11.Kapitel - Die verrückte Wahrheit
~ ,, Bevor Sie gehen, muss ich Sie bitte noch einmal sprechen, denn ich habe Ihnen eine wichtige Botschaft zu übermitteln. Und da ich mir bewusst bin, dass Sie anschließend viele Fragen haben werden, schlage ich Ihnen vor sich zu setzen...'', sagte die zierliche und sehr klein wirkende Krankenschwester, die mir mit Ihrer Bitte nicht nur auf den Nerv kletterte, sondern mir einen ungewöhnlichen Schauer verursachte... ~
„Okay, aber wenn es geht, würde ich gerne heute noch dieses Zimmer verlassen, also bitte...ich höre", entgegnete ich der zierlichen Krankenschwester, die sichtlich erleichtert schien, dass ich mich dazu entschieden hatte, ihr Gehör zu schenken. Man konnte es alleine an ihrem Gesicht sehen, denn ihre Stirnfältchen verschwanden, gleich nachdem ich zugestimmt hatte, mir ihre Nachricht anzuhören.
~Nunja, also wie fange ich am besten an, ohne, dass du gleich noch länger hier auf der Krankenstation bleiben musst. Okay, ich hab's...
Es begann kurz nach deiner Geburt. Man gab dich an eine Pflegefamilie weiter, da deine wahren Eltern verfolgt wurden, doch heute geht es ihnen gut. Deine Pflegefamilie bekam zudem die Erlaubnis, dich zu adoptieren ,weshalb du auch den Namen Nashton übernommen hast. Normalerweise heißt du mit Nachnamen „Crystalstorm", denn deine Familie hatte zu Urzeiten die besondere Kraft, jegliche Kristalle zu materialisieren und meistens nutzten deine Urzeit-Vorfahren diese Gabe, um Stürme zu erschaffen ,die andere Lebewesen davon abhielten, deine Vorfahren anzugreifen. Im 17. Jahrhundert entstand allerdings erst der Name, den du heute eigentlich tragen solltest... Also soweit die Kurzfassung... Es gibt noch einige Dinge, die ich dir auch noch erzählen muss, aber darauf komme ich später nochmal zurück...~
Okay, jetzt verstand ich gar nichts mehr. Ich gab mir selbst eine Ohrfeige, nur um zu sehen, ob das hier gerade wirklich der Realität entsprach und ich nicht einfach von irgendjemandem manipuliert wurde. Also um das alles wirklich zu verstehen... Ich habe in Wirklichkeit andere Eltern, die mich weggegeben haben, weil sie sich in Sicherheit wissen wollten? Wow, ich habe ja echt tolle leibliche Eltern. Zudem habe ich also einen ganz anderen Nachnamen? Jetzt verstehe ich zumindest, warum mein jetziger Nachname immer so fremd für mich klang... Aber welchen Grund hätten die Nashton's gehabt mich aufzunehmen? Und woher weiß dieses Mädchen soviel über meine Lebensgeschichte, über die ich selbst gar nichts weiß... Ich hasse es, nach einem Gespräch mehr Fragen als Antworten zu haben, denn als ich dem zierlichen Mädchen generell dazu Fragen stellen wollte, fiel mir erst auf, dass sie schon längst verschwunden war... Vielleicht würde mir das spätere Gespräch mit der Schulleitung mehr Aufschluss über meine Lebensgeschichte geben...
Ich ging nach diesem wirklich überaus angeregten und gar nicht einseitigem Gespräch erstmal auf mein Zimmer, nur um einen Brief mit folgender Nachricht aufzufinden:
~ Sehr geehrte Miss Nashton,
wir würden Sie bitten an dem heutigen Unterricht wieder teilzunehmen. Sie haben allerdings Glück, denn wenn Sie es nicht wollen, können wir Sie bis zur nächsten Woche nicht dazu zwingen, da Sie von Ihrer überaus fähigen Krankenschwester für den Rest der Woche krankgeschrieben wurden.
MfG Das Schulkollegium\Die Schulleitung
Ich meine, an sich ist das doch etwas gutes, denn dann kann ich dieses doofe Buch abholen und mich ein bisschen über die Erwachten, sowie deren Entstehung und vieles weiteres belesen. Schließlich hatte sich die Schulleitung auf ihrem Zettel ziemlich direkt ausgedrückt...
