es dauern, bis sie wieder bei Kräften ist?"
Fury.
"Kann man schlecht sagen... Es könnte in einer Minute so weit sein, oder erst in einem Monat."
Dr. Banner! Beruhigend, seine Stimme zuhören.
"Können wir die Prozedur nicht beschleunigen? Sie liegt hier schon seit 5 Tagen und ich will endlich wissen, ob es funktioniert!"
Funktioniert? Was funktioniert?
"Mr. Fury... Ich kann nichts dagegen machen. Haben Sie Geduld."
"Uns läuft die Zeit ab! Loki ist kurz davor, die Erde zu terrorisieren und wer weiß, was er mit dem Tesserakt noch alles vorhaben wird? Wir können jede Unterstützung gebrauchen!"
Die glauben doch nicht wirklich, dass ich denen helfe? Das Thema haben wir doch bereits geklärt. Ist mir doch egal, ob irgendein Spinner mit seinem Spielzeug ein bisschen Aufmerksamkeit ergattern will, außerdem haben sie doch die ach so hoch angesehenden Avengers. Wofür brauchen die dann noch mich?
"Ich bin mir der derzeitigen Lage deutlich bewusst, Sir. Aber wieso jemanden zu etwas zwingen, was lebensgefährlich ist? Die Avenger Initiative wird das schon schaffen. Außerdem wissen wir überhaupt nicht, ob es tatsächlich funktionieren wird..."
"Nein, wir haben es hier mit einem Gottessohn zu tun. Sie wird uns eine große Hilfe sein und um dies zu testen, muss sie so schnell es geht wach werden. Ich habe ihr ständiges Gezicke langsam leid! Wenn sie uns nicht freiwillig helfen will, wird uns Starks Erfindung halt helfen."
Mein Puls wurde schneller und zeitgleich auch das 'Pipen' des Monitors.
"Ich weiß, dass du mich hören kannst. Du wirst nichts dagegen tun können, denn wenn du dich wehrst, gibt es Schmerzen. Aber das kennst du ja bereits von deinem Halsband, nicht wahr? Es ist nun einfach nur eine kleinere modifizierte Version dessen und man kann es nicht sehen. Sehr praktisch, nicht wahr?"
Ich öffnete meine Augen und blickte in Furys kalt grinsendes Gesicht.
"Es ist nun ein Teil von dir."
Ein Teil von mir...
Meine Augen weiteten sich. Ich realisierte langsam, was das zu bedeuten hatte. Sie hatten mir dieses Ding irgendwo eingepflanzt...
Wütend riss ich mit all meiner Kraft an den Schellen und schlug, wie auch trat wild um mich. Dr. Banner erschrak und wich einen Schritt zurück. Fury blickte emotionslos auf mich herab.
"Du bist von nun an Eigentum von S.H.I.E.L.D."
NEIN! Nein. Das darf nicht wahr sein...
Ich ließ mich erschöpft zurückfallen und weinte. Dr. Banner verließ seufzend gefolgt von Fury den Raum und ich weinte noch so lange, bis ich irgendwann einschlief.
Am nächsten Tag wurde ich von einem Soldaten geweckt. Hand- und Fußfesseln waren zu meiner Verwunderung schon gelöst, wie auch alle Schläuche entfernt und mit dem Befehl folgte ich ihm durch ein paar Gänge.
Er führte mich in einen großen, leeren Raum und schloss die Tür beim Verlassen hinter sich zu. Nun stand ich da und wartete, dass etwas passierte.
Nach einer Weile beschloss ich mich erstmal "umzusehen".
Naja, wie schon gesagt, der Raum war leer, also vertrat ich mir eher gesagt ein bisschen die Beine. Wenn man schon mal die Chance hat, sich frei zu bewegen, sollte man sie auch nutzten.
Ich dachte über all das nach, was am Vortag passiert war und da kam mir die Idee, meinen Körper nach dem Fremdkörper abzusuchen. Doch dieser war anscheinend so tief im Fleisch, dass man ihn nicht ertasten konnte. Ich wurde eh gerade dabei gestört, als jemand den Raum betrat.
Es war Rogers.
