Kapitel 19. - Déjà-vu


Großer Hunger und schrecklicher Durst, quälten mich.

Ich bin doch ein Mensch und kein Tier..

Es war nun der zweite Tag und er hatte sich immer noch nicht blicken lassen.

Egal wie sehr ich weinte und wie sehr ich ihn beleidigte, es kam keine Reaktion von ihm.

Manchmal war es so still, das ich dachte, er wäre gar nicht mehr da.

Das Zimmer in dem er mich eingesperrt hat, war ziemlich groß.

Das war aber auch das einzigste positive an diesen Zimmer.

Denn bis auf ein Bett und ein Eimer war wirklich nichts anders mehr in diesen Raum.

Wofür der Eimer wohl war, kann einem eigentlich schon klar sein.

Es war erniedrigend in diesen Eimer zu Pinkeln.

Ich fühlte mich schmutziger, als ich mich ohnehin schon fühlte.

War das geplant?

War sein Ziel, das ich meinen Verstand verliere?

Was will er noch von mir?

Da ich nichts zu tun hatte und mich auch gar nicht beschäftigen konnte, hatte ich nur duzende negative Gedanken.

Ich fragte mich, was um mich herum alles geschah.

Ob meine Eltern, es mitbekommen haben, dass ich wieder weg war und wahrscheinlich Cem...

Cem!!

Hat er Medizinische Versorgung bekommen?

Lag er im Krankenhaus oder
doch eher in der Leichenhalle?

Mir wurde gewaltig übel bei den Gedanken, dass er Tod sein könnte.

Ich bin dann ebenfalls schuld daran.

Mein Magen fühlte sich so, als ob er sich drehen würde und mir wurde sehr warm.

Wie konnte Taylor mit so ein Gewissen leben?

Ich lag auf den Boden und fühlte mich kraftlos.

Mein Hals war trocken und ich sehnte mich nach etwas kaltes zum trinken.

Wie soll ich das überleben?

Ich schloss meine Augen und begann innerlich zu beten.

Mein Kopf tat weh und ich war ziemlich unkonzentriert.

Da ich meine Kopfschmerzen kaum aushielt, versuchte ich einzupennen.

Es dauerte nicht lange und ich schlief ein.

,,Wach auf...kleines...!"

Meine Augen flackerten sofort auf.

Völlig verschlafen und geschwächt, sah ich Taylor in die Augen.

Er saß in Russen Hucke vor mir.

Ich lag wie vorher immer noch auf den Fußboden.

,,Hast du es dir überlegt, wie du mit mir sprichst?"

Dabei sah er mich mit seinen strengen ernsten Blick an.

,,Bitte..i-ich habe Durst."

,,Ich will das du mich mit Sir ansprichst.

Damit solltest du lernen die unterschiedlichen Positionen zwischen uns beiden zu erkennen.

Wir haben einen langen Weg vor uns bis du lernst, wie du mir zu gehorchen hast.."
sprach er herablassend.

Ich wollte nicht ein knicken. Doch es ging ums pure überleben.

Es war erniedrigend, doch ich hatte keine Wahl.

,,B-Bitte Sir..!" wisperte ich.

Er sah mich zufrieden an und legte seine Hand unter meinen Kopf um ihn zu heben.

Endlich reichte er mir die Wasserflasche, die er hinter seinen Rücken verborgen hatte.

Voller Gier trank ich und meine Augen füllten sich dabei mit Tränen.

Ich war so überglücklich, das ich was zum trinken bekommen habe, dass mir sogar die Tränen kam.

,,So schlimm?"

Ist die fragte ernst gemeint?

Ich riss mich zusammen um ihn keine freche Antwort daraufhin abzugeben.

Stattdessen schwieg ich und nickte nur leicht.

Er hob mich ohne Vorwarnung aus den nichts einfach hoch und trug mich aus den Zimmer.

,,Du solltest Duschen gehen.

Ich bereite uns das Essen solange vor."

Er brachte mich ins Badezimmer und ließ mich auf den Boden langsam ab.

Ich starrte auf den Boden und wartete bis er den Raum verlassen hat.

,,Die Tür bleibt offen" rief er mir zu.

Mist.

Genervt und schlapp stieg ich in die Dusche.

Das Badezimmer war ganz schön groß und gemütlich eingerichtet.

Es war ziemlich modern ausgestattet und hatte großen Stil.

Ob er auf sowas großen Wert legt?

Ich stellte das Wasser ziemlich warm ein und ließ das Wasser auf mich prasseln.

