Kapitel. 32 - ,,Müsste ich mich nicht Freuen?"

,,FASS MICH NICHT AN!" fauchte ich ihn an.

Niemals werde ich das Zugeben.

Völlig ausgelöst drückte ich ihn von mir weg.

,,Beruhig dich, Kira.!"

,,NEIN! ICH WERDE DICH NIEMALS LIEBEN. ICH MUSS DOCH KRANK SEIN, SO JEMANDEN WIE DICH ZU LIEBEN!!DU HAST MEIN GANZES LEBEN ZERSTÖRT!" brüllte ich und hielt genügend Abstand zwischen uns.

,,Du bist wütend, verständlich."

Diese ruhige Art von Taylor kannte ich noch nicht.

Doch er konnte diesen Konflikt nicht runter spielen.

Nicht mit mir.

,,Und wenn ich kein Blut an mir gehabt hätte, was dann?"

Um ruhig zu bleiben, rauchte er nebenbei eine Zigarette.

Die hätte ich auch nötig.

,,Das spielt keine Rolle. Wir leben in zwei verschiedene Welten. Du bist nicht gut für mich...!"

Leider bekam ich es nicht hin, ihn dabei in die Augen zu schauen.

Ich fühlte mich niedergeschlagen.

Immer wieder fragte ich mich, warum ausgerechnet mir sowas passieren musste.

,,ICH HAB DAS FÜR DICH GETAN!"
rastete er komplett aus.

Für mich..?

,,Wo von sprichst du?" fragte ich.

,,Er musste dafür büßen, dass er mir solche Drogen verkauft hat.

Und wegen ihn hab ich dich....!" er unterbrach sich selbst und sah mich zögernd an.

Wegen mir? Er hatte Schuldgefühle...

Ich wusste, dass er die Sache mit seiner Mutter meinte.

Wo er mich mit seiner Mutter durch die Drogen verwechselt hat.

,,U-und was hast du mit ihm gemacht?" fragte ich ihn zaghaft.

Die Frage gefiel ihm nicht.

Eine Antwort drauf wollte er mir nicht geben, das sah man ihn an.

,,Vergiss doch diese Sache einfach..! Lass uns doch einfach diese Sache vergessen und etwas zusammen essen..!" wechselte er das Thema.

Essen?! Sowas unpassendes zu sagen in so einen Moment fand ich lächerlich.

Wieso will er nicht darüber reden?!

Hat er ihn etwa umgebracht?!!

Und das wegen mir?! Wie kann er mir diese Verantwortung antun?

,,H-Hast du ihn umgebracht?"

,,Er hat es verdient."

Seine Stimme verriet keinerlei Gefühlsregungen.

Oh mein Gott...

,,W-wieso tust du sowas?!"

Tränen kullerten mir über die Wange.

,,Jedesmal heulst du hier rum. Labberst mich dicht, wie schlimm und schrecklich ich sei.

Doch trotz dessen stehst du hier.

Wie oft hast du die Möglichkeit gehabt abzuhauen?

Doch das bist du nicht. Wieso?!"

Abhauen...?

Über eine Flucht hatte ich schon lange nicht mehr nachgedacht.

Es kam mir sinnlos vor.

,,ANTWORTE DOCH!" brüllte er mich an und stand ganz dicht vor mir.

Niemals.

,,HÖR AUF MICH SO ANZUGUCKEN! UND REDE!"

Sein Auftreten beängstigte mich, doch ich schwieg.

Zornig schubste er mich nach hinten.

Zu meinem Glück stolperte ich nur und fiel nicht hin.

Spinnt der?!

,,ICH.HASSE. DICH!" betonte ich jedes einzelne Wort besonders.

Ich hasse ihn. Ich hasse ihn.

Wütend und zugleich verletzt starrte er mich an.

Dieser Anblick tut weh...es sollte nicht weh tun.

Im Gedanken verloren guckte er in die leere vor sich hin.

An was denkt dieser Mann gerade?

,,So...das ist also deine endgültige Antwort" murmelte er.

,,Was möchtest du Kira?" fragte er und sah mich gefühllos an.

