Kapitel 5

Grinsend geht Deidara auf Sasuke zu und bleibt vor ihm stehen. „Was ist?", fragt dieser verwirrt, da er keinen Grund für die Laune des anderen erkennen kann. Doch anstatt ihm zu antworten, wackelt der nur anzüglich mit den Augenbrauen und grinst noch breiter. „Wenn du mir nichts zu sagen hast, kann ich dann bitte vorbei?" Langsam wird Sasuke ungeduldig.
Deidara öffnet seinen Mund und will etwas sagen, als Pain kurz neben ihnen stehen bleibt und den Blick über Sasukes Körper gleiten lässt. „Du hast ein nettes Stöhnen"
Augenblicklich wird dem Sasuke unglaublich heiß und sein Gesicht nimmt eine rote Farbe an. Mit einem Grinsen verschwindet Pain durch die Tür Richtung Bar sodass Sasuke wieder alleine mit Deidara im Flur steht.
„Ihr habt es gehört?", fragt er und senkt den Blick auf den Boden.
„Die eigentliche Frage ist: Wie kann man es nicht gehört haben?"
Von Sekunde zu Sekunde fühlt sich Sasuke unwohler in seiner Haut. „Tut mir leid", murmelt er, obwohl es gar nicht seine Schuld war. Immerhin hat er sich nicht alleine dazu gebracht diese Geräusche von sich zu geben.
„Ist doch nicht schlimm." Eine Hand legt sich auf seine Schulter. „So was wirst du auch noch häufig zu hören bekommen, wenn auch vielleicht nicht ganz so extrem", sagt er und grinst schief.
„War es sehr schlimm?", fragt Sasuke, dem das trotzdem unglaublich peinlich ist und am liebsten im Boden versinken würde.
„Wie soll ich sagen... Es hat sich so angehört, als hätte Madara dich auseinander genommen ... Nein, besser noch", sagt er und würde im Kreis grinsen, wenn seine Ohren nicht im Weg wären. Neugierig darauf, was er jetzt sagen würde, schaut Sasuke ihn an. „Es war so, als würdet ihr einen Hardcore Porno drehen." Jetzt will Sasuke definitiv im Erdboden versinken. Allein schon die Erinnerung an das, was vor einigen Minuten geschehen ist, lässt es in seinem Bauch kribbeln. So viel zu Madaras Versprechen, dass er stöhnen würde wie ein Pornostar. „Das ist so peinlich", murrt er. Vielleicht hätte er zu Madara gehen sollen, wenn alle am Arbeiten waren. Dann hätte sie zumindest keiner gehört. Womöglich.
„Komm schon, jeder ist laut, wenn man es mit Mada treibt", versucht er den Jüngeren aufzuheitern. „Auch ich musste das ganze Gegrinse der anderen aushalten, als ich es zum ersten Mal mit ihm hatte. Aber innerlich beneiden sie dich. Und sieh es positiv. Du hattest grade den besten Sex deines Lebens und wurdest dabei sogar noch entjungfert! Denn Madara hat Erfahrung und hat dir dein erstes Mal zu einem Traum gemacht, was ich von mir leider nicht behaupten kann. Wenn du keine Ahnung hast, wie das geht: lass es lieber. Danach tat mein Hintern nämlich 'ne ganze Wochen lang weh! Und ich hatte unglaubliche Angst, als ich hier angefangen habe, da ich dachte es wird mit Madara genau so schlimm. Aber dann - Gott, ich war im Himmel!" Verlegen grinst er. „Glaub mir, du wirst Madaras Schwanz noch zu lieben lernen, wenn du es erst mal mit einer Handvoll anderer getrieben hast. Denn keiner von ihnen ist so gut sein wie er. Und du wirst dankbar sein, wenn er dich durchnimmt, sodass du nur noch Sterne siehst."
Sasuke weiß genau, wovon Deidara redet. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Aber bei dem Gedanken, dass es die anderen Male nicht so wird, wie das erste Mal, sträubt sich etwas in ihm. Er will nicht, dass es anders wird!
„So, ich muss dann auch mal", sagt Deidara und lässt ihn stehen.
Sasuke schaut ihm nach und weiß nicht so recht, was er machen soll, weshalb er zu Kakashi an die Bar geht.
„Kann ich dir irgendwie helfen?", fragt er den Mann, der gerade mehrere Kunden bedient.

