Auf zu Mimi

Auf zu Mimi

Was habt ihr mir gegeben?" Sauer funkelte der Tränkemeister die Anwesenden der Reihe nach an – die Kinder ausgenommen.

„Was meinst du, Sev?"

„Tu nicht so, Lucius Abraxas Malfoy! Ihr habt mir etwas eingeflößt, damit ich lange schlafe."

„Ach, das meinst du. War nicht viel, etwas Schlaftrank. Außerdem hast du nur achtundvierzig Stunden geschlafen, Sev, und das war dringend nötig. Du standest kurz vor einem Zusammenbruch!" Lucius .Malfoy senkte seine Zeitung nicht einen Zentimeter. Sein Cousin musste schließlich nicht sehen, dass er sich das Lachen kaum verkneifen konnte. „Außerdem hast du überhaupt nichts verpasst. Deine Kinder brauchten noch neue Kleidung und Spielsachen, darum haben sich Cissy und die Jungs gekümmert. Minerva und Poppy mussten auch noch zu Ende packen und Horace Slughorn noch Tränke für dich brauen, also was soll's. Du siehst im Übrigen etwas besser aus."

„Daddy", Annabeth schlang ihre Arme um den Tränkemeister. „Gut geschlafen?"

„Ja, Engelchen, ich hab gut geschlafen." Der Tränkemeister setzte sich nieder und erwiderte die Umarmung. „Und du, hast du auch gut geschlafen und wie sieht es mit Nicky aus?"

Haben wir, wir haben sogar eigene Zimmer bekommen. Die gehören uns, wenn wir hier übernachten sagt Onkel Luc. Sie sind gegenüber von deinem", plapperte Annabeth los. „Nicht Nicky?"

„Ja", kam es wieder hinter den Schnuller hervor. Ohne diesen schien Nicky nicht anzutreffen zu sein. Ein Umstand, der Severus zu denken gab. Auch sprach der Jungen viel zu wenig. Draco in diesem Alter hatte rund um die Uhr gebrabbelt und geredet. Der war nur still gewesen, wenn er geschlafen hatte. Und selbst dann hatte Draco zum Teil im Schlaf gesprochen. Doch das würde sich schon noch ändern. Erst einmal musste der Kleine lernen ihm zu vertrauen.

„Hattet ihr Spaß? Es tut mir leid, dass ich so lange geschlafen habe." Severus warf seinem Cousin einen mörderischen Blick zu. Als er vor einer halben Stunde aufgewacht war, musste er feststellen, dass es schon später Vormittag war. Aber nicht später Vormittag am Tage nach der Verhandlung, sondern schon zwei Tage später.

Ja, Onkel Luc hat gesagt, dass du ganz doll müde bist und wir dich schlafen lassen sollen. Wir waren auch morgens und abends immer bei dir und haben dich besucht. Tante Cissy sagt, Nicky und ich müssen gut auf dich aufpassen." Annabeth kuschelte sich an Severus. „Morgen früh fahren wir dann zu Harrys Mimi. Das wird ganz toll."

„Das wird es, Mäuschen."

Wie geht es dir, Sev?"

„Besser, jedenfalls etwas. Der Weg hierher fiel mir diesmal schon etwas leichter. Fürs Tanzen reicht es zwar noch nicht, aber um meinen Kids später etwas vorzulesen, dafür dürfte es schon reichen."

„Ein Märchen", Annabeth strahlte. „Nicky, Daddy erzählt uns später eine Geschichte."

„kay."

„Bringst du uns auch ins Bett, Daddy?"

„Sehr gerne sogar."

Haben wir denn alles zusammen?" fragend sah Severus Harry und Narzissa an. Nicky hielt gerade seinen Mittagsschlaf und Robin, Gracie und Annabeth spielten mit den Hauselfenkindern und hatten viel Spaß dabei.

„Habt ihr", bestätigte diese lächelnd. „Wir haben Unmengen an Lebensmittel und Getränken besorgt und alles mit einem Haltbarkeitszauber belegt. Poppy bringt Tränke und sonstige Medikamente mit. Mir schmeckt es gar nicht, das die Kinder dort alleine sind. Sie sind alle vernünftig, das wissen wir ja von dir und Draco. Doch was da alles passieren kann."

„Mimi meinte, dass Makler hinter ihrem Grundstück her sind. Sie wurden deshalb schon auf dem Wintermarkt belästigt und nächtlichen Besuch gab es auch schon. Den haben sie mit den Scherzartikeln der Zwillinge im Zaum gehalten bis die Polizei und der Sicherheitsdienst aufkreuzte. Sie haben sie mit Wasserbomben, Knallern und Raketen vom Dachboden aus unter Beschuss genommen. Dray und ich haben deshalb schon Nachschub organisiert bzw. Fred und George waren so begeistert über die positive Wirkung ihrer Artikel, dass sie uns kostenlos neue Artikel mitgaben. Sie meinten, eine bessere Bestätigung ihrer Arbeit könnte sie gar nicht bekommen und Mimi, Nev, Luna, Dennis und Colin sollen über die Artikel einfach Erfahrungsberichte schreiben. Die würden sie dann im Laden auslegen. Eventuell würden sie anhand von den Berichten überlegen, ob sie zukünftig vielleicht auch Einbruchsschutz oder Abschreckungsmittel für Einbrecher anbieten würden."

„Ein Alptraum", stöhnte Narzissa. „Es wird Zeit, dass ihr anreist. Da hätte wer weiß was passieren können. Sie wissen ja nicht, dass sie jetzt zaubern dürfen. Auch wenn dies ein Notfall gewesen wäre, haben sie sich an die Regeln gehalten und unser Geheimhaltungsabkommen eingehalten."

„Ja, das sehe ich auch so. Ist ihnen etwas passiert?"

„Neville bekam auf dem Wintermarkt etwas ab, weil er Mimi in Schutz nahm vor dem aufdringlichen Sohn eines Maklers und sie wissen natürlich nicht, ob sie demnächst wieder nächtlichen Besuch bekommen, rechnen sogar damit und bereiten sich darauf vor."

„Gar nicht gut." Severus dachte einen Moment nach. „Was ist mit Remus und Tonks? Sind die schon zurück aus ihrem Urlaub?"

„Gestern eingetroffen. Warum?"

Fragen wir sie doch, ob sie bis zum Schulstart etwas vorhaben und wenn nicht, ob sie mitkommen wollen. Sie können sich dort auf den Unterricht vorbereiten und helfen, das Haus und das Grundstück abzusichern. Da scheint im Moment noch so einiges im Argen zu sein und ich kann dir nicht sagen, Cissy, ob ich es alleine schaffe. Außerdem ist der Wolf sehr beliebt gewesen bei den fünfen, er ist Harrys Pate und auch Tonks versteht sich sehr gut mit Ms. Granger. Platz ist auch noch vorhanden. Wir könnten gemeinsam unseren kommenden Unterricht vorbereiten und auch noch Änderungen in Hogwarts besprechen – gemeinsam mit den Schülern. Es wäre also auf jeden Fall ein Gewinn. Zudem besitzen Tonks und Remus wie ich den Führerschein, die Kids dagegen noch nicht und sind so immer auf einen Fahrer von auswärts angewiesen."

„Guter Punkt", kam es von Lucius. „Zudem ist Dora Aurorin, das kann auf gar keinem Fall schaden."

Wie wollt ihr anreisen? Leider kennen wir ja die Koordinaten des Hauses von Ms. Granger nicht."

„Ich würde vorschlagen, wir legen uns zwei Autos zu, die uns selbst bei Schnee sicher ans Ziel bringen und ausreichend Platz für unsere Sachen bieten. Den ersten Abschnitt der Fahrt sollten wir wegen der schlechten Wetterbedingungen mit dem Autozug zurück, ist für uns alle erholsamer und stressfreier – vor allem für meine Kinder. Wir fahren damit so weit es geht und dann mit den Autos zum Haus. Dort schließen wir als erstes den Kamin ans das Flohnetzwerk an und Minerva, Remus und Tonks sichern das Grundstück und das Haus ab und die drei Hauselfen reisen an. Danach sehen wir weiter. Sobald ich mich etwas länger auf den Beinen halten kann, werde ich ebenfalls einige Schutzzauber beisteuern, nachdem Tonks, Remus und ich das Grundstück erkundet haben."

„Gut, dann flohe ich eben Dora und Remus an." Narzissa verließ das Wohnzimmer.

