Kapitel 56. - Ungebetene Gäste
Wie soll ich sein Vertrauen gewinnen?
Er wusste und spürte wie sehr ich ihn hasste.
Wie kann ich ihn überzeugen mir zu glauben?
Ich grübelte die ganze Nacht darüber, wie ich es schaffe könnte ihn zu manipulieren.
Er war schließlich nicht dumm.
Ganz im Gegenteil. Er war mir immer einen Schritt voraus.
Gestern hatte ich eindeutig übertrieben.
Das passte gar nicht zu meinem sonstigen Auftreten.
Ich schien echt verzweifelt zu sein, wenn ich dachte ich könnte ihn mit Sex darzubringen mir wieder zu vertrauen.
Ich brauche auf jeden Fall eine Ausrede für mein gestriges Verhalten.
Er hatte mich im Schlafzimmer eingesperrt.
Ich durfte mich zwar darin frei bewegen, doch wirklich hilfreich war das nicht.
Ohne ihn konnte ich nichts essen oder auf Klo gehen.
Er erlaubte mir in seinem Zimmer zu kiffen und zu koksen.
Zum kiffen hatte ich genug Zeug da, doch beim Koks war er nicht so spendabel.
Er meinte, ich würde alleine sicherlich übertreiben und ein Herzinfarkt bekommen.
Und dass es mir komplett dann den Schlaf rauben würde.
Ganz unrecht hatte er dabei nicht.
Ich hatte keine Ahnung, wie viele Stunden er mich wie immer allein gelassen hatte, doch es fühlte sich wie ewig an.
Ich schlief viel um die Zeit zu vertreiben.
Als ich mich im Tiefschlaf versetzt hatte, wurde ich durch ein lauten Knall aufgeweckt.
Erschrocken und noch im Halbschlaf setzte ich mich auf.
Das war doch die Haustür!!
,,Taylor???" schrie ich unsicher.
Ich bekam keine Antwort.
Ich näherte mich der Schlafzimmer Tür und versuchte was zu belauschen.
Jemand befand sich im Haus.
Ich hörte Schritte.
,,Hast du das gehört, Marcello?" hörte ich eine fremde Stimme.
WER IST DAS? Und mit wem spricht er da??!
Mein Herz raste und ich musste feststellen, das ich nicht träumte.
,,Hier scheint doch jemand zu sein."
Das muss dieser Marcello sein.
Die Stimme war sehr tief und klang sehr kaltherzig.
Die werden mir sicher nicht helfen, aber was wollen die hier?!
Ich hatte kein gutes Gefühl dabei.
,,Hallo??" rief die andere Stimme durch den Flur.
Ich konnte genau hören, wie sie das ganze Haus durchsuchten.
,,Wir wissen, dass du hier irgendwo bist.." drohte Marcello mir.
Mein Herz schlug immer schneller.
Ich entfernte mich leise von der Tür und versuchte nicht in Panik auszubrechen.
Suchen die mich?!!
Wo bleibt TAYLOR?!!
Beruhig dich, Kira. Du darfst kein Laut von dir geben, egal wie sehr sie an dieser Tür rütteln.
Ich hatte so Angst, dass ich mich in einer Ecke verkrochen hatte.
Dieser mistkerl hatte mir auch für Notfälle auch kein Handy gegeben!!! Wie sollte ich ihn nur erreichen??!
Ich verfluchte Taylor innerlich immer mehr.
Auch wenn ich ihn die Schuld dafür gab, hatte ich nicht mit so einen Situation gerechnet.
Plötzlich drückte jemand die Türklinke runter, doch es war abgeschlossen.
Ich hielt den Atem an.
Bitte nicht!!!
,,Jackpott."
Ich konnte durch seine Stimme spüren wie er hinter der Tür widerlich grinste.
,,Marcello, lass gut sein. Eigentlich haben wir schon mehr als genug erbeutet."
Ja bitte hör auf ihn!!!
Lass mich nur einmal Glück haben.
,,Das ist die einzige Tür die abgeschlossen ist, Jamie. Was bedeutet das für dich?"
Das ihr hier nichts verloren habt!!!!
,,Ein Tresor.." schwärmte Jamie.
Der klingt schon wie ein hohler Idiot.
,,Taylor hat wohl hier sein größten Schatz versteckt. Das war die einzige Tür im gesamten Haus, die abgeschlossen war."