Wie angenehm..es tut so gut..

Es war so ein entspanntes Gefühl, dass ich gar nicht mehr raus wollte.

Nanu?

Erst nach einigen Minuten, bemerkte ich dass er mir Frauen-Duschgels und Shampos vor meiner Nase hingestellt hatte.

Wann hat er das alles vorbereitet?
Hat er diese Sachen schon lange gekauft?

Neben mir bemerkte ich, dass er mir ebenfalls einen Rasierer gekauft hat.

Der Mann hat ja auch wirklich an alles gedacht.

Ich nahm mir wirklich alle Zeit der Welt und rasierte mich in aller Ruhe.

Beim rasieren fiel mir auf, dass ich duzende blaue Flecken am gesamten Körper hatte.

Die muss mir Cem angetan haben, als er mich...

Mein Körper zitterte, als ich mich an seine widerliche tat erinnern musste.

Es war ein enges- und beklemmtes Gefühl in meinen Brust Bereich, der sich langsam in mit ausbreitete. 

Ich rieb mich immer aggressiver und benutzte immer mehr Duschgel.

Ich bin so schmutzig..!

Selbst als es langsam anfing weh zu tun, hörte ich nicht auf.

Mein gesamter Körper war bereits rot und brannte höllisch.

Ich hasse ihn. Ich hab ihn vertraut.

Und er hat mich einfach benutzt,
als wäre ich eine Nutte.

Hat Taylor vielleicht doch recht..?

Egal.

Ich wollte nicht mehr drüber nachdenken, also wusch mir stattdessen den Kopf.

Als ich fertig war, fühlte ich mich deutlich besser und wohler.

Ich band mir ein Handtuch um und trocknete meine Haare in aller Ruhe.

,,Du siehst scharf aus.."
ertönte Taylor neben der Tür.

Er checkte mich von unten nach oben ab und sah mich dabei gierig an.

,,Ich b-brauch noch fünf Minuten."

,,Ok" sagte er glücklicherweise und verschwand wieder.

Es war für mich ein seltsames Gefühl wieder mit ihm zu sein.

Eigentlich hab ich mir immer gedacht, dass ich mich umbringen würde, falls mir sowas wieder passieren würde...

Aber so war es nicht. Jedenfalls noch nicht in den Moment.

Vielleicht lag es daran, dass etwas in mir gestorben ist, als mich Cem vergewaltigt hat.

Wieso denke ich immer dauernd daran..?

Ich will es am liebsten vergessen.

Ich wollte auch keine Schuldgefühle an mich ran lassen.

Zwei Tage habe ich gehungert und war ganz alleine in einem Zimmer eingesperrt, da ich mit Taylor über ihn diskutieren musste...

Diesen Fehler werde ich nicht so schnell wieder machen.

Schließlich war Cem es nicht wert, dass ich durch ihn immer noch leiden musste..

Genervt ließ ich mein Handtuch fallen und trocknete meine Haare mit einen neuen Handtuch kräftig durch.

Ich sah mich im Spiegel an und atmete ein und aus.

Ich werde das alles überleben.

Taylor hat mir wohl auch neue Klamotten gekauft.

Wann hat er den die Sachen dort, vorbereitet?

Hm...

Misstrauisch und mit ein mulmiges Gefühl in meinen Magen, zog ich die Klamotten anschließend doch an.

Die Sachen passten mir perfekt.

Woher wusste er meine Größe?

Oder war das alles etwa Zufall?

Dieser Typ ist wirklich wahnsinnig.

,,Kira?"

Er stand beim Türrahmen und schaute mich durchbohrend an.

,,Ja, ich bin fertig."

,,Ja, was?" fragte er streng.

Ich musste mich echt zusammen reißen um nicht wieder in eine Situation zu geraten, die dazu geführt hätte, dass er mich wieder in einen Zimmer eingesperrt hätte.

,,Ja...Sir..!" sagte ich gedemütigt.

,,Gut, dann folg mir mal.."
sagte er und ging dann endlich vor.

Die Küche war neben den Wohnzimmer.

Beide Räume sah ich zum ersten Mal.

Gehört ihn diese Wohnung?

Womit finanziert er überhaupt sein Leben, dass er sich sowas leisten kann?

Er macht sicher Krume Geschäfte und ist höchstwahrscheinlich in sehr schlimme Verbrechen verwickelt.

Ich kannte ihn eigentlich kaum.

Bei den Gedanken musste ich schlucken, denn obwohl er mir so fremd war, kam er mir zu vertraut rüber.

