Kapitel 8
Der Buchdeckel fiel wie ein besiegendels Ende in seine Anfangsposition zurück und versperrte mir den Blick auf die letzten Seiten Harry Potters. Das Buch lag auf meinen Bauch, hebte sich mit meiner Atmung und ich sah verträumt rein, wie immer, wenn ich ein gutes Buch gelesen hatte und mir wünschte, ich könnte in diesem Leben.
Die Lage, der Winkel und das Volumen der Sonne kann Menschen verändern. Die Lichtreflexionen ließen uns jeden Tag anders wirken, die Schatten, die sie warf, konnte uns größer oder kleiner machen und Licht, Licht brachte uns zum strahlen. Die Knospen, die sich langsam und dann ganz schnell öffneten und entfalteten sind vergleichbar mit der Anmut der Schmetterlinge, wenn sie ihren Konkon abwerften und den ersten Flügelschlag betun. Ameisen krabbelten plötzlich umher.
Der Frühling ist endgültig da.
Die Natur erlebte eine Widerbelebung und ich denke, so ist es auch mit unseren Seelen, auch wenn manche es nicht zugeben wollen, die dachten, es wäre cool, dauernd traurig zu sein und sich somit wohl mit dem Winter, als kalte Jahreszeit assozieren wollen.
Ich genoss die Sonne. Ich lag auf dem Rücken im Gras, schloss die Augen und hörte, wie Insekten durch die Luft schwirrten. Wir hatten nur einen kleinen Grünstreifen, rechts neben unserem Haus umgeben von zwei hohen Hecken, die mich vor Blicken bewahrten. Sie waren direkt neben meinem Fenster und boten im Winter einen traurigen Anblick, im Sommer jedoch spendeten die Schatten und ließen mein Zimmer durch einfallendes Licht nicht so warm werden, wie gestern den Laden.
Müdigkeit überkam mich. Ich hörte die Zweige sacht aneinader peitschen, als eine Briese aufkam. Ich sah sie nicht, aber stellte mir vor, sie würden tanzen. Meine Augenlieder, die rot schimmerten, ließen mich einschlafen. Das ich doch zu Louis wollte, vergass ich. Schlafen war wunderschön, denn man dachte an nichts mehr... ich sah einen Teich und er wirkte so verlockend, das ich eintrat. Das Wasser war nicht warm, aber ich ging immer weiter und spürte wie die Kälte mich umschloss, mich fesselte. Doch ich wehrte mich nicht. Ich konnte unter Wasser sehen, dann als mein Kopf verschwand und ich erst die Augen schloss, brauchte ich es nicht. Hier waren keine Fische, nur ein paar Steine, die ich umranden musste. Und plötzlich war es hell. Fische, in allen Farben und Formen, Seetank, der aussah, als würde er tanzen und warmes, türkisfarbenes Wasser, das mich umgab. Ich drehte dem Kalten den Rücken zu und wollte ich mehr daran denken. Zügig schwamm ich plötzlich hinter einem Fisch her, aber grade als ich ihn berühren wollte, meine Hand war nur noch Zentimeter entfernt, wurde ich nach hinten gerissen. Arme schlangen sich um mich, hielten mich fest, schnürten mir die Luft ab, nahmen mir die Freiheit. ,,Rose.", hörte ich meinen Namen eine Stimme sagen, die mir fremd wie auch vertraut vorkam. Dann regestriete ich, das ich unter Wasser war und öffnete Schnappatmig meinen Mund, aber es floss nur Wasser ein. Kein Sauerstoff, der meine Lunge sich entspannen ließ und ich schlug um mich und tritt, wollte schreien aber ich kriegte keinen Ton heraus.
,,Rose?", fragte eine Stimme aber ich konnte nicht antworten, war mir auch nicht sicher ob ich es wollte, denn sie schien doch Schuld an meiner Situation zu sein. Langsam wurde ich schwacher, ein taubes Gefühl breitete sich in mir aus. War es die Kälte? Oder spürte mein Unterbewusstsein die fehlende Luft und bereitete sich auf meinen Tod vor?
,,ROSE!", schrie die Stimme nun und schüttelte mich hin und her. Meine Kopfschmerzen waren so stark das ich sie schon nicht mehr spürte, meine Augenlider schlossen sich, doch ich schaffte es, sie einen Schlitz offen zu halten. ,,Meine Fresse, ROSE!", die brüllende Stimme wiederhallte in meinem Kopf. Und dann schlug ich die Augen auf und sah Louis, Millimeter über mir. Er hatte mich an den Armen gepackt und schüttelte mich, ich fing an zu schreien und wand mich unter seinem Griff. Dann ließ er mich los.
Er fuhr sich über's Gesicht. ,,Rose, meine Fresse, mach das nie wieder."
Anscheinend hatte er versucht mich zu wecken, als er sah, das ich hier lag. Immernoch, dachte ich mit einem Blick auf den dunklen Himmel und der kalten Luft. Ich musste lange geschlafen haben.
