Kapitel 12
Fenchelpfote tupfte ein dickes Exemplar ab. Die Zecke fiel ab. "So ist es besser", knurrte Käferauge. "Und jetzt bring mir ne fette Maus". "Später,Käferauge", beruhigte Fenchelpfote ihn und suchte sein schwarzes Fell nach weitere Störenfriede ab. "Wenn ich jetzt sage, heißt es jetzt", murrte er, seine großen Augen, funkelten sie genervt an. "Ich gehe", miaute sie. Neue Lektion, sich nie mit mürrischen Katzen anlegen, besonders nicht mit Käferauge. Sie suchte den Frischbeutehaufen nach Mäusen ab. Eine Drossel, zwei mickrige Spitzmäuse und eine kleine Maus, die kaum Fleisch an den Rippen hatte. Die wird ihm kaum gefallen. Vorsichtig nahm sie die Maus am Schwanz. Die Zweige des Brombeertunnels raschelten und Tigerpfote gelang herein. Seine bernsteinfarbene Augen leuchteten richtig. Er hat gekämpft. Hinter ihrem Bruder erschien Honigtau, der Richtung Frischbeutehaufen zusteuerte. Er nahm eine Spitzmaus und ging zu Tulpenherz. "Wollen wir die teilen?". Tulpenherz, hob ihren Kopf. "Gerne", schnurrte sie. Wie romantisch. Fenchelpfote blickte sich um, Tigerpfote war wieder weg. Ein Ruf aus dem Ältestenbau erinnerte sie an Käferauge. "Tut mir leid, ich habe Honigtau und Tulpenherz zugesehen. Ich glaube die mögen sich". Käferauge blickte sie mit verengten Augen an. " Das erkennt selbst ein Blinder!". " Was ist mit blind?", schreckte Schattenschweif auf. " Fenchelpfote denkt, dass Honigtau Tulpenherz mag", berichtet Schneesturm. "Das sind tolle Neuigkeiten", schnurrte die blinde Älteste. Fenchelpfote legte die Maus ab und untersuchte Käferauges Fell nochmal. Als sie keine Zecke entdeckte, widmete sie sich Birkenherz. "So, geh spielen", miaute Birkenherz. Dankbar nickte sie der Schülerin zu.
Die Lichtung war fest leer. Nur Honigtau und Tulpenherz gaben sich die Zunge, die jüngsten Schüler Moospfote,Lichtungspfote und Mohnpfote redeten über irgendetwas und Petersillienblatt räumte alte, nutzlose Kräuter weg. Ob Meisenpfote mit mir jagen will? Im Schülerbau schlief nur Tigerpfote. Bestimmt ist Meisenpfote bei der Mondeiche. Er liebt ja diesen schiefen Baum mit seinen tiefen Ästen ja richtig.
Die Mondeiche war in Sicht. "Meisenpfote? Bist du da?", rief sie. Keine Antwort. Sie umrundete ihn, rief weiter nach ihrem Wurfgefährten. " Was machst du?", rief eine tiefe Stimme. Sie drehte sich um und sah einen grauen Kater mit sehr dunkelgrüne Augen. " Was machst du hier? Das ist EichenClan-Gebiet", fauchte sie den Streuner an. " Ach, ich wollte nur etwas jagen". Sie blickte ihn an. " Wir haben einen ganzen Clan zu ernähren!". Mäusehirn, er weiß nicht mal was Clans sind. Der Fremde blickte in die Ferne. " Unsere Naturgesetzte lehren uns mit dem Zufrieden zu stellen was ist. Also werde ich gehen". Und dann verschwand er in einen Haselstrauch. Fenchelpfote zitterte leicht.
Waldstern hörte zu, immer wieder tauschte er mit Eichelpelz Blicke aus. "Wir müssen was tun. Der PlätscherClan hat sich mit Streunern vereint", meinte Eichelpelz. Der Anführer überlegte kurz. "Morgen ist die Friedensversammlung. Wir werden dort mit Graustern reden. Und vielleicht haben die anderen auch Streunerprobleme". Eichelpelze neigte seinen Kopf. "Das wird das Beste sein,Waldstern", miaute er mit ergiebiger Stimme. Dann wendete er sich Fenchelpfote. "Geh dich ausruhen". " Ähm, nun ich vermisse aber auch Meisenpfote". " Keine Sorge, der war nur auf dem Schmutzplatz", beruhigte der zweite Anführer sie. Ein Stein fiel ihr vom Herzen.
