26. Kapitel: Liebesgeständnis!?
Eleanor als auch Hayley sahen mich lächelnd an und deuteten mir mit einer Handbewegung, dass ich auf die Bühne gehen sollte.
„Ich werde da bestimmt nicht rausgehen.", weigerte ich mich und sah zur Bühne hoch, wo Niall suchend durch die Massen schaute, weil er mich für einen kurzen Moment aus den Augen verloren hatte. Doch dann blieb er an meinem Blick hängen und kam auf mich zu.
Bevor ich mich versah drückte mir El ein Mikrofon in die Hand und schubste mich geradezu in Richtung Bühne. Niall griff meine Hand und zog mich auf die Bühne rauf. Und dann stand ich da bei ihm. Ich kann gar nicht sagen, wie unglaublich es war, dort mit auf der Bühne zu stehen und die riesigen Massen an Fans zu sehen. Ich meine, ich stand im Madison Square Garden auf der großen Bühne. Wen würde das nicht umhauen? Für einen kurzen Moment musste ich tief durchatmen, weil ich fast keine Luft mehr bekam. Ich war also mit der ganzen Situation komplett überfordert und wollte so schnell es ging wieder runter zu Hayley und El. Doch dann erklangen schon die ersten Takte und Töne des Liedes und ich stellte fest, dass es jetzt unmöglich war abzuhauen, ohne mich zu blamieren.
Mit seiner Gitarre in der Hand und ohne aufzuhören zu spielen, sah mich Niall die ganze Zeit lächelnd an. Er sah mir die ganze Zeit in die Augen, was mich total aus der Fassung brachte.
Letztendlich brachte mich Niall dazu, seinen Part und den letzten Refrain mitzusingen. Da wir ja schon mal ein „Duett" gesungen hatten, wusste ich, dass es gar nicht mal so scheiße klang. Trotzdem fühlte es sich so an, als ob es nicht gerade berauschend klang. Aber um ehrlich zu sein, war es mir egal, denn ich hatte in den drei, vier Minuten so viel Spaß und fühlte zudem noch so viel mehr, dass ich es nicht in Worte fassen konnte.
„Eigentlich wollte ich damit nur sagen, wie viel du mir bedeutest.", sagte Niall durchs Mikro und sah mich dabei an, nachdem das Lied vorbei war. Ein „Aww!!!" ging durch den kompletten Madison Square Garden, was mich schmunzeln ließ. Mit total roten Wangen sah ich Niall an, der bereits einen Arm um meine Taille geschlungen hatte.
Als ich zu Liam, Louis und Harry sah, lächelten sie mir entgegen. Auch sie schienen sich sehr für Niall zu freuen. Aber etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet, denn sie kannten sich nun schon ziemlich lange und waren einfach beste Freunde. El und Hayley jubelten auch von der Seite der Bühne und grinsten mich ebenso an.
Aber ich wusste, dass nicht alle so begeistert sein werden wie meine Freunde und einige Fans. Jetzt würde es erst richtig anfangen, dass sich meine Nachrichten auf Twitter, Facebook und Instagram um einiges vervielfachen werden. Und mir war auch klar, dass ich mich nicht vor den Hate-Nachrichten verstecken kann, aber um ehrlich zu sein, war es mir auch ziemlich egal, was die Leute über mich dachten. Ich war in so was ziemlich abgehärtet und es interessierte mich einfach überhaupt nicht. Ich habe meine Freunde und solange sie mich mögen, ist alles in bester Ordnung und ich bin happy.
