9. Kapitel - Der erste Schultag (2.Teil)

~ Miss Nashton, wollen Sie mir erklären, wie es sein kann, dass Sie einen Elementarzauber beherrschen, den die meisten Oberelementoren versämmeln? Wir sehen uns morgen früh in meinem Büro. ~

Das war das einzige, was die Schulleiterin, dessen Namen ich noch nicht kannte, äußerte, bevor sie mir einen Zettel in die Hand drückte und sich von mir verabschiedete. Wenn das nicht mal komisch war, aber egal, ich möchte noch was essen, bevor die Mittagspause vorbei ist....

Ich setzte mich also an den Tisch zu Mel und wie man es mittlerweile von Mel erwarten konnte, fing sie direkt an zu reden, doch was sie sagte, hätte ich eher weniger erwartet :,, Hey Eve, sag mal, kann es sein, dass du Ashley Allover in deiner Klasse hast? Ich meine das Mädchen, dass als einzige Schülerin trotz Kleidungsfreiheit eine Schuluniform trägt. Und diese zwei roten, niedlichen Haarbänder, die sie trägt.... Ich habe gehört, sie soll das Element Licht besitzen, deshalb habe ich dich gefragt. Ja, ich weiß, dass sie im normalen Unterricht auch in meiner Klasse ist, aber ich meine sonst eben...''

,,Ja super, dann werde ich dieser Göre also noch öfter über den Weg laufen, als mir lieb ist...'', konterte ich stumpf auf Mel's Frage, damit ich ausdrücken konnte, wie sehr ich dieses Mädchen verabscheute, doch das kam bei Mel wohl anders an als gedacht... ,, Wieso magst du sie denn nicht? Sie ist echt ein toller und netter Mensch... Mel redete zwar weiter, aber ich hörte ihr nicht mehr zu, da sie mich völlig missverstanden hatte. Da fiel mir plötzlich noch was anderes ein. Mrs. Evson nannte Shane wie nochmal mit Nachnamen? Mr. Menson? oder Mr. Medson? Nein, sie nannte ihn Mr. Mendon ! Ich kannte doch einen Mr. Mendon. OMG! Mein ehemaliger Englischlehrer wäre laut Aussage von Ashley also...Nein, nein, ich werde Shane selbst fragen und keine voreiligen Schlüsse ziehen, ich meine, schließlich gibt es auch abertausende mit dem Nachnamen Nashton...Nach dem Essen ging ich noch einmal ins Zimmer, um mir den Zettel anzuschauen, den die Schulleitung mir gegeben hatte. Auf dem Zettel stand eine kurze Nachricht geschrieben:

~ Miss Nashton,

ich bitte Sie hiermit, nach dem Gespräch, welches wir haben werden, sofort in die Bibliothek zu gehen und das Buch über den Erwachten anzufragen. Die Bibliothekarin wird wissen, welches Buch gemeint ist. Ich fordere Sie zudem dazu auf, dass alles vertraulich bleibt und wirklich niemand davon etwas erzählt bekommt.

Mit freundlichen Grüßen, die Schulleitung ~

Schön... jetzt habe ich nicht nur Probleme wegen Shane und der Göre Ashley, sondern darf jetzt auch noch meiner besten und einzigen Freundin den Rest meiner Zeit hier auf dem Internat ins Gesicht lügen?! Das werde ich garantiert nicht tun! Wenn sie mich explizit danach fragen sollte, werde ich ihr die Wahrheit sagen. Egal was die Schulleitung mir auch erzählen mag... Obwohl, wenn die Schulleitung mir etwas privates erzählt, dann kann ich das doch nicht einfach weitererzählen, oder? Nein, dann würde ich das für mich behalten müssen...Ob ich wollte, oder nicht. Jemand klopfte an die Tür und holte mich somit aus meinen Gedanken.

,,Ja, herein.'', antwortete ich einfach, doch hätte ich so etwas wie einen Röntgenblick gehabt, hätte ich diese Person niemals in mein Zimmer gelassen. ,,Was willst du von mir, Shane? Erst nett zu mir sein und sich in der Klasse dann als ober cool aufspielen und damit dann schon am ersten Tag vom Unterricht suspendiert werden... Was hast du dir dabei bitte gedacht, hm?'' Ich musste ihn das einfach fragen, denn ich hätte ihn niemals für einen solchen aufgeblasenen Macho gehalten, der denkt, dass er es sich erlauben kann, der Lehrerin Wiederworte zu geben. ,, Also was das angeht, ich musste mal kurz für mich alleine sein, wollte das aber nicht der gesamten Klasse direkt auf einem Tablett servieren. Weißt du, ich spiele mich öfters mal auf, weil meine Eltern keine Elementoren sind. Mein Vater ist Englischlehrer an einer hoch angesehenen Schule und meine Mum... Nun ja, meine Mum gibt es nicht mehr. Ich bin sozusagen der Außenseiter hier auf der Schule und zudem einer der wenigen Schüler, die das erste Schuljahr wiederholen müssen.'', erklärte mir Shane. So gut er es zumindest momentan konnte. Das Gefühl gab er mir in der Momentanen Situation, allerdings gab es kein Versprechen, dass er mich nicht nur ausnutzte, um nicht alleine sein zu müssen. Aber wer weiß das schon, deshalb setzte ich zu einer Antwort auf das Gesagte von Shane an.