Okay, dann bleiben die Autos, wie kommen wir so schnell an zwei Fahrzeuge?"

„Wenn man mit dem nötigen Kleingeld wedelt, Lucius, dann klappt das sehr schnell. Nicht nur in unserer Welt." Severus kämpfte sich auf die Beine. „Das sollten wir heute gleich angehen und zwar sobald Narzissa von Tonks und Remus eine Antwort erhalten hat."

„Sie freuen sich und packen sofort", unterbrach Narzissa ihn auch schon. „Und nun?"

„Ich schnappe mir jetzt Wuschelkopf und Blondie und dann gehen wir das an."

Severus hatte es wirklich geschafft. Der Autohändler war von dem elegant gekleideten Adeligen überwältigt gewesen, der gleich am Anfang meinte, dass Geld keine Rolle spielen würde und mit einer Platin Card herumwedelte. Wichtig wäre nur, dass die zwei zu kaufenden Autos morgen früh um 9:00 Uhr auf ihn zugelassen wären und vollgetankt am Autozug warten würden. Alles andere wäre zweitrangig – auch der Preis. Der Autohändler überschlug sich fast vor Eifer und sagte die Auslieferung samt Anmeldung zu. „Wir brauchen noch zwei Kindersitze, die Autos brauchen jeweils eine Anhängerkupplung und ein Dachgepäckträger wäre auch nicht schlecht, Onkel Sev", merkte Harry noch an.

„Ist das machbar?" wandte sich der Tränkeprofessor an den Autohändler.

„Selbstverständlich, Mylord, selbstverständlich. Das ist kein Problem für uns. Junge, Mädchen?"

„Meine Tochter ist fünf und mein Sohn zwei Jahre."

Da planen wir mit ein", versicherte der Autohändler, während er sich erneut verbeugte.

„Hat ja sehr gut geklappt." Die Familie Malfoy hatte es sich nicht nehmen lassen, die Reisenden am nächsten Morgen zum Autozug zu bringen.

Das ist unser Spezialservice", der Autohändler hatte es sich nicht nehmen lassen, eines der Autos persönlich zur Auslieferung zu bringen. Auf einen unauffälligen Wink von Severus, besahen sich Remus, Tonks sowie Harry die Fahrzeuge und bestätigten gleich darauf den einwandfreien Zustand.

„Vielen Dank, wir werden bei Bedarf auf Sie zurückkommen."

„Jederzeit, Eure Lordschaft." Der Autohändler verabschiedete sich und verließ rückwärtsgehend, sich fortwährend verbeugend die Gruppe. Man hätte fast meinen können, er verabschiede sich von Mitliedern der königlichen Familie.

„Wir erwarten dann euren Anruf über das Flohnetzwerk", Narzissa hielt Robin an der Hand, während Gracie von Lucius getragen wurde, damit sie besser sehen konnte. „Und denkt daran, an Weihnachten seid ihr bei uns und zwar alle! Die Prewitts sagten auch bereits zu."

„Wir kommen sehr gerne." Severus drängte zum Aufbruch, der Zug würde in zehn Minuten abfahren, die Autos waren mittlerweile verladen worden. Für Reiseproviant hatte Narzissa gesorgt.

„Deine Eltern ziehen im Übrigen zu uns, Dora", verriet Lucius seiner Nichte. „Euer Cottage bauen wir bei uns im Park auf, da ist Platz genug."

„Das freut mich, dann weiß ich sie gut aufgehoben."

„Dein Vater fängt im Ministerium an, gemeinsam mit Mad-Eye unterstützt er fortan die Auroren."

„Umstrukturierung – wird aber auch langsam Zeit", lachte Tonks, verabschiedete sich von ihren Verwandten und stieg mit ihrem Mann in den Zug.

Gemütlich, viel komfortabler und bequemer als der Hogwarts Express." Poppy ließ sich in die bequemen Polster des Familienabteils nieder. Sie hatten Glück, es war für acht Personen ausgelegt und bot Platz genug, damit die Kinder sich austoben konnten. „So lässt es sich aushalten."

„Finde ich auch. Harry – erzähl noch einmal, was du über das Haus und die Umgebung weißt", bat Remus. „Einiges haben wir ja schon gehört, doch jetzt sind wir alle zusammen und können dann gemeinsam beraten."

„Nicky und ich auch?"

Ihr zwei auch." Severus zog die Kinder neben sich. „Auch eure Meinung ist wichtig. Schließlich bleiben wir viele Wochen dort wohnen. Euch fällt bestimmt etwas ganz anderes ein als uns."

„Mimis Haus liegt direkt am Meer", begann Harry seinen Bericht. „Es handelt sich um ein altes Herrenhaus, das ihr Großvater vor ihrer Geburt komplett umbauen und modernisieren ließ. Jedes Gäste- bzw. Schlafzimmer verfügt über einen begehbaren oder eingebauten Kleiderschrank und ein Bad."

„Wow." Tonks war jetzt schon spürbar begeistert.

„Es gibt eine Bibliothek, die sich über zwei Etagen zieht, einen Wintergarten, ein großes Wohnzimmer, mehrere kleinere; zwei Turmzimmer, eine große Küche, Esszimmer, diverse Gäste-WC's, einen Herrensalon, einen Damensalon, ein Arbeitszimmer, Musikzimmer, Panikraum, Pool, Tiefgarage und noch einiges andere. Das Haus liegt erhöht, so dass auch keine Sturmflut ihm etwas anhaben kann. Es besitzt Meerblick, ein Wald ist in der Nähe. Bis zum nächsten Dorf bzw. Ort ist es ein ziemliches Stück laut Mimi, eine Busverbindung ist leider auch nicht vorhanden – bis zur nächsten Haltestelle muss man ein ziemliches Stück laufen bzw. mit dem Rad fahren."

„Wie hält Ms. Granger es mit dem Einkaufen?"

„Sie lässt sich fahren, Prof. McGonagall. Den Führerschein kann sie erst im kommenden Sommer anfangen. Oder, wenn sie nur einige Teile benötigt und das Wetter gut ist, dann fährt sie mit dem Fahrrad."

„Ist aber sehr umständlich", merkte Remus an. „Das Haus liegt also ziemlich abgeschieden?"

„Sehr sogar. Mimi erzählte mir in der Bibliothek, dass sie und ihre Granny einmal so eingeschneit waren, dass der Schneepflug kommen musste, damit sie es rechtzeitig zur Schule schafft."

Dann hoffen wir einmal, dass wir bis zum Haus durchkommen."

„Das hoffe ich auch. Und es gibt wirklich einen Pool?"

„Ja, Tonks, den gibt es."

Schön, auf den freue ich mich ganz besonders. Dann können wir beim dicksten Schneefall schwimmen."

„Fischi", rief Nicky aufgeregt und drückte Severus seinen Schnuller in die Hand. „Fischi, Nicky Fischi."

„Du schwimmst wie ein Fisch, Nicky?"

„Ja, Nicky Fischi."

„Könnt ihr schon schwimmen, Annabeth?"

„Ja, Mutter meinte, das wäre wichtig. Schließlich hätte sie keine Zeit uns zu retten, sollten wir einmal absaufen."

„Liebenswerte Einstellung", knurrte Severus, allerdings nur leise. „Dann zeigst du uns wie du schwimmen kannst, Nicky?"

„Ja, Nick zeischt Daddy."

Annabeth, du zeigst mir das doch auch, oder?"

„Mach ich, Daddy." Das kleine Mädchen schmiegte sich an den Tränkemeister. Severus hatte schon bemerkt, dass die Kleine eine richtige kleine Schmusekatze war, was ihm aber überhaupt nicht störte, er genoss es vielmehr, dass seine Adoptivtochter so oft seine Nähe suchte und ihm so schnell vertraute. Tochter seines Herzens, so nannte er Annabeth für sich.

„Mir behagen diese Makler nicht, von denen die Kinder belästigt wurden", Prof. McGonagall sah in die Runde. „Was mag da los sein?"

„Sie wurden auf diesem Markt belästigt und auch nachts war schon ungebetener Besuch da", warf Severus ein. Immer noch hatte er den Schnuller seines Sohnes in der Hand. Es war das erste Mal, dass Nicky diesen überhaupt aus der Hand gab. Seinen Schnuller hatte er außerhalb der Mahlzeiten dauernd im Mund. Ein gutes Zeichen also wie Severus fand. „Das dürfte – wenn wir alle Fakten kennen – ein Fall für Luc sein. Grundstücke am Meer sind teuer – die Makler wollen günstig kaufen und teuer wieder verkaufen. Die geben so schnell nicht auf und sind wahrscheinlich der Meinung, dass sie mit jemand in Ms. Grangers Alter leichtes Spiel haben."