Die kennen also Taylor doch.
Wie Dämlich muss man sein sich mit diesen Psychopathen anzulegen?
,,Dieses Mädchen muss auch hier sein. Wir haben überall nachgeschaut.." fügte Jamie hinzu.
Falsch, nur ich bin hier.
Er würde mich nie mit wertvollen Dingen einsperren, ich würde alles zerstören.
,,Willst du nicht auf machen?"
Sprach der etwa mit mir?
,,Ich weiß, das hier jemand ist, ich kann deine Angst riechen."
Ich musste Zucken. Mir lief es kalt den Rücken runter.
,,Wir kommen jetzt rein!" schrie Jamie.
Einer von den beiden versuchte mit voller Wucht die Tür aufzubrechen.
Immer wieder und immer gewalttätiger.
,,Taylor.." wisperte ich kaum hörbar.
Die Tür hielt nicht lange stand.
Plötzlich sprang die Tür auf und beide betraten das Zimmer.
Ich wollte in Erdboden versinken und mich in Sicherheit wissen.
,,Nanu? Mit dir hab ich aber nicht gerechnet, meine schöne..!" musterte mich Marcello.
Jetzt hatte ich nicht nur seine Stimme gehört, sondern wusste auch wie er aussah.
Er war leicht gebräunt, hatte dunkel braune Augen und hatte ein sehr markantes Gesicht.
Außerdem schien er fast zwei Meter groß zu sein, muskulös war er zudem auch.
Währenddessen Jamie neben ihn sehr klein und mollige wirkte.
Er hatte eine lange Narbe über die Wange, die sehr auffällig war.
,,Wie seine Ehefrau sieht sie ja nicht gerade aus. Ziemlich übel mitgenommen ist die alte und geistig hatte die sicher auch einen weg.
Wer sie wohl ist? Einer seiner Schlampen?" Beleidigte mich Jamie und sprach mit ihm als wäre ich nicht im Raum anwesend.
Marcello hingegen ließ mich nicht aus den Augen.
Jamie durchsuchte, die ganzen Schubladen hektisch und schien nicht fündig geworden zu sein.
,,Hier ist ja gar nichts...!
,,Von wegen hier wäre was wertvolles...!" regte er sich auf.
,,Da liegst du falsch, Jamie. Ich glaube, sie ist sein größter Schatz.
,,Wie heißt du Schätzchen? Und in welche Verbindung stehst du zu Taylor?" fragte Marcello mich aus.
Ich fühlte mich wie in einem Verhör.
,,I-Ich heiße Kira.
Ich hasse ihn..abgrundtief..er kann von mir aus sterben..!" antwortete ich hasserfüllt.
,,Da bist du nicht die einzige, dieser Kerl hat sich eine menge feinde gemacht..!" gab Jamie sein Senf dazu.
Er suchte immer noch nach etwas wertvollen.
,,Hast du die alle geraucht?" deutete er auf den Aschenbecher und grinste.
,,Na sieh an, das Püppchen scheint zu Kiffen. Der Geruch ist mir vorhin schon aufgefallen.
Nimmst du noch irgendwelche anderen Substanzen zu dir?" sprach Marcello dazwischen.
,,Was geht euch das an?!" zischte ich.
Ich fühlte mich in der ecke eingeengt und sah keine flucht Möglichkeit für mich.
,,Was wollt ihr überhaupt noch? Ihr habt doch mehr als genug, lasst mich entweder hier raus oder verzieht euch wieder..!" ich versuchte selbstbewusst und stark zu klingen.
,,Du verfickte Junkie Tussi lernst erstmal deinen Ton im Griff zu bekommen..!!" verlor Jamie die fassung.
Er wollte sich auf mich stürzen, doch Marcello hielt ihn auf.
,,Ganz langsam mein Freund..wir wollen doch kein ÄRGER.." betonte er dabei das letzte Wort besonders.
,,Um wieder auf meine frage zurück zu kommen...was für ein Verhältnis habt ihr beide..?"
,,Die ist doch locker nur eine von vielen von seinen Bitches!" schrie Jamie und sah mich gehässig an.
Der scheint mich nicht besonders leiden zu können.
,,Er bedeutet mir nichts!!!" schnauzte ich ihn an.
