Segel mit mir um die Welt
Kommentar des Autors:
Das hier ruhte schon lange auf meiner Festplatte... und heute fand ich es wieder und dachte, ich lade es für euch hoch als Ergänzung :D Viel Spaß beim Leben ^^ ob ich jemals eine eigene FF in diese Richtung schreiben werde, weiß ich allerdings nicht ^^°
lg tiger
~*~
Ruhelos laufe ich hin und her, trete den Sand immer weiter ein. Mittlerweile ist ein ganzes Muster entstanden, wenn ich weiterhin dieses folge, erschaffe ich irgendwann ein Kunstwerk. Glaube ich zumindest, als ich kurz stehen bleibe und mich dem strahlenden Meer zuwende. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Vielleicht wieder mein Zimmer oder meinen Ofen. Vielleicht meine Zimmerdecke, da ich aus einem extrem lebhaften Traum aufgewacht bin. Nur bleibt der Anblick des Meeres der Selbe.
Mit einem Seufzen lasse ich mich in den Sand fallen und zeichne unbestimmte Linien in den Sand. Ich setze mich in den Schneidersitz, stütze meinen Kopf auf einen meiner Hände und puste eine der roten Haarsträhnen aus meinem Gesicht. Kurz bleibe ich still, bis ich wütend verzweifelt meine Fäuste in die Luft werfe.
„Was ist das hier?!" , schreie ich und werfe mich mit den Rücken in den Sand. Warum bin ich hier? Wie bin ich hier her gekommen? Was ist genau passiert? Warum immer ich?! Mich lassen diese Fragen nicht los. Ich bin doch unschuldig.
Gerade war ich noch zuhause, hatte meine One Piece Figurensammlung entstaubt und war dabei wegen meinen dummen Fellknäulen hingefallen. Aber anstatt, dass mein Hintern den weichen und lauschigen Teppich grüßte, fiel ich in den Sand.
Wunderbar! Ich wollte schon immer einen Ausflug in die unendlichen weiten meiner tiefgreifenden Fantasie unternehmen.
„Verfluchte Scheiße!", fluche ich wüst, trommele in den Sand und sorge dafür, dass ich mich noch schmutziger damit mache. Wie funktioniert das überhaupt? Vor genau einem Jahr ist Shanks in meinem Bett erschienen. Nachdem ich alleine auf meinem Teppich aufgewacht bin nach dieser speziellen Nacht und es mir nicht unbedingt gut ging, hatte ich alles mit einem Fiebertraum abgestempelt.
Jetzt bin ich offensichtlich in meiner alles geliebten „One Piece" - Welt. Der Manga-Stil spricht für sich, sogar mein Körper ist davon betroffen. Ich bin etwas schlanker, meine Brüste etwas größer und mein Haar knallrot und fällt ausnahmsweise mal genau so, wie es soll. Ich wäre mit der Situation ja im Großen und Ganzen zufrieden, allerdings ist das schlichtweg nicht möglich!
Also gibt es für mich, meinen Körper und meinem Gehirn nur eine logische Erklärung. Ich bin mit der erhabenen Kunst meines Tollpatschigen Selbst auf den Boden geklatscht und hab mir dabei dermaßen die Birne zugedröhnt, dass ich mich nun in diesem Traum befinde.
Na hoffentlich blute ich nicht den weißen Teppich voll.
Jetzt bleibt mir nur noch die Frage, was ich tun kann. Offensichtlich komme ich hier nicht so schnell weg und jedes erdenkliche Fangirl hat bestimmt schon einmal eine Liste geführt, was sie tun würden, wenn der Fall X eintreffen würde.
In Gedanken suche ich die verstaubte Liste aus dem hintersten Eckchen der verpufften Träume und atme einmal ganz tief durch. Was steht noch mal ganz oben? Ach ja.
1. Von deinem Lieblings-Piraten flachgelegt werden.
Ich ziehe meinen Körper aus dem Dreck und schiebe meine nackten Zehen tief in den warmen Sand. Diesen Punkt habe ich erfolgreich in meinem Fiebertraum abhacken können. Was ist Punkt zwei gewesen?
2. Akainu gehörig die Meinung sagen.
Könnte schwierig werden, je nachdem auf welcher Insel, Blue, Neue Welt, was auch immer, ich mich gerade befinde. Außerdem scheint mein krankes Hirn ihn nicht einfach so herzaubern zu wollen. Bedeutet, egal wie sehr ich auch fantasiere, die Logik muss erhalten bleiben!
Wie wunderbar!
Wie lautet Punkt 3? Könnte der vielleicht etwas interessanter sein? Bitte? Sonst langweile ich mich hier noch zu Tode! Falls ich nicht schon tot bin. Yohohoho.
„Was zum?! Halt Stopp, nein. Keine gedanklichen Toten-Witze!", mahne ich mich selbst und schüttele hastig den Kopf. Mit einem Ruck stehe ich auf, tapse ein wenig zum Meer und lasse meine nackten Füße vom Wasser umspülen.