"Ich bin hier, um dich von nun an im Nahkampf zu trainieren. Du hast in den letzten Woche einiges an Kraft verloren, die wir für S.H.I.E.L.D.s Nutzen wiedererlangen müssen."
Ohne Vorwarnung rannte er auf mich los. Das alles kam gerade ein bisschen zu plötzlich, weswegen ich im ersten Moment wie gelähmt am anderen Ende des Raumes stehen blieb.
Kurz bevor Rogers mir aber eine verpassen konnte, wich ich aus und seine Faust hinterließ eine Beule in der Wand.
"Kannst du vielleicht ein wenig langsamer machen?"
Sofort holte er zum zweiten Schlag aus und ich duckte mich schnell weg.
"Das war wohl ein 'Nein'."
Ich wollte erstmal weg von den Wänden, zwischen denen mich Rogers womöglich noch einkesseln würde und rannte in Richtung Mitte.
Dort angekommen drehte ich mich um, um direkt vom dritten Schlag überrascht zu werden. Ich wich dieses Mal zur Seite aus und verpasste ihm einen Tritt. Dieser schien ihm nicht viel auszumachen, denn er packte einfach mein Bein und warf mich meterweit in die andere Richtung.
Während ich krampfhaft versuchte, mich zu beruhigen, kam dieses Gefühl in mir auf. Kurz war ich in Trance, doch wachte im nächsten Moment selbstbewusst und vor allem wütend wieder auf.
Ich erhob mich und fixierte Rogers, der beobachtend und der Mitte des Raumes stand.
"Jetzt bin ich an der Reihe."
Ich rannte in Höchstgeschwindigkeit auf ihn zu und attackierte ihn von allen Seiten. Größtenteils konnte er alles abwehren, doch hie und da landete ich einen Treffer.
Wir kamen wieder in die gleiche Situation, in der er einen Tritt von mir abfing und mich zu Fall bringen wollte, doch diesmal drehte ich mich mit dem Bauch Richtung Boden, ließ mich auf meine Hände fallen und trat mit meinem freien Bein und ganzer Kraft in sein Gesicht.
Er ließ los und taumelte zwei Schritte nach hinten. Das hatte ihn wohl überrascht.
Ich ging in Kampfposition und sah, wie Rogers sich ein bisschen Blut von der Nase wegwischte.
Ich grinste.
Doch Rogers wirkte auf eine gewissen Art zufrieden, was mich noch wütender machte.
Der Kampf ging weiter.
Er kam auf mich zu und langte zum Tritt aus, ich wollte es ihm gleich machen und ihn abfangen, doch hinter ihm war solch eine Wucht, dass ich wiederholt durch den Raum flog.
Ich hustete und japste nach Luft. Der Aufprall auf dem Boden hatte es mir ganz schön zu getan und ich brauchte erst mal eine Pause. Doch die bekam ich natürlich nicht, denn ehe ich mich versah kassierte ich einen zweiten Tritt in die Magengrube.
Meine Angriffslust wandelte Rogers in ein rotes Tuch. Ich erhob mich und trat immer wieder auf ihn ein. Er wehrte zwar jeden meiner Tritte so gut es ging ab, doch ich jagte ihn durch den Raum, bis er derjenige war, der an der Wand stand.
Ich ließ nicht locker.
Nun fing ich an, mit aller Kraft auf ihn einzuschlagen. Irgendwann müsste er müde werden und dann würde ich ihn treffen!
Er schlug plötzlich mit viel Kraft gegen meinen schlagenden Arm und versuchte mich mit einem darauffolgenden Tritt zu treffen. Doch meine Reflexe liefen jetzt auf Hochtouren.
Ich packte mir sein Bein und trat ihm sein anderes weg, sodass er auf den Boden knallte.
Ich fixierte ihn und sah ihm tief in die Augen.
"Ich brauche euer mickriges Training nicht!"
Allerdings hatte ich mich zu früh in Sicherheit gewogen, denn er zog mir die Beine weg, sodass ich auf den Boden fiel und abschließend festigte er mich noch mit 'nem Polizeigriff.
"Sicher?"
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