15 - Bekannt wie ein bunter Hund.
Nach dem langen Gespräch mit Eren fuhr ich wieder nach Hause.
Ich war noch immer völlig baff, dass hinter der Sonnenbrille von E-Kyun mein kleiner Eren Jäger stecken würde.
Shit, ich durfte ihn nicht mehr als das kleine Baby von damals ansehen.
Eren war inzwischen erwachsen, um einiges größer als ich und ein bekanntes Model!
Aber ich kannte ihn nunmal nicht anders.
Ich kannte Eren nur als Baby, als kleines Kind und dann noch als junger Teenager.
Da fiel mir wieder ein, dass er mal in mich verliebt war und das sehr lange. Er muss schon in der Grundschule gemerkt haben, dass er auf Jungs steht, denn schließlich wollte er damals, dass ich ihn richtig küsse.
Tja, das habe ich ja neulich im Club getan, aber es konnte ja auch niemand wissen, dass es sich bei dem heißen Model um Eren handeln würde!
Und mit ihm habe ich meinen Mann betrogen. Na ganz toll.
Als ich wieder zuhause war, setzte ich mich direkt an meinen Laptop und googelte Bilder von Eren.
Und meine Fresse, war der berühmt.
Ich hatte mich vorher nicht wirklich mit seinem Ruf beschäftigt, aber der is ja bekannt wie ein bunter Hund!
So viele Fanpages und dazu noch so viele Titelseiten von ihm.
Ich war neugierig und wollte wissen was aus ihm geworden ist.
Daher laß ich nur noch mehr, aber so manches wollte ich in Endeffekt gar nicht wissen.
Eren war nicht nur Model für Markenklamotten, sondern auch für Schwule PlayBoy-Hefte.
Und Pornos soll er wohl auch drehen. Hardcore, bis hin zum fesseln und dem ganzen drumherum. Eren war im sexuellen Bereich so bekannt. Ich wollte gar nicht wissen, wie der lebt.
Was hat er nur aus sich gemacht?
,,Was machst du denn da?"
Schnell klappte ich meinen Laptop zu und sah zu Farlan hoch, der Isabel im Arm hielt.
Seit wann stand der da?
,,...Wichtige Dinge im Bezug auf die Arbeit. Ist geheim, weil es da um viel Geld geht."-,,Willst du Aktien kaufen?"
Schmunzelnd setzte sich Farlan neben mich und legte mir unsere Tochter in den Arm.
,,Vielleicht?"gab ich nur lächelnd zurück und blickte Isabel an.
Sie lächelte so voller Freude und a bemerkte ihr, dass ihr Lächeln dem von Eren als er ein Baby war glich.
Jetzt wo er wieder in meinem Leben war, fing ich so vieles an mit ihm in Verbindung zu bringen.
Und ausgerechnet mit ihm habe ich Farlan betrogen.
,,Hör mal, es tut mir leid, dass ich in den letzten Wochen so wenig Zeit hatte."
Farlan strich mit seinen Fingern durch meine Haare und sah mich dabei entschuldigend an.
,,Aber wenn ich es schaffe Direktor zu werden, verdienen wir so viel Geld...dann können wir in ein größeres Haus ziehen und wir könnten Isabel auch so viel bieten."-,,Das können wir doch auch schon so."
Im Endeffekt war Farlan was Geld anging noch schlimmer als ich. Ihm interessierte das Geld viel mehr, als unsere Tochter. Ich dachte im Gegensatz zu ihm an sie und habe immer was mit ihr unternommen.
Allein die beiden zusammen zu sehen, war für mich schon eine Seltenheit, so wenig wie der im Haus war.
,,Lass uns nicht darüber streiten. Wenn ich Urlaub habe, machen wir was ganz tolles. Versprochen."
Kurz darauf küsste er mich und ich merkte direkt den Unterschied zu seinen und zu Eren's Lippen.
Farlan's Lippen waren trocken und die von Eren waren so soft und feucht.
AH FUCK LEVI! DENK NICHT MAL DRAN!
,,Lass uns nun schlafen gehen..."-,,Mhh...aber du wickelst sie vorher noch...sie stinkt."
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,,Wie bitte? E-Kyun ist dein ehemaliger Nachbar Eren? Die kleine Heulsuse von der du mir mal erzählt hast?"
Ich seufzte nur, während ich den Tee in meine Batmantasse goss.
Hanji stand fassungslos neben mir und konnte meine Story so gar nicht wirklich glauben. Kann ich nur verstehen, denn ich konnte es auch noch nicht so ganz.
,,Er war keine wirkliche Heulsuse, nur schüchtern...Tja jetzt ist er eher Dominant...immerhin hat er mir einen geblasen...also weiß ich wie er drauf sein kann. Und arrogant ist er geworden."-,,Aber das hindert dich doch nicht daran mit ihm in die Kiste zu springen."
Entsetzt sah ich sie an.
Die Frau nahm echt kein Blatt vor dem Mund! Kackschnalle!
