Augen - Spiegel einer Seele
Dieser Beitrag stammt von der fantastischen Sharlence, die ein sehr talentiertes Händchen dafür hat, Geschichten zu bewerten und Fantasy-Geschichten mit superkreativen, magischen Elementen schreibt.
Augen sind wichtig für den Menschen – und daher auch für eine Geschichte. Beinahe jeder von Euch beschreibt Augen, Augenfarben, wohin Menschen gucken oder, wo sie eben nicht hingucken. Die Augen gelten als Spiegel der Seele, manchmal kann man in ihnen lesen, wie in einem offenen Buch, zudem dienen sie zur Kommunikation mit anderen Menschen.
Kurz gesagt: Die Augen spielen auch in Geschichten eine ziemlich große Rolle, aber oft lese ich ein paar... unschöne Sachen, die einfach nicht richtig sind. Daher dachte ich mir, als angehende Optikermeisterin könnte ich ja vielleicht mal ein bisschen was über die Augen erzählen.
Vielleicht hilft es einigen von euch ja^^
Falls ihr irgendwelche speziellen Wünsche habt, schreibt es ruhig – wenn ich es nicht lese, wird es die liebe TxMeyer bestimmt an mich weiterleiten und ich schau mal, wie ich es so verständlich wie möglich beschreiben kann.
Die Augenfarbe
Ob Grün, Blau, Braun, Grau oder Mischfarben – die Augenfarbe wird in jeder Geschichte beschrieben, häufig sogar als besonders dargestellt, dass sich Charaktere in ihnen verlieren könnten. Nach der Haarfarbe wird meistens immer die Farbe der Iriden beschrieben, oft sogar in mehreren Sätzen. Nicht umsonst heißt es ja auch auf Deutsch Regenbogenhaut, bei so vielen Farbkombinationen, die möglich sind :D
Die Iris besitzt aber, abgesehen von schön aussehen, noch eine andere, wichtige Funktion: Sie dient als Apperturblende für unser System Auge, bedeutet, sie regelt den Lichteinfall, damit wir nicht geblendet werden. Das ist gerade in den frühen Kindsmonaten von äußerster Wichtigkeit (dazu später mehr).
Aber woher kommt die Augenfarbe eigentlich?
Persönlich fand ich das Thema, als ich es in der Schule durchgenommen habe, unglaublich interessant. Die Augenfarbe ist nämlich von zwei Faktoren abhängig:
Zuerst muss ich sagen, dass das Auge im Innern von jedem Menschen schwarz pigmentiert ist. Dieses dunkle retinale Pigmentepithel (RPE) ist dazu da, um Streulicht im Auge zu vermeiden; denn wenn zu viel Licht im Auge gestreut wird, ist man geblendet und sie Sehschärfe wird herabgesetzt.
Der zweite Faktor, der in die Augenfarbe reinspielt, ist die Iris selbst. Um genauer zu sein, der größte Teil der Iris, das Stroma. Dieses Stroma ist ebenfalls pigmentiert, ebenfalls sehr stark oder eben weniger stark. Je nachdem, wie stark das Stroma der Iris pigmentiert ist, entstehen die unterschiedlichen Augenfarben:
Braune Augen: Bei braunen Iriden ist das Stroma voll pigmentiert, summiert sich mit dem RPE, dadurch wird die Farbe dunkel.
Grüne Augen: Die seltenste Augenfarbe, die es gibt. Hier besitzt das Stroma der Iris wenige Pigmente, dadurch erscheinen die Iriden grünlich.
Blaue Augen: Bei blauen Augen ist das Stroma der Iris kaum pigmentiert. Hier greift der so genannte Tyndall-Effekt: Da die Iris von hinten schwarz pigmentiert ist, aber sonst keine weiteren Pigmente aufweist, wird durch die Hornhaut und das Kammerwasser das schwarze RPE gesehen. Wenn ein dunkler Hintergrund durch eine trübe Flüssigkeit (z.B Wasser) gesehen wird, erscheint dieser Hintergrund blau. Dieser Tyndall-Effekt greift daher auch bei blauen Augen. Sie sind so gesehen also nur eine Illusion ;)
Dann gibt es natürlich noch Mischformen; da kommt es auch immer auf die Pigmentverteilung im Stroma an, da das RPE selbst immer gleichmäßig schwarz ist. Generell gilt also: Je mehr Pigmente im Stroma der Iris vorhanden sind, desto dunkler werden die Augen.
Und was ist mit Albinismus?
Wer einen Albino in seiner Geschichte beschreiben möchte, der sollte unbedingt einiges, gerade bei den Augen, beachten. Menschen, die unter Albinismus leiden, besitzen ja einen Pigmentmangel im gesamten Körper. Das gilt demnach auch für die Augen. Bei einem Albino ist das RPE also nicht schwarz, sondern hell; die Augen wirken dadurch ebenfalls bläulich-rötlich, was an der durchscheinenden Netzhaut liegt, die man sehen kann (die Netzhaut ist stark durchblutet und erscheint deswegen rot; das ist übrigens auch das Rote, was man mit Blitzlicht auf Fotos bei Tieren und Menschen erkennen kann ;) )
Da der Iris nun die Pigmente fehlen, dass sie ihre Funktion nicht mehr ordentlich ausführen, das Licht dring ungehindert in das Auge in großen Mengen ein. Die betroffenen Menschen leiden unter einer großen Blendempfindlichkeit, der sogenannten Photophobia.
Dazu passiert es, dass durch die großen Lichtmengen sich in jungen Jahren im Auge kein Ort des schärfsten Sehens entwickeln kann (Netzhautgrube). Durch eine normal pigmentierte Iris fallen die Strahlen ja in das Auge gebündelt an genau einen Punkt ein; dort entsteht dann im Laufe der ersten Lebensjahre die Netzhautgrube, der Ort im Auge, so man am schärfsten sehen kann. Im Idealfall laufen dort alle Strahlen zusammen. Bei Albinismus ist das nicht möglich, da das Licht überall hinfällt; das Auge bildet keine/ keine richtige Netzhautgrube aus und die Menschen besitzen dadurch eine teilweise sehr schlechte Sehschärfe.
Zudem ist Albinismus auch mit anderen Fehlsichtigkeiten verbunden (Kurzsichtigkeit, Übersichtigkeit und Astigmatismen(Hornhautverkrümungen)). Auch die Kontrastfähigkeit ist bei Albinismus eingeschränkt, ebenso wie das räumliche Sehen.
Albinismus kann nicht behandelt werden; man kann höchstens die Symptome ein wenig lindern und mithilfe von vergrößernden Sehhilfen (Fernrohren, Lupen...) die verminderte Sehschärfe ein wenig verbessern. Auch das Tragen von farbigen Kontaktlinsen und/oder getönten Brillengläsern kann von großem Vorteil sein.
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