Kapitel. 10 - Der stumme schrei

Tausende Szenarien gingen mir durch den Kopf. Ich stellte mir vor, wie die Polizei ins Zimmer hinein gestürmt kommen würde um mich zu retten.

Ich hatte das Bild im Kopf wieder bei meiner Familie sein zu können.

Meiner besten Freundin zu erzählen, was ich alles erleiden musste, bis ich sie wieder in den Armen schließen konnte.

Taylor sah misstrauisch aus den Fenster.

Dann sah er mich fast schon wie ein irrer an.

Seine Augen, sahen leer aus. Wieso tat dieser Anblick weh?

Da war wieder dieses stechen im Herzen.

Er hat dein Mitgefühl nicht verdient. Egal was er in seinen Leben erlebt hat, das entschuldigt sowas niemals!!

,,Du rührst dich nicht vom Fleck.
Sonst Lege ich dich um."

Als er das Zimmer verließ um nachzuschauen, wer er ihn störte, nahm ich die Chance wahr und versuchte mich los zu reißen.

Er hat die Tür hinter sich zugezogen, so fühlte ich mich unbeobachtet.

Ich hatte eine gute Chance. Schließlich war ich in vielen Selbstverteidigungs Kurse und habe mir duzende YouTube Videos von Kampfsportler angeschaut, wie man sich in so eine Lage am besten befreien konnte.

Und nach einigen Minuten schaffte ich es auch. An meinen Handgelenken blieben Spuren von den Fesseln zurück.

So ein grober Mensch.

Zittrig hob ich meine Kleidung von Boden und zog sie mir wieder an.

Wollte er wirklich...?

Ich war aufgeregt und ich hoffte, das gleich ein Einsatz Team hereingestürmt kam und mich zu befreien.

Ich träumte sehnlich von meinem alten Leben.

Doch es geschah nix. Ich hörte gar nichts. Nicht mal ein Geräusch von Taylor war zu hören.

Was soll ich jetzt machen? Soll ich aus den Fenster raus klettern? Nach Hilfe schreien? Irgendein Signal geben?

Aber die Angst und die Gefahr, das Taylor mich wieder einfangen könnte und mich wieder dann wahrscheinlich foltern würde, war viel zu hoch.

Kira, das ist vielleicht deine letzte Chance. Er wird dich eh am Schluss Umbringen, sexuell missbrauchen und deine Leiche irgendwo verschwinden lassen.

Ich fasste meinen Mut zusammen um wenigsten nachzuschauen, wer vor der Tür stand.

Ich drückte die Tür auf, stolperte über meine eignen Füße und fiel hin.

So eine Idiotin.

Als ich wieder auf den Beinen stand, ging ich weiter.

,,WAS WILLST DU HIER?! VERPISS DICH!" brüllte Taylor.

Ich stand an der Treppe und sah wie er sich mit jemanden offensichtlich stritt.

Mir wurde schrecklich übel.

Keiner ist wegen dir hier. Keiner hat dich gefunden...keiner wird dich finden.

Mir wurde bewusst, das mich wahrscheinlich keiner überhaupt jemals finden würde.

Und selbst wenn mich jemand findet...die werden nur meine Leiche wieder finden.

Oder ein total zerstörten Menschen.

In mein Kopf kreiste sich alles.

Kira..du darfst nicht aufgeben. Vielleicht kann diese Person vor der Tür mir trotzdem helfen, selbst wenn Taylor die Person kennt.

Ich näherte mich, um das Gespräch besser mit verfolgen zu können.

,,Taylor...wir sind Brüder.
Ich hab dich einigen Jahren nicht mehr gesehen. Und es war nicht leicht raus zu bekommen, wo du steckst" erwiderte eine andere männliche Stimme.

Sein Bruder?

Taylor verdeckte ihn so, dass ich das Gesicht seines Bruders nicht erkennen konnte.

Kira, das ist deine Chance. Der Bruder scheint anders zu sein. Er wird dir sicherlich helfen.

Aber was wenn nicht? Was wenn ich mich irre und das alles Taylor nur noch mehr zu Weißglut bringt.?

Ich war hin und her gerissen.

Doch mir blieb nicht viel Zeit zum überlegen.

Du wirst das bereuen.

Ich wusste das, aber mir blieb zu diesem Zeitpunkt keine andere Wahl.

,,BITTE SIE MÜSSEN DIE POLIZEI RUFEN, DIESER MANN HAT MICH ENTFÜHRT UND HÄLT MICH GEGEN MEINEN WILLEN HIER FEST!" schrie ich so laut ich konnte.

Beide drehten sich verdutzt um und sahen mich an.

Nun sah ich das Gesicht des Mannes. Er sah wie Taylor ziemlich ähnlich aus. Bloß das er kleiner war und sein Gesicht kantiger war.

,,Verdammte Hure...!" knurrte Taylor und sah mich wie ein wildes Tier an.

Ich traute mich kaum in seine Augen zu schauen.

Mein Körper zitterte, mein Herz fühlte sich so an, als würde es vor Angst zersprengen.

,,Was geht hier vor?"
fragte der ebenso schöne und zu gleich nettere Bruder.

,,Das hat dich ein s-scheiss zu interessieren, Justin" lallte Taylor besoffen.

Justin..!

