Ankunft in Colorado Springs
Ein neuer Tag brach an und Hank kann seine Freude einfach nicht stoppen, auch wenn er es noch so sehr versuchte, aber er kann es kaum erwarten, seine kleine Schwester wiederzusehen. Zurzeit machte er seinen Laden auf, als auch schon Mr. Bray ihn über den Weg läuft.
"Guten Morgen, Hank", begrüßte Loren ihn.
"Ja, der Morgen ist gut. Sogar sehr gut!", sagt er und lacht.
"Na sowas, so ein froher Freigeist habe ich schon ewig nicht mehr gesehen", staunte Loren über ihn. "Was ist denn der Grund zur Freude? Hast du ein hohen Gewinn gemacht gestern?"
"Nein, was noch besseres!"
"Kommen die Drinks gut an?"
"Das schon, aber das ist nicht der Hauptgrund."
"Was ist es dann?", fragte er schon neugierig und ungeduldig.
"Anna kehrt zurück."
"Zurück?", fragt Loren überrascht und misstrauisch, dann aber strahlte er. "Oh mein Gott, sie kehrt also wirklich zurück!"
Beide Männer lachten dann, erzählten einander was sie noch für Erinnerungen von ihr hatten, bis der Reverend es vernahm und neugierig fragte was los sei.
Hank antwortet, dass Anna wiederkehren würden und auch hier bleiben will.
"Ich kann es einfach nicht fassen", meinte der Reverend. "Das kleine Mädchen kehrt wieder zurück, und das nach fast elf Jahren!"
"Aus ihr ist bestimmt eine junge Dame geworden", ist Loren von fester Überzeugung, "und bestimmt auch sehr reif!"
"Sie könnte ja auch schon verheiratet sein?"
"Hey, rede nicht so von ihr", machte Hank den Reverend ein bisschen an. "Sie ist noch zu jung um schon ans heiraten zu denken!"
"Aber schon in dem passenden Alter, um sich jemanden zu suchen", meinte Loren, achtet aber leider nicht auf Hanks Stimmung, der sich schon leicht aufladet, wenn sein Großer-Bruder-Instinkt wach wird.
Loren bemerkte es und versuchte ihn milder zu stimmen, was nur ein bisschen klappte.
"Wie dem auch sei, sie ist noch jung."
"Hat sie geschrieben, wann sie hier eintreffen wird?", fragt der Reverend, da er lieber das Thema wechseln will, bevor hier noch alles eskaliert. Hank verneinte und meinte dann:"Ihr wisst doch wie sprunghaft und spontan sie immer war. Deshalb wird sie kommen wie es ihr beliebt."
"Stimmt ja, hast recht", stimmte Loren zu und ging wieder zurück zu seinen eigenen Laden, während der Reverend ihnen beiden noch einen schönen Tag wünscht.
Mit dem Stethoskop untersuchte Dr. Mike das Herzschlag von Robert E's und Graces Baby, dass erst vor einigen Monaten geboren war. Das Herz schlug kräftig und rhythmisch, danach machte sie noch einige weitere Untersuchungen. Als sie dann fertig war, hob sie es dann auf ihre Arme und ging mit es zu den frisch gewordenen Eltern.
"Wie geht es unsern Jungen?", fragte Grace sofort, angespannt und ängstlich auf die Ergebnisse, während sie ihr Baby wieder in ihre Arme nahm.
"Dem Jungen geht es gut, sein Herz schlägt kräftig und er hat auch die Milch gut vertragen. Es sieht alles ganz gut aus!", sagte Dr. Mike.
"Das heißt also, es gibt keinen Grund zur Beunruhigungen?", fragte Robert E. nochmal nach.
"Nein, keine Grund zu Beunruhigungen. Es ist wirklich alles in Ordnung mit ihm", bestätigt Dr. Mike und lächelte sie an. Grace und Robert E. sind beide froh über die gute Neuigkeit. Beide bedankten sich bei ihr und wünschten ihr noch einen schönen Tag, den Michaela herzlich erwidert.
Der späte Nachmittag war schon angebrochen und noch immer kein Lebenszeichen von seiner Schwester.
Aber wen wunderts.
Anna war immer spontan und draufgängerisch gewesen und hat sich nie was sagen lassen, in Ausnahme von ihren Eltern. Deshalb sollte er auch nicht erwarten, dass sie heute noch kommen wird. Da es vielleicht noch einige Tage dauern könnte, bis sie eintreffen könnte.
Im Saloon sah Hank zu, wie die Männer was tranken und seine Mädels ihre Arbeit machten, als er nur einen Moment nicht aufgepasst hat und einer seiner Gäste gegenüber eines seiner Mädels aufdringlich wurde. Er trat rüber zu den Gast und sagte nur:"Es wäre besser, du verschwindest hier!"
"Ach, wer hat das hier zu bestimmen?", fragte er höhnisch und so ziemlich betrunken schon.
"Ich sage das, da es mein Laden, meine Bar und meine Mädels sind. Also sage ich nur,
verzieh dich!"
"Da hast du dich eben mit den falschen angelegt. Ich bleibe wo ich bin!"
Als der betrunkene Kerl es nicht sein lassen konnte und wieder nach dem Mädchen packt, dass er eben noch belästigt hatte, ist das Maß bei Hank voll und er zerrte ihn aus dem Saloon raus , stößt ihn weg und schrie dann:"Hau ab!"
Doch der Kerl rappelte sich auf und stürzte sich auf Hank, es entstand eine Schlägerei, keiner konnte helfen. Alle versuchten sie auseinander zu bringen, aber keinem gelang es, weil sie entweder verletzt oder weggestoßen wurden.
Bevor es für beiden sehr ungemütlich wurde, legte sich eine kleine Hand auf die Schulter des Belästigers. Er drehte sich mit den Worten "Wer mischt sich hier -" um, aber weiter kam er nicht, da eine Faust ihn mitten in die Fresse rauschte und ihm die Nase brach. Alle erstarrten, weil sie damit nicht klar kamen, was soeben passiert ist. Selbst der, der sich die Nase hielt, sah ungläubig zu denjenigen hoch, der ihn die Nase gebrochen hat. Genauer gesagt, zu DIEJENIGE.
Mit gehobener Faust stand eine junge Frau über ihn und giftet ihn an:"Wenn du es jemals wieder wagen solltest, einen Menschen anzugreifen oder gar eine Frau zu belästigen, wirst du es erst recht mit mir zu tun bekommen!"
Der Kerl scheint die Warnung ernst zu nehmen, denn er rappelt sich auf und sucht das Weite. Hank sah zu der Frau rüber. Sie war sehr hübsch, ihr rückenlanges Haar war so ziemlich das hellste Blond was er je gesehen hat und sie war gekleidet wie ein Sheriff, nur dass sie statt ne Hose ein Rock trägt und, wie es üblich ist, einen Cowboyhut. Sie sah zu ihn rüber und erkannte ihn auch schon.
"Hey, Hübscher. Lange her, nicht?", rief sie Hank zu, der daraufhin erstarrte, denn er kannte nur eine, die ihn so nannte.
"Anna?", fragt er ungläubig, sie lachte bestätigend und rannte schon auf ihn zu und in seine Arme hinein. Er lachte auch, vor Freude sie wieder zusehen und wirbelte sie herum, woraufhin sie so kreischte und lachte zugleich. Es kam Hank eher wie ein Traum vor als wie die Wirklichkeit. Und doch ist sie wahr.
Seine Schwester, seine kleine Anna, ist wieder zurückgekehrt.
Schön, nicht?
Beide wider vereint!
Morgen werde ich weiterschreiben.
Bis morgen dann!
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