Kapitel 39
Kapitel 39
Sezuna spürte, wie sich Sephiroth schwer auf sie legte und seine Hände zu den Seilen griffen, die sie noch immer bewegungsunfähig machten. Doch während er sie küsste, war es, als würden diese einfach zerfallen. Aber weil sie noch immer auf ihren Armen lag, gelang es ihr nicht, diese zu bewegen, um sie Sephiroth um den Hals zu schlingen.
Erst, als er sich ein wenig von ihr löste, konnte sie ihre Arme hervorziehen. Allerdings griff der Engel nach diesen, bevor er sie sanft massierte. Seine Lippen drückte er dabei immer wieder auf ihr Schlüsselbein und sie konnte seinen warmen, schneller werdenden Atem spüren.
Er hob seine Hüfte und Sezuna keuchte auf, als er langsam in sie eindrang.
Ihr Rücken beugte sich und sie schob ihm instinktiv ihre Hüfte entgegen. Ihn in sich zu spüren war ein ganz anderes Gefühl, als seine Finger bisher bei ihr hinterlassen hatten und die Gefühle raubten ihr den Atem. Es war, als würde diese Bewegung alle Lust in ihr zum Explodieren bringen und er brauchte nur wenige Stöße, bevor er sie zu einem Höhepunkt brachte, der sie Sternchen sehen ließ.
Sie zog sich um ihn zusammen und spürte, wie er sich in ihr ergoss. Etwas, das ihre Lust noch einmal schürte und dafür sorgte, dass sie sich mit ihren Beinen und Armen an ihm fest krallte und sich so gut es ging geben ihn drückte.
Ein erneutes Stöhnen verließ ihre Kehle und auch Sephiroths Mund verließ ein zufriedenes Geräusch.
Aus halb geschlossenen Augen beobachtete Sezuna erschöpft, wie sich Sephiroth neben sie legte und sie mit einen seiner Flügel zudeckte. Sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergraben.
Es fühlte sich gut an, so mit ihm zu liegrn. Generell fühlte die sich sehr gut. Fast schwerelos und als er sie noch fester an sich zog, mischte sich ein Gefühl von Geborgenheit dazu. Etwas, was sie so intensiv schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Ohne es selbst zu bemerken, glitt sie ins Reich der Träume.
Dunkelheit umfing sie und dennoch wusste Sezuna, dass sie in einem steinernen Gang stand. Auch die Wände waren steinern, obwohl sie diese nicht erkannte und nur erahnen konnte. Der Geruch, der ihr in die Nase stieg war ihr vertraut und half ihren Erinnerungen dabei die Umgebung aufzubauen. Es war ein Geruch von Wasser und Moder. Als wären Pflanzen verrottet und das Wasser abgestanden.
Langsam bewegte sie sich vorwärts und auf etwas zu, das sie in der Dunkelheit als Gitter erkennen konnte.
Je näher sie kam, desto deutlich wurden diese, doch was dahinter lag blieb im Dunkeln.
Sezuna schluckte. Sie wusste genau, was hinter diesen Gitterstäben lag, doch sie verdrängte die Erinnerungen daran. Es machte ihr Angst und ein schlechtes Gewissen. Sie war schon viel zu lange bei Sephiroth und genoss den vermeintlichen Schutz. Sie hatte andere Dinge zu tun und war nicht nur wegen der Sicherheit hierhergekommen.
Dieser Traum führte ihr wieder vor Augen, was sie nicht wahrhaben wollte.
Sie griff nach den Stäben, welche die Zelle versperrten und versuchte dahinter etwas zu erkennen. Sie musste es, auch wenn sie Angst davor hatte.
Sie kniff ihre Augen zusammen und bemerkte das Glänzen des Silbers. Es gehörte zu Ketten an der Wand, doch diese waren leer.
Ein Gefühl von Freude und Triumph überkam sie, wurde aber sofort von einer tiefsitzenden Angst überlagert. Sie wusste, dass das Fehlen der Person nicht unbedingt etwas Gutes heißen musste. Nur weil sie nicht mehr hier war, hieß das nicht, dass sie lebte.
