Kapitel. 50 - Gefunden

Nach meinem Zusammenbruch hatte mich John nachhause gefahren.

Zuerst beharrte er darauf, dass ich bei ihm übernachten sollte, aber ich bestand darauf nachhause zu gehen.

Auf dem Weg zu mir, schwieg er die gesamte Autofahrt.

Ob er sich die Sache mit uns nochmal überlegt?

Ich hab mal wieder alles kaputt gemacht.

Wobei es sich anfangs zu schön angefühlt hat, um wahr zu sein.

Zuhause angekommen stellte ich fest, dass meine Eltern noch gar nicht zuhause waren.

John kam mit hinein und wir setzten uns in die Küche.

Er hatte immer noch kein Wort mit mir gewechselt.

Ob er wütend ist..?

,,Ich hab mich in dich Verliebt" brach er urplötzlich sein schweigen.

Wieso tut er sich sowas an? Er merkt doch, dass es nicht leicht wird mit mir.

,,Und jetzt sag mir welche Gefühle du für mich hast?" sah er mich ernst an.

,,I-Ich...mag dich..!" stotterte ich und hätte mich für die Aussage am liebsten geschlagen.

,,Und deswegen bist du so durchgedreht und warst in der Bar so eifersüchtig auf Mia? Weil du mich magst?"

,,Sie war eine bitch. Deshalb konnte ich sie nicht leiden!" war ich eingeschnappt.

Wieso muss er sie jetzt erwähnen?!

,,Gib es zu" ließ er nicht locker und nahm meine Hand.

,,Oder Küsst du jeden so, denn du magst?" sagte er verstimmt.

Ich biss mir auf die Lippen.

,,John..!"

,,Sag es."

Ich musste schlucken.

Ich kann es nicht sagen, auch wenn ihn das verletzt.

,,Es spielt keine Rolle, was ich fühle.

Ich bin viel zu Verkorkst für dich."

Bei den Worten schmerzte mein Herz.

Ich wollte ihn gar nicht verlieren oder ihn von mir wegstoßen..

Aber es war besser so.

Besser für ihn.

Verletzt sah er mich an.

,,Liebst du dein Ex noch?" befragte er mich mit verbitterte stimme.

,,Was?!"

Ich konnte nicht glauben, dass er mich sowas fragen würde.

,,Woher soll ich das wissen?! Du rückst ja nie mit der Wahrheit raus!!" machte er mir den Vorwurf.

,,John! Ich werde nicht über dieses Thema sprechen."

Ich kann ihm nicht die Wahrheit sagen.

,,Dann vergiss es!" regte er sich auf und stürmte aus dem Wohnzimmer hinaus.

Als er das Haus verlassen hatte, ließ ich meine Tränen frei in lauf.

Hast du wieder toll hinbekommen.

Plötzlich klingelte mein Handy.

Obwohl mir nicht danach war, ging ich ran.

,,Kira?? Bist du schon Zuhause?" hörte ich die Stimme meiner Mutter.

Der Klang ihrer Stimme wirkte beruhigend auf mich.

,,Ich bin zuhause..!" schniefte ich.

,,Was ist denn los, Schatz? Hast du etwas?" machte sie sich sorgen.

,,Mama..!" begann ich zu wimmern.

,,Was hast du denn?? Wieso weinst du?" fragte sie fürsorglich.

Wegen..alles!!

Am liebsten hätte ich in ihre Arme geweint, wie ein kleines Kind.

,,Ich mach alles immer kaputt!" verfluchte ich mich.

,,Wir sind doch bald zuhause" versuchte sie mich zu beruhigen.

,,Seid ihr schon auf den Rückweg?"

,,Ja, aber es könnte noch etwas dauern.

Uns hat das Fest nämlich nicht gefallen, es war uns eindeutig zu viel dort!

Deshalb sind wir etwas weiter weg gefahren" erzählte sie.

Hab mich schon gewundert.

,,Ich liebe dich, Mama..!" schluchzte ich und wischte mir die Tränen weg.

,,Wir lieben dich auch, wir brauchen wahrscheinlich noch eine Stunde!" schätzte sie.

,,Ich schlafe sicher, bis dahin."

,,Klar, leg dich hin. Schlaf gut, mein schatz" sagte sie und legte auf.

Ich atmete tief aus, stand auf und lief die Treppenstufen hoch.

Aufeinmal klingelte mein Handy erneut.

Hat sie etwas vergessen?

Johns Name erschien auf dem Display. 

John?!

Was will er? Hat er sich es doch anders überlegt?

Unsicher und nervös ging ich ran.

,,Hallo?"

,,Ich finde meine Autoschlüssel nicht, kann ich nochmal zurück kommen?" fragte er kühl.

