Kapitel 10

Der Schnee taute leicht, doch es war kein Zeichen. Die Blattleere wütende erst seit einem halben Mond. Bärlauchschweif, Lichtschweif und Bernsteinkralle hatten sich angesteckt. Seinen Bruder Pilzpfote hatte es besonders schlimm erwischt. Lärchenpfote dachte an seine Halbgeschwister Samenjunges und Haferjunges, an die Ältesten Bärlauchschweif und Luftpelz, der mit jedem Tag schlechter atmen konnte, an die Krieger Silberbach, Lichtschweif und Bernsteinkralle, die vom Grünen Husten geschwächt waren und an Pilzpfote, der besonders übers Überleben kämpfte. Dachsherz warf schwach einen Moosball, Oleanderjunges rannte kreischend hinterher. Lärchenpfote erkannte den Schmerz in ihren Augen. Sie gibt sich Schuld daran, dass ihre Junge sterben, Wieso Vater wolltest du nur so schnell wieder Nachwuchs haben?

Rotfuß erschien auf die Lichtung, Pilzpfote im Maul. Er bewegte sich nicht. " Er ist tot", miaute sie panisch. Sie hatte Angst wieder zu versagen. Sie legte seinen Leichnam vorsichtig hin. Ungläubig starrte Lärchenpfote seinen toten Wurfgefährten an. Er bewegte sich zu ihm, fühlte sich aber eher so, als würde jemand anders seinen Körper steuern. Der Schüler schrie nicht, heulte nicht rum, er saß nur da und schmiegte seine Nase an Pilzpfotes Pelz. Er war noch ein wenig warm. Ich bleib bei dir, Pilzpfote, sprach er zu seinem Bruder in Gedanken. Lärchenpfote merkte nichts, die Trauer vernebelte seine Sinne. Er schloss seine Augen. Wie gerne würde er alles vergessen, dass alles nur ein Traum war. "Wieso Pilzpfote?", flüsterte Lärchenpfote erstickt. Alles schmerzte seine Brust brannte. Lärchenpfote wollte schreien und kreischen und heulen. Er wollte Rotfuß wehtun, weil sie nichts gemacht hatte und er wollte in irgendein Terriorium laufen und die verdammte Katzenminze holen. Lärchenpfote kuschelte sich an ihm, legte seinen Kopf auf dessen schlaffen Pfoten und legte den Schweif über seinen Rücken. Alles vorbei. Ich hätte sterben müssen. Mama wird traurig sein, sie dachte ja es würde Glück bringen eine Katze nach jemand zu bennenen, doch es hat nichts gebracht. Vielleicht genau deswegen, weil es nur eine Katze mit dieser Vorsilbe geben kann. Lärchenpfote wusste selber nicht, wieso er so dachte und von seinen Schmerzen lenkte es nicht ab.

"Wach auf", miaute jemand. Lärchenpfote blinzelte und Goldpelz sah ihn an. Schlagartig überfluteten die Erinnerungen ihn.Pilzpfote  war tot. Zitternd stand er auf und blickte auf die kalte Leiche. Goldpelz schnappte Pilzpfote am Genick und  watete durchs Wasser. Lärchenpfote folgte ihn. Ich werde bei dir sein, Brüderchen. Traurig blickte er den schwarzen Himmel an. Schnell fanden sie an einem Bachzweig eine tiefe Stelle. Sie gruben tief, das Wasser färbte sich bräunlich vom Schlamm. Lärchenpfote merkte nichts von der eisigen Kälte, er grub einfach weiter  Irgendwann war das Loch tief genug und sein Vater legte den leblosen Schüler hinein. Er grub den Schlamm wieder hin und festigte es mit Tritten." Viel Spaß im SternenClan", flüsterte Lärchenpfote leise nur für sich und Pilzpfote.  "Lärchenpfote, komm raus", rief Goldpelz. Er schaute nochmal in den Sternenhimmel, dann watete er langsam raus. 