Lucius soll sich diese Typen auf jeden Fall einmal vornehmen", bestätigte Remus. „Es kann nicht angehen, dass die fünf zu Hause belästigt werden. Wir sollten Hermine vielleicht auch einmal fragen, ob sie überhaupt einen Anwalt hat."

Gut, das gehen wir also sofort an."

„Wie sieht es mit den Hausaufgaben der fünf aus?" wollte Tonks wissen, obwohl sie sich es sich schon vorstellen konnte.

„Die fünf sind enorm weit damit", Prof. McGonagall nahm sich noch einen Tee. „Schätzungsweise sind sie den meisten um einen knappen Monat voraus und trotzdem erzählen sie Spitzenleistungen." Sie seufzte. „Ich hoffte eigentlich, dass Ms. Granger einmal etwas langsamer machen würde, doch anscheinend hoffte ich da umsonst."

„War mir gleich klar." Severus legte den Schnuller von Nicky zur Seite. Die Kinder spielten friedlich miteinander, doch der Schnuller schien im Moment uninteressant zu sein. „Das Mädchen kann gar nicht anders, sie steht ständig unter Hochspannung, kann gar nicht richtig abschalten. Einige Male fand ich sie schon schlafend in der Bibliothek nach Beginn der Sperrstunde vor. Sie sitzt immer ganz hinten in der Ecke, da übersieht Irma sie dann. Ständig will sie es anderen beweisen und seid einigen Monaten wird sie ja auch noch von den meisten anderen Schülern geschnitten, gemobbt oder angefeindet wegen der Erbschaft und der Tatsache, dass sie nicht nur Schachgroßmeisterin ist, sondern auch bereits Studienabschlüsse in der Muggelwelt besitzt. Sie isst zudem nicht vernünftig, könnte gut etwas mehr Gewicht vertragen – steht eine Prüfung an, vergisst sie sogar das Essen. An diesen Tagen bzw. Prüfungsphasen ist ihr Gewicht garantiert grenzwertig. Am besten wäre es ..."

„Ja, Severus, woran denkst du?"

„Am besten wäre es, wenn sie nach den Sonderferien Hogwarts als externe Schülerin besuchen würde. Sie könnte über den Kamin in mein Büro flohen oder in das Direktorenbüro, Minerva, und von dort aus zum Unterricht gehen oder nimmt am Frühstück teil, um sich mit ihren Freunden zu unterhalten. Obwohl, auch denen könnte man guten Gewissens empfehlen, fortan als externe Schüler Hogwarts zu besuchen. Ms. Lovegood werden in ihrem Haus ständig die Sachen weggenommen und versteckt. Die Leistungen stimmen von allen fünfen – auch wenn Mr. Longbottom etwas in Zaubertränke schwächelt."

„Bei Horace sind seine Leistungen besser als bei dir, Severus!"

„Das ist mir bewusst. Aber auch ohne ihn sind seine Leistungen mittlerweile gut – Horace lässt mir nämlich sämtliche Hausaufgaben zukommen, damit auch ich einen Blick drauf werfen kann. Der Jungen ist nicht unbegabt was Zaubertränke angeht und das will ich aus ihn herauskitzeln. Er kann noch besser werden, viel besser sogar. Jetzt muss ich deine Löwen ja auch nicht mehr drangsalieren und kann alle gleichermaßen fördern. Ich tippe einmal darauf, dass mit seinen Pflanzenkenntnissen es gelingen würde, Zaubertränke herzustellen, wo einige Zutaten bereits ausgestorben sind. Schließlich könnte er einem sagen, welche Pflanzen – ob eine, oder sogar zwei oder drei zusammen – die gleiche Wirkung besitzen."

Das mit den fünfen als externen Schülern gefällt mir", nickte Remus seine Zustimmung. „Dazu noch Harry, der sollte auch herausgezogen werden, um mehr Ruhe zu bekommen. Sie könnten ja immer noch an den Schulveranstaltungen wie Quidditch teilnehmen."

„Ich bin sofort dabei."

„War mir klar, Wuschelkopf." Severus grinste. „Aber ich verstehe dich völlig. Meinen Segen hättest du dazu. Es würde dir sogar gut tun."

„Also meinen auch", kam es von Prof. McGonagall. „Aber dann sollten die kleinen Freunde auch dauerhaft bei euch leben und wir kommen dann auch regelmäßig über das Flohnetzwerk vorbei."

„Das auf jeden Fall", Tonks stand auf und reichte den Kindern Kekse. „Und diese Makler samt Anhang nehmen wir uns auf jeden Fall bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor. Und wenn wir Fred und George einfliegen lassen mit ihren Besen."

Das bekommen wir hin."

Wetterbedingt kamen sie erst eine Stunde später als geplant an ihrem Zielort an. Nicky lief immer noch ohne seinen Schnuller herum, er hatte noch nicht einmal danach gefragt, sondern plapperte fröhlich vor sich hin. Severus musste innerlich grinsen, sein Sohn erinnerte ihn nun an einen gewissen Blondschopf in dem Alter. Prof. McGonagall wurde von den Kindern jetzt Granny genannt, was den dreien gleichermaßen gefiel. Poppy war Tante Popsy, Remus war Onkel Remy und Tonks Tante Dora. „Fischi?" fragend sah Nicky seinen Vater an.

„Noch nicht ganz, Nicky, das dauert noch etwas. Aber wir steigen gleich in die Autos und fahren zum Pool. Heute Abend kannst du bestimmt noch Fisch spielen."

„Gut." Bereitwillig ließ der Knirps sich die dicke Jacke anziehen und auch die Mütze. „Beth auch Fischi."

„Annabeth geht auch mit schwimmen."

„Daddy auch?"

„Ich glaube, Nicky, das schaffe ich noch nicht, aber ich schaue euch zu und lese euch später eine Geschichte vor. Ist das auch gut?"

„Ja, Daddy lieb."

Nicky ist auch lieb."

„Pflegeleichte Kinder hast du da, Sev."

„Das auf jeden Fall. Ich kann nicht klagen, meine zwei sind Superkids." Severus zwinkerte Annabeth zu.

„Du musst uns nur noch eine Mommy suchen, Daddy."

„Lass mich erst einmal gesund werden, Spatz."

„Okay."

„Wer sind Sie denn?" brummte Remus ein Mann an. „Makler können wir hier nicht gebrauchen. Und dann auch noch Kinder zur Tarnung mitnehmen, das ist echt das letzte!"

Remus drehte sich um. „Ich bin Lehrer und kein Makler. Meine Frau, meine Freunde und ich sind hier, weil wir fünf unserer Schüler besuchen wollen während der Ferien. Da vorne steht der beste Freund der Hausbesitzerin Hermine Granger. Die anderen Schüler heißen Luna Lovegood, Neville Longbottom sowie Colin und Dennis Creevy."

„Warum sagen Sie das denn nicht gleich. Mein Name ist Julian Walker, ich kenne Ms. Granger seit Jahren bzw. mein Onkel und meine Tante. In letzter Zeit gab es wiederholt Ärger mit Maklern. Deshalb passen wir hier alle etwas auf, wenn Fremde zu uns kommen."

„Davon hörten wir schon." Remus atmete unbemerkt ein. Dieser Mann roch irgendwie bekannt. Jedenfalls hatte er den Geruch schon mehr als einmal gerochen, wenn auch größtenteils abgewandelt. „War in den letzten Tagen etwas? Der letzte uns bekannte Vorfall war der nächtliche Besuch."

„Einige anonyme Anrufe, die nicht zurückverfolgt werden können. Im Moment wird noch immer aufgelegt. Dagegen können wir leider nichts machen – bzw. Hermine und ihre Freunde benutzen jetzt Trillerpfeifen, wenn so ein Anruf kommt. Sie verlassen niemals ohne ihre Handys das Haus."

Gab es noch einmal nächtlichen Besuch?" Remus schnupperte weiter unauffällig.

„Nein, bislang nicht. Allerdings ist das Wetter auch denkbar schlecht. Sie werden gleich den Schneepflug brauchen, um zum Haus durchzukommen."

„Regulus Black."

„Bitte, wer soll das denn sein? Mein Name ist Julian Walker, sagte ich doch auch!"

