10 - Der Park.

[ICH HABE ALLE MEINE PRÜFUNGEN BESTANDEN UND BIN NUN OFFIZIELL EINE STAATLICH ANERKANNTE ERZIEHERIN! WOOOOOOOHHHHHH!

Ich mache noch eine Woche die Ferienspiele mit und dann habe ich Urlaub! Viel Zeit zum schreiben und zeichnen.

Im August fange ich dann in einer Kita an. :3]

Feierabend.

Das zweit schönste Wort für einen erwachsen. Noch schöner ist das Wort Urlaub, wenn man bedenkt, dass man im gesamten Jahr nur 30 Tage davon hat und sie passend einteilen muss.

Schüler, die Ferien haben, werden unser leid noch verstehen. Viel Spaß an der Stelle.

Seufzend schaltete ich das Licht meiner Schreibtischlampe aus und verabschiedete mich von meinem Kollegium.
Diesen E-Kyun habe ich nicht mehr gesehen, weil er die Bank während meiner Mittagspause verließ.
Umso besser, denn dieser Bengel ging mir auf die Nerven.

Da war mir sein Adonis Körper völlig wumpe!

Hanji erzählte mir, dass E-Kyun nicht nur Modell für Kleidung, sondern auch für Akthefte war.
Na die kannte sich auf dem Gebiet ja bestens aus. Ich hingegen wollte von dem ganzen nichts wissen und machte mich direkt auf dem weg nach Hause.

Denn meine kleine Prinzessin wartete bestimmt schon auf mich.

Aus diesem Grund bekam ich wieder direkt gute Laune und so summte ich zur Musik im Radio meines Autos mit.
Normalerweise tat ich sowas ja nicht, aber meine kleine Isabel konnte meine Laune immer heben, egal wie.
Selbst wenn sie pupsen musste, auch wenn es im Nachhinein echt eklig ist.

Zuhause angekommen, öffnete ich die Tür und sag dort unsere Babysitterin Historia mit Isabel auf dem Arm.
Ein liebevolles Mädchen und das mit einem wunderschönen und außergewöhnlichen Namen.
Die kleine sah aus wie eine junge Göttin, so erzählte es mir zumindest der Bengel Reiner aus der Nachbarschaft, der total in sie verschossen war.
Aber soweit ich weiß ging sie mit einer hässlichen arroganten Kuh namens Ymir.

Dennoch war Historia eine hervorragende Babysitterin.

,,Oh guten Abend Herr Ackermann. Schön sie zu sehen."
Mit einem sanften Lächeln begrüßte sie mich und reichte mir direkt meine kleine Tochter, nachdem ich meine Sachen abgelegt hatte.
,,Hey...Du kleine Bohne."sagte ich und drückte Isabel sanft an mich, um anschließend ihren kleinen Kopf zu streicheln.

,,Ist mein Mann noch nicht zurück? Du solltest doch nur zwei Stunden auf sie aufpassen."-,,Ja, aber er meinte, dass er heute noch eine wichtige Lehrerkonferenz hat. Er hätte vergessen Ihnen Bescheid zu sagen."

...so wie immer also...

Innerlich fing ich an vor Wut zu kochen.
Was wenn Historia heute keine Zeit gehabt hätte? Wer hätte dann auf Isabel aufgepasst?!
Farlan vergisst immer mir bescheid zu sagen, weil der Herr ja angeblich so beschäftigt ist.
Bei einer Lehrerkonferenz verteilte man nur Noten! Da konnte man doch vorher kurz bescheid sagen!

,,Ich verstehe...Du wirst für die Überstunden natürlich gerecht bezahlt, Historia. Ich bin dir wirklich sehr dankbar."
Ich sprach zu ihr, während sie sich ihren Rucksack und ihre Schulbücher schnappte.
Neben der Schule noch lernen und Babysitten stellte ich mir sehr anstrengend vor, aber Historia war wie ich ein Sparfuchs.
Sie wollte unbedingt mal nach Paris und nach ihrer heutigen Leistung wollte ich sie ihrem Ziel näher bringen.

,,Kein Problem. Ich passe doch sehr gerne auf Ihre kleine Tochter auf. Wie könnte ich nur zu diesem süßen Baby auch nein sagen?"
Ich musste kichern, als sie das sagte. Unrecht hatte sie nicht, denn meine Tochter war wirklich goldig.

