Kapitel 7
Erinnerst du dich noch, als du mich betrogen hast? Es war ein wunderschöner, sonniger Tag, weißt du noch? Ich war so wunderbar gelaunt, dass ich dir etwas gutes tun wollte, Geisterpelz. Ich wollte dir ein Kaninchen fangen, denn du liebst Kaninchen. Du sagtest immer, sie schmecken nach Freiheit.
Auf dem Weg nach draußen hat meine Mutter mich böse angestarrt. Deinetwegen. Meine eigene Mutter misstraute mir. Deinetwegen. Ich habe sie aufgegeben. Deinetwegen.
Und nun sitze ich hier und sehe diese Erinnerung vor mir. Siehst du sie auch? Ich helfe dir gerne auf die Sprünge:
Ich habe nicht lange gebraucht, um eine Kaninchenspur zu finden. Wie denn auch, ich bin eine gute Spurenleserin. Im Gegensatz zu dir. Du bist der, der während der Jagd die Beute verscheucht. Aber ich habe dich geliebt, deshalb ist es mir nie aufgefallen. Wie dumm ich doch war. Das hast du dir wahrscheinlich auch gedacht, als ich neben dir aus dem Gebüsch geplatzt bin.
Und auf einen Schlag hatte ich so viel Schmerz in mir wie nie zuvor. Deinetwegen. und ihretwegen. Ihr saßt dort, so unbekümmert. So unerträglich nah bei einander. Und ich habe deinen Blick gesehen. Der Blick, der mir gebühren hätte sollen, denn du hast gesagt, du liebst mich, erinnerst du dich? Du hast gesagt du liebst mich. Aber in diesem Moment habe ich mich gefragt, wie viel dir das eigentlich bedeutet hat. Dieses "Ich liebe dich". Was hat es dir bedeutet, kannst du es mir sagen? Ich glaube nicht, du schämst dich für die Antwort. Du schämst dich für deine Taten und du schämst dich für die Wahrheit.
Heute weiß ich, dass ich dir all diesen Schmerz zurückzahlen kann. Du denkst vielleicht, das geht nicht. Aber es ist möglich, und du kommst nicht darauf wie, weil du nie denkst.
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