Die Gefährliche Hitze der Flammen - 1
Einen Moment blickte ich noch zu der Tür, durch die Aidan eben verschwunden war. Mein Kopf war mit einem Mal vollkommen leer gefegt. Was sollte ich nun tun? Sollte ich einfach wieder nach Hause gehen? Immerhin hatte ich meine Botschaft ausgerichtet. Es gab keinen Grund, weswegen ich mich noch eine Sekunde länger in Samuels Heim aufhalten sollte. Erst recht da dieser Mann immer noch das Schlimmste von mir dachte. Wie wäre er sonst auf den irrwitzigen Gedanken gekommen, dass ich behauptete sein Volk würde die Explosionen als Terroranschläge gegen die Menschheit einsetzen.
Seufzend stand ich auf und blickte einen winzigen Moment auf den immer noch hinabgebeugten Samuel herab. Es war eine ungewohnte Perspektive. Auch wenn der Flammengeborene ein ganzes Stück kleiner als Aidan war, musste ich sonst immer zu ihm hinaufschauen. Aus irgendeinem Grund erinnerte mich dieser Anblick daran, dass Samuel, obwohl er viele menschliche Leben lang auf dem Angesicht der Erde gewandelt war, nicht unfehlbar war. Er hatte heute den Tod dreier Flammengeborene erleben müssen, mit denen er vielleicht sogar befreundet gewesen war. Seine unvernünftige Schlussfolgerung war mit Sicherheit durch seine Trauer, dem Stress und der Angst um seine noch lebenden Freunde entstanden. In gewisser Weise hatte er sich sogar mit dem Kompromiss, Flammengeborene zu den Explosionsorten auszuschicken, entschuldigt.
Erneut seufzte ich, scheinbar war dies meine neue Lieblingsbeschäftigung, doch gleichzeitig fällte ich eine sehr schwere Entscheidung. Ich sprang über meinen eigenen Schatten und reichte Samuel meine Hand, nicht nur um ihn aufzuhelfen, sondern auch als Zeichen der Versöhnung. Dank meines temperamentvollen Charakters hatte ich schon häufig etwas gesagt, dass ich im Nachhinein bereute. Aus diesem Grund durfte ich jetzt auch nicht über Samuel richten, egal wie viel einfacher es wäre meine Wut und meine Verzweiflung an ihn auszulassen.
Dunkel braune Augen blickten erstaunt in meine. Ein winziges Zögern, dann stahl sich ein liebevolles Lächeln auf Samuels Lippen. Er streckte seine Hand entschlossen aus und ich kam ihm auf halben Weg entgegen. Mit einem starken Ruck zerrte ich ihn nach oben. Hätte er mir jedoch dabei nicht geholfen, säße er wohl oder übel mit einem ausgekugelten Arm immer noch auf den Boden. Dieser Mann war schwerer als er aussah oder war ich einfach schwacher als gedacht?
„Würdest du heute Nacht hier bleiben?" Seine Stimme war nicht mehr als ein leises Flüstern. Tiefe Hoffnung lag in ihr und mit einem Mal veränderten sich alle meine Emotionen.
Die Angst, die Wut sowie die Enttäuschung wurden zurückgedrängt und ein Schwarm von Glücksgefühlen jagte durch meinen Körper. Mir war bewusst, dass mein Gehirn nun eindeutig vollkommen durchgebrannt war, doch gleichzeitig genoss ich das Spiel meiner verrückten Neuronen. Wieso sollte ich mich nicht fallen lassen? Ich hatte alles getan was ich konnte und verdiente eine Auszeit, ein paar Stunden in denen ich einfach nur fühlen durfte. Kleine Schmetterlinge flatterten in meinen Magen auf und ich lächelte leicht, als ich in spielerischen Tonfall antwortete: „Aber Mr. Samuel, das würde sich für eine Dame nicht zieren!"
Verwirrt blinzelte er. Sein Gesichtsausdruck war ein weiteres Mal das eines unschuldigen Engels, doch dieses Mal konnte er einen kleinen Funken Schalk in seinen Augen nicht verstecken, als er nachfragte: „Was wäre denn so verwerflich in dem Haus eines guten Freundes zu übernachten, wenn dieser mehr als genug freie Gästezimmer besitzt? Gerade da die Nacht bereits ihre undurchdringliche Dunkelheit über das Land geworfen hat, wäre es für einen Gentleman unverantwortlich eine Dame nach Hause laufen zu lassen."
Ich lachte leise und ging liebend gerne auf das Geplänkel ein. Es fühlte sich so gut nach diesem verzwickten Tag an. „Ein freies Gästezimmer? Es müsste doch extra für mich hergerichtet werden, dass kann ich zu einer so späten Stunde nicht verantworten."
„Nun ich wüsste dafür die perfekte Lösung", erwiderte Samuel sofort.
Unschuldig blinzelte ich nun ihn an und versuchte ein breites Grinsen niederzuringen. Die Schmetterlinge in meinen Magen beschlossen auf eine wilde Achterbahnfahrt zu gehen und mein Puls beschleunigte sich. „Wie sieht diese Lösung denn aus?" Meine Stimme wirkte auf einmal leicht rau.
Auch Samuels Wörter wirkten plötzlich viel rauer und schienen angenehm über meine Haut zu streichen: „In mein Zimmer steht ein äußerst großes Bett. Es bietet genug Platz für zwei Personen."