,,Du vergisst, dass ich verheiratet bin."sagte ich und lief zu meinem Platz.
Ich konnte ihr seufzen deutlich hören. Es klang genervt und frustriert.
,,Meine Fresse, Levi! Du bist untervögelt und nun hat dich neulich ein Mann angefasst, was dir gefallen hat! Streite es nicht ab. Verheiratet hin oder her. Sieh mich an und sag mir, dass du diesen Eren nicht mehr sehen willst. Und sag mir auch, dass du nicht mehr von ihm berührt werden willst."
Ich stellte meine Tasse ab und sah sie mit großen Augen an.
Ich sollte ihr sagen, dass ich nichts mehr von Eren wissen wollte?
Wäre er nicht zurückgekommen, hätte ich irgendwann damit abschließen können, aber nun war er wieder hier. In meinem Leben und ich konnte nicht verneinen, dass mir seine Berührungen gefallen haben.
Ich habe sie genossen und es wäre gelogen zu behaupten, ich wolle das nicht mehr.
Aber Hanji kannte mich zu gut und wusste genau, was ich wollte.
,,Levi, du bist auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen. Jetzt lass dich endlich ficken. Meine Fresse."
Verdutzt sah ich ihr hinterher. Sie kannte mich besser, als ich mich selbst und sie schien daher genau zu wissen, was mein inneres wollte. Was mein Körper wollte. Doch die Tatsache verheiratet zu sein und unerlaubte Dinge zu tun, hielt mich von meinen Bedürfnissen ab.
Jaja, es ist ein Problem, aber kein Hindernis. Ich habs verstanden.
Da piepte mein Handy und ich wusste genau, wer ma da schrieb.
Mein Mann definitiv nicht.
Es war Eren.
- Hey, Lust nach der Arbeit ins Café zu gehen?
- Ist das ein Date?
- Verheiratete Männer lädt man nicht auf ein Date ein. Aber wenn du es so nennen möchtest. 20 Uhr - Rose Café. Kommst du zu spät, musst du Kuchen ausgeben. ;P
Schmunzelnd sah ich auf den Bildschirm.
Naja, es war ja im Endeffekt nicht verboten, sich mit ihm zu treffen. Eren war ja auch nur ein Mensch, wie ich also von daher.
Den Rest des Tages habe ich also weiterhin normal Kunden beraten und wartete nur auf meinen Feierabend.
Wie immer brachte ich meine leere Tasse in die Küche und schaltete dann meinen PC aus.
Ich verabschiedete mich von meinen Kollegen, grüßte noch die nette Reinigungskraft und machte mich dann auf den Weg zu meinem Wagen.
Während er fährt stieg die Aufregung in mir. Es war nur Eren und trotzdem war auch aufgeregt. Vielleicht weil ich ihn so lange nicht mehr gesehen habe. An was anderem lag es bestimmt nicht. Nein nein.
Beim Café angekommen, parkte ich auf der anderen Straßenseite und lief dann rüber, als kein Auto fuhr.
Kaum betrat ich das Café, sah ich Eren an einem Tisch in der Ecke sitzen.
Mit den Händen in meiner Jacke lief ich also zu ihm und nahm vor ihm Platz.
,,Schade, dass du pünktlich bist."sagte er kichernd.
,,Wieso denn das?"-,,Sonst hättest du den Kuchen ausgeben müssen."
Er lachte kurz fügte aber dann hinzu, dass er mich so oder so eingeladen hätte.
Kuchen zum Abendessen war bei mir auch eine Seltenheit. Genauer gesagt war es das erste mal, aber naja es gab für alles ein erstes...Nein, den Satz beende ich nicht so.
,,Wie war deine Arbeit? Hast du alte Damen beraten?"fragte er und trank einen Schluck von seiner Cola.
Die Kellnerin brachte mir in der Zeit meinen bestellten Schwarztee, von dem ich direkt einen Schluck nahm. Das er heiß war, machte mir nichts aus.
,,Des öfteren sind es ältere Leute, Ja. Die jüngeren rufen eher an. Aber das ist auch okay so. Ältere Menschen sollte man lieber persönlich beraten, damit sie es besser verstehen."
Eren lächelte leicht, während ich von meinem Job sprach. Er strahlte wirkliches Interesse aus uns fragte mich immer mehr. Farlan war definitiv nicht so.
,,Und du drehst also Pornos, ja?"fragte ich aus dem nichts heraus.
Eren war kurz verdutzt, musste sich aber dann lachend am Nacken kratzen.
,,Naja, das hat sich einfach so ergeben. Am Anfang habe ich das aus Spaß mit einem Freund von der Uni gemacht. Aber ich finde Sex so toll, dass ich es zu meinem Beruf gemacht habe."-,,Du findest es toll, Fremde du ficken?"
Eren aß ein Stück von seinem Kuchen und lächelte dabei die ganze Zeit. Das Thema schien ihm kein bisschen unangenehm zu sein. Musste es ja auch nicht, denn eigentlich waren Pornodarsteller auch nur ganz normale Menschen.
