Kapitel 16


„Angefangen hat es in der Schule. Madara war einige Klassen über mir und wie man erwarten würde, der beliebteste Schüler überhaupt. Sowohl unter den Schülern als auch den Lehrern. Alle fanden ihn super toll und er hat ausgenutzt. Er hat alles bekommen was er wollte. Ein typischer Musterschüler aus irgendwelchen High-School Filmen war er quasi. Super Noten, gutes Aussehen, sportlich, viele Anhänger - eigentlich perfekt, aber auch nur eigentlich. Nie war er alleine. Doch niemand ist perfekt und deswegen auch er nicht. Madara hat grundlos Leute tyrannisiert, aber ohne dass jemand davon erfahren hat. Ein paar seiner Freunde wussten davon, ebendiese die mitgemacht haben, doch nie wurde das auch nur einem Lehrer gegenüber erzählt. Manchmal hat er es sehr offensichtlich gemacht und trotzdem hat es komischerweise keiner gesehen. Und ich war sein Lieblingsopfer. Keine Ahnung wie er ausgerechnet auf mich gekommen ist. Es hat langsam angefangen, wurde mit der Zeit immer regelmäßiger und war irgendwann täglich. Jetzt kann ich nicht mehr nachvollziehen warum ich das mit mir habe machen lassen, aber genau das hat mich verändert, hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Er hat mich zu diesem Menschen gemacht und ist deswegen selbst für die Folgen seiner Taten verantwortlich. Als Madara seinen Abschluss hatte und von der Schule gegangen ist, habe ich alles verändert. Ich habe meine Haare geschnitten und gefärbt, mich immer neu piercen lassen und bin ein vollkommen anderer Mensch geworden. Als die Verwandlung vollbracht war, haben mich nicht einmal meine ehemaligen Freunde wiedererkannt und da wusste ich, dass ich bereit war." Eine kurze Pause folgt. „Ich war bereit mich auf den Weg zu machen, um Madara Uchiha zu vernichten. Und das habe ich nach drei elendig langen Jahren endlich geschafft. Endlich habe ich einen Weg gefunden, wie ich sein Leben, seine eigene Welt, die er sich in den letzten Jahren mühsam aufgebaut hat, zerstören kann", beendet er seine Erzählung. „Und ich bin stolz darauf."
Die anderen wissen nicht so recht, was sie dazu sagen sollen, bis Kakashi den Kopf schüttelt und sagt: „Du bist krank und gestört. Du hast doch gesehen, dass Madara sich verändert hat und ihm etwas an dem Wohl seiner Mitmenschen liegt."
„Dass er sich verändert hat ändert aber nichts an den Sachen, die er mir damals angetan hat. Erst als seine Eltern ihn rausgeworfen haben ist er so geworden, wie er jetzt ist. Taten verändern Menschen, manchmal zum Guten aber auch zum Schlechten. Ich habe jetzt meinen Frieden mit der Sache gefunden und kann ein neues Leben mit neuem Beruf anfangen."