3. Die Freiheit genießen.
4. Den Anblick des Meeres genießen.
5. Einen Strandspaziergang genießen.
Hiermit kann ich wohl gleich ein paar Punkte abhacken. Mit einem doofen Grinsen im Gesicht laufe ich also los, am Strand entlang und tapse ab und an etwas heftiger in das Wasser. Das Nass macht mir wieder erwarten nichts aus, ganz im Gegenteil. Ich liebe es. Ich genieße es. Mit einem Dreher während des Laufens entflieht mir ein Kichern.
Nach einer Weile erkenne ich in der Ferne einen Hafen mit einer angrenzenden Stadt. Die Möwen über mir ziehen ihre Kreise, beachten mich nicht, sondern fliegen lieber zu den anlegenden und auslaufenden Schiffen. Meine Augen werden groß.
6. Mindestens ein Schiff begutachten, egal ob die Thousand Sunny, die Moby Dick oder sogar die Red Force. Hauptsache nicht Blackbeards Schiff.
Mit ein wenig Glück und Einwirken meiner grenzenlosen Fantasie kann ich mir eines dieser Schiffe sogar ansehen. Wenn nicht, kann ich wenigstens mal ein paar Segelschiffe von ganz nah bewundern, sonst bin ich bisher nie dazu in der Lage gewesen. Und da es in der Stadt auch bestimmt Läden gibt, kann ich den 7. Punkt auch gleich erfüllen.
7. Shoppen gehen.
Jetzt stellt sich nur noch die Frage mit wessen Geld. Aber nun gut, es handelt sich hier immerhin um einen Traum. Vielleicht um einen etwas realistischeren Traum, aber mein Unterbewusstsein würde mich doch sicherlich nicht abzocken oder gar einsperren wollen. Denn auf so einen Fetisch stehe ich nun wirklich nicht.
Dachte ich.
Wie hart ich mich offenbar von mir selbst getäuscht habe. Mit einem Schrei laufe ich dem Ladenbesitzer des Obststandes davon, schlage Hacken durch die Menge und ignoriere dabei irgendwie den Schmerz ausgehend von meinen Fußsohlen, denn ohne Schuhe tut das Kopfsteinpflaster richtig weh.
In einer Seitengasse verstecke ich mich zwischen alten Kartons und einer stinkenden Tonne. Dabei presse ich den geklauten Apfel fest an mich, so als ob er der größte Schatz wäre. Von wegen, der größte Dreck ist das! Warum passiert mir immer so etwas? Warum muss mein Verstand einen logischen Traum träumen?! Wie blöd ist das bitteschön?!
Das Shoppen gehen muss ich wohl leider verschieben. Deprimiert aufseufzend öffne ich meine Augen und mustere meine verdreckten Füße. Irgendwie habe ich mir diesen Traum etwas anderes vorgestellt. Nicht so realistisch und hautnah. Selbst die Schmerzen beim Barfußlaufen habe ich 1:1 gespürt. Die kleinen spitzen Steinchen haben sich sogar teilweise hineingebohrt. Mit einer Grimasse ziehe ich diese fiesen Dinger wieder heraus. Wo bekomme ich ohne Geld Schuhe her?
Und nein, das steht nicht auf meiner Liste!
„Ohhh wen haben wir denn da? Ein verirrtes Mäuschen?" Ich kann nicht mal schnell genug reagieren, da werde ich an meinem Shirt gepackt und hochgezogen. Blinzelnd starre ich den fremden Kerl an, der mich auf meine Füße gezogen hat. Der Glatzkopf sieht schon etwas gruselig aus mit den vier Ohrlöchern an jeder Seite, den großen Nasenring und dem Waffengürtel über der nackten Brust. Vor der Peitsche in der anderen Hand fürchte ich mich allerdings eine Spur mehr.
Mein Puls schnellt in die Höhe und angespannt weiche ich nach hinten aus, doch eine Hand packt mein linkes Handgelenk und drückt unangenehm fest zu. „Ahhh", keuche ich auf. Ehe ich mich wehren kann, kullert der Apfel auf den Boden und meine zwei Arme befinden sich überkreuzt an meinen Rücken. Mit einem Ruck werde ich an die dreckige Wand gepresst und ein Seil wird mir um meine Handgelenke gebunden.
„Verdammt, lass mich los!", schreie ich laut, versuche auf mich aufmerksam zu machen und wehre mich. Ich bin nicht stark genug. Der Glatzkopf lacht, dreht mich mit dem Gesicht zu ihm und scheuert mir eine. Mein Kopf zuckt aufgrund der Kraft nach rechts und ich schmecke Blut. Tränen sammeln sich in meinen Augenwinkeln, die ich verzweifelt weg zu blinzeln versuche.
„Arschloch!", will ich sagen, schaffe es jedoch nicht. Aus meinem Mund kommt kein einziger Ton mehr heraus. Panik schnürt mir die Kehle zu und mein Herz sackt immer weiter in den tiefen Keller hinab.