Was ich will? Was soll das alles?

Die Frage war bitter ernst gemeint.

,,Frei sein...weg von dir..!" beantwortete ich ihn und versuchte dabei auch so eisig kalt, wie er zu sprechen.

,,Wenn das so ist. Dann verpiss dich...!"

Was?

Ich konnte nicht glauben, was aus seinen eigenen Mund zu hören war.

,,WAS STEHST DU HIER. VERPISS DICH. ICH HAB KEIN VERWENDUNG MEHR FÜR DICH!"

Er schrie mich förmlich an, seine Wohnung zu verlassen.

Meint er das ernst?

Die ganze Zeit hat er alles getan um mich bei sich zu haben und jetzt scheisst er auf mich?

Obwohl ich mich freuen sollte, tat ich es nicht.

Stattdessen hatte ich Angst.

Wo sollte ich den hin?

,,Verpiss dich...!" brüllte er mir ins Gesicht.

Seine Augen sahen glasig und rot aus.

Willst du das wirklich?

Still drehte ich mich um und zog im Flur meine Schuhe an.

Er beobachtete jeden Schritt von mir, was mich nur hektischer machte.

An der Tür drehte ich mich ein letztes Mal um und sah ihn an.

Er war am Boden zerstört.

Innerlich zerriss mich sein Ausdruck im Gesicht.

Ich schnappte tief nach Luft und zog die Tür hinter mir zu.

Der kalte Wind Wehte mir ins Gesicht, meine Knie zitterten vor Aufregung.

Und Nun?

Die ganze Zeit hab ich alles verdrängt um mir versucht keine Gedanken über meine Zukunft zu machen.

Und nun stehe ich hier im nichts.

Was soll ich tun?

Ich wusste nicht mal, wo ich war.

Zu meinem Pech, erkannte ich an den Wolken, dass es bald regnen würde.

Planlos lief ich los und sah mir die Umgebung an.

Ich bin einfach frei.

Doch muss sich Freiheit nicht gut anfühlen?

An einer Bushaltestelle blieb ich stehen.

Das Wetter veränderte sich drastisch, mir wurde immer kälter und zu meinem bedauernd begann es stark zu regnen.

Die Bushaltestelle schützte mich etwas.

Und nun?

Mit dem Bus zu fahren, war keine Option für mich.

Dafür hatte ich kein Geld bei mir.

Ich bin sowas von aufgeschmissen.

Alles erschien mir aussichtslos.

Die einzige vernünftige Lösung wäre die Polizei einzuschalten.

Meine Eltern würden sofort kontaktiert werden und ich würde höchstwahrscheinlich noch heute Abend in meinem eignen Bett schlafen.

Aber das kann ich nicht.

Taylor würde den Rest seines Lebens in Gefängnis schmoren.

Und wie sollte ich mich rechtfertigen?

Sollte ich wirklich zurück kehren, wie sollte ich meine Eltern unter die Augen treten?

Sie werden bitterlich enttäuscht von mir sein.

Ich hab beiden genug Kummer und sorgen verbreitet.

Die nötige Kraft fehlte mir, um mich all diese Probleme stellen zu können.

Auch wenn ich meine Eltern sehnsüchtig vermisste.

Ich hab mein altes Leben, seit den Tag an dem ich Taylor begegnet bin bereits verloren.

Plötzlich bemerkte ich, dass der Fahrplan von der Bushaltestelle genau hinter mir war.

Wie konnte ich nicht eher drauf kommen? Natürlich ein Fahrplan!!

Harburg?

Ich war also in der Nähe von Hamburg.
Ziemlich weit entfernt von meiner Stadt.

Was vielleicht besser so ist...

Ob die immer noch auf suche nach mir sind?

Schließlich war ich nicht mehr minderjährig...
Meine Eltern würden niemals aufgeben.

Was man von mir nicht behaupten kann.

Ich hatte schon lange aufgegeben.

,,Was für ein scheiss Leben..!" fluchte ich vor mich hin.

Schniefend und schluchzend überdachte ich meine ganzen Fehler.

Es hätte alles nicht so geschehen dürfen.