„Wie schade, dass man dich dafür nicht anzeigen oder einweisen kann. Du bist total gestört und ich bin mir sicher, dass du das auch weißt", sagt Deidara langsam.
„Kann sein, dass es so ist aber ihr habt keine Beweise. Und wer erklärt jemanden bitte für verrückt, wenn er nur Rache ausüben will? Ist das nicht ein natürliches Verlangen des Menschen? Was wollt ihr jetzt machen? Könnt ihr Madara noch gegenübertreten und ihm in die Augen schauen ohne daran zu denken, dass er euch die ganze Zeit belogen hat?"
„Uns geht es doch nichts an, was er macht. Mit wem er Sex hat und wie", mischt sich nun auch Sasuke ein.
Pain geht auf ihn zu und bleibt dicht vor ihm stehen. „Dir sind die Verletzung und auch die Eifersucht doch am meisten anzusehen. Du leidest mehr darunter als alle anderen, weil du dich in ihn verliebt hast."
Er will auf ihn losgehen, wird jedoch von Deidara festgehalten. Lachend macht Pain einen Schritt zurück. „Du bist so durchschaubar, mein Junge. Jeder kann anhand deiner Blicke sehen, was du über ihn denkst. Denkst du wirklich, dass wir blind durch die Gegend laufen? Aber zu einer Beziehung mit ihm wird es niemals kommen. Es ist eine hoffnungslose Liebe, die du da verspürst."
„Du hast doch keine Ahnung! Urteile über nichts, von dem du nicht weißt, ob es wirklich wahr ist!", faucht er und wehrt sich gegen den Griff.
Erneut lacht Pain auf. „Natürlich ist es wahr, sonst würdest du wohl kaum so reagieren. Ihr seid alle Witzfiguren, die jemanden brauchen, der sie steuert. Nur wird Madara das nicht sein. vielleicht sollte ich das machen. Ich könnte den Laden an seiner Stelle übernehmen."
„Für jemanden wie dich oder explizit für dich will hier glaube ich keiner arbeiten", sagt Kakashi kopfschüttelnd.
„Siehst du", erwidert Pain. „Ich habe doch gesagt, dass der Club den Bach runter geht. Ich könnte ihn übernehmen, würde damit aber die Angestellten verlieren und Madara verliert die Kunden, wenn es sich rumspricht."
„Hast du jetzt wirklich vor, stolz durch die Stadt zu marschieren und allen zu erzählen, dass Madara sich hat ficken lassen?"
„Nein, das mache ich nicht. Aber ich habe einen Komplizen, so könnte man es fast schon nennen. Diese Arbeit übernimmt Orochimaru für mich, der hat dabei auch noch Spaß. Er kann Madara genauso wenig leiden wie ich."
„Du Schwein! Man macht das Leben eines anderen nicht einfach so kaputt!", faucht Sasuke.
„Man vielleicht nicht, ich aber schon."