,,Da komm ich hier her-", fing er an. ,,Weil ich dich den ganzen Tag nicht gesehen habe und wissen wollte, ob es dir gut geht und dann liegst du hier, schreiend und dich windend und wolltest nicht aufwachen." Er sah mich an. ,,Du hast mir echt Angst gemacht. Mach das nie wieder."
Aber ich hörte seine Worte garnicht. Er war extra gekommen, um nach mir zu sehen? Und er wollte mir helfen und ich hab ihn angeschrien. Ich sah ihn entschuldigend an.
,,Schon gut.", sagte er. Mir fiel die Decke auf, auf der er saß. ,,Die lag hier neben dir, aber du hast sie abgestreift. Es ist echt kalt, Rose, ich wette du wirst krank."
Von wem war die Decke? Einem unbekannten Fürsorger, der sich nicht offenbaren wollte? Ich hatte sie nicht mit nach draußen genommen und ich von der stillen Sorge gerührt, auch wenn ich nicht wusste, wem ich es zu verdanken hatte.
Louis stand auf und streckte die Hand hin. Dann lachte er auf. ,,Das erinnert mich grade an unseren Zusammenstoß, weißt du noch?"
Als wenn ich das vergessen konnte. Ich war mir nie ganz sicher gewesen, das er mich auch wieder erkannt hatte, obwohl er dann schon ziemlich dösig seien müsste. Aber man wusste ja nie... bei Jungs...
Ich kannte kein Mädchen, das sowas jemals vergessen würde. Normalerweise würde stundenlang mit der Freundin diskutiert werden, wie man sich verhalten solle, wenn die Wege nochmals kreuzten. Ich hatte zwar nie eine beste Freundin, aber in Serien war es so und den vertraute ich am meisten.
,,Lass uns reingehen.", sagte Louis nun. ,,Es wird echt kalt."
Er griff nach der Decke und nach meinem Buch. ,,Harry Potter, mmh? Du hast Geschmack.", er grinste und ich wurde rot. Er sollte nicht denken, das ich es nur wegen ihm gelesen habe. Schnell gingen wir rein. Ich wollte ihm etwas zu drinken anbieten, aber er übernahm das und legte mir die Decke um die Schulter, als er meine Gänsehaut, die von dem Wärmeunterschied kam, sah.
,,Harry Potter, also?", er spielte mit seinem Glas herum. ,,Du erinnerst mich wahnsinnig an Hermione."
Ich zog eine Augebraue hoch. Sicher?, fragte mein Blick und er nickte. ,,Du bist schlau, auf deine Art lustig und ein erlicher Mensch. Du gibst dich immer unfassbar sicher und stark, aber eigentlich weißt du nicht was du tust." Er nahm einen Schluck Wasser: ,,Und das ist kein Vorwurf."
Ich öffnete den Mund, dann schloss ich ihn wieder. Ich wollte protestieren, aber ich wusste nicht, wie. Meine Miene verdüsterte sich und er sah das. ,,Sei nicht böse."
Ich schüttelte den Kopf. ,,Doch du bist böse, auf mich oder? Das war nicht böse gemeint, weißt du, das war ein Kompliment. Hermione war meine erste Liebe und das meine ich Ernst!"
Ich schüttelte den Kopf erneut. ,,Du bist nicht sauer auf mich? Auf wen dann?" Er zog ein Blatt Papier aus seiner Hosentasche und reichte es mir, einen Stift hatte ich.
Ich hasse es das ich so leicht durchschaubar bin
,,Ich würde dir ja gerne sagen, das ich es im Gegenteil, außerordentlich schwer finden würde, aber das würde mich an Twilight erinnern und es wäre eine Lüge."
Er grinste. Er hatte Twilight gelesen. Ach du scheiße, das war süß. ,,Das war ja grade fast ein Outing.", fasste er meine Gedanken zusammen und grinste verlegen. Ich lachte nickend und er setzte eine beleidigte Miene auf. ,,Zu meiner Verteidigung, nur den ersten Teil! Ich war in der Pubertät! Ich konnte nicht klar denken!"
Ich sah ihn an. ,,Ok, ich geb es ja zu. Meine Masche zum Frauen aufreißen; gucken wie es Buchcharaktere es machen. Hat bis jetzt immer funktioniert."
Ich schüttelte mich vor Lachen, wie er, trotzig wie ein kleines Kind, vor mir saß und mir erzählt, er guckte sich Liebestipps bei Edward ab. ,,Das war eine etwas peinliche Phase... gut das du es niemandem weitererzählen kannst.. ich brech dir am besten noch den rechten Arm, dann besteht überhaupt keine Gefahr mehr."
Was hatte er noch alles gelesen? Auch wenn ich nicht wusste, ob er das nur zu meiner Belustigung sagte, war es ultramegasüß, so ungern ich es auch zugeben mag. EDWARD ALS VORBILD, ich kicherte. Wollen wir nur hoffen das er mich nicht beißt.
,,Was hast du eben eigentlich geträumt?"
ich hab mir vorgestellt wie du einen puma aussaugst
,,Ist das jetzt dein verdammter Ernst?"
ja
,,Du bist ein Biest, Rose. Ein Monster."
dann ist es also passiert, edward? hast du mich gebissen? bin ich jetzt dir ebenbürtig? WO IST UNSER KIND?