So goldig, weshalb ich vor anderen Müttern mit ihr angegeben habe.~
#StolzerPapa

,,Sie hat gegessen und ist frisch gewickelt."-,,Das ist gut. Ich überweise dir das Geld noch heute. Komm gut nach Hause, Historia."
Sie verbeugte sich zum Abschied und machte sich dann anschließend auf den Weg nach Hause.
Ich sah ihr noch kurz hinterher und widmete mich dann voll und ganz meiner Tochter.
Auch wenn sie am brabbeln war, so kam es mir im Haus doch ziemlich ruhig und einsam vor.

Hier war niemand, der auf meine Rückkehr wartete und mich leidenschaftlich küsste, wenn ich das Haus betrat.
Das Haus war ruhig...und somit ziemlich langweilig.

,,...Wollen wir noch spazieren gehen, hm?"
Lächelnd sah ich meine Tochter an, und auch wenn sie mich noch nicht verstehen konnte, so gab sie doch freudige Geräusche von sich.
Also, zog ich sie an und holte den Kinderwagen aus der Garderobe, um sie dort anschließen rein zu legen.
Draußen war es kalt, weil wir Winter hatten und so sorgte ich dafür, dass sie es schön warm hatte.
Der Schal, die kleine Mütze mit dem Bommel oben drauf, Handschuhe mit Feen und eine warme Decke.

Als wir dann bereit waren, schob ich den Wagen nach draußen und schloss die Tür hinter mir.
Ich musste einfach raus aus diesem Haus, denn es machte mich traurig. Farlan und ich hatten es gemeinsam gekauft, weil es UNSER Haus sein sollte. Aber weil er so oft weg war, kam ich mir schon etwas einsam vor und vor allem alleinerziehend, wenn man bedenkt, dass ich mich immer um Isabel kümmern musste.

Farlans blöder Job als Lehrer machte alles kaputt, zumal er auch noch Direktor werden wollte. Deswegen war er ja immer so lange am arbeiten.
Es ist natürlich nicht falsch Ziele im Leben zu haben, aber man darf nicht alles um sich herum ausblenden.
Vor allem nicht die Familie.

Seufzend erreichte ich den Park. Es war dunkel hier, weil von den Straßenlaternen nur noch wenige Glühbirnen funktionierten.
Mein Atem war in der Kälte zu sehen und so schob ich den Kinderwagen durch den Park und führte mehr oder weniger ein Selbstgespräch.
,,Dein Vater ist blöd..."sagte ich zu Isabel, dir gerade nach ihrem Teddy neben sich griff.
,,So ganz allein ist es langweilig. Klar du bist ja da...aber ich rede von einer ganz anderen Ebene..."

,,Oh...der Berater der Bank hat Eheprobleme.~"
Urplötzlich blieb ich stehen. Diese Stimme kam mir doch sehr bekannt vor und somit blickte ich langsam über die Schulter nach hinten, um dort einen Bengel mit Sonnenbrille und Cappie zu sehen.

DER SCHON WIEDER!

,,Im Moment bin ich kein Berater, sondern nur ein Vater, der mit seiner Tochter einen Spaziergang machen möchte."gab ich schnippisch von mir.
Dieses Balg lachte nur und kam dann mit den Händen in der Jackentasche auf mich zu.
Jeder Schritt war langsam, aber so elegant. Man konnte schon an seinem Gang sehen, dass er ein Model war. Aber wenn man es einmal gelernt hat, konnte man anscheinend gar nicht mehr anders laufen.

Neben mir kam er zum stehen und blickte neugierig in den Kinderwagen.
,,Die kleine hat ja rote Haare. Is ja cool."sagte er und wirkte dabei wie ein kleines fasziniertes Kind.
Ich hingegen versuchte einen in der Zeit einen Blick auf seine Augen zu erhaschen, aber es war doch ziemlich schwer, denn erstens trug er diese blöde Sonnenbrille - UND DAS IM DUNKELN - und darüber hinaus war er etwas größer als ich, weshalb ich seine Augen nur schwer erkennen konnte.

,,Hat die Haare wohl von der Mutter, was?"-,,Wissen wir nicht. Wir haben sie adoptiert und kennen die leiblichen Eltern gar nicht."
Kurz darauf sah er mich an, sagte kein einziges Wort und ich hingegen fing an mich fragen, warum ich ihm sowas überhaupt erzählt hatte. Das ging ihn doch gar nichts an! Auch wenn dieser E-Kyun eine Berühmtheit war, so war er für mich ein fremder.
Ich wusste nur, dass er Model war und sonst wusste ich rein gar nichts über ihn.

