Kapitel 5: Die Legende von Dämeng
1 Woche später
"Erzähl mir etwas von deiner Heimat", bat ich Lucien.
Wir saßen unter einem großen Baum, am Ende des Kräuter Gartens und Lucien erzählte mir, wie jeden Tag in der Mittagspause, etwas über sich.
"Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich komme aus einem kleinen Dorf, dort lebe ich mit meinem Vater und meinen 2 älteren Brüdern. Meine Mutter starb als ich klein war", erzählte Lucien mir. Lucien und ich trafen uns seit einer Woche, jeden Mittag hier und unterhielten uns.
Er war mir richtig sympathisch geworden und ich mochte ihn sehr gerne. "Oh..., das tut mir leid", sagte ich.
Lucien rupfte eine kleine sternförmige Blume ab und drehte sie in seiner Hand hin und her.
Schließlich blickte er auf und steckte die lila Blume vorsichtig in mein offenes Haar. Seine Finger kitzelten als er meine Haare nach hinten strich.
Mein Herz pochte wie wild, aber nicht aus Angst. Ich blickte in seine blauen Augen und verlor mich drinnen. Das alles dauerte nur wenige Sekunden. Abrupt zog er seine Hand zurück und ließ sie ins Gras fallen. Die Magie, die ich kurz zwischen uns verspürt hatte war augenblicklich weg. Verwirrt blickte ich in den Garten.
"Kennst du die Legende von Dämeng?" fragte er mich plötzlich. "Nein, erzählst du sie mir?" antwortete ich. Ich lehnte mich an den Baum und lauschte ihm.
"Es gab einmal ein Land das Dämeng hieß. Dort lebten einst Engel und Dämonen als Brüder und Schwestern zusammen. Mit den Gaben der Dämonen und den Künsten der Engel lebten sie in Harmonie und Frieden. Bis sich eines Tages die zwei Königshäuser, die so lange Seite an Seite regiert hatten, zerstritten. Niemand weiß worum es in diesem Streit ging, nur das danach alles anders war. Das Königshaus der Dämonen erklärte den Engeln den Krieg und andersherum auch. In einer großen Schlacht kämpften sie gegeneinander und viele Engel und Dämonen verloren ihr Leben. Am Ende siegte keiner und sie teilten Dämeng in Zwei. Im Norden lebten die Dämonen und im Süden die Engel. Ruhe kehrte ein, doch der Hass bleib zwischen den Völkern", erzählte er und ich war gebannt. Nie zuvor hatte ich eine derartige Legende gehört.
"Wow, woher kennst du diese Erzählung?" fragte ich ihn voller Ehrfurcht. "Mein Großvater hat sie mir erzählt als ich klein war", sagte er.
"Marlie, wo bist du? Verdammt deine Arbeit macht sich nicht von selbst!" rief eine Frau mit genervter Stimme. Lucien sprang auf und sagte hastig:"Ich muss leider gehen. Bis Morgen". Dann verschwand er im Angrenzenden Wald.
Verwirrt über seinen schnellen Abschied stand ich auf und klopfte mein weißes Kleid ab.
"Ich komme", rief ich zurück und eilte den Weg entlang. Kurz darauf stieß ich auf Sole, die nach mir suchte. "Tut mir leid, ich hab die Zeit vergessen", entschuldigte ich mich bei ihr.
"Wo warst du denn? Du warst gar nicht beim Mittagessen"
"Ich war im Kräutergarten und hab mich ausgeruht"
"Aha", machte Sole, nicht gerade überzeugt von meiner Halbwahrheit. Ich wollte ihr irgendwie nicht die ganze Wahrheit erzählen.
Ich wunderte mich selbst über mein Behnemen, da ich Sole eigentlich immer alles anvertraute.
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