Berge von Schnee

Berge von Schnee

Was für ein Schnee!" Colin sah entgeistert aus seinem Fenster. Es hatte die ganze Nacht über geschneit und der Schnee lag bestimmt einen Meter hoch. Colin zog sich schnell an und traf auf dem Flur mit seinen Freunden zusammen. „Habt ihr das gesehen?"

„Ja, und es schneit immer noch. Wir müssen auf jeden Fall aufpassen, dass der Schnee auf dem Dach nicht zu viel wird. Das könnte gefährlich werden." Hermine hatte sich schon wetterfest angezogen bzw. sogar schon mit dem Besen Schnee vom Dach geschoben. Das hatte sie in den vergangenen Jahren schon so einige Male gemacht und somit Übung darin. „Zum Glück ist das Dach des kleinen Häuschens und den Ferienhäusern so spitz, dass dort nichts lieben bleiben kann. Ansonsten müssten wir sie auch vom Schnee notfalls befreien."

„Lasst uns erst einmal frühstücken und dabei denken wir über die weiteren Maßnahmen nach", schlug Neville vernünftig vor. „Es bringt nichts, wenn wir ohne Frühstück Schnee schaufeln gehen."

„Richtig. Außerdem schneit es immer noch." Luna wies aus dem Fenster. „Lassen wir die Fensterklappen zu?"

„Ja, zumindest vor den Fenstern, wo wir die Zimmer nicht betreten müssen. Ansonsten bekämen wir sie vielleicht nicht wieder dicht bzw. es würde uns Zeit kosten, wenn das Wetter noch schlimmer wird. Erst einmal müssen wir dafür sorgen, dass die Wege um das Haus herum frei bleiben."

Sieht aber auch irgendwie irre aus", Colin öffnete ein Fenster und begann zu fotografieren. „Wie wäre es mit einem Fotoalbum mit Aufnahmen von einem ganzen Jahr. Könnte so nach und nach entstehen und immer weiter wachsen? Oder wir gestalten für jedes Jahr ein Album?"

„Hört sich gut an."

Bilder, die uns besonders gut gefallen, könnten wir vergrößern und damit die Wände der Flure dekorieren", schlug Neville vor. „Vielleicht auch im Wohnzimmer oder die leer stehenden Zimmer. Wir besorgen uns dann bei nächster Gelegenheit die passenden Bilderrahmen dazu."

„Hätte was, hat nicht jeder." Hermine sah die Creevy-Brüder an. „Vielleicht könntet ihr euch in einem der Kellerräume ein Fotolabor einrichten. Eure Zimmer sind viel zu klein, um das dort alles unterzubringen und warum Räume leer stehen lassen. Wäre nur Platzverschwendung und die mochte Granny überhaupt nicht. Oder wir schauen uns noch einmal genau den Dachboden an. Da müsste es noch leerstehende Kammern geben. Notfalls könnte man die zusammenlegen und so einen großen geeigneten Raum für Fotoarbeiten schaffen. Ist auf jeden Fall besser geeignet als der Keller."

Das machen wir gerne, gehen wir bald mal an, wir haben unsere Ausrüstung eh noch nicht aufgebaut."

Eine halbe Stunde später waren sie alle draußen – bzw. sie mussten erst einmal den Schnee von der Tür wegschaffen. Zum Glück hatten sie die Utensilien so gestellt, dass sie nicht lange suchen mussten. „Wäre fatal gewesen, würde sich noch alles im Häuschen befinden", grinste Colin und warf seinen kleinen Bruder in den Schnee. „Und, ist er weich?"

„Blöder Hund, probier es doch selbst aus." Dennis rappelte sich auf und bewarf seine Bruder mit Schnee. „Ich werde mich alsbald rächen."

„Ich warte drauf, Kleiner."

Mühsam stapfte Dennis zum Haus zurück bzw. ließ sich eine Schneeschaufel zuwerfen und machte sich von seinem Standpunkt aus an die Arbeit. „Sobald der erste von euch auch außerhalb Hogwarts zaubern darf, eignet der oder die sich die entsprechenden Zauber an, um den Schnee wegzaubern zu können."

„Das auf jeden Fall", lachte Hermine, die mit einem Handfeger den Schnee von der Haustür entfernte. „Dazu noch diverse Haushaltszauber und wie man Türen und Fenster eisfrei hält."

„Sehr wichtig", bestätigte Luna. „Es muss doch Zauber geben, damit das Hausdach schneefrei bleibt oder es nur mit einer ganz dünnen Schicht bedeckt ist, um bei den Muggel nicht aufzufallen."