„Nein, du bist Regulus, der kleine Bruder von meinem besten Freund Sirius Orion Black. Wir dachten, du bist tot!"

„Wer? Reggie?" Severus kam auf seinen Stock gestützt humpelnd näher. Ebenso der Rest der Reisegruppe."

„Siris Bruder?"

„Warum hast du dich nie gemeldet, Cousin?" Tonks stieß diesem in die Seite und fiel dabei fast hin. Remus und Julian Walker alias Regulus Black griffen gleichzeitig zu und verhinderten so den Sturz.

„Wenn man untertaucht, meldet man sich normalerweise nicht. Bist du die Kleine von Medea? Nymphadora, richtig?"

„Nenn mich niemals Nymphadora! Niemals. Weiß auch nicht, wie meine Eltern auf diesen bescheuerten Namen gekommen sind."

„Wettsaufen unter Schwestern", Regulus Black grinste. „Kann passieren."

„Na toll, und ich muss den Kater ausbaden", grummelte Tonks.

Hätte aber auch noch schlimmer werden können, Cousinchen, Bella soll damals auch Gorgona Medusa ins Spiel gebracht haben, da hast du also noch Glück gehabt. Sev, was hast du angestellt?"

„Kleiner Zusammenstoß mit Tommy, Bella, Rod & Konsorten. Im Mai gab es ein kleines Scharmützel im Ministerium. Dein Bruder überlebte es leider nicht, Bella hat ihn auf dem Gewissen, beförderte ihn mit einem Avada hinter den Schleier – aber er schaltete bis dahin noch einige Todesser aus und war uns eine große Hilfe im Kampf. Er war übrigens unschuldig – Pettigrew verriet Lily und James Potter an Tommy."

„Hätte mir auch nie vorstellen können, dass mein Bruder so etwas tut. Dafür war er viel zu loyal seinen Freunden gegenüber und Potter war für ihn mehr ein Bruder als ein Freund." Julian Walker alias Regulus Black fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ich wollte aussteigen, doch Bella bekam Wind davon. Sie griff mich zusammen mit Rod an, wollte mich zum Dunklen Lord bringen. Doch ich konnte fliehen und meinen Tod vortäuschen. Leider wusste ich nicht, wem ich trauen konnte, also meldete ich mich nicht mehr. Lissy und Justus Walker fanden mich schwer verletzt, besser gesagt, sie mussten mich sogar wiederbeleben (irgendwie musste ich ja den Teppich der Blacks austricksen), und nahmen mich bei sich auf. Ich weihte sie ein, wer ich bin und warum ich verschwinden musste. Sie halfen mir – wurden Ersatzeltern für mich, so dass ich hier blieb. Sie gaben mich als ihren Neffen aus und ich baute mir eine neue Existenz auf. Heiratete irgendwann meine Gillian und wir bekamen drei Kinder – Samantha neun, Mason sieben, Cindy fünf. Ich schreibe Fantasygeschichten über Hexen, böse Zauberer, Zwerge, Trolle, Drachen und ähnliches. Kommt sehr gut an." Er grinste schief. „Hab ja genug Hexen und Zauberer kennengelernt und ich mochte Pflege magischer Geschöpfe von Anfang an. Ich vermeide es, dass Fotos von mir gedruckt werden, gelte als pressescheu und schreibe zudem unter einem Pseudonym." Regulus schwieg einen Momente. „Sind alle Todesser geschnappt?"

Die meisten und garantiert die wichtigsten von ihnen. Die Auroren sind auf der Suche nach dem Kleinzeug, den Mitläufern. Du kannst also wieder aus der Versenkung auftauchen."

„Der Titel der Blacks wartet auf Sie", warf Harry ein. „Sirius vererbte ihn mir nur, weil er dachte, sein kleiner Bruder sei tot."

„Und das hat er sehr gut gemacht, Harry. Außerdem erbte ich einen von unserem Onkel Wilbur. Nein, den von Sirius behältst du und ich tauche so langsam aus der Versenkung auf. Meine Kids sind nämlich alle drei magisch veranlagt und so kann ich meine Familie in Ruhe auf alles vorbereiten. Meine Frau weiß über meine Vergangenheit Bescheid und wird sich sehr darüber freuen, wenn ich auf magische Weise den Schnee beseitigen kann. Besonders den vom Dach. Für den Frühjahrsputz werde ich wohl auch in Zukunft zuständig sein."

„Narzissa würde sich sehr freuen, ihren kleinen Cousin wieder zu haben. Wir sind Weihnachten bei den Malfoys eingeladen. Wie wäre es, wenn du samt Familie als Überraschung mitkommst. Luc könnten wir einweihen, damit er alles vorbereitet."

„Der ist gar kein Todesser?"

„Nö, war genauso wie ich ein Spion für Dumbledore."

„Da hätte ich wissen müssen, aber so habe ich wenigstens die Liebe meines Lebens kennengelernt und bekam tolle Ersatzeltern und super Schwiegereltern. Können die alle mitkommen?"

„Klar, wenn schon, denn schon. Narzissa würde sich sehr freuen, sie trauert immer noch um Sirius und hadert damit, dass die eigene Schwester ihn umbrachte. Medea und Ted werden ebenfalls bei der Feier dabei sein. Ihr Cottage wird die Tage im Park von Malfoy Manor aufgestellt und Ted fängt im Ministerium an und arbeitet mit Mad-Eye zusammen."

„Wer brachte Bella zur Strecke?"

„Neville Longbottom – Bella und die Lestrange-Brüder folterten seine Eltern in den Wahnsinn und das war sozusagen seine Rache, seine Revanche. Ein simpler Incarcerus inklusive Knebelzauber reichten da aus. Danach zerbrach er ihren Zauberstab und nahm sich im Anschluss Nagini vor. Rod und Rusty wurden von Hermine Granger und Luna Lovegood ausgeschaltet. Ein kleiner Verwirrzauber und schon griffen sie sich gegenseitig an. Remus schaltete Fenrir Greyback aus, Tonks Antonin Dolohow, Colin Creevy Walden Mcnair, Harry Peter Pettigrew sowie die Carrow-Geschwister."

„Und den Unnennbaren?"

Das waren Lucius und ich. Dumbledore wollte, dass Harry im Duell gegen ihn antritt, doch das wollten wir nicht. Reicht ja schon, dass die Kinder im Ministerium mitkämpften und gegen Tommy hätte er gar keine Chance gehabt. Kannst du ja an meinem Zustand ablesen."

„Sehe ich auch so, reife Leistung. Was ist mit der Korruption im Ministerium?"

„Ist beendet, Kingsley Shaklebolt räumte mit seinen Leuten gehörig auf. Mad-Eye Moody unterstützte sie dabei, langweilte sich eh im Ruhestand. Ted Tonks wird sie ebenfalls zukünftig unterstützen. Wenn du noch Namen parat hast, dann raus damit."

Ich schreib auf, was mir nach den Jahren noch einfällt. Allerdings bin ich nie im inneren Zirkel gewesen. Schön, dass endlich alles vorbei ist." Regulus begann auf einmal zu lachen. „Da unterhalte ich mich mit Hermine, Luna, Colin, Neville und Dennis, fahre sie zum Einkaufen, und alle sechs halten wir dabei geheim, dass wir magisch veranlagt und sozusagen Kollegen sind. Finde ich echt lustig."

„Ist es irgendwie auch. Wie ist der Weg zum Haus?"

„Verschneit und das nicht zu knapp– ich organisiere euch den Schneepflug wenn ihr wollt, es würde zu lange dauern alles wegzuzaubern. Außerdem würde es auch auffallen. Ich bringe euch zum Haus mit dem Teil."

„Sehr gut. Sind eigentlich gerade Makler in Sichtweise?" Severus sah sich unauffällig um.

„Nein, zum Glück nicht. Aber das liegt auch nur am schlechten Wetter. Lass es aufhören zu schneien und schon sind sie wieder da. Die sind aufdringlich wie die Schmeißfliegen. Ich halte an, sobald wir am Tor des Grangerschen Besitzes sind. Dann könnt ihr die ersten Schutzzauber sprechen. Die Mauer zieht sich um das komplette Grundstück – sieht man vom Strandabschnitt ab. Letztens sind drei Makler über die Mauer geklettert und der Sohn des schlimmsten Maklers kam mit seiner Bande vom Meer her."

Wir schließen sobald wir dort sind, den Kamin ans Flohnetzwerk und bitten Lucius darum, dass er euch auch einen Zugang organisiert, dann können wir uns besser austauschen."

