missgönte Lust

Kapitel 2

Nora versuchte das Stöhnen zu ignorieren, das Alec der Frau im Nachbarzimmer ab rang und fragte sich dennoch, wann er diesen Scheiß endlich sein lässt und bei der Frau, die nicht sie selbst war, endlich zur Sache kam. Es war nicht seine Art eine Frau zum Stöhnen zu bringen, zum ehrlich vergnügten Schreien. Die Töne, die sie normalerweise ausstießen waren nur zu Beginn lustvoll. Manche hielten länger durch, überspielten ihre Angst und gaben sich professionell. Doch zum Schluss konnten sie nichts mehr verbergen. Wenn Alec die Kontrolle verlor, dann war ihnen das Geld egal, ebenso wie die Wutanfälle ihrer Zuhälter. Sie wollten nur noch weg und sie kamen in der Regel auch nicht wieder.Es war schwer Bettgenossen für Alec zu finden. Die Frauen, die auf diese Art Sex tatsächlich standen, waren rar gesät. Diese Frau, schien anders zu sein. Sie war erfahrener als andere Professionelle, der Blick, mit dem sie Alec angesehen hatte, als dieser ihr die Tür aufgemacht hatte, war nicht verwundert gewesen. Normalerweise freuten sich die Frauen, wenn sie Alec sahen. Dermaßen gut aussehende Kunden schienen selten in ihrem Gewerbe zu sein, aber diese war von Anfang an gefasst gewesen. Selbst als sie einen Blick auf Nora erhascht hatte.Ihre Anwesenheit irritierte die Frauen für gewöhnlich am Meisten. Nicht aber die von heute. Nora hatte ihren Namen nicht wirklich verstanden, es war irgendetwas wie Marta gewesen oder so ähnlich. Etwas typisch Osteuropäisches, nichts Ungewöhnliches für die Gegend, in der sie und Alec gerade lebten. Die Ukraine gehörte zur ehemaligen Sowjetunion. Marta hatte sie einfach nur angesehen, die offensichtliche Ähnlichkeit zu ihr selbst bemerkt und dann gelächelt. Sie hatte es gewusst. Mit einem einzelnen Blick auf Alec und Nora hatte sie gewusst, welchen Tanz die beiden miteinander tanzten.Und wie es schien, schien sie es nun gegen Alec zu benutzen, denn noch immer stöhnte diese Kuh lustvoll, anstatt zu kreischen wie ein verdammtes Schwein! Und das ging ihr langsam gewaltig auf den Zeiger! Wenn diese Pute glaubte, sie könnte sich in Alecs Bett wälzen, ohne bleibende Schäden davon zu tragen, irrte sie sich gewaltig! Wie stände Nora denn sonst da? Sie hier draußen, mit einem verdammten Roman von Clive Barker auf dem Schoß, während diese Hure da drinnen den Orgasmus ihres Lebens hatte? Der einzige Grund warum Nora es duldete, dass Alec andere Frauen zu sich holte war, dass sie wusste dass keine dieser Frauen Vergnügen dabei empfinden würde. Dass er seine sadistische Ader an ihnen auslebte und den Rest für Nora selbst aufhob. Sie würde es nicht zulassen, dass Marta dabei tatsächlich Vergnügen empfand. Nur über Noras Leiche! Oder besser: Über IHRE Leiche.Wütend schlug Nora das Buch zu, ging in den Flur, der das Bad ihres und Alecs Zimmer miteinander im oberen Stockwerk verband, und war nicht überrascht, als sie die Tür neben ihrer offen vorfand. Nur ein Spaltbreit, aber die Tür war weit genug offen, dass Nora einen Blick auf das Szenario darin werfen konnte. Marta, dieses Miststück, hatte sich über das Fußende des Bettes gebeugt, das Holz drückte sich in ihren Unterleib und sie behielt ihr Gesicht fest auf die Matratze gerichtet während Alec von hinten heftig in sie stieß.Der Anblick von Sex machte Nora nicht verlegen, sie hatte ihre Mutter mehr als einmal in korrumpierenden Situationen erwischt und zwar nicht mit ihren Vater. Und sie konnte auch nicht behaupten, dass es sie in irgendeiner Weise anmachte, Alec und Marta so zu sehen. Wenn es etwas gab, was sie bei dem Anblick empfand dann war es Wut. Denn was Marta da machte war offensichtlich.Sie versuchte