Der Punkt „Vergewaltigt oder Verkauft werden" steht nirgendwo auf meiner Liste, verdammt!
Meine Augen fixieren den Fremden, angsterfüllt nehme ich jedes kleinste Detail wahr und sobald meine Pupillen dieses eine wichtige Zeichen auf seiner linken Brust erkennen, fällt in mir alles zusammen. Überzogen von einer Narben oder nicht. Es war dieses eine bestimmte Zeichen, dass für etwas ganz spezielles steht. Aus diesem Grund verliere ich in diese Moment alles.
Meinen Glauben.
Meine Hoffnung.
Meine Fangirl-Liebe.
Denn dieses Zeichen, die Jolly Roger auf seiner Haut, gehört niemand anderem als einem der 4 Kaisern, den Herrschern der Neuen Welt und gleichzeitig meinem liebsten Charakter.
Dem Rothaarigen Shanks.
...
Ich glaube es nicht.
Ich will es nicht glauben!
Dass ein Mitglied dieser Band ernsthaft versucht mich zu vergewaltigen? Liegt hier vielleicht doch ein Missverständnis vor? Aber die Zeichen sprechen für sich, als er mich mitreißt, in einer noch düsteren und einsamen Gasse auf den Boden wirft und an meinem Shirt reißt. Der grüne Stoff gibt mit einem reisendem Geräusch auf, hält den Druck nicht mehr stand.
Ich kann mir die Tränen nicht länger zurückhalten. Ich will hier nicht so eine Erfahrung sammeln, ich will nicht vergewaltigt werden oder schlimmeres. Der Tag hat so gut angefangen, der Traum ist bis jetzt schön gewesen, bis auf den geklauten Apfel. Aber das hier?! Nein, das kann ich nicht einfach so akzeptieren. Ich will frei sein!
Sobald ich die fremden, gierigen Hände auf meiner Haut spüre, kommt wieder Leben in meinen Körper. Traum oder Realität, das hier geht zu weit.
Ich hole aus und ziehe mein Knie ruckartig an. Der Pirat über mir zuckt schreiend zurück, wütend hält er sich sein Schienbein. Leider habe ich mein eigentliches Ziel verfehlt, aber ich kann mich dennoch dank der Unachtsamkeit aufsetzen. Ich zerre an meinen Handfesseln, während ich aufspringe und weglaufe.
Weit komme ich nicht.
Der Glatzkopf fängt sich viel zu schnell, greift nach meinen Haaren und zerrt mich zurück. Mir entkommt ein lauter Schmerzensschrei, ich kämpfe gegen den Griff an, doch ein Tritt in meine Kniekehlen und ich gehe erneut zu Boden.
Dachte ich. Schon wieder.
Eine andere Hand umschließt meine Hüfte und mit einem geschickten Dreh befinde ich mich plötzlich an einer andere Männerbrust gedrückt.
„Abschaum bleibt offenbar Abschaum."
Meine Augen weiten sich bei dem bekannten Bass. Mein Kopf schnellt nach oben und meine Augen werden riesig, als ich Shanks erkenne. Mein Denken verabschiedet sich komplett. Zurück bleibt immer noch Angst und eine große Portion Verwirrung. Wahrscheinlich stehe ich zusätzlich unter Schock, denn kein einziger Ton verlässt meine Lippen. Dazu bin ich viel zu erstarrt. Ich blinzele. Einmal, zweimal, doch der Rothaarige verschwindet nicht. Stattdessen drückt er mich etwas hinter sich und zieht dann sein Schwert.
„Hat dir deine Lektion nichts gebracht, Lecion?", spricht er weiter, angespannt, ruhig. Zu ruhig. Meine Beine geben unter mir nach, nachdem mich sein Königshaki trifft. Zitternd hocke ich auf den Boden, kann mich kaum noch konzentrieren. Meine volle Aufmerksamkeit ruht auf Shanks und dessen Crewmitglied. Wobei, die wenigen Worte, die sie wechseln bekomme ich kaum mit. In meinen Ohren dröhnt es immer noch, der Schock sitzt wohl tiefer in meinen Knochen, als ich mitbekommen habe.
Ich schlucke, als Shanks Schwert minimal zuckt. Kurz sieht er zu mir, sein Blick wird sofort eine Spur sanfter. „Sieh besser weg", meinte er. Ich weiß nicht genau was er damit meint, bis er sein Schwert schließlich erhebt und ich die überraschten Rufe des Glatzkopfes höre. Aus Reflex kneife ich meine Augen gerade noch rechtzeitig zu.
Selbst beim Aufklatschen des jetzt wohl leblosen Körpers halte ich sie geschlossen. Erst bei einer vorsichtigen Berührung an meiner Schulter reiße ich sie wieder auf und zucke zurück. Shanks hat sich vor mich gekniet, versperrt mit seinem Körper die Sicht auf die hintere Gasse. „Es ist alles gut", spricht er zu mir, so als ob ich ein verwundetes Rehkitz wäre.