Lächerlich so über seinen Entführer zu denken...

,,Setz dich."

Schweigend nahm ich den Stuhl gegenüber von ihm und setzte mich rauf.

,,Ich wusste nicht was du gerne isst, also hab ich verschiedene Dinge bestellen lassen,
lass es dir schmecken."

Er hatte wirklich eine Menge bestellt.

Das meiste war eigentlich Fast Food, doch das störte mich nicht.

Schließlich hatte ich großen Hunger.

Er nahm sich ein Pizza Stück und begann es seelenruhig vor mir zu essen.

Meine Augen wanderten nebenbei auf den Tisch entlang.

Ich wählte einen klassischen Burger mit Pommes.

Komischerweise war ich ziemlich schnell satt.

Taylor jedoch hatte mehr Hunger als ich.

Er stopfte sich die Dinge nacheinander rein.

Wie kann man soviel essen und trotzdem ein so gut trainierten Körper haben?

,,Gibt es einen Grund, wieso du mich so anstarrst?" grinste er mich an.

Wie peinlich.

Ich spürte förmlich, wie rot mein Gesicht wurde.

,,N-nein."

Plötzlich warf er den Tisch wie ein Irrer um und kam auf mich zu.

WAS IST LOS?!

Sein Kiefer mahlte, doch seine Miene blieb ausdruckslos.

,,Entschuldige,
ich hab mir wohl eingebildet, dass du das Sir vergessen hast."

Dabei klang seine Stimme bedrohlich.

Wieso ist er so zu mir? Wieso behandelt er mich so?

,,Taylor...wieso bist du so?"

,,Du bist ein kleines Kind.
Ich werde dich ändern, ich mache dich zu einer richtigen Frau.

Vergiss nicht Küken, es geht nach meinen Regeln.

Und die erste Lektion ist Gehorsam, also...wie hast du mich zu nennen?"

Er wirkte so kalt, während er sprach.

Bei seiner letzten Frage, drückte er mit seinen Händen meine Arme auf der Stuhllehne nieder, so dass es weh tat.

,,AUUUA DU TUST MIR WEHHHH!!!" schrie ich ihn an und versuchte ihn von mir wegzutreten.

Was die Sache eigentlich nur verschlimmerte, denn er drückte immer fester zu.

Wenn der so weiter macht, bricht er meine Arme!!!!!

,,BITTE !!" flehte ich ihn Schmerzerfüllt an.

,,BITTE WASSSSS???!" Brüllte er mich an.

,,B-ITTE, SIR!!!"

DU ARSCHLOCH!!!

Zufrieden hörte er auf damit.

Ich musste meine Gefühle zusammenreißen um nicht die Kontrolle über mich zu verlieren.

Meine Beine zitterten und meine Arme schmerzten.

Das wird wieder einige Flecken geben..

Dieser kranke Bastard...!

,,Räum die scheisse hier auf und
beweg dann deinen süßen Arsch
auf die Couch.
Ich warte dort nämlich auf dich."

Nach dieser Anweisung, verließ er die Küche und ging tatsächlich ins Wohnzimmer.

Er ließ mich mitten im Chaos alleine, den er selbst verursacht hatte und zwang mich auch noch seinen Mist hinterher zu räumen!!

Volltrottel.

Wütend hob ich zuerst die ganzen Scherben auf Warf sie in seiner Mülltonne.

Er hat wohl sein Gehirn auch vor langer Zeit hier rein geworfen.

Als ich das ganze schöne essen auf den Boden verteilt sah, tat es mir echt leid.

Alles musste weg geschmissen werden.

Was für eine Verschwendung..

Dieser Typ hat keinen anstand.

So ein Hund!!

Ich stellte den Tisch wieder gerade hin und wischte den Boden gründlich ab.

Es dauerte eine gewisse Zeit, bis alles wieder gründlich sauber aussah.

Was nun?

Er hatte mir befohlen ins Wohnzimmer danach zu kommen...

Wie er mich rumkommandierte, gefiel mir überhaupt nicht.

Es war kaum auszuhalten, nicht gegen ihn zu rebellieren..

Aber er wird mich immer wieder zerstören, solange ich ihn nicht gehorche..

Das ist nicht gerecht.

Ich atmete tief ein und aus um nicht den Verstand zu verlieren und irgendeinen Unsinn planlos zu starten.

,,Kira, komm jetzt" rief er aus den Wohnzimmer aus.

Ich biss mir auf die Lippen  und schloss die Augen für einen Moment.

Ich schaff das.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top