Entsetzt schnappte ich nach Luft, während den Schmetterlingen in meinem Magen das Achterbahn fahren langweilig wurde und sie stattdessen einen wilden Sambatanz zu dem schnellen Schlag meines Herzens anstimmten. „Aber Mr. Samuel! Ich bin eine ehrwürdige Dame!"
„Natürlich würde ich niemals etwas Unzüchtiges anstellen, Miss Laurence." Er verstummte und ich musterte ihn voller Anspannung. Nervös nagte ich auf meiner Lippe. Die Schmetterlinge in meinen Magen hielten auf einmal inne, so als wäre ihnen eben bewusst geworden, dass kein normales Insekt Achterbahn oder Samba tanzen konnte. Endlich setzte er fort und nahm der Anspannung den Gipfel: „Außer natürlich Sie bitten mich darum, denn wie könnte ein Mann Ihnen einen solchen Wunsch verweigern?"
Ich konnte mein Grinsen nicht länger zurückhalten. Mein Herz pochte wie verrückt und die Schmetterlinge begannen erneut mit ihrem wilden Tanz, so als hätten sie eben beschlossen, dass heute Nacht keine „normalen" Regeln galten. „Das ist eine herrlich verlockende Vorstellung", flüsterte ich. Meine Wangen glühten leicht rot vor Aufregung und ich konnte meine Augen nicht mehr von Samuels wundervoll braunen Iris lösen.
Mit einem einzigen Schritt überbrückte Samuel die Distanz zwischen uns beiden. Er stand nun genau vor mir. „Passen Sie besser mit Ihren Worten auf. Ich könnte diese als eine Einladung interpretieren und ich schwöre, dass ich mich dann ganz sicher nicht mehr länger zurück halten kann."
„Vielleicht möchte ich ja genau das. Eine Nacht ohne jegliche Kontrolle." Ich lächelte den Mann vor mir vertrauensvoll an. Mein Herz lag in diesem Moment auf meiner Zunge und ich war kurz davor es vollkommen an Samuel zu verlieren.
Plötzlich hustet jemand hinter uns. Wir beide wirbelten herum. Vollkommen wütend blitzte ich den Eindringling an. Warum mussten wir bitte gerade jetzt unterbrochen werden?
Der Rotschopf mit den Sommersprossen wich kreidebleich zurück. Ich kannte ihn. Wütend durchforstete ich mein Gehirn nach seinem Namen, um eine bessere Angriffsposition zu erlangen, damit ich ihm meinen ganzen Zorn entgegenzuschleudern konnte. Auf einmal fiel mir der Name wieder ein. Die Person vor mir war Liam, der Kerl der mich und Samuel schon einmal in einem Streit unterbrochen hatte. Dieser junge Mann hatte entweder ein wirkliches Problem, was Timing anbelangte oder er wusste einfach nicht was gut für ihn war!
„Liam", knurrte Samuel bereits warnend und auch ich legte los: „LIAM! Sie sind ein taktloses Ungeheuer! Nehmen Sie Ihre Beine in die Hand und verschwinden Sie!"
Der junge Mann lachte verlegen und fuhr sich durch seine bereits verwuschelten Haare, um sie noch mehr zu zerzausen. „Da bin ich scheinbar in etwas Unpassendes hineingeraten. Es tut mir natürlich sehr leid. Eigentlich wollte ich Ihnen nur Bescheid geben, dass das Nachtmahl fertig ist." Doch bei dieser logischen Ausrede blieb es natürlich nicht, stattdessen verwirrte mich sein nächster Satz und erfüllte mich zugleich mit brodelnden Zorn: „Ich hoffe, Sie sind sich beide der Gefahr bewusst?"
Hallihallo ^^
Ich bin eben Zuhause wieder angekommen. Hoffentlich ist die Rechtschreibung nicht allzu schlecht, da ich das Kapitel im Zug (Die Bahn kam tatsächlich an) korrigiert habe
Melden tue ich mich, da ich mich bald (eigentlich jetzt) entscheiden muss, ob ich eine Szene ausführlich schreibe oder nicht. Bei der Szene handelt es sich, wäre hätte es gedacht, um eine Sex Szene... Ursprünglich hatte ich vor diese nur anzudeuten, wegen einigen eurer Kommentare vermute ich jedoch, dass viele von euch diese gerne etwas genauer lesen möchten. Deswegen stehe ich jetzt vor 3 Wahlmöglichkeiten:
1. Ursprünglichen Plan durchziehen (Nur Andeutung)
2. Plan verwerfen und ein ausführlich beschriebene Szene ganz normal als Kapitel hier hochladen. (Das bedeutet, dass Buch wird als Erwachseneninhalt markiert und alle User, die kein Alter über /ab 18 angegeben haben, können dieses Buch nicht mehr sehen. Ich weiß leider nicht genau wie viele von euch betroffen sind)
3. Plan beibehalten, allerdings ein alternatives, ausführlicheres Kapitel in irgendein Zusatzbuch ab P18 hochladen.
Welche Idee haltet ihr für die Beste? Fällte euch evtl. eine andere Lösung ein? Ein kleiner Kommentar würde mir sehr weiterhelfen ;)
LG Sarah
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