Kapitel 9
Erinnerst du dich noch, als du gedacht hast, wir wären noch Freunde? Nach all dem Schmerz, dem Geschrei, dem unendlichen Streiten hast du mich ernsthaft gefragt, ob ich mit dir jagen gehen möchte. Ich habe ja gesagt. Ja, habe ich gesagt. Damit ich dir meine Krallen in die Kehle rammen kann, wenn niemand da ist, der dir helfen kann, habe ich gesagt. Und du hast mich angesehen wie ein erschrockener Hase.
Ich war mir immer sicher, dass du es mit Absicht getan hast. Du hast mir so viel Schmerz zugefügt. Und keiner sah den Schmerz, denn ich trug keine sichtbaren Wunden. Du, Geisterpelz, allein du, ein Streuner ohne Herkunft, ohne Vergangenheit, nur du, du hast mir so viel Schmerz zugefügt, dass ich bei deinem Anblick zusammenbrechen könnte. Wieso hilft mir niemand, die Schmerzen zu überwinden? Ich kann es dir sagen. Es ist deinetwegen. Sie alle misstrauen mir. Deinetwegen. Ich habe einem Streuner mein Herz geschenkt. Und du hast es zertreten. Ist das meine Schuld? Vielleicht ist es das. Das habe ich damals gedacht. Dass es meine Schuld ist.
Heute weiß ich, dass es deine ist. Du bist die Wurzel meiner Schmerzen. Aber du bist auch der Schlüssel um sie zu vertreiben. Halte ich dein Herz in den Pfoten, kann meines endlich heilen.
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