,,Ich glaub dir, kleines. Aber sicherlich sieht er das anders. Du bedeutest ihn etwas" war er sich sicher.
Das Gespräch verläuft in keine guten Richtung.
Ich konnte schon schlechtes vorahnen.
,,Was wollt ihr?!" wurde ich frecher.
Ich darf nicht schwach wirken.
,,Das bedeutet nicht nur das du für ihn wertvoll bist, ich denke du bist schlau genug um zu verstehen, was ich meine" wurde Marcello deutlicher.
,,Das heißt, wir nehmen dich mit!" grinste mich Jamie dreckig an.
Ich wurde sauer, mein ganzer Körper zitterte.
Mir wurde unfassbar heiß und ich schien beinah zu explodieren.
,,IHR KÖNNT EUCH FICKEN. MIT TAYLOR GEMEINSAM!!" schrie ich aus vollem Halse und stand auf.
Adrenalin schoss durch mein Adern, ich fürchtete mich nicht mehr.
Dafür war ich viel zu wütend.
Ich lasse mir von keinen mehr was gefallen!!!
,,Die kleine versucht jetzt die harte zu markieren!!" lache Jamie und nahm mich gar nicht ernst.
Marcello sah mich ebenfalls belustigt an.
Er schien über mein Auftreten amüsiert zu sein.
,,ICH WERDE EUCH ALLE UMBRINGEN!!ICH WERDE EUCH DAS ALLES HEIMZAHLEN!" drehte ich durch und kam Jamie gefährlich nah.
Ich erkannte mich selbst nicht wieder.
Frech und mutig war schon immer, jedoch schien ich mich nicht mehr im Griff zu haben.
Ich konnte nur Hass spüren.
Jamie lachte mich weiterhin aus.
Mein Blick wanderte kurz zu seiner Hosentasche.
Ist das ein Messer in seiner Hose?
,,Du willst uns umbringen??? Hahahahah ich glaube, du bist lebensmüde.
Weißt du, das wir dir alles nehmen können? Jeden den du liebst. Du wirst alles verlieren.
Also sei ein Braves Mädchen und tue was wir dir sagen."
Ich war so flink, dass er gar nicht bemerkte, wie schnell ich sein Messer gegen ihn verwendete.
Er konnte gar nicht rechtzeitig reagieren, ich hatte es schon an mich gerissen.
Ich bedrohte ihm mit seinen eigenen Messer.
Man konnte spüren, wie sehr ich sein Ego damit verletzte.
,,Ich hab schon alles Verloren.
Also kann ich nichts mehr verlieren, du verfickter bastard."
Du aber schon."
Meine stimme klang kühn, ich war ehrlich.
Sein Gesicht wurde rot, er rührte sich kein Stück.
Ich konnte ihn jetzt umbringen.
Ich konnte auch mich umbringen.
Meine Gedanken machten mich krank, ich hatte diese verrückten stimmen in meinem kopf.
Die sich nicht einig wurden.
Meine hand zitterte, ich überlegte wirklich darüber nach ihn umzubringen.
Ist das der moment, wo ich vollkommend irre werde?
,,Marcello..!" ächzte er unsicher nach seinem Partner.
,,Sie blufft nur, Sie hat nicht den Mut dazu jemanden umzulegen, das ist ein kleines mädchen" bleib Marcello ausgelassen.
Er vergnügte sich, er lachte seinen freund aus und konnte nicht im geringsten ahnen, wie sehr ich das ernst meinte.
Er lachte mich aus.
,,DU FINDEST DAS WITZIG, WENN ICH DEIN FREUND DEN HALS AUFSCHLITZE!!!" schrie ich und drückte die klinge noch fester an seinem hals.
Er blutet etwas. Ich hatte ihn leicht verletzt.
Jamies Augen waren weit aufgerissen, ich spürte wie er um sein leben fürchtete.
Ich hatte die komplette Kontrolle über ihn, die macht die ich verspürte, fühlte sich gut.
,,M-Marcello..!! I-ich glaub, die meint das e-ernst!! stotterte er panisch und hatte plötzlich keine große fresse mehr.
Doch sein Freund blieb gelassen, er ging gar nicht drauf ein.
,,Du denkst, du wärst fähig, jemanden umzubringen?"verzog er den Mund.
,,ICH WERDE ES TUN!!" schrie ich wie eine geistesgestörte.