Die Bar ist gut besetzt und einige der Männer mustern Sasuke genauestens.
„Ist der Kleine hier neu?", fragt ein Mann mit kurzen braunen Haaren und einer Narbe am Kinn.
„Ja, aber er steht nicht zur Verfügung", erwidert Kakashi kühl.
„Zu schade", sagt der Mann, grinst Sasuke an. Dann wendet er sich wieder Kakashi zu. „Madaras Eigentum?"
Der andere schüttelt den Kopf und antwortet: „Er ist erst seit gestern hier. Und jetzt, zeige ich ihm die Bar. Bitte entschuldige mich, Danzo." Er greift nach Sasukes Arm und zieht ihn ein Stück weg. „Hat Madara dich geschickt?", fragt er und schaut den Jungen an, der den Kopf schüttelt. „Was machst du dann hier?"
„Ich wusste nicht, was ich machen soll und dachte, ich könnte dir helfen. Deidara meinte, dass du es mir erklären würdest."
Kakashi seufzt. „Natürlich zeig ich dir, wie das hier abläuft, aber doch nicht an einem Samstagabend, wenn der Laden voll ist! Was denkt der Kerl sich dabei?" Einen Moment zögert er, sagt dann aber: „Egal, dann hilf mir halt", wirft Sasuke eine Schürze zu. Der fängt sie auf und bindet sie sich um. Kakashi erklärt ihm, welche Gläser für welche Getränke sind und mixt einige Sachen, deren Namen Sasuke vorher noch nie gehört hat. Dann lässt er ihn einige Getränke mischen und einzelne Kunden bedienen. „Kannst du dich kurz um den nächsten Kümmern?", fragt Kakashi, als sein Handy klingelt und er abhebt. „Ja?", sagt er und wartet auf seine Anweisungen. „Izuna kommt gleich. Schick ihn dann zu mir durch", ertönt Madaras Stimme am anderen Ende der Leitung. „Klar mach ich", antwortet Kakashi und will auflegen, sieht dann aber Sasuke, der sich gerade die Hände einsaut und sagt dann: „Es passiert zwar nicht oft, dass ich frage, aber ich bräuchte hier noch jemanden an der Bar. Kannst du noch jemanden zu mir schicken?" Er geht zu Sasuke, klemmt das Handy zwischen Ohr und Schulter ein und hilft ihm bei einem Cocktail. „Ich kümmere mich drum", antwortet Madara knapp und legt dann auf. Kakashi steckt das Gerät zurück in seine Tasche und macht sich daran weiter die Kunden zu bedienen, während er ungeduldig auf Unterstützung wartet. Als er hört, wie sich die Tür hinter ihm öffnet, atmet er erleichtert aus und dreht sich um. Doch vor ihm steht Madara.
„Die sind scheinbar alle im Dienst. Deshalb hab ich kurzerhand beschlossen persönlich zu helfen", erklärt er, als er Kakashis verwirrten Blick sieht.
„Und was ist mit deiner Arbeit?", will der wissen, da er nicht will, dass sein Boss mit seiner eigenen Arbeit nicht hinterher kommt. „Zur Not schaffen wir das hier auch alleine und du -" Mit einer abschätzigen Handbewegung wird er mitten im Satz unterbrochen. „Izuna ist gleich da, der kann das machen. Außerdem ist der in so etwas sowieso besser als ich."
„Findest du es denn wirklich in Ordnung, dass dein Bruder in deinen Laden kommt und deine Arbeit erledigt?"
Madara schaut den Barkeeper ernst an. „Er hat mir seine Hilfe angeboten und die nehm ich auch in Anspruch. Und eigentlich hat dich das nicht zu interessieren."
Kakashi senkt den Kopf, „Stimmt, tut mir leid", und macht sich wieder an die Arbeit.
Sasuke starrt Madara regelrecht an. Er sieht so gut aus. Dann muss er wieder an das Gefühl denken, ihn in sich zu haben, und seine Wangen färben sich rosa. Was ist nur mit ihm los? Das ist doch nicht er!
Kurz erwidert Madara den Blick, wendet sich dann aber ab und macht sich an die Arbeit.
Enttäuschung macht sich in Sasuke breit, aber was hat er denn anderes erwartet? Etwa, dass Madara ihn so anschaut wie Deidara es getan hat? Nein, das würde er nicht tun. Für ihn, war die Aktion eine Sache, die er schon oft getan hat und auch noch oft tun wird. Aber für Sasuke war es das erste Mal und er würde es niemals vergessen wollen. Er könnte es nicht vergessen, selbst wenn er wollte. Plötzlich erschrickt er vor sich selbst, weil er den Drang hat Madara anzufassen und zu küssen.
„Ist alles okay?", fragt Kakashi besorgt. „Du bist so rot im Gesicht." Er legt ihm eine Hand auf die Stirn. „Fieber hast du aber keins."
„Nein, nein, alles ist gut. Mir ist nur warm", sagt er hastig und schluckt, als er prüfend gemustert wird. Doch dann macht er sich wieder an die Arbeit und Sasuke atmet erleichtert aus.
„Madara!", hört dieser seinen Namen und schaut auf. Sein Bruder kommt strahlend auf ihn zugelaufen. Lächelnd nimmt er ihn in den Arm.
„Na, wie geht's dir und deiner Familie so?"
„Wirklich gut! Und dir?"
Madara zuckt mit den Schultern. „Den Umständen entsprechend." Izuna nickt und geht dann durch die Tür, Richtung Madaras Büro. Dieser verdreht die Augen. Die Arbeit nervt!

