Kapitel. 18 - Hast du mich vermisst?
Taylor lief ziemlich schnell davon und zog mich fest hinter sich her.
Ich stolperte bei der Treppe mehrmals, doch er riss mich immer weiter mit.
Als wir unten ankamen, zog er meine Haustür hinter sich zu und lies Cem bewusstlos zurückliegend.
Sein Schicksal lag nun nicht mehr in unseren Händen.
Während mein Schicksal, ganz deutlich an Taylor gebunden war.
Was geschieht hier nur? Und wieso?
Taylor rannte mit mir die Straße lang, ich kam kaum mit und meine Lunge tat weh.
Ich bekam richtige Seitenstiche und mein ganzer Körper tat mir weh ebenfalls noch weh.
Am liebsten hätte ich mich vor schmerzen einfach auf die Straße gelegt.
Obwohl es früh am Morgen war, waren kaum Menschen in meiner Umgebung unterwegs.
Ich hab auch wirklich nie Glück.
Wie soll dieser scheiss enden? Was geht in Taylor Kopf ab?!
Will er mich mein Leben lang immer wieder finden und einfach gegen mein Willen mitnehmen?
Einige Meter vor uns stand ein schwarzer Jeep.
Ist das sein neues Auto?
,,Wie gefällt dir mein neuer Wagen? Meinen alten hast du mir ja praktisch gestohlen..!" grinste er mich an.
Ich war empört!
Ausgerechnet er machte mir ein Vorwurf?
Dieser Typ tretet doch regelrecht auf unsere Gesetze!
Und behandelt mich nicht mal menschenwürdig.
Ich kann mich doch nicht ein zweites Mal von ihm entführen lassen.
Wie lächerlich ist das denn.
Meine Eltern haben mir vertraut. Und ich hab alles wieder mal versaut...
Und wahrscheinlich ist durch mich ein weiteres Leben zu Schaden gekommen.
Was wen Cem stirbt?
Ist das wirklich eine schlechte Sache...vielleicht ist das auch sein Karma?
Nein..!
Wer bin ich, dass ich über andere Menschen richten kann?
Und woher nimmt Taylor sich das Recht zu entscheiden,
ob er es verdient hat zu sterben oder nicht.
Wir standen bereits vor seinem Auto und er versuchte mich in sein Auto hineinzudrücken.
Doch ich wehrte mich. Als ob etwas bei mir Klick gemacht hätte.
Und ich wieder mein altes Selbstbewusstsein zurück erlangt hätte.
Ein zweites Mal, würde ich nicht entkommen können...!
,,HÖR AUF!!LASS MICH LOS!! TAYLOR!!BITTE!! LASSS MICH...!" brüllte ich ihn an und versuchte ihn von mir weg zu treten.
,,Du kannst das nicht tun. Meine Eltern bekommen ein Herzinfarkt!!! Und wenn Cem keine ärztliche Hilfe rechtzeitig bekommt, stirbt er!!!!"
Ich weinte und wurde immer wütender.
Und ich hab mit ihm geschlafen.
Ich hab mit meinen Entführer freiwillig geschlafen.
ICH HAB VERDAMMT NOCHMAL MIT TAYLOR GESCHLAFEN.
Umso mehr ich drüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar, was für einen Mist ich angestellt hab.
Ich hasste mich so sehr, dass ich mich am liebsten selber geschlagen hätte.
,,Er kann zur Hölle fahren. Und jetzt entspann dich Baby...!" sagte er in einen seltsamen Ton.
Er drückte mich mit sein gesamten Körpergewicht auf dem Rücksitz.
,,Bitte tue das nicht...!" flehte ich weinend.
Und wie aus dem nichts, spürte ich einen kurzen aber unangenehmen Schmerz an meinen Hals.
Es fühlte sich an wie ein Stich.
Alles um mich herum, kam mir plötzlich so verschwommen und langsam vor.
Mein Herz schlug wahnsinnig schnell und ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.
Was hat er getan?
Ich konnte gerade noch so wahrnehmen, wie Taylor die Spritze die er mir gegeben hat, wieder herauszog und von mir endlich aufstand.
Er blickte mit zufriedenen Gesichtsausdruck in meinen Augen.
,,T..aylor.." versuchte ich mit letzter gesammelten Kraft, ihn aufzuhalten.
Du verdammter, Mistkerl!
Doch, ich hatte keine Chance.
Mein Körper fühlte sich gelähmt an. Als sei ich auf Drogen gesetzt worden.
Er sah mich triumphierend an und schlug die Tür fest zu.
Dann setzte er sich rückartig nach vorne am Fahrersitz und fuhr rasend schnell los.
Nach einigen Sekunden wurde alles immer leiser und ich nahm immer weniger wahr, bis meine Augen ganz zu fielen.
Du arschloch...
,,Wach auf...Kira..!"
Wie aus einem Alptraum gerissen, riss ich meine Augen auf und schrie los.