SIEHT ER NICHT, DASS ICH VÖLLIG VERRÜCKT UND AUSSER SINNEN BIN?!
,,HÖR AUF MIT DEN SCHEISS!! DIE MACHT KEIN SPASS!! brüllte Jamie besorgt.
,,Hör lieber auf dein verfickten Freund!!" drohte ich ihn gnadenlos und sah Marcello ohne einmal zu blinzeln an.
Ich war kurz dafür schwarz zu sehen, ich konnte diesen Hass nicht mehr in mich rein fressen.
,,Ich lasse es darauf ankommen.
Mich kannst du nicht täuschen" bleib er selbstsicher und forderte mich mit seinen blick auf.
Ich verlor meine gesamte Beherrschung, ich wollte das er mich ernst nahm.
ER NIMMT MICH NICHT ERNST!!!
Jamie bemerkte, dass ich das Messer nicht mehr so fest an seiner kehle hielt.
Ich zog das Messer von ihm weg und trat zwei schritte zurück.
Er rührte sich nicht, sondern sah mich verwirrt an.
Marcello lachte triumphierend und schien damit gerechnet zu haben.
Jamie strich mit seinen Finger gegen die stelle wo ich ihn geschnitten hatte.
Geistesabwesend starrte ich den Boden an. Das Messer hielt ich ganz fest in meiner rechten Hand.
,.Mach dich mal nicht ins Hemd. Es blutet ja schon fast gar nicht mehr" schlug Marcello ihn auf den Hinterkopf.
Jamie drehte mir den rücken zu und schubste Marcello.
,,DU VERDAMMTER MISTKERL, WAS SOLLTE DAS EBEN?!" konfrontierte er ihn aufgeregt.
,,Wenn du es nochmal wagen solltest, mich anzufassen, wirst du wünschen, sie hätte dich getötet.
Ich habe im gegensatz zu dir gewusst, sie würde das nie durch ziehen.
Du hast dir ja fast in die Hose gemacht, du schlapp schwanz!!" provozierte er ihn.
Sie denken alle, du bist schwach.
Sie machen, was sie wollen.
Und du lässt alles zu.
Es gibt Keine Gerechtigkeit.
Du musst selbst dafür sorgen.
Du hast ein messer und trotzdem beachten sie dich nicht.
Weil sie dich nicht respektieren.
Nicht für voll nehmen.
Die stimme in mein Kopf wurde immer lauter und deutlicher.
Ich wusste nicht, ob es meine eigene stimme war.
Sie klang zu hetzerisch und kaltblütig.
Du blüffst nie.
Zeig es ihnen.
Während die beide sich stritten und diskutierten, starrte ich das Messer an.
In meinen kopf herrschte Chaos.
Kein vernünftiger Gedanke, kam mir hoch.
Ich wollte nur Gerechtigkeit.
Diesmal werde ich nicht verletzt.
Ich holte aus und erstach ihn von hinten.
Direkt ins Herz.
Er versuchte ein Ton von sich zu geben, doch er konnte nicht mehr.
Ich konnte fühlen, wie sein leben erlosch und fühlte nichts außer leere.
Das Messer hatte ihn durchbohrt und er sackte in sich zusammen.
Er kippte genau vor Marcellos Füßen hin.
,,VERDAMMTE HURE!!" schrie Marcello und konnten seinen Augen nicht trauen.
Er hatte weit aufgerissene Augen und war sprachlos.
Damit hatte er nicht gerechnet, ich hatte aus dem nichts doch zu gestochen.
Es dauerte einige sekunden, bis ich es selbst realisierte.
Das war kein Traum. Es war alles echt und ich war in der Realität.
Ich hab jemanden umgebracht.
Das war nicht das gleiche wie mit Emily.
Da wurde ich mit Drogen vollgepumpt.
Aber nun hatte ich ihn bewusst, ermordet.
Ich bin ein Mörder.
Es bildete sich schnell eine Blutlache unter ihn.
Wie viel Blut muss ich noch sehen?
,,Du kranke S-Schlampe..! W-was hast du nur getan..?!"
,,Mein Mädchen hat dazu gelernt."
Mein herz blieb kurz stehen, mein Blick ging Richtung Tür.
Entspannt und lässig, angelehnt am Türrahmen stand er da und sah sich alles an.
Taylor...!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top