Ihr Herz zog sich zusammen und sie glaubte an der Panik zu ersticken, als sie jemand heftig schüttelte und sie so aus ihrem Traum riss.
Nur unscharf erkannte sie Sephiroth und ohne darüber nachzudenken, warf sie sich in seine Arme und begann zu weinen.
Überrumpelt hielt Sephiroth sie einfach nur fest und ließ seine Flügel sinken. Er hatte gespürt, dass sie geträumt hatte, doch ihre plötzlichen Gefühle machten ihm Angst. Vor allem nach dem gestrigen Abend.
Was, wenn sie weinte, weil er sie verletzt hatte? Die blauen Flecke, die er auf ihrem Körper hinterlassen hatte, waren dabei zu verblassen, aber vielleicht hatte er ihr noch anderweitig weh getan? Doch würde sie sich dann so an ihn werfen? Und es war nicht nur Angst und Trauer, die er spürte. Auch eine seltsame, wilde Freude.
"Habe ich dir weh getan?", wollte er leise wissen und hielt sie sanft im Arm. Für einen Moment schien sie sich zu versteifen und dann schüttelte sie den Kopf. "Nein. Es ist nicht deine Schuld", gab sie mit nasaler Stimme stockend von sich. "Ich hatte nur einen Traum... der... mir eeh getan hat", versuchte sie zu erklären. "Und gleichzeitig freue ich mich."
"Du bist seltsam", murmelte der Engel und legte seine Wange auf ihren Kopf.
Sezuna seufzte. "Gestern war... unglaublich", murmelte sie an Ermangelung an den richtigen Worten und wurde rot um die Nase.
Sephiroth zauberte diese Aussage ein Lächeln auf die Lippen.
"Das will ich doch auch hoffen. Aber ich hab dich wohl nicht genug Kraft gekostet, sonst hättest du keinen Albtraum gehabt", meinte er und streichelte ihren Rücken.
Langsam schüttelte Sezuna den Kopf. "Diese Art Träume kann man nicht blockieren", sagte sie und wusste nicht genau, wie sie es erklären sollte. "Sie kommen dann, wenn sie es für richtig halten."
"Visionen?", wollte Sephiroth nachdenklich wissen, doch erneut schüttelte Sezuna den Kopf.
"Nein, nicht direkt. Es ist eher so eine Art mentale Verbindung", murmelte sie und versuchte sich zu erklären, ohne wirklich etwas darüber preiszugeben.
Sephiroth streichelte ihr weiterhin über den Rücken. "Möchtest du mir davon erzählen?", fragte er, hatte aber einen gewissen Unterton, der zeigen sollte, dass sie keine Wahl hatte. Dennoch schüttelte sie den Kopf.
"Sezuna", mahnte der Engel noch immer ruhig, doch erneut schüttelte diesen den Kopf.
"Nein. Ich möchte nicht darüber reden", sagte sie, mit genau so viel Nachdruck und Sephiroth senkte die Lider.
"Gut", meinte er, würde diese Sache aber wieder aufgreifen.
Beide blieben noch eine Weile sitzen, bis sich Sezuna beruhigt hatte. Erst dann erhob sich der Engel und tätschelte ihr kurz den Kopf. "Misaki wird dich gleich fertig machen. Heute hast du Tanzunterricht", meinte er und die goldenen Augen der jungen Vampirin blickten fragend zu ihm auf.
"Ich dachte ich hab Unterricht bei dir?", fragte sie irritiert, weil Sephiroth so wirkte, als würde er gleich gehen.
"Nein, heute nicht. Du wirst heute zu einem Freund von mir gehen. Er hat auch mir das Tanzen beigebracht und soll dich in den anderen Tänzen unterrichten, die du noch nicht kennst", erklärte er ruhig und musterte sie kurz.
Sezuna legte ein wenig fragend den Kopf schief. "Was machst du?", wollte sie leise wissen, erhielt aber keine Antwort. Stattdessen wurde ihr noch einmal der Kopf getätschelt, als wäre sie ein kleines Kind und dann verließ Sephiroth ihr Zimmer.
Sezuna seufzte.
So ging der Tag ja richtig gut los.
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