,,Ich sag ja, eine ganz eigene Art von Humor."
Sein Glas war leer und er versuchte böse zu gucken, konnte sich aber selbst kaum ein Lächeln verkneifen. Mein Bauch brummelte und ich stand auf, um zu gucken, ob wir was da hatten. Ich schob eine Pizza in den Ofen und Louis holte Servierten. Er ließ eine fallen und ich hob sie auf. Das hatte er extra gemacht.
,,Ich wollte nur das du mir deinen geilen Hinter entgegen streckst."
Ich schlug ihn gegen die Schulter. Pizza ist ein Geschenk des Himmels, das wurde mir klar, als ich sie auf der Zunge schmeckte. Auch Louis schien zufrieden und wir aßen, den Blick voller Liebe auf das kreisförmige Gebäck.
,,Dieses würzig belegte Fladenbrot aus einfachem Hefeteig ist einfach ein Traum, Rose. Hast du gut gemacht."
Ich ging kurz auf Toilette, nachdem wir fertig waren und schaute mir an, wie ich aussah. Meine Wangen waren gerötet und meine Haare strubbelig, meine Lippen trocken auf aufgeplatzt. Ich brachte sie mit Labello zum Glänzen und ging wieder zurück. Er hatte schon abgeräumt und sich auf unserem Sofa breit gemacht. ,,Wo ist eigentlich deine Mutter?"
Ich wollte die Stimmung nicht kaputt machen, in dem ich sagte, das sie bei seiner Mutter war, also zuckte ich mit der Schulter und saß mich neben ihn. Er lehnte sich zurück. ,,Soll ich gehen? Sie wird sicher nicht begeistert sein, wenn sie kommt und mich hier sieht.."
Ich wollte nicht das er geht, aber ich war mir sicher, das er Recht hatte. Der böse Junge der Lewi und Gunnar das Herz gebrochen hatte, wie kannst du dich mit so jemandem abgeben, Rose? Ich zeigte nach oben zu meinem Zimmer und zusammen gingen wir hoch. Ich hatte einen kleinen, alten Fernsehr, weil wir uns keinen besseren leisten konnten, aber Louis war völlig außer sich. Gespannt sah er sich mein Zimmer an, durchsuchte meine DVD Sammlung und inspizierte meine Alben. ,,Du hast einen ziemlich guten Geschmack. Ed Sheeran Fan, was? Und Nirvana, nicht schlecht."
Das wusste ich auch ohne ihn. ,,Hey, das ist ja das Buch wegen dem du mir in die Eier getreten hast!"
Er hatte gelernt und hob es nicht von seinem Platz auf. Er sah sich meine Wände an, die voller Bilder meiner Lieblinge war. Seriencharakteren, Ausschnitte aus meinem Lieblings-Bücher, Sängern, alles. Sie machten mich eigentlich ziemlich glücklich.
Grade sah er sich den Songtext meines meistgeliebten Liedes an. Es hieß "glory me". Er runzelte leicht die Stirn, wandte sich dann ab und widmete sich den anderen. ,,Du hast ein echt tolles Zimmer, Rose." Und nachdem er sich aufs Bett geschmissen hatte:,, Und ein geiles Bett."
Er fragte mich, was wir gucken wollen und duchstöberte erneut meine Sammlung. ,,Du hast ja mehr Serien als Filme. Is' ja ätzend."
Er umkurvte Gossip Girl und Skins, nahm Iron Man in die Hand und schob die DVD in den Player ein. ,,Wofür.", fing er an, ,,braucht man schon Spiderman oder Batman wenn es Iron man gibt."
Zufrieden lehnte er sich zurück und wir schauten uns an, wie Tony versuchte, zu fliehen und dabei auch noch so gut aussah. ,,Du kannst ja sagen was du willst, aber Tony hat Stil."
Ich holte uns Chips und zusammen fraßen wir uns voll. ,,Weißt du.", sagte er. ,,Die Bäume vor deinem Fenster bieten sie perfekte Möglichkeit, Nachts hier einzubrechen. Natürlich nur so rein hypothetisch."
schau einfach den film, tomlinson
Ich lächelte so sehr, das meine Wangen fast wehtaten. Ich schaute Louis an. Wer brauchte schon Iron Man wenn es ihn gab?
_____ hiiii
widmung geht an julia wegen megagenailenundfassbartollen cover, danke dir nochmal!
ich hoffe euch hat das kapitel gefallen hihi und sagt mir doch eure meinung, meint ihr es geht zu schnell? ich denke zwar nicht aber ihr könnt mir ruhig mal eure meinung sagen, so richtig, also her mit der kritik! :D
hat jemand ne ahnung was der traum bedeutet?
wenns euch gefällt, votet, wenn nicht, lasst es und damit noch einen schönen sonntag den ICH MEINE HIER IST ES 20 GRAD UND ICH DREHE DURCH ENDICH KANN ICH MEINE NEUE JACKE ANZIEHEN
sophia
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