,, Weißt du. Ich bin sichtlich überrascht, dass du jetzt wieder so freundlich bist, denn den anderen hast du auf einer viel negativeren Art zu verstehen gegeben, dass du der Obermacker von der Welt bist und du tun und lassen kannst, was du willst. Ich weiß, dass du das, was ich noch zu sagen habe, nicht hören willst, aber du kannst ja jederzeit gehen, wenn du das Gefühl bekommst, dich eingeengt zu fühlen. Meine Mum und ich lebten schon seitdem ich geboren wurde nur zu zweit, denn mein leiblicher Vater hatte meine Mum vor meiner Geburt alleine gelassen. Wir hatten glücklich zusammengelebt, bis kurz vor meinem 16. Geburtstag, denn dann wurde ich hierhin geschickt. Und stell dir vor, meine Mum kann auch kein Element bändigen, aber trotzdem gehen die anderen mit mir normal um, da es nicht wichtig ist, wer aus deiner Familie bändigen kann und wer nicht. Wenn du willst, kann ich das allen mitteilen, dann musst du dich nicht mehr alleine fühlen, aber hör auf so ein Arsch den Lehrern gegenüber zu sein. Die haben dir doch nichts getan, oder? Wenn doch versohle ich allen Lehrern persönlich den Hintern ! Und jetzt hör auf so eine Schnute zu ziehen und erkläre Mrs. Evson doch einfach deine Situation. Vielleicht wird sie das verstehen...'', eigentlich hatte ich noch vor, Shane nach seinem Vater zu fragen und ihm von dieser Göre Ashley zu erzählen, aber das konnte ich ja auch später noch machen, denn die Mittagspause war zu Ende und wir hatten schließlich noch Unterricht.

Mit einem knappen ,,Bis später!'' schob ich Shane aus dem Zimmer und machte mich schnellstmöglich auf zum Elementar-Training meines anderen Elements...Dunkelheit.

Hier wurden wir ebenfalls von Mr. Iclasio unterrichtet. Zumindest hatte ich das angenommen, doch der Lehrer klärte uns auf. ,, Meine sehr geehrten Schüler, ich bin Mr. Iclusia und bin der Zwillingsbruder von Mr. Iclasio, deshalb werden wir oft verwechselt, aber ihr könnt anhand unseres Elemente erkennen, welcher Lehrer gerade vor ihnen steht. Heute beginnen wir mit etwas leichtem. Ich möchte euch heute beibringen, wie ihr Auren von anderen Lebewesen lesen und erkennen könnt. Denn eine Aura ist nicht nur eine Ausstrahlung. Die Aura eines Menschen kann euch die gesamte Geschichte eines Lebewesens offenlegen. Aber zu den Farben und Bedeutungen kommen wir in den nächsten Unterrichtstagen.'', erzählte Mr. Iclusia zu Ende, bevor wir uns daran machten, eine Aura zu lesen. Keinem der Schüler, auch mir nicht, gelang es irgendeine Aura zu lesen, weshalb der Unterricht vorzeitig beendet wurde und sich Mr. Iclusia wohl noch einmal Gedanken machen wollte, wie er den Schülern das Auren lesen besser erklären könne.

Ich packte wie alle anderen Schüler gerade meine Schulsachen ein, als ich ein hellblaues leuchten wahrnahm. Es strahlte Geborgenheit und Hilfsbereitschaft aus. Ich blickte nach oben... eher gesagt hatte ich vor nach oben zu blicken, aber stattdessen knallte mein Kopf gegen das Kinn meines Lehrers. ,, Haben sie es gerade etwa geschafft, meine Aura zu lesen, Miss Nashton?'' Mit einem kurzen schütteln gelang es mir allerdings der Frage auszuweichen und den Raum stillschweigend zu verlassen. Ich ging nochmal auf den Vertretungsplan zu, da ich mich super auf das Element der Manipulation gefreut hatte, doch dieses Fach schien heute auszufallen. Na gut, dann blieb ja nur noch das Gespräch mit der Schulleitung...

Als ich vor der Tür ankam, erblickte ich die Göre Ashley, wie sie mit ihren ,,Freundinnen'' tuschelte und des Öfteren auf mich zeigte. Diese blöde Kuh soll mich in Frieden lassen !, dachte ich mir. Kurz nachdem ich den Gedanken vollständig realisieren konnte, hatte ich Ashley in eine Schwarze, schwebende Kugel verpackt. Ich würde sie gerne für immer darin schmoren lassen... Nein, was bitte habe ich da für Gedanken!!! Ich muss sie rauslassen! Aber das kann ja bis nach dem Gespräch warten...

Mir wurde die Tür von einer jungen Dame, wahrscheinlich die Sekretärin, aufgehalten und ich trat in das Büro der Schulleitung ein, gespannt auf das, was sie mir zu sagen hatte. Wollte ich das denn überhaupt wissen? Egal, letztenendes kann ich es jetzt auch nicht mehr ändern... Das Gespräch kann ruhig kommen, ich bin bereit!!!

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...Und so endet das nächste Kapitel. Hat es euch gefallen? Werden alle Probleme gelöst werden, oder kommen noch weitere dazu? Vielleicht trifft Eve ja auch auf eine nie da gewesene Person oder verliert sich selbst.... Das werdet Ihr erfahren, wenn ihr weiterlest und... naja, dafür muss ich dann erstmal weiterschreiben ^^

Das Bild hat übrigens die liebe @funkenhummel für mich erstellt. Dankiii ^^

Euer Mini_Mimigma

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