„Das passt mir mehr als gut. Ich werde später auch noch Schutzzauber über unser Haus sowie die Häuser meiner Schwiegereltern und von Onkel und Tante sprechen. Die drei liegen nebeneinander. Das Haus der anderen Nachbarin werde ich ebenfalls mit einbeziehen. Sie ist sehr geschwätzig und neugierig, aber auch nett und verlässlich. Konnte ich vorher ja leider nicht." Regulus schnitt eine Grimasse. „Sobald die Kinder heute schlafen, werde ich endlich meine Schwiegereltern einweihen."

„Euer alter Hauself ist übrigens auch in der Nähe. Wir wollten ihn rufen, sobald wir im Haus angekommen sind. Vielleicht möchtest du ihn ja auch zu euch nehmen."

Das würde ich sehr gerne. Er war mir immer ein wahrer Freund und meine Familie würde sich sehr freuen, wenn er bei uns ist. Allerdings muss ich vorher zu Hause alles erklären."

„Dann klären wir später mit deinem kleinen Freund alles ab und du rufst ihn, wenn alle eingeweiht sind."

„Das ist ein sehr guter Plan." Regulus sah auf die Uhr. „Ich besorge eben den Schneepflug, bin so in zwanzig Minuten wieder da. Wenn ihr also noch Brot, Brötchen, Grünzeug oder Gemüse einkaufen wollt, wäre das die letzte Gelegenheit – ihr könnt euch auf diesen Weg auch als neue Bewohner ins Gespräch bringen. Dringt vielleicht auch bis zu den Makler durch, dass jetzt Erwachsene mit im Spiel sind im Granger-Haus. Der Weg zum Haus wird nämlich nicht vom Schnee gereinigt. Es sei denn, es wird erbeten. Haben wir im Moment aber auch aus dem Grund davon abgesehen, um die Makler vom Grundstück fernzuhalten."

„Nicky Fischi", meldete sich der Jüngste in der Runde zu Wort.

„Als erstes kannst du später Schneeengel spielen", Regulus beugte sich zu dem Jungen hinunter. „Das macht auch Spaß und später dann Fischi bei Hermine."

„kay." Nicky machte Anstalten, sich in den Schnee fallen zu lassen, doch Tonks hielt ihn davon ab. „Jetzt noch nicht, mein Süßer, erst einmal fahren wir gleich durch den Schnee zu Harrys Mimi. Aber du, Beth und ich gehen jetzt noch eben Brot, Brötchen, Gemüse und Obst einkaufen."

„Lecker", Nicky hob seine Arme und signalisiere Tonks damit, dass er hochgehoben werden wollte.

„Bis gleich."

Zwanzig Minuten später fuhren sie los. Der Einkauf im Supermarkt hatte mehr der Tarnung gedient, denn schließlich hatte Narzissa schon alles für sie besorgt und darüber einen Haltbarkeitszauber gesprochen. Doch der Schein sollte ja gewahrt bleiben. Auf diese Art und Weise konnte Tonks etwas die Lage sondieren, auch wenn ihr Cousin gemeint hatte, dass derzeit keine Makler vor Ort waren. So waren auch die Kinder beschäftigt und langweilten sich nicht bis zur Weiterfahrt. Zugleich kam Tonks mit einigen Bewohnern ins Gespräch und streute so die Informationen, dass sie Bekannte und Freunde von Hermine Granger wären, die die kommenden Wochen dort leben würden. Vielleicht half das auch schon etwas, um Makler abzuschrecken. Regulus kam nicht alleine zurück, seine Frau war bei ihm, die Tonks sogleich umarmte. „Schön, dass ich endlich Verwandte von meinem Julian kennenlerne."

„Ich freue mich auch – ich kenne Regulus nur aus den Erzählungen meiner Mutter, meiner Tante und von seinem Bruder. Hab ihn heute zum ersten Mal gesehen."

„Ich bin schon auf die Gesichter von meinen Eltern gespannt, wenn wir sie heute Abend einweihen. Und der Berufswunsch unserer jüngsten Tochter ist seit neuesten eh Hexe." Gillian begrüßte noch schnell den Rest der Gruppe, dann war es auch schon Zeit sich zu verabschieden.

„Fahrt immer hinter mir her und rutscht mir ja nicht in den Graben." Julian stieg auf den Schneepflug und schon ging die Fahrt los.

„Sehr einsam die Gegend." Prof. McGonagall sah aus dem Fenster. „Wunderschön, aber einsam. Da fällt es gar nicht auf, wenn ein Überfall stattfindet."

„Zum Glück hatten sie die Alarmanlagen und den Sicherheitsdienst." Tonks fuhr etwas langsamer. „Aber wir sehen zu, dass wir das Grundstück sicherer machen."

„Auf jeden Fall. Der Schneefall wird stärker."

Der Himmel hängt voller Schnee." Tonks spähte aus dem Fenster. „Ich bin froh, wenn wir da sind und wenn Regulus heil zu Hause angekommen ist."

„Ich auch. Ohne Remus hätten wir ihn nie erkannt. Dabei habe ich ihn sieben Jahre lang unterrichtet."

„Ein Werwolf kann halt sehr nützlich sein." Die beiden Frauen lachten.

Regulus hielt den Schneepflug an und stieg ab. „Hier beginnt das Grundstück von Hermine." Remus, Severus und Harry waren ausgestiegen. Er zog sein Handy aus der Tasche und drückte auf die Kurzwahltaste. „Ich melde uns an, sonst kommen wir a) nicht aufs Grundstück und b) rückt dann der Sicherheitsdienst an. Hey Hermine, ich bin's Julian. Ich hab da Besuch für euch im Gepäck – einer davon sieht aus, als wenn er keinen Kamm und keine Bürste kennen würde. Seine Frisur erinnert stark an die seines Vaters. Bis gleich." Regulus beendete das Gespräch. „Das Tor geht gleich auf. Ich fahre voraus und räume den Weg bis zum Haus frei. Anschließend fahre ich sofort zurück. Das Wetter wird von Minute zu Minute schlimmer. Die nächsten Tage werdet ihr auf jeden Fall eingeschneit sein. Hermine weiß aber, was zu tun ist. Rechnet auch mit Stromausfällen und ähnlichen."

„Du kannst aber auch jetzt schon umdrehen, nicht, dass du Schwierigkeiten hast nach Hause zu kommen, Regulus."

„Das klappt schon. So kann ich mir wenigstens ein Bild davon machen, dass alles in Ordnung ist. Außerdem möchte ich mich beim Neville dafür bedanken, dass er mir Bella vom Hals schaffte. Oh, das Tor öffnet sich schon."

„Das sieht zum Teil geräumt aus", Harry sah aus dem Fenster. „Jedenfalls soweit, dass ein Auto fahren kann."

„Hermine wusste doch, dass du kommst, Harry. Also werden sie den Schnee weggeräumt haben, damit wir durchkommen."

„Und haben sich abgeplackt", Tonks fuhr sehr sicher auf dem Schnee. „Das hat sie täglich Stunden gekostet und das bei der Kälte."

„Wird Zeit, dass wir kommen." Prof. McGonagall klang grimmig. „Oh, da liegt ein Baum auf dem Weg."

„Nicht nur einer, drei." Tonks hielt an, da auch Regulus angehalten hatte. Harry sprang aus dem Auto. „Ist etwas passiert?"

„Hallo Harry." Neville winkte, eine Axt in der Hand. „Gut, dass du endlich da bist. Dann können wir aufhören, den Schnee wegzuräumen. So langsam wissen wir nämlich nicht mehr wohin damit."

„Was ist passiert Nev?"

„Die Schneelast war zu groß für die morschen Bäume – die sind vor einer halben Stunde umgekracht wie Strohhalme. Jetzt wollten wir versuchen sie so zu zerhacken, dass wir sie zur Seite schieben können. Und im Frühjahr verarbeiten wir sie zu Brennholz, lassen sie trocknen, so dass wir sie irgendwann verfeuern können. Außerdem müssen wir im Frühjahr schauen, welche Bäume noch morsch sind. Zum Glück stehen keine zu nah am Wohnhaus bzw. dem Häuschen."

„Geh zur Seite Neville", Remus zog seinen Zauberstab und schon waren die Bäume zur Seite geschoben, in kamingerechte Stücke geteilt und auf Nachfrage bei Neville durchgetrocknet und in die Tiefgarage gezaubert, die Baumkronen entlang der Einfahrt von der Schneelast befreit. „Wo sind Hermine, Luna und die Jungs?"

