Kapitel 13

Die vier Tage verstrichen ereignislos.
Selbst die Nahrungsrationen in den Überlebenspacs reichten mit knapper Not aus. Schließlich, am Morgen des fünften Tages, fanden die beiden Wanderer sich auf einer Ebene wieder, von der aus man in ein Tal sehen konnte. Aus einfachen, quadratischen Lehmhütten stieg rauch auf.
Mit einer eleganten Bewegung ließ Era ihren Blaster in ihrem Stiefel und Ricks Lichtschwert in ihrem Rucksack verschwinden.
„Die Zuakki sind Pazifisten." Erklärte sie knapp, „Der Anblick von Waffen könnte sie beleidigen und wir wollen schließlich ihre Hilfe."
„Nicht die die schlechteste Lebenseinstellung." Murmelte Rick augenrollend. Era zuckte nur mit den Schultern.
„Bloß wenn man es darauf anlegt, früher oder später von jemandem umgebracht zu werden." Ohne einen weiteren Kommentar begann sie, den steilen Abhang hinabzusteigen.

Vor dem, was offensichtlich ein Eingangstor zu dem kleinen Dorf darstellen sollte, standen Wesen. Anders konnte man sie wirklich nicht beschreiben. Die Zuakki reichten Era etwa bis zur Schulter, mit ledriger, brauner Haut, seltsam eckigen Köpfen und wenigen, schwarzen Haaren auf den dünnen Armen und Beinen. Dafür, dass sie ein friedliebendes Volk waren, schienen ihre Köpfe ziemlich gut zum Zuhauen geeignet.
Beim Anblick der beiden Fremden begann ein Zuakki in einer seltsam klickenden und zischenden Sprache auf sie einzureden. Zwar war Era kein Übersetzerdroide, die insgesamt an die sechs Millionen Kommunikationsformen beherrschten, aber sie hatte einige Standartdialekte gelernt und diese Laute waren ihr nicht gerade unbekannt. Trotzdem griff sie zur Sicherheit lieber auf das kleine Übersetzergerät an ihrem Gürtel zurück.
Wie es aussah waren die Zuakki trotz ihrer Abgeschiedenheit an Außenweltler gewöhnt. Mit einer Selbstverständlichkeit, die die Chiss überraschte, ließen sie beide bückend durch das Tor gehen (immerhin waren die Gebäude des Dorfes an die Größe ihrer Bewohner angepasst) und hießen sie willkommen.
Es dauerte auch nicht lange, bis man die Fremden vor den Stammesführer, den Kli'shu'akk ,
führte. Dieser offensichtlich älteste Zuakki saß auf einer Art Thron, einem stuhlförmigen Lehmklumpen und war von allerlei Gegenständen umgeben. Offensichtlich handelte es sich um alles, was die unwirtliche Wüste bereit war, preiszugeben und was irgendwie wertvoll erschien. Era war Überrascht, Reste von etwas zu erkennen, das wie ein imperiales Speederbike aussah. Sie hatte gewusst, dass das Imperium hier einen Außenposten hatte, aber immer geglaubt, es gäbe wenig bis garkeinen Kontakt zu den Einheimischen.
Allerdings konnte sie jetzt nicht darüber nachdenken, sondern musste dem Kli'shu'akk ihre Bitte vortragen, möglichst ohne den ganzen Stamm zu beleidigen.
Glücklicher Weise schien das Übersetzergerät seine Arbeit gut zu machen. Nur einmal geriet sie in eine heikle Situation, als das, nur von einem Computer gesteuerte Gerät mit einer Redewendung nicht zurechtkam. Era überlegte gerade verzweifelt, ob es unhöflich wäre, um eine Wiederholung zu bitten, als sich überraschend Rick einmischte. Anhand der Emotionen, die der Clanführer ausstrahlte, hatte er den Sinn der Antwort recht schnell erfasst.

Wenig später saßen die Chiss und der Jedi im relativen Schatten einer Lehmhütte und beobachteten eine Gruppe Zuakki, wie sie Getrocknete Flechten und Wüstengewächse auf einen Haufen schichteten. Am Abend, wenn die Sonne hinter den felsigen Hügeln verschwunden war, würden sie ein mächtiges Feuer schaffen.
„Was passiert jetzt?" wollte Rick neugierig wissen.
„Ich habe ihnen gesagt, wir wären wandernde Händler, die hier eine Bruchlandung hingelegt haben und in Vakkta, der Hauptstadt, Hilfe suchen." Sie zögerte kurz, „Da ist auch die Imperiale Basis."
Das Gesicht des Angesprochenen verzerrte sich für Sekunden. „Gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt." Er schien zu überlegen, „Das da drin", sein Kopf ruckte in Richtung Häuptlingshütte, „Das waren imperiale Waffen"
„Ich glaube nicht, dass sie wissen, wofür die gut sind." Era zuckte mit den Schultern., „Diese Wesen sind strenge Pazifisten."
„Und das Imperium?" Der Junge stand auf, um den arbeitenden Wesen zur Hand zu gehen. Im Weggehen drehte er sich noch einmal um: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie sonst da rangekommen sein könnten."
Era verzichtete darauf ihm nachzugehen. Er wusste es besser, als zu versuchen, vor ihr zu fliehen. Allerdings hatte er nicht gerade Unrecht.  Wie sollte ein friedlicher Eingeborenen Stamm an imperiale Waffen gekommen sein, wenn sie nicht das waren, was die Angreifer am Ort eines Massakers zurückgelassen hatten?

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