,,Alles okay bei dir?"

Die Stimme eines fremden Mannes, riss mich aus meiner Verzweiflung raus.

Beklommen schaute ich in die dunklen braunen Augen des Fremden.

,,Ja" murmelte ich nicht ganz so überzeugend.

,,Ist Dir nicht kalt? Du hast ja nicht mal eine Jacke an..!" fragte er mich aus.

Ich zuckte mit den Achseln.

,,Hier...eine schöne Frau sollte nicht frieren oder nass werden, genauso sollte sie nicht weinen."

Er zog seine Jacke aus und legte sie um mich rum.

Wieso ist er so nett? Der kennt mich doch gar nicht.

Obwohl ich misstrauisch war, bedankte ich mich bei ihm.

,,Danke."

,,Ich bin übrigens Toni" stellte er sich vor.

Höflich reichte er mir die Hand.

Zögernd reichte ich ihn meine entgegen.

,,Und wie heißt du?" wollte er wissen.

,,Kira" antworte ich stumpf.

,,Kira? Das klingt schön. Wartest du auf den Bus?"

Ich schüttelte den Kopf.

Ich besitze kein Cent.

Nervös spielte ich an meinen Finger rum.

Was er wohl denkt?

,,Soll ich dich ein Stück mitnehmen?" bat er mir an.

,,Wo musst du den hin?" durchbohrte er mich mit seinen fragen.

,,I-ich weiß es nicht..!" beantwortete ich ehrlich.

Ich hab keinen Ort...

Wenn ich Glück habe, finde ich ein Schlafplatz neben irgendwelchen penner.

Die ganzen Fragen von ihm, überforderten mich.

,,Ich weiß nicht, was du hast...aber wie wärs, wenn wir ein Kaffee trinken gehen und du überlegst dir in alle ruhe, was du als nächstes tun möchtest?"

,,Nein..Danke...ich hab außerdem kein Geld bei mir" lehnte ich ab.

,,Mach dir darüber keinen Kopf.
Das geht auf mich."

Er lies nicht locker.

,,Dahinten steht mein Auto. Komm, Kira.

Du kannst mir vertrauen.
Es kann nicht schlimmer sein, als hier alleine rumzusitzen."

Da hat er recht..

Ich bin ein netter Kerl."

Er lächelte mich freundlich an.

Was hab ich denn noch zu verlieren?

An seinen Erscheinungsbild schien mich eigentlich nichts zu beunruhigen. Er wirkte äußerst gepflegt und hatte einen gewissen Anstand. Und sah im ganzen harmlos aus.

,,Ein Kaffee...dann bin ich weg" stimmte ich zu.

Siegesfreudig schmunzelte er.

Gemeinsam liefen wir zu seinem Auto.

Sein Auto war ein blauer Polo Volkswagen.

Prüfend blickte ich mich noch einmal um, bevor ich bei seinem Beifahrersitz Platz nahm.

Wir fuhren direkt los.

Während der fahrt sprachen wir anfangs kaum.

In meinem Magen spürte ich ein seltsames Gefühl, was sich in mir ausbreitete.

War es wirklich schlau, bei diesen Jungen einzusteigen?

Wie alt ist er?

,,Wie alt bist du?" brach ich die Stille zwischen uns.

,,Bin neulich 20 geworden und du?" fragte er und konzentrierte sich dabei auf die Straßen.

,,19."

,,Was hat eine Frau wie du da draußen zu suchen? Macht sich den keiner sorgen um dich?"

Die Verwunderung war in seiner Stimme nicht zu überhören.

,,Nein..ich hab niemanden...!"

..mehr!" fügte ich noch hinzu.

,,In dieser Dunkelheit solltest du nicht alleine rum laufen. Es ist gefährlich hier draußen!" warnte er mich.

Das stimmte. Es wurde immer dunkler und kälter draußen.

Aber das Auto wärmte uns immerhin genug auf.

,,Du kommst nicht von hier? Stimmt's?" erriet er.

,,Vor paar Minuten wusste ich nicht mal, in welche Stadt ich mich befinde..!" gestand ich.