Mimi und Luna befreien gerade das Dach und die Balkone vom Schnee und Cole und Denny räumen die Auffahrt zur Tiefgarage frei und kommen mir dann zur Hilfe bzw. wollten mir zur Hilfe kommen. Das ist ja jetzt nicht mehr notwendig. Es schneite die ganze Nacht bis zum Mittag durch und so konnten wir vorher nichts machen."

„Ich fahr noch mal eben die Strecke zum Haus und räume den Schnee weg." Regulus schlug Neville auf die Schulter. „Ich danke dir dafür, dass du meine verrückte Cousine ausgeschaltet hast. Ich hatte da weniger Glück vor einigen Jahren."

„Hä, welche Cousine?"

„Wie viele Verrückte kennst du?"

„So einige .... Gryffindor ist halbvoll damit. Von Slytherin brauchen wir gar nicht erst anfangen."

„Mr. Longbottom .... ich muss doch sehr bitten."

„Oh, hallo Prof. McGonagall, schön Sie wiederzusehen. Halten Sie Lavender Brown mit ihrem Won-Won etwa für normal? Oder sie und Parvati Patil mit ihrer Vorliebe für Wahrsagen und der ganzen Kriegsbemalung?"

„Nein, wenn Sie es so sehen, dann nicht. Die Rede war im Übrigen von Bellatrix Lestrange."

„Das ist Ihre Cousine? Dann sind Sie ...."

„Regulus Arcturus Black."

„Aber der ist doch tot."

„Nicht ganz – die Eheleute Walker fanden mich rechtzeitig und retteten mir das Leben. Bellatrix und Rodolphus hatten herausgefunden, dass ich aus dem Maskenverein austreten wollte und wollten mich zu Voldemort bringen. Zum Glück konnte ich fliehen und wurde zu Julian Walker. Danke, dass du sie überwältigen konntest."

„Hatte Glück", wiegelte Neville bescheiden ab. „Mit dem Incacerus rechnete sie nicht. Außerdem passte sie nicht richtig auf, war viel zu sehr damit beschäftigt, sich über mich lustig zu machen – und über meine Elten. Tja, da schlug sie sich halt das Näschen blutig."

„Sehr gut." Regulus umarmte Neville kurz, dann fuhr er mit dem Schneepflug zum Haus, wendete dort und fuhr nach einem kurzen Abschied nach Hause.

Tonks und Remus fuhren zum Haus, nachdem sich das Tor zum Grundstück wieder geschlossen hatte und Schutzzauber gesprochen worden waren. Colin und Dennis hatten zwischenzeitlich das Tor zur Tiefgarage geöffnet, so dass die zwei die Autos hineinfahren konnten. Prof. McGonagall war zuvor mit den Kindern ausgestiegen, damit die sich noch etwas im Schnee austoben konnten. Schließlich hatten sie es Nicky versprochen. Dieser warf sich sofort in den nächsten Schneehaufen und schuf einen Schneeegel und gleich darauf noch einen. Auch Beth sprang in einen Schneehaufen und lachte fröhlich, während sie sich erneut fallen ließ. Fünfzehn Minuten ließ Prof. McGonagall die Kinder gewähren, dann brachte sie sie ins Haus. Remus und Tonks hatten zwischenzeitlich weitere Schutzzauber gewirkt und das Dach des Hauses sowie des Häuschens vom Schnee befreit. „Ins Haus", scheuchte sie auch ihre Schüler hinein. „Ihr habt genug geleistet. Harry – bring bitte die Schneebesen in die Garage und schließe das Tor. Es ist schon fast dunkel. Remus, Tonks – ist alles gesichert?"

„Ja, alles erledigt. Jedenfalls für heute. Morgen schauen wir uns in Ruhe um."

„Wenn es überhaupt möglich ist." Hermine wies zum Himmel hinauf. „Das sieht überhaupt nicht gut aus. Ich befürchte fast, dass wir die nächsten Tage gar nicht vor die Tür kommen vor lauter Schnee."

„Dann ...", Tonks dachte einen Moment nach. „Remy, dann sollten wir jetzt noch schnell eine Runde drehen."

„Sehe ich auch so. Harry – leihst du mir deinen Besen? Tonks hat ihren eigenen dabei."

„Kein Problem." Harry begann schon im Kofferraum des einen Autos zu wühlen. „Hier ist er."

„Gut, Hermine – ich würde dich ja bitten, hinten aufzusteigen, aber du hast ja Höhenangst."

„Und das nicht zu knapp." Hermine schauderte. Flugunterricht war ihr Angstfach in Hogwarts und das würde auch immer so bleiben.

„Ich komme mit", meldete sich Luna, auch Dennis hob die Hand „Wir kennen die Grenzen, auch wenn wir noch nicht überall waren. Das dürfte auf jeden Fall erst einmal reichen. In den Wald können wir eh nicht, weil dort Bäume umgestürzt sind. Dort müssen wir erst einmal aufräumen im Frühjahr."

Okay, dann los."

„Bleibt nicht zu lange weg. Der Himmel sieht mehr als mies aus", mahnte Hermine. „Er hängt voller Schnee, es kann nicht mehr lange dauern, bis es wieder anfängt zu schneien."

„Zehn Minuten, mehr nicht", Remus schnappte sich Harry Besen und stieg gemeinsam mit Dennis auf, während Tonks sich mit Luna auf dem Weg machte.

„Ich schließe noch schnell die Fensterläden."

„Das machen Cole und ich. Zeig du die Zimmer, Mimi." Neville machte sich an die Arbeit und ging linker Hand ums Haus, während Colin rechts herum ging.

„Dann ins Haus und herzlich Willkommen." Hermine hielt die Haustür auf. Harry trug Nicky herein und zog sich, bevor er das Haus betrat die Stiefel aus, danach half er den beiden Kindern. Prof. McGonagall folgte, zog sich ebenfalls gleich die Schuhe aus. Bei Severus Snape dauerte das ganze schon etwas länger, da er sich auf seinen Stock stützen musste. Aber auch er war irgendwann im Haus. Dankbar ließ er sich auf einer Bank in der Eingangshalle nieder. Im Sitzen fiel es ihm leichter, sich die Stiefel auszuziehen.

„Fertig", Neville und Colin folgten nach einigen Minuten und zogen sich gleich an der Haustür die nassen Stiefel aus. „Alle Fensterläden sind geschlossen und fest verriegelt und verschlossen, ebenso das Gitter vor der Garageneinfahrt – wir sind also bereit für den nächsten Schneefall."

„Ich rechne eher mit einem gewaltigen Schneesturm." Hermine spähte hinaus. Schließlich fehlten ja noch vier Leute im Haus. „Der Himmel hängt voller Schnee, drei Bäume stürzten bislang um und ich glaube, das waren nicht die letzten. Zum Glück sind keine in der Nähe der Häuser. Ich werde gleich die Rollläden hinunterlassen."

„Wir holen dann mal schnell zusätzliches Brennmaterial aus der Tiefgarage für sämtliche Kamine." Neville und Colin hängten flink ihre Jacken auf und verschwanden in den Kellern. Severus wunderte sich, wie eingespielt seine Schüler aufeinander waren. Aber es gefiel ihm merklich, sehr, sehr gut sogar. Jeder schien genau zu wissen, was zu tun war. Hut ab.

Wie wäre es, wenn ich uns erst einmal Kaffee, Kakao und Tee koche und Ihnen danach Ihre Zimmer zeige, es sei denn, Prof. Snape, Sie wollen sich gleich hinlegen."

„Es geht schon, Ms. Granger, ich saß fast die ganze Zeit. Das Stehen und Laufen fällt mir allerdings noch sehr schwer. Es reicht schon, wenn ich mein Bein hochlegen kann."

„Nicky Fischi." Nicolas zupfte Hermine am Pullover. „Beth auch."

Das ist mein Sohn Nicolas und das meine Tochter Annabeth. Nicky hörte von Ihrer Schwimmhalle, Ms. Granger, und schon plapperte er los. Davor legte er noch nicht einmal beim Sprechen seinen Schnuller aus dem Mund."

„Nicky roß, kein Schnulli mehr", der kleine Mann streckte sich. „Muss mit Beth auf Daddy aufpassen."

„Das ist fein von euch zweien. Wie wäre es, wenn wir es uns in der Schwimmhalle vor dem Kamin gemütlich machen. Dann kannst du dir schon einmal alles anschauen und später, wenn du ausgepackt hast, gehst du mit deiner großen Schwester schwimmen. Ist das gut?"

