Kp. 9 Lass dich überraschen
Noch bevor ich meine Augen öffnete, spürte ich den Schmerz. Das wird ne üble Beule geben. Auch spürte ich leisen Atem an meinem Gesicht. Leider ist er nicht von Annabeth, denn dieser hat Mundgeruch. Gezwungenermassen öffne ich die Augen und blicke in das Gesicht von Mathew.
"So, ausgeschlafen? Also wirklich Dornröschen, du hast das Abendessen verpasst", säuselte Mathew.
"WAS!?", erschrak ich. Das gibt's doch nicht! Jetzt vermasselt der Idiot mir noch das Abendessen.
"Ach, ich habe vergessen zu sagen, das Frühstück hast du auch verpasst.", rieb er mir unter die Nase. Ab da schwieg ich.
"Und du miese, kleine Ratte. Jetzt wird es dir Leid tun, dass du nicht mich angebetet hast. Das wird dir eine Lehre sein. Was könnten wir vielleicht mit dir und deiner dreckigen Freundin anstellen?", fragte er mich hämisch grinsend. Und da wurde ich richtig wütend.
"Dir wird es leid tun, wenn du Ann auch nur ein Haar krümmts. Ich warne dich nur dieses eine Mal", zischte ich zwischen den Zähnen hindurch.
"Zu niedlich. Was willst du den machen? Du bist an einen BAUM gefesselt! Du KANNST mir nichts tun! Aber ich habe dafür eine Idee was ich mit euch machen kann. Kannst du schwimmen? Ich ertränk euch am besten einfach. Und dann binde ich euch an einen Pfahl und bewerfe euch mit Tomaten. Ja, das wird cool. Und..."fauchte er diesmal mich an, doch da wurde er mal wieder vom Muschelhorn unterbrochen. Das ist ja Pflicht, dass das vorkommt.
"Ach super. Habe ich einen Hunger. Ich gehe mal mein Mittagessen essen. Nur schade, dass du es wieder verpasst. Warte hier. Ich komme gleich wieder. Rühr dich nicht vom Fleck. Hehehe", lachte Mathew. Er winkte mir noch einmal feixend mit dem Stinkefinger zu und rannte dann weg. Also muss ich mich befreien. Blöd nur das ich meine Kräfte nicht benutzen kann. Das könnte Zeus über meine Anwesenheit informieren. Wo ist überhaupt Annabeth? So viel getrennt waren wir seit dem, dass das hier angefangen hat, nicht mehr.
"Mach schon Algenhirn, oder willst du hier noch länger liegen bleiben? Also ich habe Hunger", sagte Annabeth plötzlich hinter mir. Ich erschrak mich so sehr das ich zusammenzuckte. Dabei lockerte sich das Seil um meine Arme.
"Wow. Fesseln kann der wirklich nicht, was?", scherzte ich erstaunt.
"Ne, nicht wirklich. aber komm jetzt. Wir sind eh zu spätz um essen"", sagte meine Annabeth und beugte sich zu einem Kuss zu mir runter. Wie ich sie so abgöttisch liebe. Ich befreite mich aus den Fesseln und stand auf. Zusammen liefen wir zum Speisepavillon hinüber. Ich musste mich sehr zusammenreissen, als ich Mathews blick sah, wie er uns erblickte. Ich glaub, ihm sind fasst die Augen ausgefallen. Alleine das war Entschädigung genug. Jedoch müssen wir dem endlich ein Ende setzen. Und dafür haben wir heute genügend Zeit im Eroberung der Flagge. Natürlich wurden wir ausgefragt, wo wir die ganze Nacht waren. Ganz der Wahrheit entsprechend antworteten wir, wir seien am Strand plötzlich eingeschlafen. Wir hatten das Mittagessen gegessen und ein normaler Nachmittag ohne Mathew gehabt. Dann kam Chirons Ansprache für das Spiel. Die erinnerte mich ein bisschen an das erste Mal, als ich das erlebt habe.