„Madara! Jetzt sei doch mal nicht so dickköpfig und hör mir zu!", meckert Hashirama und läuft dem Uchiha hinterher.
„Was solltest du denn bitte noch wichtiges zu erzählen haben? Jetzt wissen es alle mit Sicherheit. Es ist aus! Ich habe versagt und weiß nicht, was ich jetzt mit meinem Leben machen soll! Warum sollte ich dir also noch bei irgendwelchen billigen Erklärungen zuhören?", bekommt er genervt und gereizt zurück.
„Weil es so doch alles nichts bringt. Bist du wirklich so sauer auf mich, dass du mir das scheinbar nie verzeihen kannst? Ich werde dir noch tausendmal sagen, dass es nicht meine alleinige Schuld ist."
„Hashirama, lass mich einfach in Ruhe. Ich bin fertig mit alldem! Mein Leben ist wahrscheinlich im Eimer und ich kann immer noch nicht glauben, dass ich das damals überhaupt zugelassen habe! Vielleicht war ich einfach nur der Falsche, um dich zu ficken. Vielleicht lässt du das ja bei jemand anderem zu. Warum fragst du nicht mal Hidan, ob er Interesse hätte?"
Fassungslos und sprachlos bleibt der Senju stehen und braucht einen Moment, bis er sich wieder gefangen hat. „Wir haben es mehrmals auf diese Art versucht aber kein einziges Mal hat er mir wirklich gefallen. Das wird auch bei allen anderen nicht anders sein und hat sicher nicht an dir gelegen. Was ist deiner Meinung nach denn so schlimm daran ein Switcher zu sein?"
Mit Schwung dreht sich Madara um und bleibt stehen. „Ich habe meinen Ruf damit verloren, das ist daran so schlimm! Und niemand, der mich einfach so auf der Straße sieht, würde denken, dass ich beim Sex mit dir unten liegen muss", gibt er aufgebracht zurück.
„Ist dir dieser beschissene Ruf wirklich so wichtig?", schreit Hashirama schon fast. „Mit deinem Abschlusszeugnis kannst du doch so gut wie überall anfangen zu arbeiten! Warum stellst du dich also so an? Natürlich ist es scheiße einen Laden, den man jahrelang mit harter Arbeit aufgebaut hat, zu verlieren, aber das ist doch nicht direkt die halbe Welt! Vielleicht bist du einfach nicht für die Führungsposition geeignet."
Die Augen des Uchiha verengen sich bei Hashiramas letzten Worten immer mehr. „Soll das schon wieder eine Anspielung auf den Sex sein? Du denkst auch wirklich an nichts anderes, wenn du mich siehst!"
„Was? Wie kommst du da jetzt drauf?", fragt Hashirama irritiert. „Ich habe nicht einmal ansatzweise in diese Richtung gedacht, deswegen habe ich keine Ahnung, was du jetzt plötzlich hast. Aber dein Verhalten ist ja sowieso verdammt merkwürdig."
„Vergiss es einfach und lass mich in Ruhe. Am besten für immer, dann habe ich dich wandelndes Problem nicht länger an der Backe!"
Von den Worten verletzt zuckt Hashirama zusammen und senkt den Blick. „Hasst du mich so sehr? Ich habe das doch nicht mit Absicht gemacht..."
„Natürlich hast du das, sonst hättest du meinen Wunsch berücksichtigt!"
„Zum Sex gehören immer zwei Leute!"
„Deine Argumente sind immer die Selben, fällt dir nichts Besseres ein?"
„Und deine etwa nicht? Immer liegt die Schuld bei mir und jetzt soll ich dich als meinen besten Freund auch noch gehen lassen? Das kann ich nicht, Madara, weil ich dich immer noch liebe!" Jetzt ist es raus. Das, wovor er sich die ganze Zeit gefürchtet hat. Selbst wenn Madara sich wieder beruhigt hätte und alles so hätte sein können wie vorher, ist er sich bewusst, dass es jetzt nach diesem Geständnis nie wieder so sein könnte. Er hat es ihm nie sagen wollen, doch jetzt ist es im Affekt aus ihm herausgeplatzt.
Als wäre er ein Fremder, starrt Madara Hashirama an. Dieser wartet auf eine Antwort, wird dann jedoch maßlos enttäuscht, als sich der andere wegdreht und geht.
„Madara!", ruft er seinen Namen noch, doch der Angesprochene reagiert nicht und läuft einfach weiter. Er taumelt zurück und rutscht mit dem Rücken an einer Wand runter. Der Boden ist kalt und wahrscheinlich sitzt er in Schnee, doch das merkt er nicht wirklich. Hashirama starrt auf die Stelle, auf der sein – ehemaliger – Freund bis vor ein paar Sekunden noch gestanden hat. Er hat es verbockt. Madara hat Recht gehabt, das alles ist seine Schuld gewesen. Und jetzt hat er auch noch seinen besten Freund und seine einzig wahre Liebe verloren. Heiße Tränen fließen seine Wangen hinab. So traurig und verletzt wie in diesem Moment ist er vorher noch nie gewesen. „Ich habe ihn verloren...", schluchzt er leise und drückt das Gesicht an seine Knie.