„Hast du ihn etwa...?", fragte ich stattdessen leise. Er schließt kurz bedauernd seine Augen, bevor er mich mit einem Ruck vom Boden pflückt und wegträgt. „Er wird dir oder jemanden anderen jedenfalls nie wieder Leid zufügen können", ist seine einzige Antwort.
Der Rothaarige lässt den restlichen Tag nicht mehr von mir ab. Den Grund nennt er mir nicht. Dafür besorgt er mir erst einmal eine anständige Mahlzeit, sodass ich wieder meinen Zuckerhaushalt aufstocken kann. Danach bringt er mich zu diversen Kleidungs- und Schuhläden, erfüllt somit meinen 7. Punkt auf der Liste.
Am Abend lässt er mir nicht einmal die Wahl, irgendwo anders hin zu gehen. Er nimmt mich mit in eine Piratenkneipe, wo offenbar seine gesamte Crew wartet. Die doofen Blicke bei meinen Anblick vergehen im Laufe des Abends immer mehr. Desto mehr die Männer Alkohol trinken, desto mehr akzeptieren sie mich oder übersehen mich einfach.
Somit kann ich einen weiteren Punkt mehr oder weniger streichen.
8. Mit Piraten feiern.
Kurz vor Mitternacht hocke ich neben Ben, der die wahren Umstände meiner Anwesenheit besser kennt als ich. Sein wissendes Lächeln bringt mich ein wenig auf die Palme. Außerdem schäme ich mich ein wenig für das, was in der Gasse passiert ist. Diese grässliche Situation ist aufgrund meiner eigenen Naivität entstanden, nicht mehr und nicht weniger.
Leider bekommt der Vize auch meine stierenden Blicke zu Shanks mit. Ich will ihn schon den ganzen Tag etwas ganz wichtiges fragen, nur komme traue ich mich nicht. Ob das wirklich nur ein einfacher Traum ist? Diesen Gedanken hege ich schon länger. Mittlerweile bin ich an den Punkt angekommen, an welchem ich diese Frage beinahe zu 100% verneine. Ich bin fast soweit und nehme an, es handele sich wirklich um die Realität.
Deshalb: Ist der erste Besuch von Shanks auch Realität gewesen? Wenn ja, kann er sich an mich erinnern und hat mit mir deshalb den restlichen Tag verbracht?
Ich werde in meinen eigenen Gedanken unterbrochen, als es lauter wurde um mich herum. Die Piraten beginnen einen Countdown, den ich nicht verstehe. Verwirrt sehe ich zu Ben, welcher auf Shanks deutet. Und da fällt es mir siedend heiß ein, gleichzeitig schlägt die Uhr Mitternacht.
Er hat heute Geburtstag!
Seine Crew stürmt auf ihn ein, es werden Krüge gehoben, Alkohol fließt in Strömen. Geschenke werden verteilt, ein riesiges Fass wird reingetragen. Ich kann mir schon denken, was der Inhalt davon ist, vor allem, als der Rothaarige erfreut aufschreit. Mit einem Grinsen warte ich ab, bis sich die Unruhe wieder gelegt hat.
Die Unruhe legt sich nicht. Es dauert an, die Meute feiert munter um ihren Kapitän und selbst Ben verlässt den Platz, kämpft sich durch und gratuliert seinen Kapitän überschwänglich. Ich seufze. Warum kann ich mich nicht genauso durchboxen? Vielleicht weil mein Selbstvertrauen trotz allem seit heute einen kleinen Knacks bekommen hat.
Nach gefühlten Stunden spüre ich seinen Blick auf mir ruhen. Ich lasse von meinem Wasserglas ab, wende mich zu ihm und tatsächlich. Auffordernd sieht er zuerst zu mir, dann zur Tür. Ich verstehe, nicke und rutschte von meinem Platz.
Langsam bahne ich mir einen Weg durch die betrunkenen und feiernden Piraten. An der Tür angekommen öffne ich diese und beim schließen befindet sich schon Shanks hinter mir. Er grinst mich aufmunternd an, ich lächele zurück, bis ich mir einen Ruck gebe und ihn doch umarme.
„Alles gute zum Geburtstag!"
„Danke", erwidert er, lässt die Umarmung andauern.
Das ist der perfekte Moment und ich lasse ihn nicht verstreichen wie so manch andere Person in diversen Filmen!
„Du sag mal?", frage ich leise. Er brummt, fordert mich wohl so auf, weiter zu reden. Ich löse mich von ihm, er lässt mich offenbar nur widerwillig los. „Kannst du dich noch an mich erinnern?", stoße ich aus, starre auf den Boden.
Stille.
Dann legt sich eine Hand auf meinen Kopf. „Wie könnte ich die Person vergessen, die mich bis jetzt als Einzige mit einer Bratpfanne bedroht hat?"
Ich hebe meinen Kopf und muss bei seinem Gesichtsausdruck lachen. „Das tut mir nicht mal Leid!", teile ich ihm mit. Er zuckt mit den Schultern und lehnt sich an die Holzwand der Kneipe. „Dachte ich mir. Wo ist denn deine Waffe abgeblieben?" Ich seufze. „Wohl daheim. Was ich dich fragen wollte ..."
