Kapitel 8
Es war sehr still als wir den Raum betraten. Alle schauten uns an. An einem Ende der Küche sah ich eine etwas ältere Frau, sie war wahrscheinlich um die 40 Jahre alt. Ich glaube, es ist Joriks Mutter. Plötzlich hört man eine laute, tiefe Männerstimme: „Hört auf, Löcher in die Luft zu starren und arbeitet weiter!". Anscheinend gab es hier einen Aufseher, dem wirklich alle Arbeitenden gehorchen mussten. Langsam setzte sich die Menschenmenge wieder in Bewegung. Der Aufseher kam zu mir: „Häng dir die Schütze um und putz den Boden!". An Jorik gewandt sagte er dann: „Und du gehst jetzt!". Jorik drehte sich langsam um und ging. Jetzt war ich auf mich alleine gestellt.
Ich putzte die Küche bis Mittag, danach musste ich den Mitgliedern der Bande das Essen servieren. Jorik war nicht unter ihnen. Er gehörte wohl wirklich nicht so ganz zur Bande. Danach brachte mich ein Aufseher in den Essensraum der Gefangenen. Dort saßen schon die ersten Mädchen und aßen ihr Mittagessen. Aber auch hier war Jorik nicht. Ich aß also schweigend mein Essen. Danach brachte man mich in das Waffenlager. Ich musste wieder mal den Boden schruppen. Mitten in meiner Arbeit ging dann die Tür auf. Und herein kam Jorik. Er sah mich nur kurz an, wandte sich dann aber dem Aufseher zu. Ich verstand nicht, was sie zueinander sagten. Dann ging der Aufseher und Jorik blieb mitten im Raum stehen. Anscheinend war das der Schichtwechsel.
„Ist alles okay bei dir?", fragte er mich leise. „Ja", antwortete ich ebenso leise. Nach einer weile fragte ich ihn: „Was wollte dein Dad eigentlich von dir?". Ich sah ihn fragend an. Er stutzte. „Das kann ich dir leider nicht sagen... Tut mir leid...", flüsterte er mir ins Ohr, „Bis heute Abend. Ich muss jetzt leider wieder gehen". Er stand auf. Ich schaute zu ihm hoch, und stand dann ebenfalls auf. Ich versuchte ihn zu küssen aber ehr drehte sich weg. „Keiner darf das erfahren", sagte er und verließ den Raum. Traurig und betreten schaute ich auf den Boden. Dann hockte ich mich wieder hin und fuhr mit meiner Arbeit fort. Am Abend nahm ich wieder schweigend mein Essen ein. Dann wurden die Gefangenen wieder in den Gefängnisraum gebracht und hinter uns wurde zugeschlossen.
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