"Es geht los."
Die Sprecherin dieser Worte legte eine Hand an den geschuppten Hals des mächtigen Drachen , der neben ihr lag.
Stimmt. Und ich bin gespannt wie Eragon und Saphira sich machen.

Die junge Frau lächelte ob dieser Worte und schaute wieder von dem Hügel hinab , auf welchem sie stand.

Die Frau trug ihre langen, silberweissen Haare zu einem Zopf zusammen und stand aufrecht und geschmeidig da. Sie wirkte wie eine Raubkatze so wie sie da stand. Sie trug eine schimmernde Rüstung aus leichtem Stahl , unzerstörbarem Elfenstoff und Leder. Auf dem Kopf trug sie einen leichten silbernen Helm und die Füße zierten Lederstiefel.
Aber das auffälligste an ihr war der lange , strahlend türkis farbene Umhang , welcher mit einer Brosche an der Rüstung festmacht wurde. Sie trug einen breiten bequemen Bauchgurt , an welchem ein langer silberner Dolch und ein Schwert befestigt waren. Das Schwert leuchtete türkis - silbern und hatte im Griff einen Türkisfarbenen Edelstein.

Der Drache , oder besser die Drachendame neben ihr war strahlend türkis und hatte silberne Hörner und Klauen. Am Bauch war sie strahlend türkis und wurde zum Rücken hin immer dunkler. Auch sie trug eine leichte Rüstung , welche alles ausser den Beinen und dem Gesicht verdeckte. Auf ihrem Rücken trug die Drachendame einen Sattel , der geformt war wie ein Pferdesattel. Dahinter lagen zwei Satteltaschen und am Sattelknauf hingen ein Bogen und ein Köcher mit Pfeilen.

Unten auf den brennenden Steppen trafen gerade zwei mächtige Armeen aufeinander : das Imperium und die Varden.
Die Frau wusste , dass auf der Seite des Imperiums noch ein Drache und sein Reiter warteten , um in den Kampf einzugreifen : Murthag Morzansohn und Dorn , sein Roter Drache. Beide waren sie Sklaven des dunklen Königs und sie waren nicht alleine: Dorn trug zwei Satteltaschen , in welchen 25 Eldunarí versteckt waren. Sie halfen Murthag und Dorn.

Lania , denkst du wirklich , wir schaffen es , Murthag die klein - versklavt -armen -Eldunarí zu entreißen? "Ich weiß es nicht Lacrima , aber ich hoffe es. Sie haben lange genug gelitten."

Als es dämmerte erschallten auf einmal drei Hörner. Alle , egal ob Varden , Zwerge oder Soldaten , hielten inne. Und dann tauchten sie auf: Murthag und Dorn. Murthag hob die Hand und tötete König Hrothgar und die Zwergenmagier , die ihn schützen sollten. Die Zwerge schrien auf und Eragon schwang sich mit einem grimmig - entschlossenen Gesichtsausdruck auf Saphira.

Die blaue Drachendame stieß sich ab und segelte in den Himmel hinauf , direkt auf den roten Drachen zu.

Die Frau , Lania , kletterte auf den Rücken ihres Drachen und als sich dieser erhob , war er größer als ein ganzes Haus.
Saphira und Dorn umkreisten sich und Saphira war viel besser als der wesentlich jüngere Dorn und sie konnte ihm einige schwere Verletzungen zufügen.
Soll ich?
Lacrima sah mit funkelnden Augen zu Lania auf ihren Rücken und summte aufgeregt. Noch nicht , wir warten noch kurz ab.
Die Kämpfe gingen sowohl in der Luft als auch am Boden weiter und die Varden konnten das Imperium Minute für Minute, Meter für Meter zurückdrängen.

Auf einmal brüllte Saphira schmerzerfüllt auf und Lania richtete ihren Blick wieder auf die Luftkämpfe. Dorn hatte Saphira am linken Vorderbein getroffen und ihr das Fleisch von den Knochen gezogen.

Jetzt Lacrima! Auf zu Murthag, bitte so nah wie möglich zu Dorns Rücken, sodass ich die Satteltaschen nehmen kann!
Lacrima antwortete mit einer Welle des Verständnisses und der grimmigen Lust zu kämpfen.
Sie holte tief Luft und dann nahm sie Anlauf und noch während sie am in die Luft springen war, brüllte sie laut und herausfordernd. Kaum dass sie hoch genug war,spie sie einen mehrere Meter langen und türkisblau leuchtenden Feuerstrahl aus.

Dorn und Saphira hielten inne als sie die Drachendame sahen , welche ungefähr drei bis viermal so groß war wie sie. Doch Murthag nutzte die Ablenkung aus , entwaffnete Eragon und erklärte ihm , dass sie Geschwister waren , beides Söhne von Morzan.
Lacrima erreichte die beiden zu dem Zeitpunkt, als Murthag mit Eragon sprach. Sie schoss an den beiden vorbei und Lania streckte die Hand aus, durchschnitt die Riemen , welche die Eldunarí hielten und schnappte sich die Taschen.
Augenblicklich wurde Murthag blass und starrte Lania an. Dann wendete Dorn und schoss davon , so schnell ihn seine Flügel trugen.

Eragon starrte Lania an und deutete dann unauffällig zu einem Felsvorsprung. Sie nickte und die beiden Drachendamen flogen schnell dorthin. Währenddessen verstaute Lania die Satteltaschen mit den Eldunarí.
Ich bin gespannt , was die beiden wissen wollen.
Ich auch, Lania , ich auch.

Als die beiden Drachen landeten , sprang Eragon ab und wollte sich um Saphiras Verletzungen kümmern.
"Lass mich das machen." Er schaute auf und stand Lania gegenüber.
"Nein ich mache das. Und woher soll ich denn wissen , dass du kein Feind bist? "
Er hat recht und er ist schön vorsichtig. Ich weiß Lacrima , aber er hat kaum noch Kraft.

Doch Eragon schaffte es und als er fertig war, sackte er an Saphiras Seite zusammen. Lania betrachtete ihn sorgenvoll und drehte sich dann um, um zu den Satteltaschen zu gehen. Sie holte etwas heraus und lief damit zu Eragon zurück.

"Hier." Mehr sagte sie nicht , sondern sie drückte ihm einfach nur ein kleines Täschchen in die Hand. Er schaute sie zweifelnd an und öffnete das Täschchen. Zum Vorschein kamen fünf lupenreine Diamanten , welche zu Bersten gefüllt mit Energie waren.
"Das kann ich nicht annehmen." "Doch das kannst du. Damit kannst du dich Stärken und das den gesamten Krieg lang. Und keine Sorge , ich habe noch mehr von solchen Täschchen."

Er stärkte sich und verstaute die Diamanten.
Dann stand er auf und schaute Lania an. "Darf ich uns vorstellen? Ich bin Eragon Schattentöter und das ist Saphira Bjartskular , Tochter von Vervarda. Und Ihr seid?"
Lania lachte leise und räusperte sich.
"Ich bin Lania Surahtochter aus dem Hause Vraels und das ist Lacrima Istalri, Tochter von Liliet. Wir sind vor knapp 380 Jahren zusammengekommen und waren Schüler des alten Ordens. Mittlerweile sind wir schon seid über 300 Jahren fertig ausgebildet und ..."
Lania brach ab , als ein überraschter Ausdruck über Eragon Gesicht huschte. "Ihr wart Schülerin des alten Ordens, Meisterin? Wenn ich fragen darf, wie konntet ihr das überleben?"
"Meine Geschichte also? Hm , wo fange ich an? "