Hätte, hätte Fahrradkette
Hätte, hätte Fahrradkette
Am nächsten Tag fuhren Ginny und Ron bereits um 6:30 Uhr aus dem Schlaf, Lorretta hämmerte gegen ihre Zimmertüren und befahl ihnen, zum Frühstück herunterzukommen. Maulend kamen die beiden der Aufforderung nach, nur um gleich wieder fortgeschickt zu werden, denn sie hatten sich ungewaschen, ungekämmt und im Schlafanzug an den Tisch setzen wollen. Auch der Rest des Tages lief nicht viel besser ab: Sie mussten sich um ihre kleinen Geschwister kümmern, die, sobald etwas nicht nach ihrer Nase ging, heulend zu ihrer Mutter liefen und petzten, was ihnen wiederum Ärger einbrachte. Arthur war nicht zu Hause, sondern im Ministerium. Er war froh, dass der Prozess ihn nicht seinen Job gekostet hatte und somit für seine Familie weiter sorgen konnte. Zudem bekam Molly ihre Abfindung und auch Harry wartete auf seine Zahlungen. Zähneknirschend hatte Arthur bei Gringotts eine Hypothek beantragt, doch über diese war noch nicht entschieden worden. So könnte er die beiden Forderungen begleichen und würde nur noch bei Gringotts in der Kreide stehen, was ihm erheblich lieber war.
Wenn Ginny und Ron gedacht hätten, dass der Tag ruhiger werden würde als der vorherige, dann hatten sie sich getäuscht. Loretta hielt sie mächtig auf Trapp. Wieder mussten sie lernen und in die Bücher sehen. Dazu räumten sie ihre Zimmer und zogen auf den Dachboden um. Dieser war von Arthur am vergangenen Abend noch in zwei Kammern unterteilt worden mit einem gemeinsame Badezimmer. Erst waren die zwei am maulen, hatten jedoch schnell die Vorteile diese Zimmer, auch wenn sie kleiner waren als ihre alten festgestellt: Hier waren sie weg vom Schuss, hatten sogar noch Platz, um vor ihren Zimmern eine kleine Sitzecke einrichten zu können. Richtig gemütlich fanden die zwei und fragten sogar Loretta freiwillig, ob sie noch etwas helfen könnten. Doch sie hatten Glück und waren für diesen Tag durch. Also richteten sie sich ein, chillten etwas und stiegen zum Abendessen wieder die Treppe runter. „Was ist das?"
„Die neue Wandfarbe, Ronald, was denn sonst." Loretta sah sich begeistert um. „Sieht doch klasse aus, oder nicht!"
„Ganz toll, so stellte ich mir das Wohnzimmer von Umbridge vor."
„So sieht es auch aus, bei meiner lieben Freundin Dolores, da liegst du völlig richtig. Wir teilen die gleiche Lieblingsfarbe."
„Ach du Scheiße!"
„Ausdruck, Ronald, Ausdruck. Das Gespräch hatten wir doch gestern!"
„Sorry Loretta. Wo sind eigentlich die Minis?"
„Winnie und Wonnie sind bei Dolores – die hat ja leider Hausarrest erhalten, solange ihr Berufungsverfahren noch läuft und kann uns deshalb nicht besuchen kommen, was ich sehr, sehr bedauere. Sie ist die Patin von meinen Kindern und fördert sie, wo sie nur kann."
„Jetzt wird mir einiges klar", raunte Ginny ihren Bruder zu, allerdings so, dass Loretta es nicht mitbekam. „Wann kommen die zwei denn zurück?"
„In einer Woche – das verschafft uns die Zeit, hier alles zu verändern. Ich habe nun einmal einen ganz anderen Stil als eure Mutter. Ich bevorzuge den altmodischen Style. Da ist eure Mutter zu modern. Seid ihr oben fertig?"
„Ja, alles gerichtet und unsere alten Zimmer gereinigt."
„Sehr gut, dann lasst uns essen. Morgen kommt Prof. Dumbledore mit seinem Gepäck – zur Zeit wohnt er in einem Hotel, was natürlich kein Dauerzustand ist. Schließlich ist er nicht mehr der Jüngste. Gleich morgen werden wir drei alles für ihn herrichten."
„Schon wieder arbeiten", maulte Ron mit langem Gesicht. „Wir haben Ferien."
„Sonderferien mit der Auflage zu lernen. Außerdem bestehe ich darauf, dass ihr euren Anteil an der Hausarbeit erledigt. Eure Mutter ist viel zu gnädig in der Vergangenheit mit euch umgegangen. Ich halte euch nicht die Hand vorm Hintern, um es einmal so auszudrücken, dass ihr es auch versteht. Und vor allem dulde ich es nicht, dass ihr bei euren schulischen Leistungen herumschlampt. Glaubt ihr etwa, ich will euch ewig hier wohnen haben? Ganz bestimmt nicht. Ich erwarte, nein verlange von euch, dass ihr einen einigermaßen guten Schulabschluss hinbekommt, dann unverzüglich eine Ausbildung beginnt oder einen Job annehmt und nach drei Monaten auszieht. Haben wir uns verstanden?"
„Glasklar, Loretta."
„Sehr gut. Dann lasst und essen, euer Vater müsste jede Sekunde kommen." Loretta ließ die Geschwister stehen und verschwand in der Küche.
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