in Alec die Illusion zu wecken, sie wäre Nora, deswegen zeigte sie ihm nicht ihr Gesicht, hatte ihre Nussfarbenden Haare über ihren Rücken drapiert und flüsterte ganz leise und höher als es ihre natürliche Stimme eigentlich zulassen sollte. Sie imitierte Noras höhere Stimmlage.Diese Schlampe!Nora ballte die Hände zu Fäusten und zwang sich dazu den Blick abzuwenden. Wenn er mit Marta fertig war, dann würde er sie wegschmeißen, genauso wie er die anderen weggeschmissen hatte oder ... ihr kam ein bitterer Gedanke ... er rief sie noch einmal zu sich, weil sie ihm gab was Alec abgesehen von Folter und Mord noch brauchte: Nora.Nora blieb in ihrer Bewegung stehen. Besah sich selbst in einem Spiegel, der im Gang hin. Nussfarbenes Haar, blaue Augen, honigfarbene Haut, etwas dunkler als Martas. Mit ihren gerade einmal neunzehn Jahren hatte sie nicht so viele Kurven wie sie es gerne hätte. Sie war schlank und hatte dadurch gerade einmal ein B-Körbchen und nur sanft gerundete Hüften, die unter dem weißen, knielangen Kleid kaum zu Geltung kamen. Ihr unschuldiges und mädchenhaftes Aussehen, von der kleinen Stupsnase bis zu den kleinen Füßen, spiegelten aber definitiv nicht den Mensch wider, der in dieser Hülle steckte.Wenn Alec verrückt war, dann war sie so weit weg von einer geistigen Gesundheit, wie man es nur sein konnte. Und das würde diese Schlampe bald herausfinden. Mit einem intriganten Lächeln auf ihrem wunderschönen Gesicht ging Nora zurück zu der leicht geöffneten Tür und drückte sie weiter auseinander.Jetzt sah sie auch Alec, der wie immer ein Anblick zum verlieben war. Seine schlanke und wohldefinierte Gestalt, ragte hinter Marta auf. Sie sah den steinharten Bizeps, der sich anspannte als er Martas Hüften festhielt um ungehindert hineinstoßen zu können. Sie sah, wie die glatten Brustmuskeln, die sich zu einem Waschbrettbauch in vollkommener Vollendung verjüngten und sie sah sein Profil, das so schön war, dass er damit Plakatwände hätte zieren können. Nora lehnte sich an den Türrahmen, sah einer Schweißperle dabei zu, wie sie sich seinen Weg über seinen Körper bahnte und in Nora den Wunsch weckte ihr mit der Zunge zu folgen.Es war nicht der Sex an sich, der dafür sorgte, dass Noras Brustwarzen unter dem Kleid aufstellten und sich ihr Schoß plötzlich voller Einsamkeit begierig zusammen zog. Es war Alec. Einen Mann, den sie wollte, einen Mann, den sie bekommen würde, aber von dem sie sich niemals würde gefangen nehmen lassen. Auch wenn sie genau das offiziell war: Seine Gefangene.Alec hatte jeden Umgebracht, den sie jemals gekannt hatte und sie dann einfach verschleppt. Sie war nie wütend deswegen gewesen. Sie hatte seit ihrem zwölften Lebensjahr gewusst, dass es so kommen würde. Sie beiden hatten es gewusst. Genauso wie sie beide wussten, dass er es sein würde, der sie zum ersten Mal anfassen würde und dass er der Einzige bleiben würde. In all der Zeit vor Noras Entführung war für sie nur eines wichtig gewesen: Dass sie ihn bis dahin, so weit manipuliert haben musste, um nicht von ihm zerstört zu werden. Hätte sie nicht getan, was sie seit ihrem vierzehnten Lebensjahr tat, hätte er ihr noch in der Nacht ihrer Entführung irreparablen Schaden zugefügt. Er hätte sie brutal vergewaltigt, sie mit seiner sadistischen Ader langsam zu Tode gefoltert und hätte erst verstanden was er verloren hatte, wenn sie nicht mehr am Leben war. Denn er war ein Monster und würde es auch immer sein, deswegen musste sie bei ihrem folgenden Vorhaben auch überlegt vorgehen.Sie brauchte ihn zum Überleben und er brauchte sie, weil er verrückt nach ihr war und dieser Wahnsinn musste sich in einen Rahmen halten, der