Taylor drückte seine Hand auf meinen Mund und sah mich besorgt an.
Wo bin ich?! WAS HAT ER GETAN!!!
Mit voller Kraft schubste ich von mir weg.
,,Fass mich nicht an, du kranker Irrer!!" beleidigte ich ihn aufgebracht.
Ich war wieder Energie geladen und fühlte mich komischerweise gar nicht mehr schwach.
Sofort stand ich auf und nahm mindestens Einen Meter Abstand zu ihm.
Was für ein seltsames Gefühl, als sei alles eben gerade erst geschehen...
,,Du hast dich ja echt schnell erholt.
Ich hatte schon wirklich Angst um dich.
Das Mittel hat ja krass bei dir gewirkt, du hast bestimmt zwei ganze Tage durch geschlafen."
Ganze zwei Tage?!!
Mir wurde wieder ganz übel, erst recht als ich bemerkte, das der Raum in den ich mich befand, mir ganz fremd war.
Wo hat er mich dieses Mal mitgeschleppt?
Was dachte sich dieser Mann bloß? Dachte er wirklich, er könnte mit mir tun was er möchte.
Ich wusste nicht mal, wie ich reagieren sollte und vor allem, wie ich mich verhalten sollte.
Erstmal wollte ich meine Gedanken richtig einordnen um wirklich zu realisieren, was alles bisher geschehen ist.
Cem hat mich vergewaltigt. Ich habe mit Taylor geschlafen, völlig besoffen und drauf.
Und Taylor hat Cem in die....
MOMENT MAL!
,,W-was ist mit Cem passiert?! Hast du wenigsten nach deiner Flucht einen Krankenwagen gerufen?"
Sein Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien er wirklich fassungslos gewesen zu sein.
,,Das ist wirklich erstaunlich. Du machst dir Sorgen um einen brutalen Vergewaltiger?"
Es machte mich schrecklich wütend das er mich damit konfrontierte.
Er rieb es mir unter die Nase und versuchte mir damit ein schlechtes Gewissen zu machen.
Doch das schlechte Gewissen, das wegen mir ein Mensch gestorben sein könnte,brachte mich in den Wahnsinn.
Es war mir egal, ob es verrückt Klang.
Mein Gefühl sagte mir, dass es nicht das richtige war!
,,HAST DU EINEN ANGERUFEN ODER NICHT?!!!" schrie ich ihn aufgebracht an.
Allein das Bild, wie geschockt meine Eltern sein würden,wenn sie erfahren würden, das ihre Tochter erneut entführt wurde und ein schreckliches verbrechen in deren Haus zusätzlich stattgefunden hat, brachte mich an meine Grenzen.
Meine Eltern haben mir vertraut. Sie werden sich selber Vorwürfe machen, dabei haben sie nichts falsch gemacht...
,,HÖR AUF IN DIESEN TON MIT MIR ZU REDEN, DU BIST DOCH WIRKLICH PSYCHISCH NICHT MEHR NORMAL!"
Er packte mich an den Armen und schüttelte mich, während er mir seine Worte ins Gesicht brüllte.
Wie bitte ich soll krank sein? Und was war mit ihm? Er ist doch hier der Psychopath!!
,,FICK DICH DOCH ,TAYLOR!! DU BIST DOCH HIER DAS MONSTER. KALT UND OHNE GEFÜHLE!"
Und schon fing ich mir in den nächsten Moment eine Ohrfeige.
,,Ich bin also ein Monster?"
Er umgriff mit seiner Hand meinen Hals und drückte mich grob gegen die Wand.
,,J-Ja bist du."
,,Ach und wieso hast du dich von mir ficken lassen, wenn ich ein so schrecklicher Mensch bin?"
Mein Gesicht lief in diesen Moment mit aller Sicherheit feuerrot an.
Ich war sprachlos, mit sowas hätte ich nicht gerechnet.
Obwohl er ziemlich doll meinen Hals würgte, gab ich ihm keine Antwort darauf.
Was wäre den die wahre Antwort?
Er hatte recht. Den er hat mich zu nichts gezwungen...ich hab freiwillige mit ihm geschlafen..ich hab ihn sogar angefleht mich zu nehmen..
Ich dachte sogar, er würde mich dadurch reinigen...
Wie kam ich darauf...so zu handeln..und selbst wenn es falsch war..es hat sich verdammt richtig gefühlt...
Trotzdem änderte es nichts daran, das Taylor zu weit gegangen war.
Meine Tränen sammelten sich wieder, doch ich kämpfte stark dagegen an.
Plötzlich lockerte sich sein Griff um meinen Hals und das Atmen fiel mir nicht mehr ganz so schwer.
,,Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nichts mehr, Taylor.
Ich weiß nur, das du mich extrem psychisch instabil gemacht hast und ich gar nicht mehr in der Lage bin richtig zu handeln.
Du hast mich zerstört."
