Kapitel 10
Kapitel 10
Verärgert lief Sephiroth durch die Gänge und fragte sich, wieso Elaila immer ein solch unpassendes Timing hatte. Es war nicht das erste Mal, dass sie Sephiroth bei etwas Interessantem störte. Er hätte viel lieber die Zeit mit Sezuna verbracht und sie noch ein wenig geärgert. Nicht unbedingt, weil er hungrig war sondern mehr, weil er angefangen hatte ihre Gefühle zu genießen. Sie waren wie seine persönliche Droge. Durch die Verworrenheit, die er selbst nicht immer ganz entwirren konnte, hatten ihre teilweise widerstreitenden Gefühle einen Geschmack, den er sonst noch nie so geschmeckt hatte. Einen Geschmack, der süchtig machte.
Doch statt diese Droge zu genießen, musste er sich mit Elaila treffen, die gerade Yoko auf die Nerven ging, weil sie ihn unbedingt sofort sehen wollte. Was zur Hölle wollte diese Frau nur?
„Mylord", wurde er von Eris empfangen, die sehr unruhig wirkte. Es wurde nicht besser, als sie das sanfte Leuchten um seine Flügel wahrnahm. Ein Zeichen, dass er wenig begeistert war. „Sie will einfach nicht gehen. Yoko hat ihr gesagt, dass Ihr beschäftigt seid, aber sie besteht darauf, dass Ihr sie erwartet", erklärte Eris vorsichtig. Wenn Sephiroth sie erwartet hätte, hätte er es den Hausangestellten mitgeteilt, damit diese alles vorbereiteten. Doch er hatte sie nicht erwartet, was hieß, dass sie log. Was nicht das erste Mal war.
„Ich kümmere mich um sie", verkündete Sephiroth und versuchte sich ein wenig zu beruhigen. „Sorge dafür, dass Misaki nicht hierherkommt", erklärte er noch an Eris gewandt, bevor er den Raum betrat, in dem es sich Elaila gemütlich gemacht hatte.
Als diese Sephiroth erblickte sprang sie sofort auf. „Sephiroth, Liebster", grüßte sie ihn und trat auf ihn zu, um sich an seine Brust zu schmiegen.
„Ich bin nicht dein Geliebter", erklärte Sephiroth nüchtern, wie schon so viele Male.
„Vielleicht nicht, aber wahrscheinlich bald mein Verlobter", erklärte sie ungerührt von seiner Reaktion. Sie war eine der wenigen weiblichen Engel, die Macht besaß und das auch wusste. Sie war eine Anwärterin auf den Rang eines Erzengels, was auch der Grund war, warum sie seinem Vater sehr nah stand.
„Was heißt das?", fragte Sephiroth mit tiefer, drohender Stimme. Was hatte diese Frau jetzt schon wieder ausgeheckt?
„Euer Vater hat mich in die engere Auswahl aufgenommen", erklärte sie mit schnurrender Stimme und ließ sich von seiner schlechten Laune nicht verscheuchen.
Sephiroth verdrehte die violetten Augen. Das hätte er wissen müssen. Sein Vater mit seinem Vorhaben ihn zu verloben. Es war klar, dass er Elaila in die engere Auswahl nehmen würde, denn diese konnte er nicht so einfach verschwinden lassen, wie die anderen Frauen, die er nicht gewollt hatte. Es würde schwieriger werden, was aber nicht hieß, dass er es nicht versuchen würde.
Sephiroth schob sie von sich. „Dräng dich nicht auf, wo du nicht erwünscht bist, sonst verlierst du deine wunderschönen Flügel", sagte er rau und hob seine Hand, um damit an ihren Flügelspitzen zuziehen. So, dass die Engelsfrau es spürte und es ihr wehtat.
Diese verzog den Mund. „Du stehst noch immer so darauf anderen Schmerzen zuzufügen", stellte sie fest und Yoko, die noch immer im Raum war, um auf Anweisungen zu warten, hätte beinahe geschnaubt. Diese Frau kannte den Mann, den sie angeblich liebte, überhaupt nicht. Diese ganze Sache war eine reine Farce.
„Treib es nicht zu weit, Elaila. Mein Vater mag dich zwar als meine Verlobte in Betracht ziehen, doch noch bist du es nicht. Und selbst wenn du es sein solltest, habe ich kein Interesse an einer Frau, die nicht weiß wo ihr Platz ist", erklärte er herablassend und schob sie dann auf die Tür zu.
