Verhandlungsgeschick

Kapitel 35
Alec handelte, wie er es versprochen hatte. Exakt nach dreißig Minuten betrat er den Club und wurde wie befürchtet gleich von zwei Männern abgefangen. Alec kam nicht einmal dazu irgendetwas zu sagen, da packten ihn die zwei muskelbepackte Riesen und drückten ihn mit einem gewaltigen Knall gegen die nächste Wand. Dann trat ein dritter aus dem Schatten und Alec konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Sicherheitschef seines Cousins war kein großer Mann der Worte aber er hatte eine heftige Rechte vor der selbst Alec einen gewaltigen Respekt hatte. Er war ehemaliger Kick-Boxer und brauchte nicht viel um auszurasten.
„Ach kommt schon Jungs, ich dachte, das hätten wir hinter uns. Venom! Komm schon, ich schnappe mir meine Frau und bin sofort wieder weg ."
„Es gibt tatsächlich eine Braut, die für dich Irren die Beine breit macht?", fragte Venom grinsend und verschränkte die Arme vor der breiten Brust.
„Oh, sie ist sehr viel verrückter als ich, deswegen kann ich deinen Jungs nur raten ihr ja nicht zu nahezukommen. Wie gesagt, ich hole sie und dann bin ich..."
„Nora ist hier?", unterbrach Benedikt Stanislava und kam zwischen seinen durch Männern hinzu. Alec unterdrückte ein Knurren. Benedikt war ein gutaussehender Scheißkerl, dass zumindest behaupteten die Frauen immer. Nur dumm, dass er nach einem Blick auf Nora andauernd von ihr ins Schwärmen geriet um ihn weiter zu provozieren.
„Ja, ich hol sie und bin dann schon weg.", sagte er mit verspannten Kiefer. Benedikt grinste weiter und setzte dann eine gespielt bedauernde Miene auf.
„Tut mir leid, Alec. Du hast Hausverbot und wenn deine >Frau< der Meinung ist sich hier etwas Vergnügen zu suchen, dann kann sie das tun. Aber keine Angst, ich habe ein Auge auf sie. Wenn du angst hast das ihr etwas passieren könnte. Persönlich natürlich!", grinste er breit und für einen kurzen Moment sah Alec rot und versuchte sich loszureißen und seinem Cousin doch noch den gar auszumachen. Aber dieser lachte nur und hob beschwichtigend die Hände.
„Komm runter, Alec. Das war ein Witz, ich fass deine Nora schon nicht an, wir werden..."
Der Schrei, der daraufhin durch den Club hallte, übertönte selbst die Musik und eine dunkelhäutige nackte Frau kam die Treppe von den privaten Räumen heruntergerannt, die man hier anmieten konnte und kam direkt auf Benedikt zu.
„Blut, Stanislav. So viel Blut. Die blonde Frau und dieser Victorius... so viel..." und dann ging ihre Stimme in einem furchtbarem Heulen unter und Venom legte ihr seine Jacke über die Schulter und zog die verzweifelte Frau beiseite. „Ganz ruhig, Bea, ich schaffe dich in dein Zimmer", meinte er und schob sie beiseite. Alec wurde mit einem Mal heiß und kalt bei dem Gedanken, dieser Drecksack Victorius könnte Nora etwas angetan haben. Er war einfach nicht zu halten. Die Männer ließen ihn passieren nachdem Benedikt ihnen irgendetwas zugerufen hatte und nun selbst hinter Alec hinterherging, der geradewegs auf den Raum zulief bei dem die Tür weit offen stand. Umso näher er kam, umso deutlicher erreichte ihn ein Stöhnen, wimmern und schmerzvolles ächzten.
Er bog gerade um die Ecke, da stoppte er auch schon, damit er nicht in Nora hereinrannte. Sie war wunderschön, das knappe Outfit und das Blut, welches überall an ihren Körper klebte machten sie zudem wahnsinnig sexy. Ihre Wangen hatten sich rosig gefärbt von Aufregung. Sie strahlte über das ganze Gesicht, als sie ihn sah und viel ihm regelrecht um den Hals.
„Wir haben ihn, wir können..."
