Unerwartete Besucher oder ein Makler kommt selten allein
Unerwartete Besucher oder ein Makler kommt selten allein
„Dann sind wir bald komplett", Luna klaubte eine Muschel auf und gleich danach noch eine. „Freu mich drauf."
„Ich mich auch, er wird wohl auch noch jemand mitbringen. Wen, weiß ich jetzt gar nicht."
„Auf jeden Fall müssen wir noch einmal einkaufen. Vor allem unser Brot wird nicht lange halten. Für müssen da noch eine Menge einfrieren bzw. uns damit beschäftigen, selbst welches zu backen." Colin schoss ein Foto nach dem anderen. „Ganz schön windig schon, die Wellen sind auch höher als gestern."
„Der Sturm soll sehr heftig werden. Da wird es bestimmt so einige Bäume im Wäldchen umhauen." Hermine zog ihren Reißverschluss noch höher. „Wir sollten langsam zurückgehen. Wir müssen noch die ganzen Fensterläden schließen und verriegeln. Gut, wir haben auch noch die Rollläden, doch bei solchen Stürmen soll man wenn möglich doppelte Schutzmaßnahmen ergreifen."
„Gebt mir noch fünf Minuten", bat Luna und sammelte so schnell wie es ging so viele Muscheln wie möglich auf. Hermine und Neville halfen ihr. „Damit werde ich mir ein Schmuckkästchen bekleben. Das hat niemand."
„Das ist richtig. Hab ich mir auch schon gemacht." Hermine ging einige Meter weiter und hob weitere Muscheln auf. „Oder eine Kette oder einfach nur die Muscheln farbig bemalen als Deko."
„Auch eine schöne Idee, also muss ich mir noch Farben organisieren." Luna sammelte weiter, während Neville dazu übergegangen war, bunte Steine zu suchen.
„Der Wind wird immer stärker." Colin half beim Sammeln der Muscheln. „Wir sollten jetzt wirklich zurück gehen."
„Sehe ich auch so." Die Freunde drehten sich um, stemmten sich gegen den Wind und gingen zum Haus zurück. Die Wellen schlugen mittlerweile an den Strandabschnitt. „Sobald sich das Wetter beruhigt hat, kommen wir wieder. Da werden wir auch viel finden."
„Was wollen Sie hier?" fuhr Hermine die drei Männer an, die vor der Tür des Häuschens standen und offenbar Sturm klingelten. „Sie haben hier nicht zu suchen, das ist Privatbesitz."
„Lassen Sie uns doch erst einmal hineingehen und in Ruhe miteinander plaudern, Ms. Granger."
„Sie verlassen auf der Stelle mein Grundstück! Ansonsten rufe ich die Polizei!"
„Das würden Sie bereuen. Wir haben Ihnen ein unschlagbares Angebot zu machen. Laden Sie uns auf einen Kaffee ein. Es muss doch nicht sein, dass wir bei so einem Wetter hier draußen stehen. Drinnen plaudert es sich doch viel gemütlicher." Der Mann, der ganz links stand, streckte Hermine einen riesigen Blumenstrauß entgegen. „Für Sie, schöne Lady. Wir haben auch Kuchen dabei."
„Anscheinend haben Sie sich Ihre Ohren schon des Längeren nicht gewaschen. VERLASSEN SIE SOFORT MEIN GRUNDSTÜCK." Hermine wählte bereits eine eingespeicherte Nummer im Handy. „Guten Tag, mein Name ist Hermine Granger. Drei Männer stehen vor meiner Tür, nachdem sie widerrechtlich mein Grundstück betreten haben. Würden Sie bitte jemanden vorbeischicken, sie weigern sich partout zu gehen? Ja, ich danke Ihnen, bis gleich. Ich werde auch gleich meine Sicherheitsfirma informieren." Hermine beendete das Gespräch, nur um gleich wieder zu wählen. Diesmal sprach sie mit der Sicherheitsfirma, im Anschluss rief sie Julian an. Dies hatte sie ihm versprochen.
„Das muss doch nun wirklich nicht sein. Was haben wir Ihnen denn getan, dass Sie uns nicht nur die Polizei, sondern auch noch den Sicherheitsdienst auf den Hals hetzten. Wir wollen Ihnen doch nur das Grundstück zu einem super Preis abkaufen."
„Ich verkaufe nicht. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht. Das ist auch allgemein bekannt. Sehen Sie zu, dass Sie Land gewinnen."
„Nun hören Sie uns doch einfach mal zu, wir ..."
„Haben Sie Ms. Granger nicht verstanden." Neville schob sich vor Hermine und Luna. Dennis und Colin nahmen neben ihm Aufstellung. „Verlassen Sie sofort ihr Grundstück. Wir haben Sie nicht eingeladen, Sie sind hier unerwünscht. Im Moment haben Sie noch Glück und Sie können unbeschadet verschwinden. Sobald die Polizei hier auftaucht, geht das nicht mehr. Dann werden wir nämlich Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstatten."
„Was mischt du dich denn hier ein, Rotzlöffel. Wer bist du überhaupt?"