Ich ging also auf direktem Wege zur Bibliothek, also das hatte ich zumindest vor, doch stattdessen bog ich wie von selbst in Richtung des großen Saales ab, denn dort musste es wohl gerade Essen geben. Und ich hatte mordsmäßigen Hunger. In der Halle angekommen, wurde mir schnell bewusst, dass viele der hier anwesenden über mich tuschelten und andere wiederum Gerüchte zusammenbrauten und anfingen, diese an andere Schüler weiterzuerzählen, doch daran ließ ich mich nicht stören. Zumindest nicht, bis ich etwas zu essen bekommen hatte. Ich gesellte mich mit meinem wohl leicht überfülltem Tablett zu Mel und unseren anderen Klassenkameraden, doch hier war es still, wie in einer Windstillen Wüste.Niemand von ihnen schien mich bemerkt zu haben. Komisch...
„ Hi Leute, was ist denn los? Ihr seid alle so still? Bin ich irgendwie ein Monster oder sowas? Falls ja, und ich sollte es noch nicht bemerkt haben, wäre jetzt der richtige Augenblick, um es mir zu sagen...", versuchte ich ein Gespräch anzufangen, doch keiner ging darauf ein. Auch als ich mit Mel sprach, bekam ich von ihr keine Antwort... Was bitte war hier los? Ich versuchte es mit allem möglichem.Ich warf Teller durch die Gegend, schoss mehrere Lichtstrahlen auf die Schüler, ließ das Essen komplett zu Asche werden, also naja, das waren zumindest die Dinge die ich versuchte, aber kein Teller ging kaputt, kein Schüler wurde durch meine Angriffe verletzt und auch das Essen blieb unbeschadet... Okay, Eve. Denk nach,denk nach, denk nach... Vielleicht muss ich erst das Buch holen? Okay, versuchen wir das.
Ich lief also ziemlich zügig zur Bibliothek und begann mit meiner Suche, nach dem Buch. Irgendwie kam es mir so vor, als ob alle Bücher hier kaum noch Farbe hatten und wohl schon begonnen hatten auszubleichen. Nur ein sonst wohl eher unscheinbares Buch, welches sich in dem ersten Regal in der Obersten Ablage befand, hatte noch eine wirklich ausdrucksstarke Farbe. Zumindest im Gegensatz zu den Büchern, die momentan wohl eher verblichenen Ästen gleichkamen. Ich nahm das Buch in die Hand und Urplötzlich begann sich der Farbkontrast wieder zu stabilisieren und die Menschen mich wieder zu bemerken. Was war das bitte für eine merkwürdige Situation?
Wenn ich ganz ehrlich sein soll: ich war froh, dass diese komische Zeitlupensache doch ziemlich zügig wieder verschwand, denn ein wenig unwohl hatte ich mich schon gefühlt, als ich praktisch unsichtbar für mein Umfeld wurde... Ich leihte mir das Buch aus, ging zurück auf mein Zimmer und fletzte mich auf mein Bett. Endlich würde ich erfahren, was mir die Schulleitung alles nicht sagen konnte. Natürlich mit Ausnahme von allen Dingen, die meine „wirkliche" und meine angebliche Familie betrafen. Für diese Informationen würde ich wohl mit der Schulleitung ein weiteres Gespräch führen müssen...
Ich schlug die erste Seite auf und war gespannt, was ich vorfinden würde und... ich fand stinklangweilige, unbeschriebene Seiten vor... Wollen mich hier wirklich alle verarschen?! Von wegen, ich wäre etwas besonderes!!! Wie konnte man mich so dreist belügen?! Ich kann es nicht fassen, da will man mal wirklich etwas über sein angebliches Ich herausfinden und in dem Buch, indem sich normalerweise die Antworten auf meine Fragen befinden sollten stand einfach gar nichts...