Nachdem das Konzert vorbei war und ich im Laufe des Abends wieder zu meinem Platz bei Hayley und Eleanor gefunden hatte, hielten wir uns hinten im Backstage-Bereich auf. Die Jungs zogen sich um oder tummelten sich auf der Couch. Auch die Stylisten wie Lou oder Bodyguards wie Paul waren ziemlich entspannt und lässig. Man konnte sich ohne Probleme mit ihnen unterhalten und lachen. Die ganze Zeit über wich Niall mir nicht von der Seite und wenn, war er nur ein paar Sekunden weg, ehe er mich wieder in seine Arme zog. Hayley und Liam konnte man gar nicht ansehen, so wie sie sich gegenseitig abschleckten. Aber was genau zwischen ihnen läuft, was keiner so genau, noch nicht mal die beiden selbst. Zwischen Louis und El war nach kurzer Zeit das Eis getaut und sie verstanden sich prächtig. Ach, die beiden würden so ein gutes Paar zusammen abgeben. Viellicht wird es ja wieder etwas zwischen ihnen. Ich gönne es den beiden auf jeden Fall, sie sollen zusammen glücklich werden.
„Sagt mal, wo ist eigentlich Diego? Sollte er nicht hier sein?", fragte Harry in die Runde.
„Oh und ob der hier ist! Nur meckern kann der! Ich bin froh, dass er für eine Weile weg ist.", regte Lou sich auf.
Dieses Gefühl kannte ich zu gut. Denn ich hatte ihn schon um einiges länger an Backe als sie.Niall sah auf sein Handy, das gerade einen Ton von sich gegeben hatte.
„Hey Leute! Ed ist auch New York und hat uns zu einer Party eingeladen.", sagte er dann, während er weiter auf sein Handy starrte.
„Wir müssen hingehen. Eds Partys sind einfach super.", schwärmte Harry und hörte sich dabei an wie ein Kleinkind.
„Die Party steigt morgen, also am Sonntag. Ich werde ihm dann sagen, dass wir mit Begleitung kommen außer Harry.", meinte Niall und tippte irgendwas auf seinem Handy.
„Ja, ja! Reib es mir nur unter die Nase, Nialler!"
„Aber immer doch.", grinste Niall ihn an.
„Ich habe überhaupt nichts, was ich anziehen könnte.", rief Hayley panisch. Es war ja mal wieder klar, dass das von ihr kommen musste.
„Dann gehen wir halt morgen Mittag shoppen und am Abend ist dann die Party. Ich glaube das dürfte zu schaffen sein.", erwiderte El und beruhigte sie damit.
„Na dann haben wir ja genug Zeit.", entgegnete meine beste Freundin und ich verdrehte die Augen. Typisch Hayley!
„Super. Dann ist das auch geregelt.", sagte Niall zufrieden, steckte sein Handy weg und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel.
„Was ist geregelt?", rauschte Diego in den Raum.
„Dass wir morgen auf eine Party von Ed gehen.", antwortete Louis gelangweilt.
„Ich hoffe für euch, dass ihr dann am Montag fit für euer Interview um 9 seid, wenn Paul euch abholt.", meinte er dann.
„Ja werden wir schon sein.", erwiderte Liam nicht ganz so begeistert.
„Gut! Dann fahren wird jetzt ins Hotel. Ich würde nur gern mit dir, Niall, und dir, Lucia, unter vier Augen reden.", meinte Diego dann und wartete bis die anderen aus dem Raum waren.
Nervös knetete ich meine Hände. Ich wusste, dass jetzt nichts Positives folgen würde, denn ich kenne meinen Stiefvater mittlerweile ganz gut. Er ist einfach unberechenbar. Mein Herz klopfte wie wild und meine Hände zitterten vor Aufregung, die aber nicht unbedingt gut war. Ich schaute kurz zu Niall, der meine Nervosität bemerkt hatte. Er zog mich sanft in seine Arme und flüsterte mir ins Ohr: „Alles wird gut. Ich bin bei dir!"
Dankbar lächelte ich ihn an, doch wirklich entspannter wurde ich nicht. Dann wandte ich meinen Blick wieder zu Diego, der mit verschränkten Armen an einem Tisch lehnte und uns interessiert musterte wie ein Raubtier seine Beute.
