Zusammen gehören ohne zusammen zu passen

Kapitel 6

Jetzt

Noras Muskeln schmerzten, den Rückstoß hatte sie nicht erwartet und nun strahlte der Druck bis in ihre Schulterblätter aus, was ihre Kraft lähmte und dafür sorgte, dass die Waffe aus ihren zitternden Händen glitt. Sie ging ein Schritt zurück, sorgte dafür, dass sie nichts abbekam während Marta leblos zu Boden ging.

Dabei stieß sie mit ihrem zitternden und überbelasteten Körper gegen eine breite, harte Brust, die sie sofort als Alecs erkannte. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen dass er es war. Diese Chemie zwischen ihnen war schon immer da gewesen. Ganz so, als würden sie sich erkennen, als hätten sie einander gesucht und wären erst miteinander vollständig.

Alec umfasste ihre Oberarme und rieb sie, versuchte die Anspannung in ihren Muskeln zu lösen, bevor sie schmerzhaft werden konnte. Eine Zärtlichkeit, die er nur ihr gegenüber zuließ. Normalerweise verursachte er Schmerzen, er war ein Sadist. Er liebte es Schmerzen zuzufügen. Doch ihre versuchte er zu vermeiden.

„Geht es dir nun besser?", fragte er und sie hörte deutlich das erheiterte Grinsen in seinen Worten. Genauso wie sie es liebte, wenn er mit Eifersucht reagierte, mochte er es wenn sie wütend wurde, wenn es um eine andere Frau ging. Normalerweise hatte sie das im Griff, sie war nicht der Typ, der ausrastete und wild um sich schlug. Selbst diese Auslebung ihrer Rache zeigte eine Präzision, die fast schon an Kälte grenzte. Kalt sein war ihre Natur. Nur Alec wusste, dass dies der gewaltigste Ausbruch von Emotionen war, die sie je gehabt hatte.

„Ja", knurrte sie um seine Frage zu beantworten. Sein Gesicht drückte sich in ihr Haar, während seine Hände weiter über ihre Arme rieben.

„Und wo bekomme ich jetzt meine Frauen her, Prinzessin? Du hast mir gerade den letzten Service zum Feind gemacht, den es in dieser Gegend noch gab." Alecs Vorlieben waren schwer zu erfüllen, selbst für exklusive Bordelle. Keiner würde ihm noch ein Mädchen zur Verfügung stellen. Das würde zum Problem werden.

Alec legte eine Hand um ihre Kehle, zog ihren Kopf beiseite und sorgte dafür, dass sie ihm ins Gesicht schauen musste. Wie vermutet lag ein zufriedener Ausdruck auf seinem Gesicht. Ihm Gefiel es wie sie sich verhielt.

„Soll ich dich jetzt quälen und ficken?", fragte er mit einem dunklen, lüsternen Funkeln in den Augen. Nora spürte, wie der Kloß in ihrem Hals zurückkehrte. Ihre Körper mochten glauben, sie gehörten zusammen, aber Nora war davon nicht so überzeugt. Die Chemie zwischen ihnen war nicht zu leugnen, aber es gab etwas, was dafür sorgen würde, dass es nie wirklich zwischen ihnen funktionierte: Nora stand nicht auf Schmerzen, sie hatte Angst davor und würde nie zulassen, dass er sie beim Sex so misshandelte wie er es bevorzugte. Sich zu unterwerfen war eines, sich schlagen zu lassen etwas anderes. Es würde sie zerstören. Deswegen würde sie akzeptieren müssen, dass er auch mit anderen Sex hatte. Dass er Spielzeuge besaß, die er benutzen konnte um die Bestie in ihm, den Sadisten, zu befriedigen.

„Du wirst mich niemals ficken, Alec. Du wirst mich lieben, du wirst leidenschaftlich und zärtlich zu mir sein. Ich werde nur den Mann in mein Bett lassen, das Monster niemals." Der Griff um ihre Kehle wurde fester. Er drehte sie zu sich herum und schob sie gegen die Wand im Flur. Fest presste sich sein Körper gegen ihren, sein hartes Geschlecht drückte kräftig gegen ihren Bauch und er zwängte mit Gewalt sein Knie zwischen ihre Beine.

„Ich habe deine Spielchen langsam satt. Du gehörst mir und ich werde mit dir tun was ich will, es ist mir egal, ob es dir gefällt oder nicht. Du hast keine Forderungen zu stellen, keine Wünsche zu äußern. Ich habe dich entführt, eingesperrt und zu meinem Eigentum erklärt. Lebe damit!", raunte er gegen ihre Wangen, jedes Wort unterstrich ein tiefer knurrender Bass. Doch Nora wusste, wie sie in einer solchen Situation mit ihm umgehen musste.

