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~ POV Mitsuya ~
Eine Woche blieb ich bei Draken. Ich telefonierte zwar jeden Tag mit Mama und den kleinen, aber ich konnte nicht nach Hause. Allein der Gedanke daran heimzukommen ohne das Tomoe da ist, zerbricht mir das Herz. Viel schlimmer wird es dann auch noch, wenn ich an unser Zimmer denke. Doch nach einer Woche war ich etwas stabiler und machte mich auf den Weg nach Hause. Hakkai, Draken und Baji begleiteten mich da ich sonst alleine wäre. Mama ist arbeiten und die kleinen sind in Kindergarten. Ich hätte mir gewünscht das Mikey auch dabei wäre, allerdings war dieser und einige anderen seit der Beerdigung spurlos verschwunden.
Aber nun gab es kein zurück mehr, den wir standen breites vor der Wohnungstür. Diese sperrte ich auf, öffnete sie und betrat mein Zuhause. Allerdings stockte mir gleich der Atem als ich Tomos Schuhe und Jacke in der Garderobe sah. Draken legte mir gleich wieder seine Hand auf die Schulter und ohne das die Jungs etwas sagten, wusste ich sie stehen mir bei.
Somit ging ich weiter rein und Baji schloss die Wohnungstür. Meine Zimmertür war geschlossen und somit ging ich erstmal in die Küche. Doch als ich am Wohnzimmer vorbeikam blieb ich wie angewurzelt stehen, den dort stand ein kleine Gedenkstätte mit einem Bild von meiner Schwester, Räucherstäbchen, ihren Lieblingsblumen und selbstgemalte Bilder.
"Geh zu ihr" kam es von Baji aber ich schüttelte den Kopf. Ich drehte mich um und stand nun doch vor meiner Zimmertür. Allein den Türgriff zu halten war eine Überwindung und ich spürte den Knoten in meinem Hals wieder. Doch als ich die Tür schließlich öffnete und Tomos Seite sah, versagten meine Beine. Hakkai fing mich gleich auf und setzte sich mit mir auf den Boden. "Atme Taka-chan" kam es ruhig und leise von ihm und es half mir. Ein paar Minuten später hatte ich mich wieder gefangen und war in der Lage das Zimmer zu betreten.
Alles lag genau da wo wir beide unsre Sachen zuletzt hingelegt haben. Ihr Duft war im ganzen Zimmer verbreitet und es fühlt sich so an, als wäre Tomo nur kurz weg.
Ich lies meinen Blick durchs Zimmer schweifen und blieb bei dem offenen Brief hängen.
'Wie habe ich es nur geschafft, bis zur Beerdigung hier drinnen zu schlafen'
Draken, Baji und Hakkai blieben im Gang stehen und liesen mich in Ruhe Tomoes Sachen anschaun. So ging es 4 Stunden mit ein paar Zusammenbrüchen von mir, aber dann wurde es etwas besser für mich.
Somit verabschiedeten sich die drei, da sie die kleinen abholen gehen und nun war ich alleine in der Wohnung. Zum ersten mal ging ich ins Wohnzimmer und kniete mich vor die Gedenkstätte hin. Mit ihrem sanften Lächeln sah mich Tomoe an und ich lies meine Fingerspitzen über das Glas des Bildes gleiten.
"Du Sturrkopf..wieso hast du mich nicht eingeweiht? Wir hätten es zusammen machen können.. so wie immer.. so wie wir es uns versprochen hatten... wir beide gegen den Rest der Welt.."
Obwohl mir zum weinen war, fing ich leicht an zu lächeln. Die Erinnerung an die schönen Zeiten und auch ihr Brief waren der Grund dafür.
~ Flashback ~
"Niiiiii-chan!!!!!" Aufgeregt kam meine kleine Schwester in unser Zimmer gerannt und auf meine Bettseite. Sie nahm meine Hand und zog mich mit. "Tomo nicht so schnell sonst fallen wir hin." "Aber es ist Schnee! Draußen ist Schnee!" Tomoe zog mich zur Garderobe und als sie Schnee erwähnte, wurde auch ich Feuer und Flamme. Schnell zogen wir uns an, aber mit dem Schneeanzug ist das gar nicht so einfach. "Na was habt ihr zwei den vor~" Tomo und ich sahen hoch und Mama und Papa standen im Gang. "Draußen Schnee!!! Schnee spielen!" Tomoe wurden immer hibbeliger, woraufhin Mama und Papa das kichern anfingen. "Wenn das so ist dann ziehn wir euch mal warm und Wasserfest an" Somit halfen uns Mama und Papa. "Pass gut auf deine Schwester auf Takashi." Papa legte mir seine Hand auf die Schulter. "Das werde ich Papa." sagte ich ernst und schon nahm Tomo meine Hand. "Schnee spielen Nii-chan!!" Lachend liefen wir beide nach draußen wobei ich ihr bei den Treppen half, da sie ja erst vier Jahre ist und mit Schneeanzug Treppen gehen fällt ihr noch schwer.
Draußen angekommen blieben wir mit einem strahlen und Hand in Hand stehen. Der Vorhof unseres Wohnblocks war weiß und viele kleine Schneeflocken fielen vom Himmel. "Schnee!!!!!" riefen wir fröhlich und rannten los. Stunden lang spielten wir zusammen im Schnee, lachten und hatten viel Spaß. Papa kam auch raus und zusammen haben wir ein Iglu gebaut, in dem ich nun mit Tomoe saß.
"Nii-chan hab dich lieb" kichert sie, kuschelt sich an mich und ich legte meinen Arm um sie. "Ich hab dich auch lieb Nee-chan"
"Wir immer für uns da" sagte sie sicher und ich nickte. "Ja wir sind immer für einander da" antworte ich lächelnd und Tomoe hob den Kopf. Anschließend hielt sie mir die Hand hin. "Wir beide gegen alle"
Ich nahm ihre Hand.
"Ja. Wir beide gegen den Rest der Welt"
~ Flashback Ende ~
Eine einzelne Träne lief über meine Wange, doch war es keine Träne der Trauer mehr. Mit einem leichten lächeln betete ich für meine Schwester, bis ich Mana und Luna hörte. "Nii-chan ist wieder da!!" riefen beide, rannten zu mir und fielen mir um den Hals. "Ja ich bin wieder da" sagte ich und umarmte die beiden. Draken, Baji und Hakkai kamen ebenfalls ins Wohnzimmer, doch meine Aufmerksamkeit lag bei meiner Familie. Fest umarmte ich die kleinen und gab beiden einen Kuss auf den Kopf. "Ich bleibe bei euch und pass auf euch auf" flüsterte ich den beiden zu und sah anschließend zu meinen Freunden.
"Ich werde Toman verlassen und mich absofort aus jeglichen Gang angelenheiten raushalten. Ich will mich um die beiden kümmern, um Mama und ich will mich auf meine Zukunft konzentrieren. Ich werde Tomoes Wunsch erfüllen, mein eigenes Mode Label eröffnen und endlich Yuzuha meine Gefühle gestehen."
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