„Schlagen wir nach bzw. Nev, könntest du nicht deine Verwandten danach fragen?"

„Kann und werde ich." Neville schaufelte den Schnee um das Haus weg, während Colin die andere Richtung einschlug. Dennis schlug sich zur Tiefgarage durch.

Nach einer Stunde machten sie Pause und wärmten sich im Haus auf. „Hat Harry gesagt, wann er kommt?" Neville legte beide Hände um seine Teetasse. „Es schneit immer noch, gut, dass wir uns die Schneefräse geholt haben, so kommen wir wenigstens voran. Allein mit den Schneeschiebern wäre das gar nicht möglich."

„Gesagt hat er nichts, meinte nur, es könnte noch etwas dauern, da er erst Dumbledore als Vormund los werden müsste." Hermine merkte schon den Muskelkater, der sich anbahnte. „Wenn der Schneefall heftiger wird, kommen wir eh nicht gegen an."

„Morgen früh müssen wir als erstes den Schnee vom Dach schieben bevor wir die Wege frei schaufeln. Hermine du zeigst uns, wie du das heute gemacht hast, damit wir es auch können." Colin stellte Kekse auf den Tisch. Die hatten sie sich auf jeden Fall verdient.

„Die Balkone müssen wir auch frei schaufeln. Gut, dass wir gestern noch die neuen kleinen Tannenbäume hereingeholt haben. Die würden uns unter dem Schnee noch kaputt gehen und das wäre schade." Luna taute so langsam wieder auf. „Vielleicht brauchen wir ja mal einen Beobachtungsposten."

„Jedenfalls so lange, bis Harry da ist." Dennis schenkte Tee nach. „Wie wäre es später mit Whirlpool, etwas lesen, schwimmen, Kaminfeuer, schlafen, Käseplatte, Suppe, Kontrollgang, Filme schauen, belegte Brote. Vielleicht nicht die Reihenfolge, aber das würde mir gefallen."

„Hört sich gut an." Hermine sah aus dem Fenster. „Es schneit immer heftiger."

Dann aufi gehts", Colin stand auf und verließ die Küche.

Sie schafften es tatsächlich, den Weg zur Einfahrt freizuschaufeln, auch wenn es ihnen sehr schwer fiel. Doch zum Glück hörte es auf einmal auf zu schneien, so dass sie eine Chance hatte. Eine Chance, die sie ausnutzten. Luna und Hermine befreiten alle Fensterbänke sowie Fensterläden vom Schnee. Zwischendurch wärmten sie sich immer wieder auf. „Hoffentlich kommt Harry bald." Mittlerweile saßen sie im Whirlpool in der Schwimmhalle und wärmten sich auf, entspannten ihre verkrampften Muskeln. Das Kaminfeuer flackerte fröhlich und verbreitete Wärme. Obwohl es erst vier Uhr am Nachmittag war, war es bereits stockdunkel, vor einer halben Stunde hatte es wieder begonnen zu schneien. Vorsorglich hatten sie jeder einen Trank gegen Erkältungen zu sich genommen. „Sonst kommt er gar nicht zu uns durch."

„Apparieren kann er nicht, da er unsere Koordinaten nicht kennt und wir noch nicht wissen, wie wir sie berechnen müssen", Hermine spürte so langsam ihre Zehen wieder. „Portschlüssel klappt aus diesem Grunde auch nicht und flohen geht noch nicht, weil der Kamin noch nicht ans Flohnetzwerk angeschlossen ist. Also bleibt nur der Zug oder das Auto."

„Trotzdem muss er erst einmal zu uns durchkommen." Colin war immer noch kalt. „Hat jemand etwas dagegen, wenn ich die Temperatur noch etwas erhöhe?"

„Mach ruhig. Wir waren viel zu lange draußen", bibberte Luna.

„Waren wir auch. Was können wir morgen ändern?"

„Gar nichts", Neville schloss die Augen. „Wir befreien morgen erst das Dach vom Schnee, dann die Balkone und dann geht es weiter wie heute. Wenn wir Glück haben, taucht Harry morgen auf. Wenn nicht, dann geht es übermorgen genauso weiter, und überübermorgen, überüberübermorgen und so weiter und so weiter bis Harry endlich bei uns eintrifft."

„Dann hoffen wir einmal, dass er Dumbledore schnell als Vormund los wird."

„Toi, toi, toi."

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