Auch wenn er diese Frau nicht mochte, so war es ihm doch zuwider sie zu verletzten. Auch wenn er es mit Worten tat, so würde hegte er doch eine Abneigung dagegen eine Frau körperlich zu schädigen. Daher schob er sie unerbittlich aus seinem Haus, bevor er doch noch handgreiflich wurde.
„Geh jetzt", knurrte er und schlug hinter ihr die Tür zu, bevor er seufzte und sich durch die violetten Haare fuhr. Diese Frau machte ihn mit ihrer Anwesenheit jedes Mal fertig. Er brauchte dringend eine Ablenkung.
„Sephiroth", erklang eine sanfte, ruhige Stimme, die dafür sorgte, dass der Engel seine Augen wieder öffnete und auf Mavis blickte. Das violette Haar fiel ihr offen ein Stück über die Schulter und ihre violetten Augen waren auf ihn gerichtet. „Komm", meinte sie und griff sanft nach seiner Hand. „Du brauchst ein wenig Ruhe, du hast zu viel gearbeitet."
Ohne Kommentar oder Gegenwehr ließ sich Sephiroth von der jungen Frau zu einem Sofa führen, auf dem er sich niederließ. Mavis war zwar nicht die Frau, auf die er gerade Lust hatte, dennoch kam sie ihm gerade gelegen.
Mit einem Ruck zog er sie auf seinen Schoß und küsste sie verlangend, fast schon grob. Doch Mavis gefiel es.
Sie war in vielen Belangen sein Fall gewesen, als er sie damals zu sich geholt hatte. Doch ihre Neigungen reichten nicht weit genug, um ihn vollends zu befriedigen. Mavis war ein angenehmer Zeitvertreib. So angenehm, dass er sie zu seiner ersten Geliebten gemacht hatte, doch das hatte nicht lange gehalten. Dazu war sie zu oft zu ängstlich gewesen. Ihre Angst schmeckte ihn überhaupt nicht. Daher hatte er sich bei ihr zu oft zurückhalten müssen, um ihren Geschmack nicht zu verderben. Dabei hasste er es zurückhaltend zu sein. Aber seine Neigung zu spielen kam nicht bei vielen Frauen gut an.
Sephiroth ließ seine Hände unter Mavis Kleid wandern und streichelte ihre Oberschenkel, während er sie weiter küsste und ihre Gefühle in sich aufnahm.
Dieser Geschmack beruhigte ihn, denn er war so vertraut, dass er nicht mehr an Elaila denken musste. Dennoch war die brave, artige Mavis nicht unbedingt das, was er jetzt gerade wollte. Außerdem musste er mit Yui sprechen. Sie hatte ihm immerhin gemeldet, dass sich Sezuna unten in seinem Spielzimmer befand. Er hatte geglaubt sie dadurch nur noch weiter zu verschrecken, doch das Gegenteil schien der Fall gewesen zu sein. Sephiroth hatte ihre Neugier deutlich gespürt. Und auch das unterschwellige Verlangen.
Er löste sich von Mavis, die bereits schwer atmete. „Danke für das Angebot, aber mir ist gerade nicht danach", erklärte er und spürte die Trauer, die Mavis durchzog, doch auch das Verständnis. Ihr Verhältnis hatte sich über die Jahre hinweg geändert. Sehr. Mittlerweile war sie für Sephiroth nicht mehr die Geliebte, viel mehr eine Schwester, die er beschützen wollte. Etwas, was Mavis nur bedingt gefiel. Sie hatte mit ihm immer mehr als eine körperliche Beziehung gewollt. Nur beruhte das nicht auf Gegenseitigkeit. Seitdem sich Sephiroths Mutter wegen ihrem Vater selbst umgebracht hatte, war er vorsichtig damit, sich an jemanden zu binden. Er wusste, was Liebe mit einem anstellen konnte. Genau so wusste er aber auch, dass er dagegen nicht immun war.
„Ich verstehe", murmelte Mavis betrübt und erhob sich von Sephiroth, damit dieser aufstehen konnte. Er erhob sich und tätschelte ihren Kopf, bevor er sich auf den Weg zurück in sein Spielzimmer machte, mit der Hoffnung Yui und Lilith dort noch vorzufinden. Er würde bei ihnen definitiv auf seine Kosten kommen und ein wundervolles Mahl genießen. Gleichzeitig musste er aber auch mit Yui sprechen. Er hatte da eine Idee, die er gern testen wollte.
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Wie hat euch die Story bisher denn so gefallen?
Wie mögt ihr Sephiroth und Sezuna?
Könnt ihr euch Sephiroths Schloss vorstellen?
Was glaubt ihr hat Sephiroth für eine Idee?
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