Er hasst mich super.

,,Ja...ich lass die Tür für dich auf.." seufzend legte ich auf.

Der wird sicher nicht mit mir reden.

Er wird seine Schlüssel nehmen und sich wieder aus dem Staub machen.

Zurecht, ich hatte ihn verletzt.

Am besten bleibe ich oben in meinem Zimmer und vermeide eine weitere peinliche Situation.

Oder ich geh duschen und bleib so lange wach, bis meine Eltern da sind..

Ich entschied mich für die zweite Option.

Bevor ich entschloss duschen zu gehen, lief ich die Treppen runter und öffnete die Haustür.

Ich ließ ein kleinen spalt offen für ihn.

Der wird bestimmt nicht lange brauchen.

Traurig lief ich die Treppen wieder hoch und verschwand im Badezimmer.

Während ich am duschen war, konnte ich nicht aufhören über alles nachzudenken.

Der verletzte Blick von John, ging mir nicht aus dem Kopf.

Werde ich meine Entscheidung bereuen?

Ich weiß nicht, was die richtige Entscheidung ist.

Erschrocken zuckte ich zusammen, als das Wasser eiskalt wurde.

Scheisse!!

Zum Glück wurde das Wasser direkt wieder warm.

Ob John schon längst rein gekommen ist und wieder gegangen ist?

Ich schäumte eine menge Shampoo in meinen Haaren auf und war dabei sie einzumassieren, als ich plötzlich die Tür hinter mir zuschlagen hörte.

Oh mein gott!! Ich hätte fast ein Herzinfarkt bekommen!!

Ist jemand hier reingekommen??!!

Meine Eltern oder John??

Durch unserem blauen Duschvorhang konnte ich nichts sehen.

Eilig spülte ich das Shampoo aus meinen haaren raus.

,,Hallo??" fragte ich verwundert.

Wie aus heitern Himmel umschlungen mich zwei starke arme von hinten.

Jemand hatte mir Gesellschaft geleistet.

John?! Natürlich ist das John!

Meine Mutter ist das bestimmt nicht!!!

,,John, ich bin nackt..! Was tust du da?" war ich beunruhigt.

Meine Eltern kommen gleich! Was hat er vor?! Das ist doch gar nicht seine art.

Er sagte kein Wort und ich hatte mich noch immer nicht umgedreht.

Es war mir viel zu unangenehm.

,,Geh, Bitte" versuchte ich mich aus seinen armen zu entschwinden.

Brutal drückte er mich mit dem ganzen Körper gegen die Wand.

WAS ZUM...?!!

,,Dabei hab ich dich solange Gesucht, Küken...!"

Mein herz setzte kurz aus.

Nein...Nein...dass ist nicht möglich.

,,Hast du mich vermisst, liebes?"

Das kann nicht sein. Er ist im Gefängnis.

ER KANN ES NICHT SEIN!!

,,N-Nein...NEIN!!" schrie ich verängstigt und spürte wie das Adrenalin durch mein Adern schoss.

,,Hast du wirklich gedacht, du kannst von mir weg laufen?" sprach der gewohnte Psychopath aus ihm raus.

Er drehte mich zu ihm und zwang mich ihn anzuschauen.

Seine grünen Augen loderten vor Wut und Rache.

,,B-Bitte tue..das nicht...!" flehte ich ihn unter tränen an.

Das muss ein Alptraum sein..!!?

,,Zieh dich an...!" schrie er mich an und zog mich an den Haaren raus.

Erbarmungslos drängte er mich in meinem Zimmer und stellte sich vor die Tür.

,,Ich gib dir zwei Minuten!"

Was hat er vor?! Er wird mich doch nicht wieder mitnehmen?!

Kein mensch ist so krank!!

,,BEEIL DICH!" hetzte er mich bedrohlich.

Meine beine zitterten.

Wie hat er mich gefunden? Wieso hat mich keiner gewarnt?!!

,,Wie...bist du entkommen?" konnte ich es immer noch nicht fassen.

,,Wir werden noch genug Zeit zum reden haben...sehr viel Zeit...!"

Er will mich mitnehmen. Er will mich verfickt nochmal entführen.

SCHON WIEDER!!!

,,Schönes Zimmer...hier hast du also die ganze Zeit seelenruhig gelegen, während DU mich in einer Zelle verrotten lassen wolltest...!" sagte er hasserfüllt.

,,Bitte..Taylor...wir haben uns beide gegenseitig geschadet...lass uns einfach reden und eine vernünftige Lösung finden...!" versuchte ich mich vergeblich zu retten.

,,Liebes, du merkst doch wohl selber wie verzweifelt du klingst, oder?"

