Alltag
Alltag
Im Haus am Meer ging alles seinen gewohnten Gang. Die Neuankömmlinge lebten sich schnell ein und passten sich dem Tagesablauf an. Winky blühte regelrecht auf und verschönerte die Schwimmhalle mehr und mehr. Sie ging sogar mit den Kindern plantschen und lieferte sich mit allen Wasserschlachten. Dobby übernahm das Regiment in der Küche und verwöhnte sie alle. Schwimmen ging er nicht, lieferte sich aber mit Hermine spannende Schachpartien und liebte sonstige Gesellschaftsspiele.
Kreacher war am Tag nach der Ankunft zu Regulus und seiner Familie gezogen. Dessen Schwiegereltern hatten es sehr gefasst aufgenommen, dass er ein Zauberer war und ließen sich gleich einige Zaubereien zeigen. „Damit entfällt das lästige Schnee fegen wohl", rieb sich sein Schwiegervater die Hände. „Kannst du dafür sorgen, dass die Fenster und Türen nicht mehr vereisen, Julian?"
„Kann ich und außerdem sorge ich dafür, dass wir nie wieder Schnee von den Dächern fegen müssen."
„Sehr gut, ich hatte immer Angst, wenn einer von euch da rauf musste."
„Kein Problem mehr, Abigail, ich konnte mich bislang nicht outen. Es bestand die Möglichkeit, dass meine verrückte Cousine herausfindet, dass ich doch noch am Leben bin und dann wärt ihr auch in Gefahr gewesen. Bella war völlig verrückt und durchgeknallt. Jetzt besteht keine Gefahr mehr – der Dunkle Lord samt Anhänger wurde vernichtet bzw. befindet in Askaban. Das ist das Zaubereigefängnis in der Nordsee."
„Gehst du zurück, Julian?"
„Nein, John, bzw. teilweise. Ich werde meinen Lordtitel annehmen – den erbte ich von einem Onkel – und ebenfalls alle Vermögenswerte für uns beanspruchen sowie meine Sitze in diversen Gremien einnehmen. Außerdem haben wir alle eine Einladung nach Malfoy Manor erhalten bzw. bekommen eine, sobald ein Bekannter von mir mit dem Mann meiner Cousine Narzissa gesprochen hat. Ich bin sozusagen ihr Weihnachtsgeschenk – ihre Schwester Bellatrix brachte meinen Bruder Sirius um. Wir verstanden uns zwar nicht gut Sirius und ich, aber Cissy leidet laut Severus sehr darunter, dass es die eigene Schwester war. Ihr werdet Cissy mögen, sie ist eine ganz liebe. Ihr Mann kommt anfangs ziemlich arrogant und eiskalt rüber, doch das ist einfach nur Blondies Tarnung."
„Blondie?" John prustete los.
„Alle Malfoys besitzen blonde Haare – Lucius verbrachte in der Schule Stunden im Bad, wie seine Klassenkameraden erzählten. Er ist fünf Jahre älter als meine Cousine, verliebte sich aber auf den ersten Blick in die kleine Erstklässlerin und beschützte sie vor allem und jeden – einschließlich Bellatrix."
„Diese Bellatrix scheint ein Kaliber für sich gewesen zu sein."
„Oh ja, Abigail, das ist Bella. Bellatrix liebte den Dunklen Lord abgöttisch und hätte alles für ihn gemacht – einschließlich Kinder bekommen. Sie, ihr Mann sowie ihr Schwager folterten das Ehepaar Longbottom in den Wahnsinn. Sie vermuteten, dass Alice und Frank der Aufenthaltsort des Dunklen Lords bekannt war, nachdem dieser vor über zehn Jahren verschwunden war. Ihr Sohn war damals circa eineinhalb Jahre alt. Tja, wie ich heute erfuhr, brachte besagter Sohn Neville die liebe Bella im Sommer zu Fall und somit nach Askaban."
„Wow, also in eurer Welt wird es wirklich nicht langweilig. Jetzt weiß ich auch, woher du den vielen Stoff für deine tollen Romane hernimmst, Julian."
„Vielleicht sollte ich Bella den Roman nach Askaban bringen, wo diese durchgeknallte Hexe vorkommt", überlegte Regulus laut.
„Kommt sie da wieder raus?"
„Nö, auf gar keinem Fall. Mein Bruder ist von dort zwar mal ausgebrochen, als er unschuldig hinter Gittern saß und der Dunkle Lord befreite vor einiger Zeit etliche seiner Anhänger, doch da es den nicht mehr gibt, die Schutzzauber verdoppelt und verdreifacht wurden, wie ich erfuhr, ist das unmöglich, John."
„Dann würde ich es machen. Vielleicht solltest du und Neville sie einmal besuchen gehen."
„Schlagen wir Neville bei Gelegenheit vor, Darling."
Narzissa konnte es gar nicht aushalten, das Haus am Meer zu sehen und reiste zwei Tage später an, um sich zu erkundigen, ob noch weitere Vorräte oder sonstige Dinge von der erweiterten Hausgemeinschaft benötigt wurden. Dabei wäre sie fast mit Regulus zusammengestoßen, der ebenfalls zu Besuch war und sich gerade noch absetzen konnte. Zu Hause angekommen informierte er umgehend Kreacher, damit der zu Hermine eilen konnte. Nicht, dass sie doch noch aufflogen. Narzissa fiel nämlich jede Kleinigkeit auf und war schon als Kind schwer zu täuschen gewesen.
Aber alles klappte. Narzissa ließ sich von Hermine durch das Haus führen und war begeistert, als sie hörte, dass noch ein Ferienhaus frei sei. „Wir wollten immer schon ein Häuschen am Meer haben – doch bislang fanden wir nichts, wo uns die Umgebung auf Anhieb gefiel und dann war da natürlich auch noch die Sache mit Voldemort. Lucius wird begeistert sein, wenn er davon hört. Aber jetzt zum Grund meines Besuches: Braucht ihr noch irgendetwas, habt ihr alles?"
„Wir haben alles, was nötig ist, vielen Dank Lady Malfoy ..."
„Narzissa und du, und uneigentlich?"
Hermine grinste. „Wir haben wirklich im Moment alles. Erst im kommenden Frühjahr können wir mit dem Außenbereich beginnen und für den Innenbereich haben wir im Moment alles für die bisherigen Pläne. Im Frühjahr müssen wir dann das Wäldchen kontrollieren – durch den Sturm wird es einige Bäume erwischt haben."
„Das überlass mal Andromeda – meine Schwester ist magische Landschaftsgärtnerin und kennt sich mit so etwas aus. Medea weiß, wie man ein Wäldchen gefahrlos kontrolliert auf umsturzgefährdete Bäume. Ich spreche sie darauf an und dann bekommen wir das hin."
„Danke schön, das Wäldchen machte mir bislang die größten Sorgen. Wir wollen nämlich im kommenden Herbst dort Pilze sammeln."
„Ich liebe Pilze." Narzissa sah auf ihre Uhr. „Ich muss los, ich bin mir Molly in der Winkelgasse verabredet. Ich bin schrecklich neugierig auf den Scherzartikelladen und auf Mollys neue Wohnung. Vorher muss ich aber noch meine Kinder abholen – Draco braucht neue Scherzartikel."
„Draco und Scherzartikel? Ich glaub es nicht."
„Probiert er mit Vorliebe an seinem Vater auf und muss dann flüchten. Lucius rächt sich dann gnadenlos."
„Bekomme ich Fotos davon?"
„Bekomme ich hin. Wir sehen uns, Hermine."
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