"Helden, Heldinnen und Mathew. Ihr kennt die Regeln. Der Bach ist die Grenze. Die Flagge muss offen gehalten und platziert werden. Gewonnen hat, wer die gegnerische Flagge über den Bach getragen hat. Verletzen und verstümmeln ist nicht erlaubt. Ebenfalls dürft ihr nicht Mathew angreifen, da ihr sonst Chaos erzürnt. Viel Spass. Ach ja, ich werde als Feldarzt und Schiri fungieren", sagte Chiron. Das Vorbereiten erspare ich euch und mir.
Es ging los. Hephaistos und Hermes gegen Ares, Mathew und den Rest. Athene und Aphrodite enthalten sich schlauerweise. Hermes hat seit einem Jahr nicht mehr gewonnen. Das müssen wir ändern. Leider hat mein Team mich an dem Bach positioniert. Ich hab ein leichtes Déjà-vu. Ich stehe nur zehn Meter vom ersten Mal entfernt. Jedenfalls stürmten nicht zu spät vier Ares-Leute und Mathew im Schlepptau aus den Büschen.
"Hey du Kakerlakenkacke! Wir machen dich fertig. Niemand trotzt mir! Mir, dem Sohn des Zeus und dem Gesandten des Chaos, des mächtigsten Halbgott der Welt!", fluchte Mathew. Anders als letztes Mal, wusste ich diesmal, was ich zu tun hatte. Der erste Ares-Tölpel rannte auf mich zu und schwang sein Schwert. Ich duckte mich drehte mich hinter ihn und stiess ihn in den Bach. Er fiel kopfüber hinein. Der nächste wollte mich schon erschlagen, da parierte ich den Schlag gerade noch rechtzeitig. Ach ja, ich habe ein Schwert und ein Helm bekommen. Aufs Schild habe ich dankend verzichtet. Zurück zum Kampf. Ich parierte den Schlag und machte selber einen kleinen Versuch. Auch er parierte ihn, jedoch hatte er jetzt das Schwert genau in der Position, in der ich es ihm am leichtesten rausschlagen konnte. Das machte ich auch und schaltete ihn mit einem kleinen Fausthieb ausser Gefecht. Dem nächsten schlug ich die flache Seite des Schwertes gegen die Brust, der daraufhin zu Boden fiel und ohnmächtig wurde. Den zwischenzeitlichen Schlägen von Mathew wich ich einfach aus. Mit einem Fusstritt hinter mich beförderte ich den ersten wieder kurzerhand in den Bach. Da wandte ich mich Mathew zu.
"Kommen wir zu dir. Ich darf dich also nicht angreifen, du mich aber schon, korrekt?", fragte ich Mathew.
"Du hast es erfasst. Du kannst nichts gegen mich ausrichten", beantwortete er meine Feststellung.
"Gut, dann fang mich doch!", rief ich und rannte los. Mathew folgte mir mit einigem Abstand. Das musste ich ändern, bog in dichter bewaldetes Gebiet ein und verlangsamte ein bisschen. Allmählich holte er so viel auf, bis ich sein Schnaufen und Stöhnen hörte. Plötzlich bog ich scharf nach links ab. Donk! Hinter mir lag Mathew ohnmächtig auf dem Boden. Er ist wie geplant gegen einen Baum gerannt und hat sich selber ausgeschaltet. Perfekt. Da rannte ich nur noch schnell zum anderen Team und fand die Flagge dort, wo ich sie vermutete. Meine Hand packte die Flagge und schlug damit die zwei überraschten Wachen ohnmächtig. Ab da lief ich nur noch schnell zurück zum Bach und gewann das Spiel.
Es wurde viel gefeiert und mir gratuliert. Doch eben so viele giftigen Blicke wurden mir zugesandt. Doch die störten mich kaum. Selbst Chiron gratulierte mir mit einem breiten Lachen im Gesicht. Doch das schönste war, dass Annabeth mich mit einem Kuss belohnte. Später kam dann Mathew und steuerte direkt auf mich zu. Alles wurde auf einmal leise. Man hörte nur noch leichtes Getuschel und Geflüster. Mathew blieb vor mir stehen stiess mit einem Finger gegen meine Brust. Durch die Zähne zischte er wütend:
"Morgen! Wenn die Sonne am höchsten steht! In der Arena! Duell! Nur wir zwei! Verstanden? Ich mach dich sowas von fertig!"
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