Kapitel 21

Der Berg war vor ihnen, noch wenige Schritten, dann würden die Pfoten den Stein berühren. Morgenpfote blickte zurück, eine erhobene Grasfläche mit einzelnen Buchen und Brombeeren am Horizont eröffnete sich vor ihm.Die Sonne färbte gerade den Himmel rot, rosa und orangegelb, kalte Flocken fielen den grauen Wolkenhimmel hinunter und schmolzen auf dem gelbgrünen Gras. Die ganze Nacht durch waren sie gelaufen, wenigstens die Jungen konnten in der tragbaren Kuhle schlafen. Sie taten es mit Ausnahme von Eberesche alle.

Habicht setzte den ersten Pfotenschritt auf einen schmalen, steil erhobenenen Pfad, eine steile Felswand neben ihm. Die anderen folgten ihn, Russpfote stützte sich an ihm.Dankbar leckte er die Ohrspitze seiner Schwester ab, und liess es vorerst geschehen. Der Weg wurde breiter, aber steiler und gewundener, der Hang tiefer.Wenige,knorrige, nackte Büsche klammerten sich an der Felswand oder an der Schluchtrand, weitere Felsen  wurden sichtbar. Ihre Zacken und Spitzen ritzen in den grauen Himmel und in den Wolken, der Boden wurde mit der Zeit unschärfer, nur das Grau der Felsen und das Braun des Berggehölze waren klar und deutlich zu erkennen . Ein großer Vogel kreiste um die Katzen.Neugierig sah Morgenpfote den Vogel mit seinen großen Krallen und scharfen Schnabel an. Das Federtier stürzte nach unten, um später mit einem erlegten Hasen in den Klauen weiter zu fliegen. Nach einem langen steilen Lauf mit einigen Steinerhebungen  und Wurzelnstolperfallen am Boden wurde der Weg etwas gerader. Dieser Weg führte zu einer schmalen Schlucht mit bewachsenen, schräg steilen Hängen an beiden Seiten. Ein Fluss schlängelte sich zwischen den beiden Hängen.

Morgenpfote erinnerte sich an das Plätschern des Baches und fragte sich wie ein Fluss sich anhören würde, enttäucht und gedemütigt diese Wunder nicht mehr hören zu können, wendete er sich ab. Die Mittagsonne strahlte fahl, konnte aber die erfrorenen Pelze nicht erwärmen. Fuchs entdeckte eine kleine, aber breite Höhle.Eine Stimme,Purzelblume, wisperte ihn das Gespräch zwischen Habicht,Fuchs und Lärchenpfote zu. Nach einer Weile konnte man sich auf eine nicht zu lange Rast einigen. Purzelblume hatte ihn an der Nacht nach dem Unfall berichtet, er hätte aussergeöhnliche Kräfte gehabt:Er konnte ja mit Geistern reden, aber nur wenn er einzeln war. Um auch in der Anwesenheit anderer mit den toten Seelen kommunuzieren könnte, hätte er dafür das Hören und ein Augenlicht aufgeben müssen. Sie selbst hatte auch den Dachs geschickt, aber dem Schüler versichert auf ihn aufzupassen.

Eng gekuschelt lagen alle in der Höhle. Hasel Ziehjungen waren wach, ausser Kiefer. Sie stubste das Junge an, es reagierte nicht. " Habicht, irgendwas stimmt mit Kiefer nicht. Der Vater der fünf Jüngsten eilte zu der Königin. Er stupste und schnupperte und schrie voller schmerzenden Trauer auf.Die Katzen senkten bedrückt den Kopf. Ratte, Schilfhalm,Schafgarbe,Russpfote und Fenchelpfote, die gerade was jagen wollten, senkten auch ihre Köpfe. Abseits von den Clankatzen wurde das Todesritual vorzogen und die Jungenleichen zwischen den Bäumen eines Talhnags gebracht. Die Jäger hatten nur ein Eichhörnchen und ein Murmeltier, das Morgenpfote und generell allen unbekannt war.