„Ja das ist real. Ich weiß auch nicht, wie es funktioniert hat. Vielleicht die Kraft einer Teufelsfrucht?" Shanks überlegt, dass kann ich ihm ansehen. Ich schüttele mit den Kopf. „Das kann doch nicht sein. Das müsste dann eine erwachte Teleportationsfrucht sein. Oder etwas anderes verrücktes." Ein Grinsen bildete sich auf Shanks Gesicht. „Wer weiß? Vielleicht ist es genau das? Aber die Frage ist, wenn du morgen noch da bist. Was willst du dann machen?"
Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Mit nachdenklichem Gesicht stehe ich vor ihm und fahre mir durch meine Haare. „Naja, meine Liste habe ich schon abgehackt", murmele ich vor mich hin. „Welche Liste denn?", fragte er interessiert. Mit roten Wangen hebe ich ertappt die Hände. „Nicht so wichtig!" „Doch, sag schon!" Er lässt nicht locker. Und ich habe das Gefühl, dass er den ganzen Abend nicht lockern lassen würde.
Ergeben seufze ich auf. „Ich habe eine imaginäre Liste. Was ich machen würde, wenn ich hier wäre, in dieser Welt." Mit gehobener Augenbraue mustert mich Shanks eingehend. „Und du bist dir sicher, dass du das innerhalb eines Tages abgearbeitet hast? Hast du es überhaupt richtig genießen können?" Ich zucke halbherzig mit den Schultern, stecke meine Hände in die Hosentaschen. „Schon. Naja..."
Wieder herrscht Stille.
Bis sich der Rothaarige mit einem Grinsen im Gesicht von der Wand entfernt und auf mich zu geht. Sein breites Grinsen gefällt mir nicht und eine böse Vorahnung schleicht sich bei mir ein. „Wie wäre es", erhebt er seine Stimme, „Wenn du mir einen Wunsch erfüllst, da ich heute ja Geburtstag habe?"
Ich habe es gewusst. Er kann durchaus hinterlistig sein.
Leider hat er recht, ich kann ihn nichts anderes geben als einen freien Wunsch und da er immerhin mein Lieblingscharakter ist, wäre ich verdammt. Was auch immer er schon wieder ausheckt. Vor allem, als sein Grinsen noch breiter wird sobald ich vorsichtig nicke.
„Dann segel mit mir um die Welt."
...
Etwas an mir und meiner Realitätswahrnehmung zweifelnd stehe ich an der Reling der Red Force und kann es immer noch nicht fassen. Nicht nur, dass ich tatsächlich in meiner alles geliebten Welt bin, nein bei weitem nicht. Ich befinde mich zusätzlich auf meinem Lieblingsschiff, mit meinen Lieblingspiraten und der Kapitän höchst persönlich will mit mir die Welt umsegeln.
Besser kann es doch gar nicht werden – oder?
Mein dämliches Grinsen jedenfalls bekomme ich schon seit der Abfahrt nicht mehr aus dem Gesicht. Mein ständiges Raunen und Staunen bringt den ein oder anderen Piraten zum Lachen und Grinsen. Ein paar dumme Kommentare habe ich mir schon einfangen dürfen wegen meiner kindlichen Begeisterung, aber ich darf das doch!
Sie sollten sich glücklich schätzen, keine Fangirl-Kreisch-Attacke hören zu müssen.
Denn ab und an muss ich mir das verkneifen. Es wäre einfach zu viel des Guten; mein Herz pocht trotzdem ganz schnell vor Aufregung.
Neugierig habe ich bereits das Deck inspiziert. Wie ein Schiffszimmermann, äh -frau, mustere ich alles mögliche. Von den gefüllten Fässern rund um den Hauptmast, über die verknoteten Taue bis hin zu den Kanonen an den Seiten. Meine Finger bleiben dabei auch nicht bei mir. Es ist jetzt nicht so, als würde ich die Knoten wieder aufmachen. Nein, ich streiche einfach darüber und befühle die raue Oberfläche.
Dieses Schiff ist wirklich wunderschön und vollkommen anders, als ich es mir vorgestellt habe. Es ähnelt ein klein wenig dem winzigen Modellschiff in meinem Regal, aber auch nur ein wenig. Die grünen Palmen am Heck zum Beispiel sind viel größer und grüner. Außerdem hängen doch tatsächlich ein paar Kokosnüsse daran.
Zudem strahlen die Rottöne des Holzes und der Lackierung in den verschiedensten Farben. Ich kenne mich damit absolut nicht aus; es ist trotzdem wunderschön. Die wenigen Treppen, die zum Bug und somit zur Galionsfigur führen, hüpfe ich beinahe wie eine 10-jährige im Galopp hinunter. Gerade noch so, dass ich nicht stolpere, dank dieser blöden Wellen.
An den Wellengang muss ich mich definitiv noch gewöhnen. Ständig prallt das Meerwasser an das Schiff und bringt es zum wackeln.