Beim Lager schimpfte Rotfuß, weil er zu lange bei Pilzpfote war. Lärchenpfote hatte sich in seinem Nest zusammen gerollt. Sei still, du Mäusehirn und Fuchsherz. Ihre Meckerei erstarb irgendwann Mal. Vorsichtig sah Lärchenpfote seine Mentorin an, sie schlief. Nach einem Atemzug war es aus dem Heilerbau.

Lärchenpfote rannte noch nie so schnell wie in seinem Leben. Willst du den Fuchs besiegen, musst du kämpfen. Er wiederholte den Satz immer und immer wieder. Die Eichen kamen in Sicht, er wollte den EichenClan an das Abkommen erinnern. Wir haben sie während dem Sturm geholfen, also helfen sie jetzt uns. Und ich warte nicht auf Grausterns Segen! Keuchend erreichte er die Grenze. Blickte sich um und entdeckte niemand. Auch seine andere Sinnen verrieten, dass sich niemand in der Nähe aufhielt. Lärchenpfote überquerte die Grenze, die dichten Eichen schienen ihn einzuengen, das Sternenlicht kam schwach zwischen den nackten Ästen rein, die wie dunkle Krallen in den Himmel ragten. Immer wieder stolperte er über Wurzel. Ich frag mich echt, wie der EichenClan in der Blattgrüne sich zurechtfindet.  Er schnupperte nochmal nach Katzen, doch er roch was anderes. Vogelmiere! Ein Kraut, das ebenfalls gegen Grünen Husten half. Ich nehme etwas und erzähle es dann Waldstern bei der großen Versammlung.

Rotfuß schimpfte mit ihm. "Was soll ich sonst tun? Alle sterben lassen?". Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Sie blickte auf die Blätter. " Kein anderer Clan erfährt es", bestimmte sie dann. Lärchenpfote nickte ergeben. Ich werde schweigen, wenn ich es kann.

Die beiden verabreichten das Heilkraut. Und obwohl es etwas dauert, bis ein Heilkraut wirkte, schien es dem Schüler, dass sich alle ruckartig von der Krankheit erholten und ruhiger schliefen. Außerdem ist noch etwas Vogelmiere übrig geblieben. Rotfuß verstaute die Blätter, er ging raus, er fühlte sich gar nicht müde.

Draußen dämmerte es schon, Algenpelz sprang auf die Lichtung, wo einige Krieger schon wach waren und von Bernsteinkralle, dessen dunkelgelbes Fell immer gut zu sehen waren, sie zur Morgenpatroullie einteilte. Oleanderjunges tapste aus der Kinderstube. "Spielst du mit mir?", fragte sie ihn. "Gerne", miaute er. Er sah sich um und entdeckte eine Eisvogelfeder. Diese kleine Vögel tummelten sich oft beim Biebersee. "Ich verstecke diese Feder und du musst die suchen". Sofort schloss sie ihre Augen, ihre Schnurrhaare zitterten aufgeregt. Leise tapste er zum Fluss und verseckte sie im Schilf.

"Du kannst suchen!", rief er, als er wieder bei ihr war. Sofort rannte sie los. Eine Macherin . 

"Lärchenpfote, können wir bitte reden?", sprach Graustern zu ihn. " Ja, können wir". Er wusste wohin sie rauswollte. " Es ist mutig von dir gewesen Kräuter zu stehlen, aber auch mäusehirnig. Rotfuß hat mich überzeugt, dass es besser ist, es nicht zu erzählen, solange sie es nicht merken"- "Hätten alle sterben sollen? Es gab keine Katzenminze und der EichenClan steht eh in unsere Schuld", fauchte er. "Ich habe Pilzpfote deswegen verloren ! Weil es keine Katzenminze oder Vogelmiere gab!". Graustern schüttelte leicht ihren grauen Kopf. " Sein Tod ist traurg, aber dein Handeln war dennoch falsch. Du hast uns Probleme gemacht, Lärchenpfote". Ungläubig und wütend starrte er sie an. "Wieso?". Sie blickte ihn an, und obwohl sie ihn fest ansah, konnte er Sorgen in ihren blauen Augen erkennen. " Weil der EichenClan uns Beutediebstahl vorwirft", miaute sie dann leise.   

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