Er wird mich dafür umbringen.

Loyalität ist ihm am wichtigsten.

Und ich hatte ihn verraten. Und dafür musste ich büßen.

,,Hörst du schlecht? Du sollst dich anziehen..!!" schrie er mich an.

Verzweifelt gehorchte ich ihm und zog mich um.

Kaum war ich fertig, packte er mich am Handgelenk und zog mich mit sich.

Weinend flehte ich um mein leben.

,,DU SOLLST DEIN MUND HALTEN!!" brüllte er mich an und ohrfeigte mich.

,,EYY! WAS TUST DU DA!" schrie eine andere Stimme und mischte sich ein.

Nein..Nicht..!!!

Seit wann war er hier?!!

John.

Fassungslos stand er da unten.

,,J-John, lauf weg...!" warnte ich ihn.

,,Du bist also John...!" lachte Taylor und sah ihn an.

Er darf ihn nichts antun..!! Genau, davor hatte ich angst...!

,,Kira, gehts dir gut?!" ignorierte John ihn und war sich seines Unglücks nicht bewusst.

,,John. Lauf weg!!" wiederholte ich.

Wieso hört er nicht auf mich?!!!

,,Wer bist du?!" schrie John wieder Taylor an und nahm meine Befürchtung nicht ernst.

,,Sie hat mich also gar nicht erwähnt..?" schaute er mich grinsend an.

,,Sagen wir, ich bin der eifersüchtige Ex-Freund!" erzählte er einen Blödsinn.

,,Verstehe...! Du bist also dieser Mistkerl...der ihr das alles angetan hat...!" knurrte John.

Du hast keine ahnung, was er mir angetan hat und was für eine Monster er ist.

,,Du hast ein großes Problem mit mir,mein Freund!" drohte Taylor ihm.

,,Wir sind keine Freunde, du Abschaum.

Lass sie jetzt los..!" verlangte John von ihm und kam auf zu.

,,Du gibst mir keine Befehle..!" verlor Taylor die Geduld und zog zu unserem bedauern eine Waffe hervor.

John erstarrte und wusste scheinbar nicht, wie er sich verhalten sollte.

Taylor war ja auch ein Irrer.

,,HÖR AUF!! Ich werde mitgehen!! Aber bitte tue ihm nichts!" versuchte ich ihn zu beruhigen.

,,Hast du sie gefickt? Hast du mein Eigentum benutzt?!" drehte Taylor durch.

,,Nein...! Leg die Waffe, weg. Du willst das doch gar nicht..!" versuchte John an sein gewissen ran zu kommen,

,,John..!" schüttelte ich den kopf.

Mit diesem Mann kann man nicht reden.

,,Du schlampe, hast mich wohl versucht durch ihn zu ersetzen.

LIEBST DU IHN?!" rastet er aus und schlug mich mit der Waffe ins Gesicht.

Wimmernd schüttelte ich denn Kopf.

,,HÖR AUF DAMIT!" konnte John es nicht ertragen und wollte auf Taylor los.

NICHT!!

Ohne zu zögern, schoss er John ins Bein.

John konnte gar nicht rechtzeitig reagieren, er schaffte es weder sich zu schützen noch sich zu verteidigen.

,,JOHNN!" kreischte ich und musste dabei zu sehen wie er von der Treppe stürzte.

Er fiel und blutete extrem.

Der knall war so laut! Das müssten die nachbar doch gehört haben!!

,,F..Fuck..!" stöhnte er schmerzerfüllt.

Als wäre alles nicht schon schlimm genug, platzten plötzlich meine Eltern noch auf.

DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN?! WIESO SIND DIE FRÜHER DA?!

Meine Eltern sahen den schwerverletzten John vor ihren Füßen.

Es war ganz still im Haus.

Keiner gab ein Laut von sich.

Was passiert hier gerade?!! WAS PASSIERT HIER VERDAMMT NOCHMAL!!!

,,Das müssen wohl meine Schwiegereltern sein..!" lachte Taylor.

Meine Eltern sahen zum ersten mal, denn Mann der unser leben zerstört hat.

Mein Vater hatte sich zu John gekniet und versuchte seine Blutung zu stoppen.

Verdammt...! Wieso bist du nur nicht von mir ferngeblieben...!

,,K..Kira..!" hatte meine Mutter Todesangst.

Was will Taylor jetzt machen?

Uns etwa alle töten?!

Was nun? Hat er überhaupt so weit nachgedacht?!

,,Was möchtest du??!" schrie mein Vater ihn an.

,,Jemanden bestrafen...!"

Sein blick war kaltherzig.