Bevor ihr mich alle für blöd haltet, ja ich weiß. Es ist normal. Ich war schon auf anderen Schiffen, mehr zum Tourismus und zum Überqueren von Seen. Da gab es auch Wellengang nur nicht so stark. Hoffentlich werde ich nicht seekrank, darauf habe ich wirklich keine Lust.
Meine Augen werden etwas größer und müssen wohl vor Faszination strahlen, sobald ich neben den Drachenkopf trete und das funkelnde Meer in Augenschein nehme. Der leichte Schaum von den Wellen, das Glitzern des Meeres dank der Sonne. Beinahe ähnelt es Diamanten im Sonnenlicht. „Wunderschön", hauche ich, lehne mich gegen das Holz und versinke in diesem unglaublichen Anblick.
Es ist Liebe auf dem ersten Blick.
Davon losreißen? Bestimmt nicht!
Nur, wenn ich jemals wieder zurück gehen würde ... kann ich das überhaupt? Mein Blick verändert sich und traurig seufze ich auf. Meine Familie, meine Freunde. Ich will sie gerne wieder sehen. Meine Schwester würde mich umbringen, wenn ich nicht mehr zurück kommen würde. Auch wenn alle wissen, dass das hier meine Welt ist, mein Traum, schon immer. Ich habe viel zu viel mit ihnen durchgemacht, mit ihnen geweint und gelacht, gefeiert.
Ich muss schmunzeln. Und wie wir gefeiert haben. Blau waren wir gewesen, nicht nur einmal. Mein letzter Blackout ist zwar schon eine Weile her, mein Waschbecken und Klo blieb damals dennoch nicht gerade verschont.
„Es ist wunderschön, nicht wahr?"
Shanks Stimme reißt mich aus meiner Nostalgie. Ich blinzele, drehe mich zu ihm um und erkenne, dass sein Blick auf dem Meer liegt. „Ja ist es", erwidere ich lächelnd und beobachte weiter den unendlich weiten Ozean.
"Du hast den selben Blick drauf wie ich damals. Roger hat mich genau deshalb mitgenommen. Er meinte, ich habe dieses ganz gewisse Funkeln in den Augen wenn ich das Meer ansehe", erklärt der Rothaarige weiter. Ich nicke langsam. "Wir sind alle Kinder der See", zitiere ich Whitebeard. Gleichzeitig einer meiner Lieblingszitate hier.
Ein Lachen lässt mich wieder zu Shanks sehen. Ich erkenne noch, wie er zu mir tritt, dann landet seine Hand auf meinem Kopf und wuschelt meine Haare gehörig durch. "Hey!", protestiere ich, komme aber nicht gegen den Kaiser an. Vergnügt bringt er meine Haare weiter durcheinander, bis er aufhört und sein Werk mustert. "Sieht schon viel besser aus", kichert er. Ich verstehe die Augen, kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und fahre durch meine Haare um sie zu ordnen. "Für was war das denn?", frage ich. Nebenbei bemerkt steht Shanks immer noch sehr nah bei mir und will offensichtlich nicht mehr so schnell auf Abstand gehen.
Mir macht es absolut nichts aus. Ganz im Gegenteil. In mich hinein grinsend sortiere ich meine Haare. Vor allem mein schräger Pony will nicht so, wie ich es will. Nach etlichen Versuchen gebe ich es auf.
Lieber lehne ich mich wieder an die Reling. Eine kühle Brise umspielt meine Nase. Genießerisch schließe ich meine Augen, schiebe all meine Gedanken in die hinterste Ecke meines Gehirns und verkneife mir ein Seufzen. Die Meeresluft ist so wohltuend. Daran kann ich mich gewöhnen.
Halt Stopp!
Mit einem Ruck öffnen sich meine Augen und ich schüttele den Kopf. Ich darf mich nicht daran gewöhnen! Ich will doch schließlich wieder nach Hause.
Oder?
„Was ist denn? Warum so angespannt?", ertönt Shanks Stimme wieder. Er muss mich wohl die ganze Zeit schon beobachtet haben. Ich spüre, wie mein Gesicht heiß wird und drehe mich ein wenig weg. Warum zeigt er solch ein Interesse an mir? Ich bin doch völlig normal, absolut nichts besonderes. Vielleicht, weil er in meiner Welt war und er dort auf mich gestoßen ist? Vielleicht deshalb?
„Es ist nichts", murmele ich abwesend. „Das glaube ich dir nicht", erwidert er sofort und rückt etwas näher auf. Jetzt kann ich seine Schulter spüren. Auch, wenn die linke Seite mit dem nicht mehr vorhandenen Arm an mir lehnt. Ich seufze erneut.