Während ich ihn diese Sachen an den Kopf warf, kam das Gefühl von Wut und Angst zurück.
,,DU HAST MEIN GANZES LEBEN ZERSTÖRT UND EIN UNSCHULDIGEN MENSCHEN UMGEBRACHT!!"
Und dann tat ich das, womit ich selbst nicht gerechnet hätte.
Ich schubste ihn mit voller Wucht weg von mir und warf sämtliche Gegenstände auf ihn, die ich in die Finger bekam.
Ich schrie ihn an und weinte laut.
Immer wieder schrie ich: ,,ICH HASSE DICH! ICH HASSE DICH!!
Erst stand er regungslos da, doch als ich immer lauter wurde, lief er auf mich zu und drückte mit seiner Hand gegen meinen Mund.
,,HÖR AUF! HÖR AUF!!!" schrie er verzweifelt und versuchte mich ruhig zu kriegen.
Wir beide waren scheinbar überfordert und stark emotional geladen.
Dauernd schlug ich auf ihn ein und versuchte ihn von mir weg zu treten, doch er schaffte es irgendwann mich so festzuhalten, dass ich mich kaum noch bewegen konnte.
Ich beleidigte ihn und schrie weiter. Doch er tat nichts mehr. Er hielt mich nur fest und lies mich minutenlang ihn heulend anschreien.
Teilweise beleidigte ich ihn wirklich hart, doch er ging gar nicht drauf ein.
Was gar nicht typisch für ihn war.
Es war seltsam, das er nichts mehr sagte.
Was ging durch seinen Kopf..?
Als ich wieder etwas runter kam und ebenfalls still wurde, lies er mich los.
Er schaute mich gar nicht mehr an. Die Atmosphäre war unerträglich.
,,Ich bin ein arschloch. Ich bin von mir aus auch ein Monster.
Vielleicht hab ich dir auch viel scheisse angetan, aber weißt du, was mich an widert für ein fick hab ich gereicht.
Ich bin vielleicht ein arschloch, aber du bist dann eine Schlampe."
Seine Worte trafen mich hart. Irgendwie bekam ich ein schlechtes Gewissen, den er klang verletzt.
Doch ich war auch gleichzeitig wütend, den er beleidigte mich.
Er schüttelte den Kopf und sah mich enttäuscht an.
Er schüttelt den Kopf?!
Ausgerechnet er!!!
Und wieso starrte er mich verdammt nochmal so an?!
,,Kira, du verhältst dich nicht normal.."
,,ICH?" schrie ich ihn fassungslos an.
Der hat sie doch nicht mehr alle!!!
,,HÖR AUF DAZWISCHEN ZU REDEN, DU RESPEKTLOSES GÖRE!!
Haben dir deine verdammten Eltern keine Manieren beigebracht?"
Schluck es runter. Sag nix. Sag nix dazu. Halt den Mund Kira!!!
,,Haben dir deine Eltern nicht beigebracht, dass wenn eine Frau NEIN sagt, dann heißt es auch NEIN!!
Aber da du mich entführst, gefangen hälst und misshandelst, denke ich dass die Erziehung eher bei deinen Eltern gescheitert ist!!"
Ich konnte es nicht lassen.
Er lachte und sah mich mit ein Blick an den ich nicht deuten konnte.
Lachte er weil er mich nicht ernst nahm oder war er sehr sehr wütend..?
,,Wie wärs, wenn du vielleicht etwas Zeit zum nachdenken bekommst?" sagte er und öffnete die Zimmer Tür.
Was meint er..? Er will doch nicht..?!!
Wie ich es richtig geahnt hab, verschwand er schnell aus den Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
,,TAYLOR, WARTE! NICHT..!!" schrie ich sauer und rannte zur Tür.
Verzweifelt versuchte ich die Tür mit voller kraft aufzuziehen, doch er war viel zu stark.
Ich rastete richtig aus und haute mehrmals aggressiv gegen die Tür, als ich hörte, wie er mich im Zimmer einsperrte.
,,ICH HASSE DICH TAYLOR!! ICH HASSE DICH!!! WIESO HAST DU MICH NICHT IN RUHE GEH LASSEN!!!" weinte ich und schlug immer doller gegen die Tür.
,,Baby ,du lernst es einfach nicht. Sobald ich das Gefühl habe, du bist wieder gehorsam geworden, komme ich rein."
Wie Bittte???! Und wie soll ich auf Klo und wenn ich Hunger bekomme?!
Ich hörte wie, er sich von der Tür entfernte und pfeifend davon ging.
Mein Herz raste immer schneller.
Bitte nicht..
Er klang dabei auch noch so gut gelaunt.
,,TAYLOR..!! TAYLOR..BITTE..TUE DAS NICHT. LASS MICH NICHT HIER..
...G-ganz allein...!" flüsterte ich die letzten beiden Wörter leise und fiel auf die Knie..
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