,,Es ist scheiße, wenn die Eltern ihr Kind im Stich lassen, nur weil sie an sich denken..."

Etwas verdutzt sah ich ihn an, denn genau in dem Moment klang er nicht arrogant oder zickig.

Nein, er klang eher traurig...

,,Ah...Verzeihung ich wollte sie nicht verwirren. Dieses Kind hat Glück, welche zu haben, die für sie sorgen."-,,Naja...Im Moment bin das ja nur ich..."
Kurz seufzend schob ich den Kinderwagen einfach weiter und ließ E-Kyun hinter mir stehen.
Ich spürte seinen Blick am mir und dann folgte er mir plötzlich wie ein Hund.
,,Zoff in der Ehe?"fragte er plötzlich.

,,Naja...einen Streit würde ich es nicht nennen, wenn man sich so gut wie nie sieht und daher nur wenige miteinander redet..."
Ich hatte keine Ahnung, warum ich ihm das erzählte. Ich kannte diesen E-Kyun doch gar nicht, aber vielleicht war genau das der Grund. Ich kannte ihn nicht und daher war mir seine Meinung völlig gleich. Ich konnte...

...einfach reden.

Und es war jemand da der mich aufmerksam zuhörte. Er war wirklich aufmerksam und gab nicht wie heute bei der Arbeit einen blöden Spruch nach dem anderen ab.
Und auch wenn ich seine Augen nicht sehen konnte, so spürte ich, dass er interessiert wirkte.
,,Die Arbeit?"fragte er.
,,Seine auf jedenfall."gab ich nur zurück.

Bei einer Bank angekommen machten wir halt und ich setzte mich.
Ich schob den Kinderwagen vor mir leicht vor und zurück, während E-Kyun neben mir Platz nahm.
,,Dann scheint es auch im Bett nicht gut zu laufen."-,,Das geht dich nun wirklich nichts an."
Und da war es wieder. Dieses freche Verhalten. Es war fast wie bei Hanji, nur war es mir hier nun doch unangenehm, weil ich hier mit einem Model und dazu mit einem Mann sprach.

Ich stand auf Männer. War straight Gay und daher war das Thema Sex mir bei Männern doch eher unangenehm, als bei Frauen.
,,Besorgt er es ihnen, oder andersrum?"hakte er nach und ich fing an mir genervt die Schläfe zu reiben.
,,Das du ein Star bist, sollte mich nicht daran hindern dir eine zu scheuern, denn du belästigst mich gerade mit deinen Fragen."

Direkt hob er seine Hände, tat auf unschuldig, konnte sich aber das Grinsen nicht verkneifen.
Er war definitiv noch ein Kind, so wie er reagierte.
,,Wenn sie so verklemmt wirken, dann sind definitiv sie derjenige, der gefickt wird."
Augenblicklich schoss mir die Röte ins Gesicht, denn er haute das einfach so raus, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Was stimmte denn nicht mit dem?

,,Erwiiiiischt...~"grinste er nun noch breiter und wich schnell seinem Blick aus.
,,Ha-halt ja den Mund d-du verlautes Balg. Jemand der im dunklen eine Sonnenbrille trägt, hat nicht das Recht große Töne zu spucken."
Daraufhin musste er lachen. Das Gespräch war unangenehm, aber dennoch unterhalten. Ich hatte mich lange nicht mehr so mit einem Mann unterhalten. So verklemmt ich auch wirkte, ich fing an die Unterhaltung zu genießen, weil E-Kyun so locker war.

,,Warum trägst du die eigentlich? Es ist so dunkel, da erkennt dich doch keiner."-,,...einer würde mich definitiv erkennen..."
Nun wurde er ruhiger und blickte in die leere. Er wirkte auf einmal etwas traurig und ich hatte das Gefühl das Gespräch ruiniert zu haben. Gerade eben hatte er noch gelacht und nun schwieg er.

Es war...so eine unangenehme Stille.

,,Naja...ich gehe dann mal nach Hause. Vielleicht sieht man sich ja nochmal."
Er überspielte seine Traurigkeit mit einem lächeln und stand auf.
,,Au revior."sagte er mit einem grinsen und verließ daraufhin den Park.

Und ich? ...ich war wieder einsam...

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