„Ich habe nur daran gedacht, dass ich mich hieran gewöhnen könnte", gebe ich zu. „Was ist so falsch daran?" Seine Frage lässt mich noch einmal tief ein- und ausatmen. Augen rollend spiele ich ein wenig mit meinen Fingern, sehe auf das Holz der Reling und mustere ein paar Furchen und Kratzer darin. „Ich muss doch irgendwann wieder zurück. In meine Welt. Das hier ist nicht meine." Eine kurze Pause entsteht, bis Shanks Stimme wieder erklingt, dieses Mal verwirrt. „Warum denn? Wenn dir diese hier besser gefällt? Nur weil ich aus deiner verschwunden bin, muss das nicht heißen, dass du aus dieser hier verschwinden wirst."
Der Druck meiner Gedanken verstärkt sich. Ich hebe meinen Kopf, starre auf das tiefe Blau des Meeres. Mein Herz wird schwer, wenn ich daran denke, für welchen Preis ich diesen Anblick eintauschen müsste. „Ich könnte meine Familie und Freunde nie wieder sehen", murmele ich, „und ich weiß nicht, ob ich dieses Opfer geben möchte. Geben kann."
Das ist die Wahrheit. Nichts anders als die blanke Realität. Umziehen ist etwas völlig anderes als das hier. Selbst, wenn ich in ein anderes Bundesland oder sogar ins Ausland ziehen würde – ich könnte meine Eltern und meine Freunde immer noch erreichen und besuchen.
Aber hier? Ist ja nicht so, als könnte ich die Welten wechseln, wie es mir beliebt. Am besten wäre es natürlich, nicht nur in die One Piece Welt zu kommen, sondern auch noch andere Welten zu bereisen. Fairy Tail, K-Project, Hunter x Hunter, Sword Art Online. Alles Welten, denen ich gerne mal einen Besuch abstatten würde.
Auch wenn One Piece natürlich an der ersten Stelle steht.
Ich bin keine Marry Sue, die mit dem Finger schnipst und sich plötzlich an einem anderen Ort befindet. Ich kann nicht mal auf mich selbst aufpassen oder für mich selbst sorgen. Alleine beim Kochen scheitere ich kläglich. Wie also hier überleben? Denn, wenn dann würde ich die Welt bereisen wollen. Nur, dass ich nicht einmal an der nächsten Insel ankommen würde.
Shanks ist während meinem gedanklichen Zwiespalt still geblieben. Er beobachtet das Meer, genauso wie ich. Irgendwann blinzele ich, da ich Tränen der Verzweiflung zurückdrängen möchte. „Es ist unmöglich. Mein Heimweh würde mich wohl auf Dauer umbringen. Und wenn nicht das, dann mein Gewissen. Ich wünschte, ich könnte so leben wie du. Ohne Reue, ohne Grenzen. In Freiheit. Aber ich bin gebunden." Unauffällig wische ich mir über die Augen.
Ein ironisches Husten lenkt meine Aufmerksamkeit auf den Kaiser. Seine Augen liegen immer noch auf dem Meer, so kann ich nur sein Profil mustern. „Wenn ich eines gelernt habe, dann dass du dir alleine diese Verpflichtungen auferlegst, niemand sonst. Du alleine bestimmst, wie du leben willst. Ob du ständig in einem Käfig sitzt oder diesen aufbrichst und fliegst. Ich habe damals meine Ketten zertreten, als ich auf die Oro Jackson gegangen bin. Es hat mein Leben verändert und ich bereue es nicht. Jetzt musst du alleine für dich entscheiden, was dir gut tut. Wie willst du leben? Du solltest nicht den leichteren Weg wählen, nur weil er vielleicht angenehmer aussieht. Hör auf dein Herz, das ist alles, was ich dir dazu sagen kann."
Sprachlos starre ich ihn an. Mein Mund klappt zwar auf, erwidern kann ich nichts. Solche Worte hätte ich nicht erwartet. Klar, Shanks haut immer mal wieder richtig gute Sprüche raus, aber solche tiefgründigen? Ich blinzele. „Naja, deine Entscheidung. Vielleicht hilft es, wenn ich dir sage, dass du hier auch schon Freunde hast. Mindestens einen", sein Kopf dreht sich zu mir und lächelt mich warm an. Dann verwuschelt er noch einmal meine Haare, nur um sich abzuwenden. Mit wenigen Schritten befindet er sich an den Treppen, die hoch zum Hauptdeck führen.
Ich rühre mich nicht. Mit Gedanken die mittlerweile Gangnam-Style tanzen, bleibe ich zurück. „Ach fuck", murmele ich, rutschte an der Reling herunter und bleibe hocken. Ich strecke mein linkes Bein aus, währen das Rechte angewinkelt bleibt und lehne meinen Kopf gegen das Holz hinter mir.
Was soll ich nur tun?
Ich könnte alles als Kurzurlaub sehen und irgendwann verschwinden. So richtig verschwinden. Wer weiß schon, wie lange ich hier bleibe? Ob es mit meiner Entscheidung zusammenhängt? Oder doch von einer Teufelsfruchtnutzerin abhängt? Fragen über Fragen und ich habe absolut keine Antwort darauf.
Mein Leben so leben, wie ich will. Nur ich und keiner sonst. Keine Verpflichtungen, keine Regeln. Diese Frage lässt sich leicht beantworten.
