Kapitel 15
~Marco's Sicht~
Als ich am nächsten Morgen aufwache ist es bereits um 12. So viel zum Thema Morgen. Ich gehe aus meinem Zimmer und bleiben aber schnell stehen und lausche. Moment! Das kommt aus Emma's Zimmer. Weint sie etwa?
Vorsichtig gehe ich zu ihrer Zimmertür und klopfe. Ich öffne die Tür vorsichtig und stecke den Kopf rein. Emma sitzt zusammen gekauert auf dem Boden in einer Ecke und weint in ihre Hände. "Emma was ist denn passiert?" frage ich und humple so schnell es mir möglich ist zu ihr. Ich ziehe sie auf die Beine. "Sieh mich an! Was ist passiert?" frage ich erneut. "Ich vermisse eine besten Freunde so sehr!" schluchzt sie und ich ziehe sie schnell an mich. Ich wusste, dass das früher oder später kommt. Wie können sie denn nur einfach nach London ziehen und es ihr erst zwei Stunden vor der Abreise erzählen?! Das ist mies!
"Komm! Wir machen uns einen schönen Tag im Freibad." sage ich und sie nickt nur. Ich küsse ihre Stirn und verschwinde dann aus ihrem Zimmer, damit sie alles packen und sich umziehen kann. Ich ziehe mir eine Badehose an und ein lockeres T-Shirt. Ich putze schnell im Bad meine Zähne und mache meine Haare.
"Also ich bin fertig." ihre leise, zittrige Stimme erklingt hinter mir und ich gehe zu ihr. "Na dann los!" sage ich und zwinker ihr zu. Ich nehme ihre Hand und ziehe sie mit, als sie plötzlich wie angewurzelt stehen bleibt "Was?" frage ich sie leicht irritiert. "Ich komme nur mit, wenn die auch mitkommen!" sagt sie und zeigt auf die Krücken. "Und du musst sie zum Laufen nehmen, nicht nur mitnehmen." kann sie Gedanken lesen? Ich seufze und nehme die Dinger dann. "Zufrieden?" frage ich sie und mit einem schwachen Lächeln nickt sie stumm.
Emma fährt wieder. "Ein paar von den anderen kommen auch mit. Ist das okay?" frage ich vorsichtig und schaue sie an. Wieder nur ein stummes nicken. Das lächeln was sie dazu im Gesicht hat, sieht aber aufgesetzt aus. Ich lasse sie erstmal zum Freibad fahren und spreche sie nicht darauf an.
Dort angekommen steigen wir aus und Emma legt am Eingang nur schnell das Geld hin, für den Eintritt, und läuft weiter. Ihr geht es beschissen und das lässt sie mich spüren, wenn auch vielleicht unbewusst.
Die anderen sind alle schon da und Emma steuert direkt in ihre Richtung. Sie legt ihr Handtuch aber etwas abseits der anderen. Sofort zieht sie ihr Top über den Kopf und streift die Hose ab. Offenbar sauer und frustriert schmeißt sie sich auf ihr Handtuch und lässt sich von den Sonnenstrahlen verwöhnen. Diese Frau, der Wahnsinn.
Seufzend humple ich erstmal zu den anderen und begrüße sie, wie immer, mit unserem Handschlag.
"Was ist mit ihr?" fragt Jonas plötzlich und deutet auf Emma, die sich sofort wegdreht, als sie bemerkt, dass wir sie ansehen. Ich seufze "Sie vermisst ihre besten Freunde und ist stink sauer auf die beiden und jetzt auch offenbar auf mich, weil ich sie hierher geschleppt habe." Jonas sieht sie weiter an. "Hab 'ne Idee." sagt er plötzlich und rennt geradewegs in Richtung Schwimmbecken und springt rein.
Ich bin verwirrt aber mache mir nicht's draus. Ich ziehe mir schnell mein T-Shirt über den Kopf und sehe dann, wie Jonas aus dem Wasser kommt und zu Emma schleicht. Ich muss grinsen, weil ich ganz genau weiß, was er vorhat und im selben Moment legt er sich komplett auf sie drauf und sie erschreckt sich. Wir müssen alle lachen.
"Bist du bescheuert?! Tu das noch einmal und ich zieh dir eine rüber!" schreit sie ihn an. Wir starren sie alle an, als sie das schreit und dann wütend wegstampft. Ich sehe ihr sprachlos hinterher, genau wie die anderen. "Ich dachte, das würde sie zum Lachen bringen." sagt Jonas niedergeschlagen.
Ich beschließe Emma zu folgen. Ich suche sie überall und finde sie schließlich an der Bar auf einem Barhocker sitzen.
"Emma! Was ist denn los?" frage ich sie und setze mich neben sie. "Lass mich in Ruhe!" giftet sie zurück ohne mich anzusehen. Ich schüttle den Kopf "Ich lasse dich erst in Ruhe, wenn du mir gesagt hast, was mit dir los ist." sage ich und sie seufzt. "Man, ich bin einfach so extrem sauer und enttäuscht von Stella und Chris und..." sie stoppt. "... Ach egal!" fährt sie kurz darauf fort. "Nein, nichts ist hier egal. Ich bin für dich da, rede mit mir!" sage ich ruhig und bestimmt. Sie sieht mich unsicher an und scheint zu grübeln. "Ich sag es dir, wenn ich bereit bin, okay?" sagt sie plötzlich und etwas verwirrt nicke ich schließlich. "Sei mir nicht böse, aber ich möchte nach Hause fahren. Ist das okay? Ruf mich einfach an, wenn ich dich holen soll." sagt sie und will schon ihre Tasche nehmen und gehen. "Emma?" "Hm, ja?" "Ist es okay, wenn zwei gute Freunde heute Abend kommen und eine Weile bleiben?" frage ich vorsichtig, woraufhin sie nickt. "Wie gesagt, ruf an, wenn ich dich holen soll." sagt sie dann noch und drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Ich lasse mich von einen der Jungs ansetzen, mach du dir noch 'nen schönen Tag." sage ich dann und dann geht sie auch schon.
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