Wie hat er nur so dämlich sein können, dass es ihm nicht aufgefallen ist? Für ihn hat sich nichts geändert, als sie damals Schluss gemacht hatten und er war der Meinung gewesen, dass es für Hashirama genauso gewesen war, wie hat er also so blind sein können? Warum hat er es nicht bemerkt? Das Verhalten hat sich nicht geändert, die ganzen Jahre über nicht. Wie muss es wohl gewesen sein, einfach so sitzen gelassen zu werden?

„Wir müssen reden", bringt Madara nach Minuten endlich über die Lippen und stellt die Schüssel mit den Chips weg.
Hashirama richtet sich auf und pausiert den Film, den sie gerade gucken.„Das heißt nie etwas Gutes", gibt er zu bedenken und streicht sich die Haare aus dem Gesicht. „Viele sagen das, wenn sie Schluss machen wollen oder daran denken."
Madara fühlt sich ertappt, lässt es sich aber nicht anmerken. „Uhm... Ehrlich gesagt war es auch das worüber ich reden wollte."
Ein leichtes Zucken geht durch Hashiramas Körper, der sich daraufhin komplett anspannt. „Ach wirklich? Was für ein Zufall." Seine Stimme klingt bemüht entspannt, doch die Worte kommen ihm nur gepresst über die Lippen.
„Na ja, weißt du, ich habe nachgedacht und festgestellt, dass irgendwie die Luft raus ist. Am Anfang war das alles noch ganz schön und gut aber jetzt... Ich habe keine Ahnung wie ich das sagen soll aber –"
„Du willst wirklich Schluss machen", stellt Hashirama nüchtern fest.
Langsam nickt Madara. „Ja, genau so ist es. Für mich bist du nicht mehr als ein guter Freund und das hat auch der Sex nicht wirklich geändert. Ich will es lieber jetzt beenden, als dass du dir noch zu viele Hoffnungen machst. Hoffentlich kannst du das verstehen."
„Na klar tu ich das. Du liebst mich nicht und es ist aus. Das habe ich schon kapiert", gibt er ausdruckslos zurück und starrt in die Luft.
Jetzt hört es sich härter an als es beabsichtigt war und schlechtes Gewissen macht sich langsam in ihm breit. Doch was hätte er machen sollen? Ihm die große Liebe vorgaukeln und selbst damit nicht glücklich sein? Nein, so etwas würde er niemals tun. Er liebt Hashirama, aber eben nur als Freund. „Ist alles in Ordnung bei dir?", fragt er vorsichtig.
„Ja klar. Alles bestens. Das Gleiche habe ich mir auch schon gedacht. Gucken wir jetzt den Film weiter oder verpisst du dich ganz klischeehaft?" Seine Stimme ist ausdruckslos und kalt und er sieht Madara nicht einmal an.
„Wenn ich darf, dann würde ich noch bleiben."
„Dann bleib und geh nach dem Film."

Mit einem Mal glaubt er nachvollziehen zu können, wie Hashirama damals gefühlt haben muss. Er hatte ihn angelogen und gesagt, dass auch von seiner Seite nie wahre Gefühle dagewesen waren. Aber das stimmte nicht. Hashirama liebt ihn schon seit fast zehn Jahren und das ist ihm nie aufgefallen. Das wäre es auch weiterhin nicht, wenn der andere es ihm nicht gesagt hätte. Wie konnte er nur so verdammt blind gewesen sein? Und jetzt ist auch noch ihre Freundschaft ruiniert. Das hat er mal wieder toll hinbekommen. Er sollte sich bei Hashirama entschuldigen, aber wie soll es mit ihnen weitergehen, jetzt, da er von den Gefühlen weiß? Wie vorher würde es nicht werden, dessen ist er sich bewusst. Ein schweres Seufzen kommt ihm über die Lippen. Wie soll es nun mit seinem ganzen Leben weitergehen? Vielleicht sollte er ein paar Tage warten und beobachten, wie sich diese neue Information auf das Geschäft auswirken würde. Wenn es keine oder nur geringe Abweichungen der vorherigen Zahlen gäbe, könnte er zumindest mehr oder weniger so weitermachen wie bisher. Was er macht, wenn genau das Gegenteil eintritt weiß er noch nicht. Worüber sich Madara jedoch ganz im Klaren ist, ist dass er auf keinen Fall zu seinem Vater gehen und diesen um einen Job in der Firma bitten würde. Vorher würde er es noch bevorzugen unter einer Brücke zu schlafen und sich mit Ratten das Essen zu teilen und das würde seinen Stolz sehr tief unter den Erdboden bringen.
Endlich schließt er die Tür zu seiner Wohnung auf und schlurft erschöpft hinein. Sein Auto steht zwar noch vor dem Club, aber das kann er die Tage irgendwann mal holen. Den Schlüssel lässt er einfach auf den Boden und sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. In seinem Kopf spielt sich alles gleichzeitig ab und ein Versuch das zu ordnen wäre sinnlos. Also lässt er es sein und schließt die Augen. Vielleicht kann er ja ein bisschen Schlafen und möglicherweise fällt ihm eine neue Lösung ein, wenn er wieder aufwacht.