,,BITTE SIE DÜRFEN MICH NICHT MIT DIESEN MONSTER ALLEIN LASSEN. ER WIRD MICH TÖTEN, SIE MÜSSEN DIE BULLEN ANRUFEN!" weinte ich los und lief dabei die Treppe etwas hinunter.

Taylor reichte das wohl vollkommene, denn er stürzte sich auf mich.

Bevor ich überhaupt mich auf irgendeine Art und weise wehren konnte, drückte er mich gegen die Wand und würgte mich.

Immer fester und fester, bis ich kaum Luft bekam.

Ich versuchte mich verzweifelt los zu reißen, doch es war aussichtslos.

,,DU SAGST KEIN WORT MEHR.
DU HAST SCHON WIEDER NICHT GEHÖRT. DAS WIRD SEHR SEHR SCHLIMME KONSEQUENZEN GEBEN MEINE SCHÖNE KIRA!"

Sein Blick war dabei sehr verstörend. Ich war mir nicht mal sicher, ob er alles überhaupt richtig realisierte, da er wirklich sehr betrunkene war.

,,TAYLOR, LASS SIE LOS, DU BRINGST SIE UM!!! IHR GESICHT IST SCHON KNALLROT!!"
schrie sein Bruder ihn an und versuchte
ihm von mir weg zu ziehen.

Doch stattdessen drückte Taylor fester zu und sein Blick blieb leer.

Wieso tut dieser Blick noch mehr weh?

,,T-Taylor...Bitte..ich..krieg keine Luft..." krächzte ich verzweifelt und versuchte um mein Leben zu kämpfen.

,,Taylor!!!" schrie sein Bruder
und zog ihn plötzlich so kräftig von mir weg,
das ich keuchend auf die
Treppe zusammenbrach.

Ich atmete hektisch ein und aus. Mir liefen die Tränen und ich umfasste meinen Hals.

Es fühlte sich von außen schon so angeschwollen an. Das Atmen tat mir noch nie so weh.

Ich wollte nach Hilfe schreien, da der Schmerz so unglaublich schlimm war, das ich dachte, ich würde gleich ersticken.

Mit mein tränen überströmtes Gesicht sah ich Justin an, der mich ebenfalls schockierend ansah.

,,Du kleiner Bastard..!" kam es von Taylor.

Er hat sich wieder aufgerappelt, nachdem er zu Boden gefallen war.

Er holte aus und schlug Justin mehrmals in Gesicht.

Nach einigen Sekunden, lag Justin mit blutüberströmtes Gesicht auf den Boden. Seine Augen waren geschlossen.

Ist er Tod? Oh mein Gott!

Mein ganzer Körper war erstarrt.

Taylor widmete sich wieder mir zu und er sah mich wie ein total wahnsinniger an.

Er schien sogar für einen Augenblick zu grinsen.

Der ist verloren, Kira.

Seine Seele kann man nicht mehr retten.

Ich schüttelte flehend meinen Kopf,doch das juckte ihn nicht.

Er begann mir so einen starken tritt zu geben, das ich dachte, er hätte mir meine Rippen gebrochen.

Da mein Hals mir so weh tat, konnte ich nicht mal mehr schreien.

Ich versuchte wirklich nichts zu fühlen. Meine Gefühle auszuschalten, doch es klappte nicht.

Egal was ich mich einredete, es tat einfach weh.

Und ich flehte Gott an mir zu helfen.

Doch er ignorierte mich wie immer...

Dann gab er mir so eine Faust, das meine Nase anfing zu bluten.

Ich hoffte, er würde irgendwann genug haben oder sowas wie Mitleid empfinden, doch mir kam es vor, als hätte er Spaß daran.

Er wird erst aufhören, wenn du Tod bist.

Immer wieder schlug er zu. Irgendwann ertönte ein lautes piepen in mein Ohr und die Welt um mich herum war nur noch verschwommen.

Wieso hilft mir keiner..?

Gerade als er wieder auf mich einschlagen wollte, sah er mich seltsam an.

Das Blut tropfte lief mir das Gesicht hinunter.

Noch mehr schockte mich jedoch, das er auf einmal die Augen verdrehte und umkippte.

Was zum...?

Justin stand genau hinter ihm und hielt eine zerbrochene Flasche in der Hand, die er anscheinend Taylor über den Kopf gezogen hat.

Justin sah mich fassungslos an. Er hätte damit wohl nicht gerechnet, als er sich vorgenommen hat seinen Bruder zu besuchen, das alles so enden würde.

Er sah ziemlich hingerichtet aus. Aus seinen Mundwinkel lief Blut und sein Gesicht sah nicht mehr so schön aus wie am Anfang.

,,Verdammt, was geht hier vor..?!"

Ich streckte meine Hand nach ihm. Auch wenn ich ihn kaum kannte.

Bitte...lass mich nicht hier...nicht bei ihm.

Er kniete sich zu mir und nahm mich in den Arm.

,,Verdammte scheisse. Was hat er nur mit dir angerichtet..." flüsterte er.

Das piepen in mein Ohr ließ nicht nach, genauso wie der Druck der sich in meinen Kopf aufgebaut hat.

Ich war einfach erleichtert, mit letzter Kraft lächelte ich ihn überglücklich an.

,,D-Danke.." wisperte ich kaum hörbar.

Meine Augen klappten zu und ich hörte nur noch wie aus weiter Ferne,
wie er schrie: ,,HEY...bleib wach....!"

Dann hörte ich gar nichts mehr, den ich verlor mein Bewusstsein.

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