ihr nicht körperlich oder seelisch schadete. Denn diese rar gesäten Frauen, die Alec eigentlich brauchte, davon war auch sie keine. Sie stand nicht auf Schmerzen, auf Schläge und schon gar nicht auf den Einsatz von Messer im Bett, auf die Alec so fixiert war.Es war ein gefährliches Spiel, das sie hier mit einem Mann spielte, der zweimal so stark und dreimal so durchtrieben war wie sie.Sie drückte ihren Rücken durch und stellte sich gerade in den Türrahmen, bevor sie ihre Haare über eine ihrer schmalen Schultern drapierte und leise die Stimme erhob.„Alec?", hauchte sie fast nur, doch es genügte. Alec hörte auf in Marta hineinzustoßen und sein Blick bohrte sich in ihren. Sie biss die Zähne zusammen und hatte plötzlich vergessen was sie eigentlich hätte sagen wollen, stattdessen entfloh ihr die Wahrheit.„Ich will nicht, dass du das mit ihr machst", sagte sie und wahr letztendlich froh darüber es mit dieser Spur von heftiger Eifersucht gesagt zu haben, denn Alec nahm seine Hände von Marta, zog seinen Schwanz aus ihr heraus und trat einen Schritt zurück. Dabei ließ er ihren Blick nicht los. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, seine Hose herunterzuziehen oder nur mehr als nötig freizulegen um sich an dieser Hure auszutoben. Nur den Knopf seiner Jeans und den Reißverschluss heruntergezogen um sein mächtiges Glied freizulegen.„Hat dich doch sonst nie gestört", hauchte er mit einem leicht amüsierten Unterton. Natürlich machte er sich über ihre Wünsche lustig, das war zu erwarten gewesen und damit konnte sie umgehen. Dennoch beruhige es sie, als er seinen Schwanz wieder in der Jeans verschwinden ließ und die Hose schloss. Er mochte sich darüber lustig machen, aber er respektierte es.„Die Anderen waren nicht wie die da. Sie haben nicht unser Verhältnis zueinander benutzt, um mit heiler Haut davon zu kommen", presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen zusammen. Alecs Lächeln verschwand nicht. Er hatte es gewusst und Marta damit durchkommen lassen. Wieder wallte Wut in Nora auf. Diesmal auf Alec selbst. Wie konnte er nur...„Oh, du hast es auch bemerkt? Lustig, oder?", fragte er sarkastisch. Marta rappelte sich auf. Dass man über sie redete, schien sie dann doch etwas unsicher zu machen und sie sah Nora fast schon hasserfüllt an, bevor sie sich in ihrer vollendeten Nacktheit zu Alec herumdrehte.„Ich habe nicht...", versuchte sie sich zu verteidigen, doch noch bevor sie etwas sagen konnte, hatte Alec schon ausgeholt und ihr einen Schlag ins Gesicht verpasst. Mit der Faust. Sie schrie, kippte zurück aufs Bett und wagte es nicht zu heulen. Sie war erfahren genug, um zu wissen, dass Männer wie Alec es nicht leiden konnten, wenn Frauen heulten. Das hatte ihm nie gefallen.Nora ging auf Alec zu, näherte sich ihm bis auf wenige Schritte und sah verletzt zu ihm empor.„Du wusstest, dass es mich stören würde", blaffe sie vorwurfsvoll. Alec grinste weiter, streckte seine Hand aus und fuhr ihr zärtlich über die Wage.„Entschuldige. Als sie angefangen hatte, konnte ich nicht widerstehen", meinte er ohne ein Fünkchen Reue in seiner Stimme. Er beugte sich zu ihr herunter und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.„Bleib. Und schau zu was ich mit ihr mache." Das war keine Bitte, das wusste Nora sehr gut und da sie den Anblick von Folter gut vertragen konnte, nickte sie nur und ging zu einem Sofa gegenüber des Bettes. Im Vorbeigehen nahm sie ein Buch von einem glänzenden weißen Tisch und las den Titel.>>Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte<<. Wie grotesk, dass ein Mann wie Alec so etwas las.

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