,,Bitte...lassen sie meine Tochter gehen..!" flehte meine Mutter ihn entsetzt an.

,,Ihre Tochter hat mich Verraten und sowas kann ich leider nicht dulden.

Sowas muss bestraft werden!"

,,Wenn du ihr was antust, werde ich dich umbringen, du Feigling!" schrie John ihn an.

,,Du bist dieser Mann, der meine Familie versucht hat auseinanderzureißen!!" realisierte mein Vater und verlor seine Beherrschung.

Das darf nicht noch schlimmer werden...!

,,Was willst du..Taylor..mich umbringen?" fragte ich ihn direkt.

Er sah seine Waffe an und war in Gedanken versunken.

Jedenfalls wirkte er so.

,,Ja. Du sollst sterben, genauso wie ich jeden Tag in dieser Zelle."

Er will mich tatsächlich töten.

Es ist vorbei.

,,NEIN!!" schrie meine Mutter panisch und begann zu weinen.

Mama...Papa...John...

,,Lass es uns beenden. Hier und Jetzt.

Töte mich...wenn es das ist was du willst. Aber lass die anderen in Ruhe."

Meine stimme war ganz ruhig und klar.

Ich wischte mir die Tränen weg und akzeptierte mein Ende.

Ich kann sowieso nicht mehr.

Wenigsten in Tod...kannst du mir nichts mehr antun.

,,Also gut..!" ging Taylor drauf ein.

Er entsicherte die Waffe und richtete sie auf mein Gesicht.

,,HÖR AUF DAMIT!"

,,KIRA!!"

Sie schrie'n alle durcheinander auf ihn ein, doch seine Aufmerksamkeit galt nur mir.

Ich wendete nicht meine Augen von seinen ab.

,,Mein verrücktes Mädchen..!"

Ich kniff die Augen zu.

,,Es tut mir leid..!"

Mama...Papa..ich werde mit Arian auf euch warten.

Tut mir leid..John..ich liebe.. dich...!"

Drei laute schüsse fielen und ich spürte nichts mehr.

War ich Tod?

Ging das so schnell? Ich hab gar nichts gefühlt.

Ängstlich öffnete ich meine Augen und erstarrte.

Ich war am leben und hatte nicht mal ein Streifschuss abbekommen.

Was zum...!!! Wollte der mir nur angst einjagen?!

Wütend sah ich ihn an.

Er würdigte mir kein blick und sah an mir vorbei.

,,WAS SOLL DAS?!" fuhr ich ihn an.

Ich kehrte ihm den Rücken zu und schaute zu den anderen hinüber.

Mit aufgerissenen Augen, starrte ich traumatisierte nach unten.

Nein..NEINN..NEIIIINNNNNN!!

Er hat sie alle abgeschossen.

Er hat meine Eltern getötet.

Meine Familie.

Die letzten Menschen, die ich noch hatte.

Er hat sie alle getötet, selbst John.

Sie waren alle Tod. Ich konnte es fühlen.

Keiner rührte sich und er hatte allen in den Kopf geschossen.

Mir schossen tränen aus den Augen, ich konnte vor schock nicht mal mehr einatmen.

Das ist nicht wahr, ich schlafe.

Ich riss mir die haare raus und krümmte mich zusammen.

Meine Magen drehte sich und ich musste mich übergeben.

Weinend stürmte ich die Treppen runter und fiel vor ihren leblosen Körpern zu boden.

Die Augen meine Mutter waren geöffnet, doch sie war weg.

Er hat sie mir genommen.

Wieso hat er das getan?!

ICH SOLLTE DOCH STERBEN!!! ICH!!!

,,WAS HAST DU GETAN!! WAS HAST DU GETANNNN!! DU HAST SIE ALLE GETÖTET, DU VERDAMMTER HURENSOHN!!" drehte ich durch und drückte den Körper meiner Mutter an mir.

,,MAMA...!"

Die Augen meines Vaters und von John waren verschlossen.

,,Papa...bitte...verlass mich nicht...!" atmete ich immer hektischer ein und aus.

Ich will sterben. ICH WILL STERBEN!!!!

"Jetzt hast du niemanden mehr außer mich."

,,Wieso nur..wieso...!" wiederholte ich mich verstört.

Ich war kurz davor ohnmächtig zu werden.

,,D-Du h..hast gelogen...i-ich sollte sterben!!!" schrie ich ihn an und konnte nicht mehr.

,,Ich hab nicht gelogen.

Du bist doch jetzt innerlich schon Tod..oder nicht Kira?"

Ich verlor bei seinen Worten endgültig meine Nerven und merkte wie ich in ein schwarzes loch fiel.

Alles um mich herum wurde schwarz und ich wurde bewusstlos.

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