,,Was heißt hier Fremde?"fing er an.
,,Einige kenne ich ganz gut. Sind Schwule Freunde von mir. Und wenn ich jemand neues kennenlerne, dann unterhalten wir uns erstmal ausführlich und besprechen alles. Wer mag was, was ist erlaubt und dann geht's zur Sache."
,,Und wie bist du dann zu dem Modeljob gekommen?"-,,Das war ganz einfach. Ein Fotograf hat meinen Porno gesehen und mich dann einfach angeschrieben. So kam eines zum anderen."
Eren hat sich sein Leben also in seinen Augen einfach gemacht. Er sagte vorhin, dass er das zuerst mit einem Freund der Uni gemacht hat. Also muss er davor studiert haben.
,,Was wolltest du denn vor dem ganzen werden?"-,,Anwalt. Vor allem was Scheidungen angeht. Mein Vater hat meiner Mutter nichts übrig gelassen und das wollte ich bei anderen Frauen verhindern."
Er ist also von seinem eigentlichen Ziel abgekommen.
Das was er eigentlich werden wollte, hatte er nicht durchgezogen und nun machte er sowas wie Pornos und Fotos für Akthefte.
Beschimpfen wollte ich ihn dafür nicht, denn solange es ihn glücklich machte, war in meinen Augen alles in Ordnung.
Es war nur etwas schwierig für mich, ihn so anzusehen, denn ich kannte ihn als kleines Kind. Als das Baby welches damals frisch geboren war, als seine Eltern neben uns eingezogen sind.
Als Teenager, der Gefühle für mich hatte...ob es noch immer so war?
Liebte Eren mich noch, oder hatte er in den letzten Jahren mit mir abschließen können?
,,Bist du enttäuscht?"fragte er vorsichtig.
Mein Blick war Richtung Fenster gerichtet.
,,Nein. Mir war schon damals immer wichtig, dass du eines Tages etwas machst, was dir gefällt. Und wenn es nunmal Sex ist..."-,,Dir gefällt es doch auch. Es sei denn dein Sexleben ist deprimierend."
Zu dieser Aussage wollte ich mich nicht äußern, doch Eren war gut darin meine Blicke zu lesen und fing an zu grinsen.
,,Du tust mir leid. Verheiratet, aber mieser Sex."sagte er und nahm dann einen Schluck von seinem Getränk.
,,Wohl eher gar keinen."entgegnete ich und da verschluckte Eren sich an seinem Kakao.
Er musste prusten und Husten, aber dann auch noch anfangen zu lachen.
Hätte ich doch mal die Fresse gehalten.
,,Dann bist du wirklich zu bemitleiden."-,,Wann bist du eigentlich ein so arrogantes Arschloch geworden?"
Eren kicherte und stellte dann wieder seine Tasse ab. Dann war es still zwischen uns und es war nicht gerade diese angenehme Stille.
Es zeigte die Anspannung zwischen uns und das Gefühl, dass es etwas gibt, worüber wir dringend reden müssen.
,,Tut mir leid..."sagte er plötzlich und schaute dabei mit einem leichten Lächeln auf seinen Kakao.
,,Ich wollte immer nur, dass es dir gut geht...Du bist zwar verheiratet, aber anscheinend sehr unglücklich in der Beziehung...Dabei wollte ich immer, dass dir was gutes im Leben passiert..."
Nun war ich doch etwas überrascht. Er sagte diese Worte so sanft, so als wäre er der liebste Junge auf der Welt.
So unschuldig...wie damals.
Eren hat also all die Jahre an mich gedacht und wollte nur das Beste für mich. Er war nach wie vor wirklich niedlich.
,,...Ich habe eine kleine Tochter."
Mit großen Augen blickte Eren zu mir, während ich mein Handy aus der Tasche holte und ihm ein Foto von Isabel zeigte.
,,Wir haben sie adoptiert und sie ist wirklich goldig...das einzig gute was während meiner Ehe passiert ist..."
Eren lächelte verträumt und schaute sich mit mir verschiedene Bilder zu Isabel an.
Um diese besser sehen zu können, stand er auf und nahm direkt neben mir Platz. So nahm ich den Geruch von seinem Parfüm viel genauer wahr und verlor ich beinahe in seinem atemberaubenden Duft.
,,Sie ist ja wirklich sehr niedlich."
Eren konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln, als er sich die verschiedenen Bilder angesehen hatte.
,,Ja...das ist sie wirklich...Sie hat auch sehr schöne Augen, welche mich immer...-"
Ich stoppte mitten im Satz. Mir fiel es wieder ein. Mir fiel alles wieder ein.
Die Handlungen von Isabel, ihre wunderschönen Augen. Ihr niedliches Verhalten...das alles...
,,Was tun Sie immer?"-,,...Sie erinnern mich immer an dich..."
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