Die Sirene eines Rettungswagens reißt Madara aus dem Schlaf. Verwirrt sieht er sich um und sucht nach einer Uhr, stellt jedoch fest, dass er nichts sehen kann. Überall ist Rauch. Schnell versucht er herauszufinden von wo dieser kommt, bekommt aber schon bald nur noch schlecht Luft. Ein paar wichtige Sachen schnappt er sich noch und läuft dann hastig die Treppe runter. Draußen angekommen ist er sofort umgeben von Feuerwehrmännern, Sanitätern und Bewohnern. Hinter den Fenstern der Wohnung, die direkt neben seiner liegt, kann er Flammen erkennen. Die Einsatzkräfte sind bemüht diese zu kontrollieren und zu löschen.
„Was ist passiert?", fragt er deswegen seinen Nachbarn, den er in der Menschenmenge erkennen kann.
„Ich habe keine Ahnung. Es gab einen Kurzschluss oder so in meiner Küche und dann hat es plötzlich gebrannt", gibt der aufgebrachte Mann zurück, schaut dabei immer wieder zum Haus.
Jetzt macht es auch Sinn, warum das Feuer ebenfalls in seiner Wohnung ist. Die Küchen der beiden Wohnungen werden nur durch eine nicht allzu dicke Wand getrennt. Das Feuer muss so stark sein, dass es sich durch diese hindurch gebrannt hat und auf seine eigene übergesprungen ist. Das würde teuer werden... Doch er kann froh sein, dass ihm selbst nichts passiert ist.
„Madara!", hört er dann seinen Namen und sucht mit den Augen die Gegend ab, als sein Blick auf eine Gestalt fällt, die sich durch die Menschenmasse drängt. Wenige Sekunden später fällt Hashirama ihm um den Hals. Noch immer mit ihrer letzten Auseinandersetzung im Kopf, legt er zögerlich die Arme um ihn. „Es ist überall in den Nachrichten und als ich davon gehört habe, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht. Die Straßen sind dicht, weswegen ich mein Auto habe stehen lassen und gelaufen bin. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht", erklärt der Senju knapp und drückt den anderen wieder.
„Es geht mir gut", sagt Madara langsam, da er nicht sicher ist, was er darauf sonst antworten soll. Zudem ist es auch die Wahrheit.
„Das weiß ich jetzt auch, trotzdem hatte ich Angst um dich. Ich kann dich nicht vollkommen verlieren."
„Du hast mich nicht–", doch da unterbricht er sich selbst, weil er nicht weiß, ob das gerade das Richtige ist. „Es tut mir leid, Hashirama. Das was ich gesagt habe war nicht richtig. Ich habe nicht darüber nachgedacht und einfach meiner Wut freien Lauf gelassen. Dabei war ich wahrscheinlich viel wütender auf mich selbst als auf dich."
„Können wir darüber vielleicht später reden und uns jetzt erst einmal hierauf konzentrieren? Deine Wohnung steht in Flammen und du hast nichts Besseres zu tun als dich bei mir zu entschuldigen. Das kannst du auch nachher noch machen. Wir warten jetzt ab wie groß der Schaden ist und dann kommst du erst einmal mit zu mir." Schlechtes Gewissen plagt den Uchiha, doch er nickt nur, da er weiß, dass ihn alles andere nicht weiterbringen würde. Hashirama geht es gerade nur um ihn und um sonst nichts. Er sollte das, nach all dem was er Schlechtes gesagt hat, schätzen.

-x-

Leseprobe: Love is never easy // Hidashi FF // kommt irgendwann (August/ September) 2017 online

In der untersten Küchenschublade liegt eine Pistole. Das waren Kisames Worte. Es ist vielleicht idiotisch, dass ich mir darüber immer noch Gedanken mache, aber ich brauche einfach die Bestätigung, dass er wirklich die Wahrheit gesagt hat. Also gehe ich zu der Schublade, von der Kisame sehr wahrscheinlich geredet hat, und öffne sie. Erleichtert atme ich aus, als ich dort nur ein paar Töpfe und Pfannen finde. Trotzdem schaue ich, nur um sicher zu gehen, auch noch einmal in die anderen unteren Schubladen.