,,Das wird ja immer besser.." grinste er mich geheimnisvoll an.

Wie bitte? Besser?

,,Was meinst du?" fragte ich irritiert.

Dazu sagte er jedoch nichts.

Schweigend grinste er hämisch vor sich her.

Sein grinsen im Gesicht, verbreitete mir ein noch schlimmes Gefühl ein.

Was stimmt nicht mit dem?!

Aufgewühlt warf ich wieder ein Blick auf die Straßen.

Er fuhr gar nicht mehr auf der Hauptstraße, sondern in einem Wald hinein.

Nein. Nein.

Panisch blickte ich ihn an.

,,Was soll das?! Wohin fährst du mich?!" fuhr ich ihn an.

Mein Herz hämmerte gegen meine Brust.

Wieso bin ich nur mit gegangen? Wie naiv bin ich?

Hab ich wirklich nichts dazu gelernt?!

Weit im Wald angekommen, hielt er an.

Ängstlich versuchte ich die Tür aufzureißen, doch die Tür öffnete sich nicht.

Er war mir einen Schritt voraus.

,,Ich finde, da ich so nett zu dir war

..Solltest du auch etwas nett zu mir sein..!" offenbarte er mir seine wahren Absichten.

Das war alles nur eine Show! Er hatte nie vor mit mir ein Kaffee zu trinken!! Und er schert sich ein dreck um mich.

Er legte seine Hände auf meinen Oberschenkel und begann mich zu streicheln.

Angewiderte stieß ich seine Hand weg.

,,Lass mich hier raus!! Und fass mich nicht an du arschloch!!"

,,Sei doch nicht so. Ich bin auch ganz nett zu dir..!" flüsterte er und ging mir diesesmal viel grober zwischen die Beine.

Nicht..! Das darf nicht nochmal passieren...!

Immer wieder drückte ich ihn von mir weg und schrie ihn an.

Sind alle Männer gleich?!

Der könnte ein Mitschüler von mir sein!!

,,HÖR AUF HIER RUM ZU ZAPPELN! SONST WERDE ICH DIR SEHR WEH TUN!" wurde er auch lauter.

Das wirst du sowieso..!!

,,N-nein...bitte lass mich gehen!! Bitte!! Ich hab dir doch nichts getan!!" flehte ich und versucht an sein Verstand zu appellieren.

Ungeduldig und aggressiv zog er ein Messer hervor und hielt es mir an die Kehle.

,,Entweder tust du das, was ich dir sage. Oder ich schlitz dich auf..du kleine hure...!" drohte er mir.  

Ich hasse Menschen. Ich hasse sie. Ich hasse sie alle.

,,HAST DU MICH VERSTANDEN?!"

,,J-ja.." wisperte ich eingeschüchtert.

,,Gut!" er entfernte das Messer von mir und stieg aus dem Auto raus.

Meine Beine zitterten unkontrolliert.

Was hat er vor...?!

Er öffnete die Tür von mir und riss mich direkt an den Haaren raus.

Keine Chance um davonzukommen...!

Rücksichtslos schubste er mich auf den Rücksitzplatz rein.

Nein...Gott lass das nicht geschehen..!

,,Bitte...!" bettelte ich ihn an.

,,Halt jetzt den Mund..zieh dich aus...!" zwang er mich.

Beschämt zog ich mich nackt aus und bedeckte mit meinen Händen mein Intimbereich.

Ich fühlte mich so gedemütigt.

Erregt und gierige betrachtete er mich und kam ebenfalls rein.

Die Tür schlug er laut zu.

Er wollte hier hinten sein...damit er mehr Platz hat.

Dieser dreckiger Bastard.

Allein wie er meinen Körper begutachtete, bereitete mir ein Schauer über den Rücken.

Mir wurde ganz schlecht und warm.

,,Und jetzt...Dreh dich um..!" forderte er mich notgeil auf.

Er zog seinen Gürtel aus und knöpfte sich hastig die Hose auf.

,,N-nein..!" wimmerte ich mit den Nerven am Ende und sah ihn schon vor lauter Tränen nicht mehr.

....Taylor...!

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