" Eichelpelz ist so perfekt", hauchte sie ihren Wurfgefährten. Tigerpfote schüttelte seinen Kopf langsam. "Ne, mit dem ist was falsch. Ich hab ihn mit Sturmblüte gesehen. Die haben darüber geredet, wie sie den PlätscherClan ausschalten, ihre Anführer stürzen und dann ihre Clans vereinigen. Ich frag mich echt, was sie mit dem HimmelClan anstellen." Meisenpfote sah Tigerpfote besorgt an. " Das ist schlimm", sagte er mit unruhigen Unterton. " Du lügst. Eichelpelz will nur das Beste für den Clan!", verteidigte sie ihn. "Wirklich?", fragte er sie, seine Augen streitlustig. "Ich gehe schlafen", miaute sie, da sie keinen Streit entfachen wollte. " Hast du Angst vor der Wahrheit?", stachelte er sie, während Meisenpfote seinen Wurfgefährte bat, sich nicht so zu benehmen. Doch Fenchelpfote ignorierte es.
Ein grüner Wald, Beuteduft. Fenchelpfote träumte. Eine Schildpattkätzin saß auf einer kleinen Lichtung. " Wer bist du?", fragte sie. Die Kätzin drehte sich um, ihre Augen blitzten freundlich. "Ich bin Purzelblume und ich muss dir was sagen", fing die SternenClan-Kriegerin an.Purzelblume! "Was ist?" Fenchelpfote brannte vor Neugier, wieso die Kätzin, die jedes Junge kannte ausgerechnet sie aufsuchte. " Erst wenn sich die Viere vereinen, kehrt Frieden ein". Fenchelpfote erinnerte sich an das was Tigerpfote vorher erwähnt hatte. "Müssen sich die Clans vereinen?". " Denk kleiner, denn in den Unsehbaren steckt oft die Wahrheit." Fenchelpfote nickte. " Also bin ich eine dieser vier?". Purzelblume lächelte. " Ja, du hast Recht. Schon bald müsst ihr euch finden. Finde die anderen und lasse dich nicht ablenken!", warnte die Kriegerin sie. " Sie hatten einen Unterton, den Fenchelpfote nicht definieren konnte, Sorge? Angst? Hoffnung? Das sternenschimmernde Schildpattfell wurde blasser, Fenchelpfote wachte auf. " Ich tue mein Bestes!", versprach sie noch. Ein einzelner Mondstrahl bahnte seinen Weg zum unterirdischen Reich, die Wurzeln schienen sie einzuengen und sie hatte das Gefühl die Decke fällt. Mit fünf Schüler war es enger. Fenchelpfote streckte sich. Ich geh erstmal spazieren und denke darüber nach, wie ich die anderen erkenne.
Der Mond war fast voll, ein leichter Nebel zog auf. Der frostharte Boden knackste, und es begann leicht zu schneien. Fenchelpfote wiederholte alle Namen, die sie kannte, doch niemand schien ihr perfekt zu sein, die Clans zu retten. Plötzlich ertönte ein Laut, wie Beute, wenn sie gejagt wird, doch dieser Ruf klang auch nach Katze und auch wütender . Mit eiligen, leisen Sprünge suchte sie denn Ursprung des Rufes. Nahe der PlätscherClan-Grenze entdeckte sie Eichelpelz und Tigerpfote. Sie duckte sich im Farn und beobachtete. " Du erzählst kein Wort mehr und du wirst deine Wurfgefährte erklären, dass das Gespräch mit Sturmblüte nur geträumt hast, verstanden?", herrschte er den Schüler an. Erschrocken zuckte sie mit den Ohren, ein Schauder durchlief ihren Rückgrat. Ich dachte, er wäre anders! Kummer breitete sich in ihr aus. Du warst schon wieder blind. Tigerpfote protestierte: "Ich werde es morgen sagen!". "Nein", sagte sein Gegenüber nur knapp, sprang auf den Schüler und biss ihm blitzschnell im Genick. Sofort erschlaffte er, Blut tropfte auf dem Boden . "Nein!", rief sie. Es ging alles zu schnell, Fenchelpfotes Welt brach zusammen.Geschockt sah sie auf Eichelpelz, der auf Tigerpfote triumphierend stand. Der Kater drehte seine Ohren zu ihre Richtung, sprang zu ihr. Sie versuchte zu fliehen, ihr Herz raste, Punkte tanzten vor ihren Augen und dann stolperte sie. Hastig versuchte Fenchelpfote aufzustehen, doch Eichelpelz überholte sie und fixierte sie mit seinen Krallen.
Fenchelpfote war zu gelähmt um sich weiter zu wehren. Eine tiefe Leere breitete sich in ihr aus, die Angst ergriff die Oberhand. "Kein Wort!", flüsterte ihr ins Ohr und sie nickte matt . Es tut mir leid, Tigerpfote!, dachte sie schwach, bevor alles schwarz um ihr wurde.
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