„Suchst du das Baby hier?", ertönt Hidans Stimme plötzlich hinter mir und sofort spanne ich mich an.

Hat er nur darauf gewartet, dass ich hier rein gehe? Aber woher weiß er, dass ich hier bin? Langsam drehe ich mich um und gucke auf den Lauf einer Waffe, die geradewegs auf mich gerichtet ist.

Diabolisch grinst Hidan mich an. „Scheint so, als hättest du Kisame nicht getraut. Und das zu Recht", sagt er und setzt sich auf den Tisch, lässt die Waffe aber weiter auf mich gerichtet. „Du weißt, dass ich jederzeit abdrücken kann, wenn du Scheiße baust."

Mit großen Augen schaue ich zwischen ihm und der Waffe hin und her. Die Finger kralle ich in die Arbeitsplatte der Küche, während ich mich dagegen drücke. „Was willst du von mir?", frage ich, bemüht meine Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen. Doch wirklich funktionieren tut das nicht. Sie zittert und das ist nicht gut, denn sein Grinsen wird noch etwas breiter.

„Kannst du dir das nicht denken?"

Alles woran ich grade denken kann ist Angst. Ich habe Angst. Muss ich jetzt etwa hier und jetzt sterben? Ich starre ihn nur weiter an und schüttle den Kopf.

„Ich will, dass du wieder gehst. Lauf weg, Hashirama. Lauf. Lauf weit weg und komm' nie mehr zurück."

In meinem Kopf kommt alles plötzlich zum Stillstand. Das hat er nicht getan! Das hat dieser Kerl grade nicht wirklich getan! Hat er ernsthaft Scar aus der König der Löwen zitiert? Warum tut man das in solch einer Situation? Ich würde niemals auf die Idee kommen sowas zu machen. Aber das liegt wohl daran, dass ich hier das Opfer bin. Ich weiß nicht was grade alles in meinem Gesicht geschrieben steht, aber es ist auf jeden Fall genug.

Dann fängt Hidan an zu lachen. Einfach so. Als hätte ihm jemand einen richtig guten Witz erzählt. Hätte ich grade nicht so eine Angst, würde ich vielleicht sogar mit lachen. Er legt die Waffe auf den Tisch und lacht weiter. Und ich kann ihm einfach nur verständnislos dabei zuschauen. „Du müsstest wirklich mal deinen Gesichtsausdruck sehen. Einfach unbezahlbar!", sagt er, noch immer lachend. „Hast du wirklich gedacht ich hätte eine richtige Knarre? Schön wär's, aber– Oh Gott, das ist so geil!" Und schon lacht er weiter und kriegt sich nicht mehr ein.

Erleichterung macht sich in mir breit, wird dann aber von Wut verdrängt. „Heißt das, du hast mich verarscht?", fragte ich und knirsche zornig mit den Zähnen. Sein anhaltendes Lachen ist mir Bestätigung genug. Ich bringe diesen Kerl um! „Das ist nicht lustig!", schreie ich schon fast und suche irgendetwas, das ich nach ihm werfen kann. Ein Messer vielleicht? Nein, damit schneide ich ihm liebe die Finger ab!

Er wischt sich die Tränen aus den Augenwinkeln und nickt. „Doch ist es. Das ist einfach zu komisch!"

Und im nächsten Augenblick werfe ich ihm die Küchenrolle an den Kopf, doch das scheint ihn nicht zu interessieren. „Arschloch! Ich hatte wirklich Angst um mein Leben!", beschimpfe ich ihn weiter und der Küchenrolle folgt eine Kartoffel.

„Das habe ich gesehen und man! Warum habe ich kein Foto gemacht?" Er lacht weiter. Wütend schnaube ich, stapfe aus der Küche und knalle die Tür zu meinem Zimmer hinter mir zu. Ich hasse diesen Mistkerl!


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top