Ich will frei sein.
Schon immer.
Aber die Regeln unserer Gesellschaft zum überleben umschlingen mich wie Ketten und drücken mir die Kehle zu. Arbeiten für Geld, den gesamten Tag hergeben und so sein Leben verbringen. Einen Job haben, der einen nicht einmal gefällt. Zumindest in meinem Fall. Nichts spannendes erleben, höchstens eine Woche im Jahr in den Urlaub fahren. Fanfictions schreiben erhellt diesen trägen Alltag. Nur wie lange noch, bis ich völlig abkacke?
Diese Chance ergibt sich nur ein einziges Mal.
Ich bin schließlich nicht dumm. Vieles, aber nicht dumm. Naiv auch nicht. Zumindest in solchen Dingen nicht. Also, wie soll ich mich entscheiden? Egoistisch sein und die Familie zurücklassen? Prinzipiell hat das Yasopp auch getan. Nur hätte er die Möglichkeit, zurück zu gehen. Wobei, wenn man den Bekanntheitsgrad der Rothaarpiraten mit einberechnet, dann auch nicht. Ich brumme unzufrieden.
Ich glaube, wenn meine gesamte Existenz in meiner Welt ausgelöscht werden würde, dann würde mir die Entscheidung leichter fallen. Dann kennt mich sowieso niemand mehr. Dann müssen sie nicht trauern oder Angst um mich haben. Ich persönlich würde alles verlieren, gleichzeitig soviel dazugewinnen.
Ich schüttele den Kopf. Trotzdem kein schöner Gedanke.
Mit einem erschütternden Seufzen greife ich nach der Reling, stemme mich hoch und lehne mich an den Drachenkopf. Meine gesamte Aufmerksamkeit liegt auf dem Meer. Vielleicht kann der Anblick des weiten Ozeans meinen inneren Konflikt ordnen. Oder wenigstens vergessen lassen. Noch muss ich mich nicht entscheiden.
Nicht der beste Ausweg, ich weiß. Ich hasse schon immer Entscheidungen, ziehe sie immer bis ins unendliche hinaus. Hier ist es nicht anders. Trotz einer anderer Welt komme ich einfach nicht aus meiner eigenen Haut. So ist das Leben.
Während ich das funkelnde Meer immer weiter beobachte und die angenehmen Temperaturen genieße, verfliegen meine Gedanken auf einmal. So als hätten sie nie existiert. Meine Probleme verschwinden, meine Bedenken ebenso. Ich lebe einfach nur, so als wäre ich schon immer hier, auf diesem Schiff. Als als wäre es normal für mich.
Die innere Ruhe tut mir verdammt gut. Einfach nichts denken, nichts hören, nichts sehen. Bis auf das Meer, versteht sich.
Ich bemerke nicht mal den Ruf von den Köchen. Obwohl der Schrei über das gesamte Deck schallt und selbst die Männer im Krähennest den Ruf vernehmen, bleibe ich stehen. Erst ein Tippen auf meiner Schulter reißt mich aus meiner Starre.
Erschreckt zucke ich zusammen. Ein Laut verlässt meine Lippen, eine Mischung aus Quicken und Kreischen. Ich drehe mich sofort um, meine Hände auf mein Herz gepresst, während Yasopp vor meiner Nase in Lachen ausbricht.
Ich brauche etwas, bis ich mich wieder beruhigt habe. Der Schütze ebenso. Er klopft sich auf die Knie und schüttelt immer wieder den Kopf. „Dass du mich nicht gehört hast! Ich meine, leise war ich nicht gerade", kichert er noch und holt dann tief Luft. „Ich bin Yasopp, angenehm. Unteroffizier und für die Kanonen zuständig. Ich wollte dich zum Essen holen. Ist zwar noch nichts warmes, aber zum Mittag gibt es immer kleine Snacks. Die Köche werden erst am Abend größeres zaubern."
Er reicht mir die Hand, welche ich höflich ergreife. Mit einem schiefen Grinsen zieht er mich dadurch an sich. Ich mache große Augen, als unsere Gesichter nur noch von Zentimetern getrennt werden. „Was hast du nur an dir", murmelt er und tritt dann wieder zurück. „Ah tut mir Leid, aber der Kapitän entwickelt nie ohne Grund so schnell eine so große Faszination an jemanden. Ich bin nur neugierig", erklärt er, während ich immer noch völlig überfordert an Ort und Stelle stehen geblieben bin.
„Öhm", murmele ich irgendwann meine Stimme wieder finden, „mich würde die Antwort auch interessieren." „Na, das sehen wir ja noch. Der Käpt'n tut solche Sachen nicht ohne Grund. Kommst du jetzt? Sonst ist das Essen weg", Yasopp grinst mich breit an, greift mein Handgelenk und zieht mich einfach so hinter sich her.
Irgendwie verhält er sich so gar nicht, wie ich es erwartet habe. Ich nehme es trotzdem ohne Kommentar hin. Diese Bande steckt voller Überraschungen und ich kann sie alle erkunden!
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