„Ich brauch ja gar nicht erst zu fragen, was das vorhin auf der Bühne sollte, Niall. Ich kann es genau aus deinen Augen und deinen Gesichtszügen ableiten. Du bist verliebt. Doch hatte ich dir nicht gesagt, dass du dich von meiner Stieftochter fernhalten sollst?"
„Das sagtest du zwar, aber es ist für mich unmöglich, mich von dieser jungen und noch dazu wunderhübschen Frau fernzuhalten. Ich kann ihr einfach nicht aus dem Weg gehen.", antwortete Niall und lächelte mich von der Seite an. Nur schwach konnte ich das Lächeln erwidern, weil ich immer noch ziemlich angespannt war. Ich wusste einfach nicht, wo Niall auf einmal diese Lässigkeit herbekam.
„Ja das kann ich sehen, aber denkst du, dass das hier von Dauer ist? Du bist auf Tour und du, Lucia, bist auf Geschäftsreisen. Wie habt ihr euch das vorgestellt?", fragte er uns.
Das hatte mir schon oft Kopfzerbrechen gemacht. Wir sehen uns so gut wie nie. Wir reisen beide viel und das nicht unbedingt zusammen. Allein schon nur durch die verschiedenen Jobs ist das wohl kaum zu schaffen. Wir beide würden immer meilenweit voneinander entfernt sein. Er hatte keine Zeit für mich und ich nicht wirklich für ihn. Trotzdem können wir unsere Gefühle nicht einfach in der Luft zerplatzen lassen wie eine Seifenblase. Wir müssen irgendwie lernen, damit klarzukommen, wohl eher ich als Niall, der das bestimmt schon gewöhnt war. Also was auch immer Diego von uns verlangen sollte, ich werde dem mit Sicherheit nicht nachgehen.
„Ich würde sagen, dass wir es lieben lernen sollten. Man kann nicht immer genau davon ausgehen, worauf du anspielst. Ich glaube, wir sollten uns einfach überraschen lassen und sehen, was die Zukunft bringt.", tat ich dann meine Meinung kund und lächelte zu Niall hoch, der zustimmend nickte.
„Wie ihr meint. Aber denkst du nicht Niall, dass sie in irgendeiner Weise deiner Karriere und Berühmtheit schadet?", fragte er einfach belanglos weiter, ohne, dass es ihn zu interessieren scheint, was seine Worte auslösen könnten. Aber ich war das ja gewohnt und machte mir einfach nichts weiter draus. Trotzdem schnappte ich für einen kurzen Moment empört nach Luft.
„Nein, in keiner Weise. Ich denke, dass die Fans das verstehen und akzeptieren. Schließlich wollen sie auch, dass ich glücklich werde. Und wenn nicht, dann kann ich auch auf meine Berühmtheit verzichten. Ich liebe die Musik und werde damit bestimmt nicht aufhören, aber wenn man von mir verlangt, dass ich mich zwischen Karriere und Glück bzw. Familie und Liebe entscheiden soll, dann ist es ja wohl klar, was ich nehmen werde.", antwortete Niall und ich merkte, wie er sich zusammenreißen musste, Diego nicht anzuschreien.
„Aber bei Hayley und Liam ist das denn etwas anderes oder was?", fragte ich.
Die Frage war mir einfach so herausgerutscht. Ich liebte natürlich meine beste Freundin über alles und war froh, dass sie Liam hatte. Trotzdem würde ich fairerweise auch gern die Gelegenheit bekommen, mein Glück auszuleben, vor allem, weil Hayley doch fast genauso ist wie ich, nicht berühmt und Geschäftsfrau. Ich frage mich also, warum er es gut findet, dass Liam Hayley datet. Ich weiß, dass ich jetzt sehr egoistisch rüberkomme. Aber hab ich nicht auch das Recht auf wenigstens etwas Glück und Liebe, die mir doch erst genommen wurde?