„Mein Name ist Neville Francis Nathaniel Lord Longbottom, auch wenn es Sie nichts angeht, aber ich will Sie ja nicht dumm sterben lassen." Neville überlegte, während er sprach, wie er die beiden Mädchen am besten ins Haus bekommen konnte. Der Wind nahm immer mehr zu, die Bäume bogen sich, als wenn sie sich ducken wollten vor dem Sturm. Doch es war unmöglich, an den Männern vorbei ins Haus zu kommen. Und im Haus wollte er diese auf gar keinem Fall haben. „Gehen Sie jetzt und kommen Sie niemals wieder."
„Wir gehen erst, wenn wir im Haus waren und Ms. Granger unser Angebot angenommen hat."
„Sie haben in meinem Haus nichts zu suchen", fuhr Hermine auf. „Verschwinden Sie endlich. Ansonsten hetze ich meinen Anwalt auf Sie."
„Was soll der schon ausrichten?"
„Der verklagt Sie bis zum letzten Hemd."
„Haben Sie überhaupt einen?" höhnte der eine Mann und kam auf die Freunde zu.
„Auf jeden Fall besitzt Ms Granger einen Anwalt. Zudem ist er der Vater eines Klassenkameraden", feixte Neville und ging seinerseits auf dem Mann zu. Dies hatte Erfolg, denn dieser stoppte abrupt und ging einige Schritte rückwärts. „Lord Malfoy wird Sie in der Luft zerreißen. Problemlos."
„Wir wollen doch nur ein sehr gutes Angebot unterbreiten."
„Ich bin nicht interessiert." Hermine bedauerte, dass sie nicht zaubern durfte. An diesen Männern hätte sie gerne einige Sprüche von Fred und George ausgetestet. Dämliches Geheimhaltungsabkommen aber auch! Auf einmal waren Sirenen zu hören und Hermine atmete auf. „Sie hätten gehen sollen, solange es noch ging. Jetzt haben Sie mit den Konsequenzen zu leben." Zwei Polizeiautos fuhren heran, gefolgt von der Sicherheitsfirma. Auch Julian Walker und seine Frau Gillian stiegen aus ihrem Auto aus. „Was ist hier los?"
Hermine und die Freunde berichteten abwechselnd, die Makler versuchten sich zu verteidigen. „Sie sind über die Mauer geklettert", stellte der Chef der Sicherheitsfirma fest. „Der Alarm ging los und Ms. Granger rief uns wenig später an."
„Das Tor war offen."
„Das Tor war nicht offen", fuhr Julian dazwischen. „Ich war vor drei Tagen hier und als ich wegfuhr, schloss sich definitiv das Tor hinter mir. Ms. Granger würde das Tor niemals ohne Grund öffnen und schon gar nicht, wenn sie und ihre Freunde nicht wegmüssen. So war es vereinbart."
„Das sehe ich genauso", bestätigte der Chef der Sicherheitsfirma. „Wir haben vor vier Wochen die komplette Alarmanlage geprüft. Es war alles in Ordnung. Kurz vor dem Anruf von Ms. Granger ging die Alarmanlage los. Wir waren gerade dabei, sie anzurufen um abzuchecken, ob es sich um einen Fehlalarm handelt."
„Das ist gelogen!"
„Bringt sie in den Streifenwagen", ordnete der ranghöhere Polizist an. Die Sicherheitsfirma schwärmte aus, um das Tor zu kontrollieren. „Erstatten Sie Anzeige, Ms. Granger?"
„Auf jeden Fall. Sie lauerten uns an der Tür auf, wir wären gar nicht ins Haus gekommen."
„Ich nehme sie mir auf der Wache vor, schreibe die Anzeige und faxe sie Ihnen zwecks Unterschrift zu."
„Übermorgen ist der Wintermarkt, da können wir auch vorbeikommen", kam es von Mrs. Walker."
„Das wäre hervorragend." Die Polizisten verabschiedeten sich, wenig später auch die Sicherheitsfirma. Die Eheleute Walker lehnten eine Einladung zum Kaffee ab. Sie wollten zu Hause sein, bevor der Sturm richtig losschlug. „Kontrolliert bitte regelmäßig die Alarmanlage und die entsprechenden Monitore", schärfte Julian den Freunden ein. „Und ruft uns sofort wieder an sollte etwas sein."
„Vielleicht schreckt die Verhaftung ja ab", warf seine Frau Gillian ein. „Wäre schön, ansonsten könnten bald wieder Makler auf der Matte stehen."
„Wir bekommen bald Zuwachs", erzählte Hermine. „Unser Freund Harry stößt endlich zu uns und er bringt noch jemand mit. Wir gehen davon aus, dass es ein Erwachsener sein wird. Vielleicht hilft das auch."
„Schaden tut es auf jeden Fall nicht. Ich werde auf jeden Fall gleich einmal unserer Nachbarin von der Verhaftung erzählen. Sie ist sehr nett, aber die größte Klatschtante im Radius von fünfzig Meilen", grinste Gillian. „Vielleicht können wir so etwa für die Abschreckung machen. Noch heute Abend weiß jeder Makler im Umkreis davon."
„Das wäre nett. Vielen Dank."
„Nicht dafür." Die Eheleute Walker verabschiedeten sich und die Freunde machten sich schnell daran die Fensterläden zu schließen und zu verriegeln.
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