Super... So würde also mein Schulleben aussehen... Man sagt mir, dass ich irgendwer besonderes wäre und ich unbedingt dieses Buch ausleihen müsste und dann sowas. Ich starrte noch immer perplex auf dieses... Naja, buchähnliche Ding. Schließlich war für mich ein leeres Buch noch nie ein Buch. In einem Buch befinden sich, zumindest laut meiner Gehirnzellen, immer beschriebene Seiten. Ein Tagebuch, welches man sich neu kauft, ist davon ja wohl ausgenommen... Und auch ein Notizbuch, aber dieses hier war weder das eine noch das andere... es ähnelte jedem dieser drei Arten von Büchern ein wenig. Es war gebunden, wie ein normales Buch, die Seiten waren leer, wie bei einem Tagebuch und ein Leseband war an dem Buch zu sehen, wie es manche Notizbücher so haben... Ich schaute noch einen Moment lang auf das Buch, doch nichts tat sich... Was hätte ich denn auch erwarten können? Dass das Buch sich auf einmal bewegt und mit mir spricht? Oder dass der Text sich plötzlich einem besonderen Individuum offenbart, was ja wohl ich hätte sein sollen?
Es war mir letztenendes einfach egal. Ich klappte das Buch zu, schob es unter mein Kopfkissen und wartete die Mittagspause ab, bevor ich mich in den Unterricht begab.
Die heutigen Stunden waren einfach ermüdend, denn jede Frage oder Aufgabe die uns gestellt wurde, konnte ich im Handumdrehen anwenden oder beantworten. Ich wünschte mir einfach, dass dieser Tag ein schnelles Ende finden würde. Doch das Schicksal hatte sich wohl gegen mich entschieden, denn nachdem der Unterricht beendet war, Mel und ich zu Abend gegessen hatten und ich mich ins Bett legte,fand ich einen Brief ohne Absender unter meinem Kopfkissen. Ich nahm den Brief in die Hand und bemerkte erst dann, dass das komische, nichtsaussagende Buch fehlte. Das bereitete mir seltsame Kopfschmerzen und noch bevor ich die Möglichkeit hatte, den Brief zu öffnen fiel ich in einen unruhigen Schlaf.
- Ich lag in einer Baumkrone, als ich das nächste mal meine Augen aufschlug. Ein paar Sekunden vergingen, bevor ich realisierte, dass ich nicht in meinem Bett im Zimmer lag und das ich zudem ein völlig anderes Outfit trug, als meinen geliebten Pikachu-Jumpsuit. Und falls es niemand wusste. Einer meiner anderen Lieblingshobby's war es, Pokémon auf meiner Nintendo Switch zu spielen. Ja, ich besaß so etwas wie Technologie in meinem alten Zimmer, doch hier auf der Academy brauchte ich so etwas nicht, denn dafür hatte ich ja gar keine Zeit übrig... Erst dann bemerkte ich, dass etwas komisch an diesem Ort war, denn es war hier viel zu still, als das man diesen Ort für entspannend halten konnte. Kurze Zeit danach bekam ich auch meine Bestätigung, weshalb es hier so still und unangenehm war. Eine Gestalt mit giftgrünen Augen lächelte mich an und zeigte mir mit ihren krummen Fingern, dass ich ihr folgen solle. Ich folgte also einer Gestalt, die ich noch nie gesehen hatte... War das hier eigentlich ein Traum, oder passierte das alles hier gerade in Wirklichkeit? Das konnte ich mir nicht beantworten. Zumindest noch nicht, denn als wir an einen Höhleneingang ankamen sah ich, dass man mich aus einem ganz bestimmten Grund hierher geführt hatte. Und was noch passieren würde, konnte mir gar nicht gefallen, denn ich war kurz davor, einfach alles was ich hatte in Richtung des Eingangs zu werfen... Der Grund für das Hierhin führen waren nämlich meine...
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Tja, tut mir leid, aber so etwas musste doch auch hier in meiner Geschichte vorkommen ^^ Ich hoffe ihr hasst mich deswegen nicht, aber ich hoffe, dass ich mein Ziel mit diesem Kapitel erreicht habe... Ihr fragt euch bestimmt, was mein Ziel war, oder? Das beantworte ich euch zu Beginn des nächsten Kapitels.
Bis dahin,
euer Mini_Mimigma
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