„Gut", Nicky nickte. „Komm Daddy, komm Beth, komm Granny, komm Tante Popsy."

Der Junge weiß was er will." Hermine lachte. „Ich koch dann mal eben Kaffee, Kakao und Tee."

„Lass mich das machen", schlug Harry vor. „Zeig mir, wo die Küche ist und wo ich alles finde, dann kannst du den anderen die Zimmer zeigen und die Rollläden herunterlassen. Dann sparen wir Zeit."

„Okay." Hermine zeigte erst die Garderobe und im Anschluss die Küche. „In diesen Schränken findest du alles. Die Plätzchen findest du da drüben. Um Geschirr musst du dich nicht kümmern, das gibt es auch in der Schwimmhalle. Füll einfach alles in Thermoskannen. Die zweite Runde setzen wir dann gleich in der Schwimmhalle auf. Machst du auch bitte auf wenn es klingelt? Hier ist ein Monitor – ebenso an der Tür – damit kannst du überprüfen, wer vor der Tür steht."

„Sehr praktisch."

„Besonders bei meinen speziellen Freunden den Maklern, Prof. Snape, da ist mir Voldy oder Umbridge schon fast lieber." Hermine schnitt eine Grimasse und ging voraus. „Hier im Erdgeschoss wären die freien Gästezimmer."

„Passt mir ausgezeichnet, erspart mir Treppensteigen." Prof. Snape stand etwas mühsam auf und humpelte hinter Hermine her.

Eine halbe Stunde später saßen alle in der Schwimmhalle vor dem Kamin und wärmten sich auf. „Endlich spüre ich meine Zehen wieder", Luna zog den Reißverschluss ihrer Fleecejacke ein Stückchen höher.

„Wie lange wart ihr heute draußen?" forschte Poppy nach, gleichzeitig schwang sie ihren Zauberstab.

„Seit elf Uhr, vorher hatte es geschneit ohne Ende. Also so fünf Stunden."

„Viel zu lange, kein Wunder, dass ihr so ausgekühlt seid. Ihr nehmt später noch einen Trank zur Vorsicht."

„Morgen bleibt ihr aber drin und es werden keine Hausaufgaben gemacht", mahnte Prof. McGonagall. „Vor allem möchte ich es nicht noch einmal sehen, Mr. Longbottom, dass Sie ein Beil oder eine Axt schwingen."

„Anders hätte ich die Bäume aber nicht zur Seite räumen können ohne Zauberstab", wandte Neville ein. „Wir wussten ja, dass Harry irgendwann komme würde. Da wollten wir dafür sorgen, dass der Weg zum Haus frei bleibt. War zwar ziemlich mühselig die letzten Tage, doch wir können von uns sagen, dass wir regelmäßig an der frischen Luft waren."

„Das Schneeräumen, soweit erforderlich, übernehmen Remus und ich", Tonks trank einen Schluck Tee. „Die Grundstücksgrenzen sind gesichert – sobald das Wetter sich beruhigt, werden wir das gesamte Grundstück einmal abgehen und noch gründlicher sichern. Doch fürs erste reicht es aus. Gleichzeitig haben wir Schutzzauber über die Meerseite gelegt – von dort kann niemand mehr unbefugt das Grundstück betreten oder überhaupt anlegen."

„Wir haben Ferienhäuser auf dem Grundstück gesehen", fuhr Remus fort. „Diese haben wir ebenfalls gesichert. Die Dächer sind vom Schnee von uns befreit worden und durch eine Zauber wurde dafür gesorgt, dass kein Baum darauf fallen kann. Auch das Dach hier sowie des kleinen Häuschens wurden von uns mit einem Zauber belegt, so dass nichts passieren kann."

„Tausend Dank", Hermine plumpste hörbar ein gewaltiger Stein vom Herzen. „Die Dächer haben mir am meisten Sorgen gemacht. Das Wetter ist jetzt ja schon schlimm, dabei beginnt der Winter gerade erst. Es wird arg werden dieses Jahr."

Das glaube ich dir, Mimi." Tonks zwinkerte der Freundin zu. „Ich habe einen ziemlichen Schreck bekommen, als wir hier ankamen und drei Bäume lagen quer über den Weg."

Das schepperte tierisch", bestätigte Dennis und nahm sich ein Plätzchen. „Wir rechneten damit, dass im Wäldchen Bäume bei Sturm umstürzten, doch entlang der Einfahrt natürlich nicht. Das war arg."

„Die Bäume sehen wir uns bei nächster Gelegenheit in Ruhe an." Neville schälte sich eine Mandarine ab. „Da können wir lieber zusätzliche Bäume im Wald pflanzen und am Haus weglassen. Das ist auf jeden Fall sicherer. Außerdem hatten wir vergessen, uns eine vernünftige Säge zuzulegen. Eine Motorsäge wäre besser gewesen als die kleine Axt."

Mr. Longbottom!"

„Ist doch so, Prof. McGonagall. Damit hätte ich die Bäume schneller zerlegen können als mit der popeligen Axt! Zaubern dürfen wir ja noch nicht."

Die Zauber sollten wir demnächst einmal in Hogwarts durchnehmen", überlegte Prof. McGonagall. „Schreibt mir einmal auf, welche euch da ganz besonders gefehlt haben. Ich gebe die Frage auch an die anderen Schüler per Spezialdokument weiter. Außerdem dürft ihr ab sofort zaubern, der Zaubereiminister erlaubte dies als Dank für Eure Verdienste im Kampf gegen die Todesser – nur Mr. Dennis Creevy muss sich noch bis zum siebzehnten Geburtstag gedulden."

Schade", Dennis grinste, „hab gedacht, ich würde so mit durchrutschen."

„Falsch gedacht", grinste seine Hauslehrerin zurück. „Aber netter Versuch. Vielleicht beim nächsten Mal."

Ich nehm Sie beim Wort."

„Ich bin die Rumtreiber und die Weasley-Zwillinge gewohnt – dagegen sind Sie chancenlos."

„Wir hätten da noch ein Anliegen", begann Severus Snape, der bequem auf einem breiten Liegestuhl lag. Nicky hatte es sich neben ihm bequem gemacht und schlief tief und fest. Trotzdem war Severus sich ziemlich sicher, dass sein Sohn – sobald er aufwachte – darauf bestehen würde schwimmen gehen zu wollen. Seinen Schnuller hatte Nicky immer noch nicht haben wollen. Ein gutes Zeichen wie Severus fand. „Wir würden noch gerne drei kleine Freunde hierher holen und auch – zwei zumindest – dauerhaft hier belassen. Sie könnten alles mit ihrer Hauselfenmagie absichern und das Haus wäre niemals ohne Bewohner. Der dritte Hauself will eigentlich auch hier bleiben, doch wir fanden vorhin seinen ehemaligen Besitzer bzw. engsten Vertrauten wieder."

„Mein Cousin Regulus ist noch am Leben", unterbrach Tonks Severus. „Ist das nicht irre. Da unterhält sich Remy mit ihm und erkennt ihn am Geruch. Ist doch der reinste Wahnsinn."

„Aber Regulus Black ist doch tot, er taucht doch auch als verstorben auf dem Wandteppich der Blacks auf", wandte Hermine ein.

„Er wollte aussteigen, doch Tante Bella und Onkel Rod bekamen davon Wind und wollte ihn zu Voldy schleppen. Er konnte sich retten, war da aber mehr tot als lebendig. Die Walkers fanden ihn, belebten ihn wieder und gaben ihn als ihren Neffen aus. Sie wissen über alles Bescheid, ebenso seine Frau."

„Julian Walker ist Regulus Black? Ich fasse es nicht. Darauf wäre ich niemals gekommen." Hermine lachte los. „Und wir passen noch so auf, dass wir uns nicht verbabbeln. Nev erzählte ihm sogar, dass seine Eltern aufgrund eines Unfalls geistig verwirrt gewesen waren vor ihrem Tode."

„Regulus musste deshalb auch schon lachen. Er will heute Abend seine Schwiegereltern endlich einweihen und seine drei Kinder sind auch magisch veranlagt."

„Passt doch, dann kann er sie vorher einweihen und sie kommen nicht unwissend nach Hogwarts."

Das ist richtig. Vor allem wäre der Freundin unseres verrückten Sockenliebhabers geholfen, wenn sie hier eine neue Aufgabe finden würde. In Hogwarts fühlt sie sich nicht wohl und auch ihr Kumpel braucht mehr Verantwortung und neue Aufgaben."