Die Reise ging weiter, unterbrochen von  kurzen Pause. Zwei Tage waren seit dem Tod vergangen und noch mehr tot war gefolgt.Die raue Bergblattleere und der neue Hunger hatten Motte, Stachelbeere und Star den Rest gegeben.Die Schülerin Kiesel war in eine Schlucht gestürzt und Hummel hatte einen Sprung nicht geschafft. Wie eine Gewitterwolke lagen die Verluste über alle und das übliche, harmonisch fühlende, hoffnungsvolle Schweigen war zu einer bedrückende Stille des unendlichen Schmerzes und tief krallenden Hoffnungslosigkeit geworden. Immer wieder kamen sie an Sackgassen von Gesteinsbrocken inmitten den Wegen,  zu riesigen Abgründen vor ihnen oder zu steilen und zu hohen Felsvorwänden.

Erst nach dem dritten Tag voller Betteln und Gutreden durfte Morgenpfote die Katzen den Weg führen. An der Spitze ging der junge Schüler nur, Purzelblume wisperte ihn stets dem Weg zu.

Zuerst mussten sie einen schmalen,Bächlein besehenen Tal zurücklaufen und einen steilen  Weg voller Steine und Erhebungen eher kletternd überqueren.Viele zweifelten und beschwerten sich einen Jungen, das taub und blind war, blindwegs zu folgen. Dann sucht doch selber. Nach mehreren lang geqäulten Stunden kamen sie an eine breite Aussicht mit Moos, Gras und Schneeflecken an. Morgenpfote ging an den Rand, unter ihm weitere Teile des Berges. Kurz genoss er den weiten Ausblick in den Himme, bevor er einen schlängelten, mittelbreiten Pfad nach unten fand. Schon nach wenigen Schritten spaltetete sich der Pfad. Einer der Wege wurde breiter und schien lange Zeit eben zu sein, der andere war dicht an einer Felswand und sehr schmal.Diesen Weg nahm er. Vorsichtig und präzise schlichen sie den Pfad und dennoch rutschten Wolke in den Tod und auch fast Fenchelpfote, Biene und Libelle. Zum Glück dauerte es nur wenige Minuten und zwischen zwei sehr zackigen langen Felsen lag ein breiter Weg mit kleinen Löchern und Erhebungen. In einer der Felsen befand sich ein Tunnel, der in eine halbrunde Höhle mit kuppelartigen Wänden und Steinzapfen führten.Diese hiessen Stalakiten,Stalatiten oder auch Stalatiten. Abhänging von ob sie von unten, oben kamen oder diese beiden sich in der Mitte trafen. Diese Informationen gab ihn Purzelblume preis.

Die Nacht wurde durchgeschlafen und zum Essen einen Hasen gefangen.Nach der kurzen Stärkung gingen sie weiter. Der kommende Bergwald, der dichter und bedeckter wurde steigerte die Laune etwas an. Überall waren Nadelbäume von Kiefern und Lärchen und knorrige oder nadlige Büsche, Moos und wenige Pilzgruppen. Sie gingen hoch und runter und auch ebene Wege, sie durchquerten einen sehr breiten, langen Tal mit Wasserfall ,kamen an einen See vorbei, dessen Umrundung zwei weitere Tage und eine Nacht einfoderten. Morgenpfote führte die Gruppe entlang eines Bächlein zu seiner Quelle zwischen Steinbrocken, kletterte über diese und gelang kletternd über den bewaldeten Hang zu einem versteckten, höher gelegenen Pfad.

Dieser Pfad wurde manchmaler etwas höher, dann eben, sank dann bisschen, stieg wieder viel an, wurde wieder eben, aber schmaler, ging steil runter.So ging es den ganzen Tag. Gerade aus mit ständigen Wechseln oder langen gleichen Phasen. Sie fingen einen Hasen und ein Eichhörchen und Morgenpfote versicherte: "Dieser Weg führt uns zum Ziel".

Und obwohl sie gut vorankamen und ausser Wolkes Absturz nichts weiteres passiert war, sprachen die Augen und die Worte der Katzen andere Dinge.In der Irre würde er sie führen, nutzlos und gefährlich sei er, sie würden zurücklaufen. Gedemütigt fühlte Morgenfote sich, wütend wurde er und schlief mit zornigen Blut und verdeckten Zweifel und Angst ob die Behauptungen wahr seien, ein.

Er träumte von Feuer

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