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„Hast du auch das Gefühl, dass Madara in letzter Zeit ziemlich mies drauf ist?", fragt Deidara seinen Kollegen, der im Flur steht und raucht.
Er nimmt einen weiteren Zug an seiner Zigarette und pustet den Rauch in Kreisen geformt nach oben. „Ja. Er scheint ziemlich genervt und reizbar zu sein... So bin ich drauf, wenn ich zu lange keinen Sex mehr hatte, aber das wird bei ihm wohl kaum der Fall sein."
„Meinst du, wir sollten ihn darauf ansprechen?"
Pain beginnt zu husten und schaut Deidara ungläubig an. „Wenn du es gerne darauf anlegen willst deinen Job zu verlieren, nur zu."
„Oh, also -", doch Deidara bricht ab, als die Tür aufgeht und Madara in den Flur tritt. Erschöpft lehnt er sich mit geschlossenen Augen gegen eine Wand und fährt sich durch das Haar. So steht er da und atmet ein paar Mal tief ein und aus, bevor er die Augen wieder öffnet und seine Angestellten erblickt. Für den Bruchteil einer Sekunde steht ihm der Schock ins Gesicht geschrieben, doch dann glätten sich seine Züge wieder und er wird zornig. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du zum Rauchen gefälligst nach draußen gehen sollst?!", fährt er Pain an, nimmt ihm die Zigarette aus dem Mund und drückt sie an seinem Unterarm aus. Der Schmerz lässt ihn etwas klarer denken und fühlt sich auf komische Weise gut an. Den Stummel drückt er dem anderen wieder in die Hand.
„Und warum steht ihr hier so doof rum? Immerhin werden ihr nicht fürs Gammeln bezahlt. Geht gefälligst zurück an die Arbeit!"
Die beiden Männer werfen sich gegenseitig einen vielsagenden Blick zu, als Madara an ihnen vorbei durch den Flur und in sein Büro geht. „Du solltest ihn definitiv nicht darauf ansprechen", sagt Pain und lässt den Deidara alleine im Flur zurück.

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„Was ist los?", fragt Izuna seinen Bruder, als dieser den Raum betritt und die Tür hinter sich zuwirft.
„Nichts. Was sollte denn sein?", erwidert er und stellt sich hinter seinen kleinen Bruder, der auf dem Schreibtischstuhl sitzt, und schaut über seine Schulter auf die Dokumente vor ihm.
„Du bist so genervt", deutet Izuna auf das Offensichtliche hin.
„Bin ich überhaupt nicht!", gibt Madara genervt zurück.
Izuna grinst ihn leicht über die Schulter an und sagt: „Und du bist ziemlich leicht reizbar." Dann wird er wieder ernst und dreht sich zu seinem Bruder um. „So bist du sonst nicht drauf. Das passt einfach nicht zu dir. Was ist los?"
Seufzend lässt sich Madara auf eine Couch, die an der Wand steht, fallen und legt den Kopf in den Nacken. „Die ganze Arbeit ist mir im Moment einfach zu viel geworden und macht mich fertig. Ich sitze fast den ganzen Tag im Büro und erledige Papierkram. Und wenn nicht... Du weißt ja, was dann ist." Sein Bruder ist mit der letzte Mensch, mit dem Madara über sein Sexleben reden will. Auch wenn dieses quasi ein offenes Buch ist.
„Dann nimm dir doch mal eine Woche Urlaub", schlägt Izuna vor.
Freudlos lacht Madara auf. „Wenn das nur so einfach wäre... Und was sollte ich deiner Meinung nach machen? Nach Hawaii fliegen, mich mit einem Cocktail an den Strand legen und mir eine Hula- Tänzerin arrangieren?" Bei dieser Vorstellung beginnt Izuna herzhaft zu lachen, was Madara immerhin leicht lächeln lässt.
„Ich mach mich dann mal wieder an die Arbeit", sagt er und steht vom Sofa auf.
Als er die Tür öffnet und in den Flur geht, hört er Izuna hinter sich. „Mada?" Sein Bruder ist einer der wenigen Menschen, die ihn - in seiner Gegenwart - so nennen dürfen.
„Hm?" Mit einer Hand auf der Türklinke dreht er sich um.
„Nimm dir ein bisschen Urlaub, auch wenn es nur für zwei Tage ein verlängertes Wochenende ist", bittet er und lächelt seinen Bruder schwach an.
„Vielleicht", sagt dieser und schließt die Tür hinter sich.
„Ach Madara... Du machst es doch sowieso nicht", murmelt Izuna und wendet sich wieder den Dokumenten zu.

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