Kapitel 23

Das Erste, was Era spürte war, dass sie auf etwas weichem lag.
War sie tot? Wahrscheinlich.
Als zweites kehrten die Geräusche zurück. Neben ihr atmete jemand. Jetzt, da sie darüber nachdachte viel ihr ein, dass sie das bisher vergessen hatte. Indem sie ihre Lungen mit kalter, reiner Luft füllte bewies sie sich selbst, dass sie einen welche besaß. Dann musste sie auch Augenlieder haben.
Probehalber öffnete die junge Frau die Augen. Grelles, weißes Licht strömte ihr entgegen. Von der plötzlichen Helligkeit geblendet blinzelte sie, bis ein Raum vor ihr Gestalt annahm. Die Wände schienen aus braunem Lehm zu sein, durch ein kleines, rundes Fenster blitzte die Sonne.
Era selbst lag in einem, mit kratzigen Wolltüchern bespanntem Bett und daneben, auf einem unbequem aussehenden Stuhl...
„Rick?"
Der Jedi schreckte hoch. Seine Augen weiteten sich und er stieß einen leisen Schrei aus.
Sein Gesicht wurde blass, als sähe er einen Geist.
Dann plötzlich lagen sie sich in den Armen, lachten, ohne zu wissen, warum. Immer wieder starrten sie einander an, sahen in das strahlende Gesicht des Anderen. Ricks goldene, funkelnde Augen; sein schmutziges, blondes Haar. In diesem Moment war es Era egal ob sie lebten oder tot waren.
Und erst recht war es das, als ihre Gesichter auf einmal nur noch Atemzüge voneinander entfernt waren. Ein Herzschlag, dann berührten sich ihre Lippen. Ein Augenblick und sie Umfasste sein Gesicht mit beiden Händen, während er sanft durch ihre Haare fuhr. Sie konnte seinen Herzschlag spüren. Direkt neben ihrem eigenen. Wen interessierten da noch Tod und Leben?

Wenig später saßen die Chiss und der Jedi auf der Veranda des kleinen Hauses in Zunos Hauptstadt Vakkta und blickten in die Untergehende Sonne. Era spürte, wie Rick zögernd nach ihrer Hand tastete und umschloss ihre Finger mit seinen.
Er hatte ihr das Leben gerettet, wie sie inzwischen wusste. Offensichtlich gab es Wege, jemanden durch die Macht am Leben zu erhalten. Und zu ihrem Glück hatte Thrawn nicht gelogen. Die Schäden, die der zerstörte Sender in Eras Gehirn angerichtet hatte waren so gering gewesen, dass ein fähiger Arzt sie hatte beheben können.
Nur eine feine Narbe am Haaransatz erinnerte noch an das, was für sie bereits Vergangenheit war. Era fühlte sich seltsam befreit bei diesem Gedanken. Ohne es recht zu wollen, lächelte sie Rick an. Es war ungewohnt und sah vermutlich dementsprechend schief aus aber der Jedi hatte im Spaß gemeint, sie würde es irgendwann lernen.
„Und was machen wir jetzt?"
Ihr Gegenüber zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung," Meinte er, „wir könnten uns einer Schmugglerbande anschließen...Oder der neuen Republik." Eine plötzliche Windböe streifte die beiden und riss an ihren Haaren. Sandwolke glitten majestätisch in der Ferne vorbei. Schweigend schauten sie in die Sonne.
„Die Galaxis ist groß." Sagte Rick schließlich, „Und wir haben unendlich viele Möglichkeiten."

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