„Scheiße, was hat das zu bedeuten?", schnauzte Benedikt von der Seite warf einen abschätzigen Blick zu Nora und beschloss dann, dass sie unwichtig war. Er drängte sich an Nora und Alec beiseite und erstarrte. Alec konnte es ihm nicht verübeln, auch er brauchte einige Sekunden um zu realisieren was er da sah. Ob der Mann auf dem Bett tatsächlich Victorius war, ließ sich schwer erkennen. Sein Gesicht war vollkommen zerstört, sein Körper schwamm im Blut und man konnte nicht viel ausmachen außer leere Augenhöhlen, zerstörte Wangen und Hautfetzen, die an seinen Gesichtsmuskeln in Fetzen hingen.
„Was hast du getan, Nora?", fragte Alec leise und sie sah ihn mit großen unschuldigen Augen an.
„Oh, ich ab mich dazu entschlossen ihn am Leben zu lassen. Ich meine, das da", sie deutete auf die armselige Kreatur hinter sich, „ist schlimmer als der Tod.", gluckste sie fröhlich und Alec hatte keine Ahnung, ob er sich fürchten oder einfach mega angetörnt sein sollte. Sie war einfach unfassbar.
„DAS HIER IST MEIN CLUB! IHR WAGT ES, DAS IN MEINEM CLUB ZU TUN?", brüllte Benedikt, der offenbar bereits die Einnahmen schrumpfen sah. Wirklich Skrupel wegen einem gefolterten Mann in einen seiner Spielräume hatte er allerdings nicht.
„Das hier ist ein Ort der Sicherheit, hier sind alle Arten von Mord verboten!", fuhr Benedikt weiter und als dieser Anstalten machte direkt Nora anzuschreien, wollte Alec sie hinter sich ziehen.
„ich habe nur etwas gespielt, nicht getötet, also habe ich gegen keine Regel verstoßen! Dieser Club ist für seine Ausschweifungen bekannt, vielleicht war ich etwas zu hart, aber ich schwöre, du bekommst eine top Bewertung von..."
„DU BIST VOLLKOMMEN VERRÜCKT!", unterbrach Benedikt sie und Nora zog eine beleidigte Schnute.
„Ich mag es nicht so genannt zu werden!", sagte Nora, huschte unter Alecs Arm hindurch und versteckte sich hinter ihm mit einem leisen Kichern. Alecs Mundwinkel zuckten, was Benedikt nun wirklich aus der Fassung brachte.
„RAUS HIER! UND LASST EUCH NIE WIEDER HIER BLICKEN!" brüllte er und nun war es an Alec beschwichtigend die Hände zu heben.
„Du bekommst fünfzig Prozent Rabatt, wenn du mal jemanden loswerden willst, Cousin. Für die Umstände."
„FÜNFUNDSIEBSTIG! MINDESTENS! UND JETZT VERSCHWINDET!", blaffte er und Alec sah zu, dass er Land gewann. Nora folgte ihm sofort und musste immer noch Kichern als sie das Gebäude verließen und sie ihren halbnackten Körper dem eiskalten russischen Winter aussetzte.
„Das er sogar noch nachverhandelt hat, ich glaube ich mag ihn", flötete Nora und presste sich weiter an Alec, der sie direkt ins Auto schob und die Heizung aufdrehte. Sie lächelte breit, schien immer noch vollkommen euphorisch.
„Du hast ihn verschont? Das war nicht der Plan Nora! Du solltest ihn nach draußen locken und..."
„Du bist nur eifersüchtig, weil ich filetieren durfte. Ich weiß, du willst ihn Tod sehen, aber weißt du, was ich jetzt will?", fragte sie und kletterte über die Mittelkonsole direkt auf seinen Schoß. Alec wollte weiter wütend auf sie sein aber Nora auf sich zu haben - in diesem Outfit- kein Mann konnte dabei seinen Schwanz in Zaum halten.
„Er wird niemanden mehr verfolgen nicht so blind, verstümmelt und verstört wie er jetzt ist. Vielleicht erliegt er ja seinen Verletzungen, das wäre peinlich. Aber das ist mir egal und das sollte es dir auch sein, das was ich jetzt will,... bist du..., in mir! Für den Rest meines Lebens!"
Und dann küsste sie ihn, so heftig, dass ihm tatsächlich alles andere egal wurde.

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