„Aber das ist doch genau das Problem, Alec. Ich kann so nicht leben und das wissen wir beide. Wenn du es wagst dich an mir zu vergehen, werde ich kaputt sein und ich werde dich niemals so lieben können, wie du es dir wünschst." Rauen Sex würde sie überleben, aber keine Vergewaltigung von dem Mann, den sie als ihren Lebenspartner erwählt hatte. Das was sie hatten, war etwas Seltenes und es wegzuschmeißen würde sich keiner von ihnen wagen. Auch wenn sie nicht wirklich zusammenpassten, wenn es ihr Schicksal war niemals vollständige Erfüllung beieinander zu empfinden, so würden sie doch zusammen bleiben.

Es gefiel ihm nicht, wenn etwas nicht so lief, wie er es sich vorstellte, doch wenn es dabei um sie ging, schaffte er es immer diesen Zorn wegzuschieben und das zu tun was richtig war. Genauso wie jetzt. Seine Finger waren grob und würden Spuren auf ihrer weichen Haut hinterlassen, aber es war in Ordnung. Alec küsste ihren Hals, umfasste grob ihre Brust und zwängte dann eine Hand zwischen ihre Schenkel. Nora schloss die Augen und ließ den Kopf gegen die Wand sinken, als er begann sie zu reiben. Noch mit dem Adrenalin des Schusses im Blut kam sie besonders schnell in Fahrt, winkelte eines ihrer Knie an um ihm besseren Zugang zu gewähren und umfasste mit einer Hand seinen Nacken.

Seine Hand wühlte sich unter ihrer Unterwäsche, schob sie zur Seite und rieb ihre bereits heiße, feuchte Stelle zwischen ihren Schenkeln, so dass sich Nora ein Keuchen nicht verkneifen konnte. „Ich will, dass du kommst, und zwar jetzt!", forderte er gebieterisch, bevor er mit zwei Fingern tief in sie Eindrang und mit den Daumen unnachgiebig einen höchst sensiblen Punkt rieb. Nora presste die Augen zusammen, massierte seinen Nacken, krallte sich an seinen Rücken und versuchte sich darauf zu konzentrieren zum Höhepunkt zu kommen.

„Ich habe dir gesagt du sollst kommen! Sonst schiebe ich noch einen Finger dich hinein und werde herausfinden, ob du unter Schmerzen einen Orgasmus haben kannst oder nicht!" Nora bemühte sich ernsthaft, doch das ungewohnte Dehnungsgefühl war fast schon zu viel für ihre sensiblen Nerven und das stechende Gefühl nahm zu, als er seine Finger in ihr spreizte, sie weiter dehnte.

Er leckte über ihren bebenden Puls, sein Daumen rieb unablässig über einen Nervenknoten und als Nora schon glaubte sie würde wahnsinnig werden, wenn sie nicht sofort zum Höhepunkt kam, explodierte sie. Sie schrie auf, presste sich fester an ihn, biss ihm ebenfalls in den Hals und drückte ihre Hüften noch fester gegen seine Hand. Es dauerte lange, bis ihre Kontraktionen nachließen und sie keuchend ihren angewinkelten Fuß wieder absetzte. Seine Hand blieb geduldig wie sie war, streichelte ihren Venushügel, bis sie sich beruhigt hatte und dann küsste er sie.

Es war nur ein kurzer Kuss. Eine nachlässige Berührung seines Mundes und ein federleichtes Schmeicheln seiner Zunge über ihre, die sich fast wie eine Verabschiedung und wie eine Begrüßung anfühlte.
„Braves Mädchens", hauchte er ihr entgegen, zog seine Finger aus ihr heraus und fuhr damit kurz über ihre Lippen. Sie schmeckte sich selbst.

„Ich gehe jetzt unter die Dusche um mir mit deinem Geschmack auf der Zunge einen runter zu holen und du packst deine Sachen zusammen."

Sie löste sich von ihm und sah ihn fragend an.

„Meine Sachen packen?"
„Ja. Du hast es doch selbst festgestellt. Viktorius ist mir entkommen. All die Monate waren umsonst und er wird das Land mittlerweile bereits verlassen haben. Wir werden ihn schon finden. Neues Haus, neue Umgebung, neues Glück."

Das hatte sie tatsächlich absolut vergessen. Aber dennoch rümpfte sie etwas enttäuscht die Nase. Sie hatte sich an dieses Haus gewöhnt, sich eingerichtet, einen Rhythmus gefunden. Das alles hinter sich zu lassen war schwer, aber Alec hatte das Talent ihr Leben auf den Kopf zu stellen so wie damals, an ihrem sechzehnten Geburtstag, wo er ihr zwei Jahre nach ihrem ersten Kuss auch noch ihren ersten Orgasmus gestohlen hatte.

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