„Ach ja, Hayley. Nun ich könnte dir schon ein paar Gründe nennen. Zum Beispiel sehe ich in deiner Freundin sehr viel Talent. Sie ist sehr fotogen und würde sich bestimmt hervorragend als Model eignen. Auch ihre Stilsicherheit bei allem, was sie macht, ist mir besonders ins Auge gestochen. Sie könnte fast eine zweite Sophia Smith sein.", antwortete er sofort, als hätte er bereits auf diese Frage gewartet.
Innerlich brachte er mich so zum Kochen, dass ich wahrscheinlich in den nächsten Sekunden explodiert wäre, aber ich hatte mir vorgenommen, mir nichts anmerken zu lassen.
„Das freut mich, dass du so viel Gefallen an meiner Freundin findest. Aber ich glaube, wir haben nun das Grundlegende geklärt. Wenn du uns nun entschuldigst, wir müssen jetzt los.", sagte ich dann mit sehr viel Selbstbewusstsein, was ich mir gar nicht zugetraut hätte. Gegenüber Diego hatte niemals die große Klappe. Ich ergriff also einfach Nialls Hand und stolzierte erhobenen Hauptes aus dem Raum.
Auch am nächsten Morgen wachte ich in Nialls Armen auf. Es war einfach ein unglaubliches Gefühl. Ich fühlte mich bei ihm so geborgen, so glücklich. Wir konnten über so vieles gemeinsam lachen. Ihn bei mir zu haben, breitete eine Wärme in meinem Inneren aus. Ich fühlte mich geschätzt, beschützt und geliebt. Immer, wenn er mich berührte, durchfährt mich ein Blitz und ich kann einfach nicht anders, als in seinen blauen Augen zu versinken und mich an ihn zu kuscheln.
Trotzdem musste dieser eine Moment auch bald zu Ende sein, denn wir waren um 10 Uhr zum Frühstück mit den anderen verabredet, damit wir dann alle gemeinsam aufbrechen können. Ich quälte mich mühsam aus dem Bett und verschwand dann im Badezimmer, wo ich mich kurz frisch machte, mich anzog und mir die Haare zu einem Zopf flocht. Da ich gestern Abend geduscht hatte, brauchte ich jetzt keine Ewigkeit, sodass Niall kurze Zeit nach mir ins Badezimmer konnte.
Gemeinsam gingen wir dann Hand in Hand hinunter in den großen Essenssaal, wo die anderen bereits saßen. Hayley winkte mir fröhlich zu. Nachdem sie gestern Abend wegen den ganzen Zeitungsartikeln über Niall und mich ausgeflippt war und total durchgedreht war, schien sie heute definitiv besser drauf zu sein.
„Guten Morgen!", rief ich in die Runde und umarmte jeden herzlich. Mittlerweile war das einfach zu einer Gewohnheit geworden.
Als wir dann alle mit Essen am Tisch saßen, erhob sich Louis plötzlich und wurde ziemlich ernst. Alle sahen ihn etwas verwirrt an, weil man Louis nur so kennt, dass er seine Scherze und Späße treibt.
„Ich muss euch etwas sagen.", begann er. Na da bin ich aber mal gespannt.
Sorry, dass so lange kein Kapitel mehr kam. Ich hatte ein bisschen viel wegen der Schule zu tun und in den Ferien hatte ich auch leider keine Zeit, um weiterzuschreiben.
Aber jetzt ist es endlich da. Ich hab mich dieses Mal etwas schwer gemacht, dass Kapitel zu schreiben. Im Endeffekt entspricht es nicht ganz so meinen Vorstellung, aber ist trotzdem ganz gut. Ich hoffe, dass ihr es wenigstens ein bisschen mögt und Spaß am Lesen hattet.
Was Louis wohl allen zu berichten hat? Etwas Ernstes?
Und was denkt ihr, wie Diego weiter vorgehen wird, um seine Plänen umzusetzen? Ich würde mich riesig über eure Ideen freuen.
Noch eine schöne Woche
Chloe :)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top