„Die kann er hier finden." Hermine unterdrückte ein Gähnen. „Es gibt noch viel zu tun. Im Moment sind wir mehr am planen als am ausführen. Zur Zeit war wichtiger, dass wir uns für den Winter eindecken und zwar so, dass wir es auch eingeschneit einige Tage aushalten können."

„Wir haben uns mit einen gewaltigen Kerzenvorrat für den Fall des Strohmausfalls eingedeckt", fuhr Neville fort, „und das Heizmaterial umgelagert. Zuvor war es nämlich zum Teil im Häuschen."

„Nicht sehr praktisch bei dem Wetter", bestätigte der Tränkemeister. Dann sah er sich die Wange seines Schülers an. „Was ist mit Ihnen passiert, Mr. Longbottom?"

Neville grinste und strich über seine Wange. „Das war der Sohn des einen Maklers, des schlimmsten würde ich sagen. Er baggert in McLaggen-Manier Mimi an und ich ging dazwischen. Tja, zu einem zweiten Schlag ist er dann nicht mehr gekommen. Leider trug er einen scharfkantigen Ring und der ritzte mir die Haut auf."

„Sehr gut, Mr. Longbottom, sehr gut. Und danach kam dann der nächtliche Besuch?"

„Ja, Denny konnte nicht schlafen, baute auf dem Dachboden die Eisenbahnanlage weiter auf und bekam so mit, dass sich ein Boot dem Privatstrand näherte. Er weckte uns und wir beobachteten sie vom Dachfenster aus. Unsere Eulen hatten wir zuvor in den Wintergarten gebracht. Sobald sie nahe genug waren, nahmen wir sie von oben aus unter Beschuss."

„Der eine kreischte los, es würde regnen", prustete Colin los. „Wir haben uns fast weggeschmissen vor lauter Lachen und alles aufgenommen. Die Kracher haben sie völlig fertig gemacht. Die Polizei musste sie dann nur noch einsammeln. Am nächsten Tag belatscherte uns dann der Makler selbst – er ankerte vorm Haus und beobachtete uns durchs Fernglas. Angeblich war er angeln, hätte gar nicht gemerkt, wo er sich befinden würde. Das war jedenfalls seine Ausrede gegenüber der Polizei, doch die glaubte ihm kein Sterbenswort. Am nächsten Tag gingen dann die Anrufe los, bislang wird nichts gesagt, irgendwann nur aufgelegt. Wenn so ein Anruf kommt, greifen wir uns die Trillerpfeife und sorgen dafür, dass der Anrufer Hörprobleme bekommt."

„Sehr gut." Der Tränkemeister grinste. „Die Anrufe übernehmen ab sofort Tonks, Remus oder ich. Wollen wir doch mal sehen, ob die das noch lange durchziehen."

Im Moment hält sie auch das schlechte Wetter auf. Wir haben versucht, beim Schneeräumen eine Barriere zum Strand zu bauen."

„Das war eine gute Idee, Mr. Longbottom", lobte der Tränkemeister. „Wuschelkopf und Blondie besorgten im Übrigen neue Scherzartikel – für den Fall der Fälle."

„Fred und George möchten im Übrigen von euch eine genaue Beschreibung, wie ihr beim letzten Mal vorgegangen seid. Sie meinten, eine bessere Werbung könnten sie gar nicht bekommen."

Dem Bericht schreiben wir gerne." Luna schenkte ihren Lehrern Kaffee und Tee nach. „Ist mit Blondie Draco Malfoy gemeint?"

„Das ist mein Patenkind", bestätigte der Tränkemeister nickend. „Draco tut sein bisheriges Verhalten leid. Er musste sich leider so verhalten wegen Voldemort. In Wahrheit würde er sich gerne mit jeden von Ihnen anfreunden."

„Draco ist echt in Ordnung. Wir waren zusammen Klamotten kaufen und sahen uns den Tower of London an. War echt cool. Außerdem gab er mir für jeden von euch ein Geschenk als Entschuldigung mit bzw. unsere kleinen Freunde bringen diese mit."

„Aha", mehr fiel Hermine offensichtlich nicht ein. Das musste sie erst einmal verdauen, dass Draco Malfoy sich mit ihr anfreunden wollte.

„Wie sieht euer Tagesablauf aus?" forschte Remus nach.

Frühstück um 7:00 Uhr, um 8:30 beginnen wir mit dem Lernen oder, wenn das Wetter gut ist, dann gehen wir erst raus an den Strand oder kümmern uns um den Schnee. Mittagessen gibt es um 13:00 Uhr, danach lernen wir entweder weiter oder gehen raus", zählte Luna auf. „Mimi und ich kümmern uns um das Essen und die Jungs um die Kamine, reinigen diese, holen Holz und saugen das Haus. Für sein Zimmer nebst Bad ist jeder selbst zuständig. Abendessen gibt es um 18:00 Uhr, gelernt wird bis höchstens 16:00 Uhr. Abends sehen wir in der Regel gemeinsam fern. Freitags essen wir hier in der Schwimmhalle entweder Raclette oder es gibt Fondue und gelernt wird bis 14:00 Uhr, später dann eine gemischte Käseplatte. Samstags ist Großputztag und wir gehen nach Möglichkeit nach draußen. Wenn das nicht möglich ist, geht es in die Schwimmhalle. Samstags und Sonntags wird grundsätzlich nicht gelernt, da planen wir lieber das weitere Vorgehen, besprechen die Vorratslage und was wir verbessern können und vor allem müssen. Auch am Samstagabend gibt es dann wieder Raclette oder Fondue – im Sommer wollen wir stattdessen grillen. Cole und Denny bauen zudem auf dem Dachboden noch die Eisenbahnanlage auf bzw. eine Stadt aus Legosteinen, Nev plant die Neugestaltung des Wintergartens sowie die Anlegung eines Gartens draußen. Mimi und ich übernehmen die Deko des Hauses. Wir lernen also weniger als in Hogwarts."

„Und trotzdem seit ihr stofflich den anderen weit voraus." Prof. McGonagall prostete ihren Schülern mit ihrer Teetasse zu. „Reife Leistung. Gut, dann lege ich jetzt einmal fest, dass ihr euch zwei Tage lang erholt von den Strapazen und nicht lernt. Außerdem lege ich fest, dass ihr ebenfalls ab dem 22. Dezember mit dem Lernen aufhört und erst am 3. Januar damit wieder beginnt."

„Das habt ihr euch verdient", bestätigte der Tränkemeister. „Mr. Longbottom, ich habe Ihre Aufgaben und Aufsätze gelesen – Prof. Slughorn stellte sie mir zur Verfügung. Sie entwickeln so langsam ein Händchen für mein Fach. Mein Kompliment, machen Sie so weiter."

„Danke, Prof. Snape." Neville freute sich sichtbar über dieses Lob.

„Fischi", Nicky war unbemerkt aufgewacht und erinnerte jetzt erst einmal an seinen Plan.

„Wie wäre es erst einmal mit einem Bällepool für dich und Beth?" schlug Hermine vor. „Und danach gehst du schwimmen. Oder hast du deine Badehose schon ausgepackt?"

„Brauch keine", kicherte der Kleine. „Wo Bällepool?"

„Wie wäre es, wenn wir den hier gleich neben der Sitzecke aufbauen?" Hermine beschrieb schnell was sie meinte und schon hatte Tonks diesen Bällepool entstehen lassen.

„Wow?" Nicky blieb der Mund offenstehen.

„Komm Nicky", Beth nahm schon Anlauf und sprang in die Bälle hinein. „Danke Tante Tonks."

„Danki", Nicky sprang seiner Schwester hinterher.

„Danke, Tonks." Auch Severus bedankte sich.

„Da würde ich doch gerne selbst ...", Tonks unterbrach sich und saß einige Sekunden später selbst inmitten der Bälle. „Remy, das ist toll. Komm auch rein."

„Dann haben die Kinder keinen Platz mehr", lachte ihr Mann.

Dann nicht." Tonks grinste und legte sich lang hin. „Sehr gemütlich. Hier lässt es sich aushalten."

„Kommst du auch, Daddy?"

„Sobald es mir wieder besser geht, Beth, auf jeden Fall. Gefällt es dir?"

„Oh ja, das ist toll."

Nicky?"

„Ist toll", bestätigte der Krümel und ging auf Tauchstation.

Die drei sind beschäftigt", grinste Remus.

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