14. Kapitel: Meine Granny!
Nachdem meine Grandma und ich zu Hause angekommen waren, setzten wir uns in die Küche. Weder Hayley, mein Dad noch Nico waren zu Hause. Das bedeutete, dass ich mich in Ruhe mit meiner Grandma unterhalten konnte. Schnell war entschieden, dass ich die Lieblingscupcakes meiner Oma machen sollte. Und so suchte ich mich alle Zutaten zusammen und backte, während wir uns unterhielten, noch ein paar Cupcakes.
,,Wie ist es hier so in London?", fragte sie.
,,Sehr schön. Wir haben uns schon alles Sehenswerte angeschaut und waren auch schon shoppen.", schwärmte ich.
,,Du gehst shoppen?", fragte meine Grandma mich hochgezogenen Augenbrauen.
,,Na ja, Hayley und Danielle wollten unbedingt shoppen gehen und da bin ich halt mitgegangen.", meinte ich mit einem Schulter Zucken.
Ja, ich weiß, dass das für mich nicht typisch ist. Aber wenn ich halt nur eine Tour durch London bekomme, wenn ich danach mit den beiden shoppen gehen muss, mache ich das natürlich auch.
,,So, so. Und wer ist Danielle, wenn ich fragen darf?"
,,Das ist die Freundin eines guten Freundes von mir. Louis ist echt cool.", gab ich zurück, ehe ich die Muffins in den Backofen schob.
,,Ich find es schön, dass du hier in so kurzer Zeit viele Freunde gefunden hast.", meinte sie.
,,Da kannst du Hayley danken. Würde sie kein Fan dieser Idioten sein, hätten wir sie nie kennengelernt.", erwiderte ich.
,,Wann kommt denn dein Niall?", fragte sie mich.
,,Oh, der kommt nachher.", gab ich kurz zurück.
Dann seufzte ich. Ich wusste zwar, dass ich übermorgen oder am Montag zurück nach Sydney flog, aber andererseits würde es auch nichts bringen, hier in London zu bleiben, weil One Direction ja ab Montag auf Tour ist.
,,Was ist denn los?", fragte mich meine Grandma, weil sie es sofort merkte, wenn etwas mit mir nicht stimmte.
,,Ach, ich möchte nicht wieder zurück nach Sydney.", antwortete ich.
,,Dann bleib doch hier bei Niall.", erwiderte sie und schaute von ihrer Tasse auf.
,,Nein, lieber nicht. Außerdem geht seine Band ein halbes Jahr auf Welttour.", gab ich zurück und seufzte wieder.
,,Oh das wusste ich nicht."
,,Schon okay. Wir gehen dann halt getrennte Wege, auch wenn er meinte, er lädt mich zu ein paar Konzerten und so ein.", meinte ich und warf einen Blick auf den Backofen, ehe ich mich zu meiner Grandma an den Tisch setzte.
,,Na das ist doch besser als nichts.", erwiderte sie und schenkte mit ein warmes Lächeln.
,,Warum bist du nur so ein Optimist?", fragte ich, obwohl ich genau wusste, wie sie kontern würde.
,,Warum bist du nur so stur und ein Pessimist?", gab sie zurück.
,,Wohl eher ein Realist."
Meine Grandma fing an zu lachen.
,,Wie sehr habe ich dich vermisst?", murmelte sie.
,,Wahrscheinlich genauso sehr, wie ich dich und Spanien vermisst habe. Wie gern würde ich wieder Flamenco tanzen.", erwiderte ich.
,,Du wirst doch bestimmt bald zu Besuch kommen. Deine Mutter redet ununterbrochen über dich und fragt mich immer aus.", entgegnete sie.
,,Sie fragt nach mir? Ich dachte, ich sei ihr egal."
,,Natürlich fragt sie nach dir. Du bist ihre Tochter und sie liebt dich. Sie hat auch Fehler gemacht, das weiß sie. Aber sie kann es nicht mehr ändern.", sagte meine Grandma und legte mir ihre warme Hand auf die Schulter. Immer, wenn sie das macht, durchströmt mich eine Art Ruhe. Keine Ahnung, wie ich es beschreiben soll.
Wir sprachen noch eine Weile über Nicolas und den Vorfall mit Diego, als auch schon der Wecker klingelte, den ich mir gestellt hatte, damit meine leckeren Cupcakes nicht im Ofen verbrannten.
Ich fertigte noch schnell die Buttercreme für das Topping an und verzierte dann alle Cupcakes, ehe sie wunderschön auf eine Art Kuchenplatte, die 2 Stockwerke hatte, von mir hergerichtet und auf den Tisch gestellt wurden. Meine Grandma saß da und las vertieft in ihrer Zeitung.
„Hmm. Die duften aber lecker.", meinte sie und schnappte sich sofort einen.
Als die Haustür ins Schloss viel, schreckte ich hoch und ließ den letzten Cupcake fallen. Ruckartig drehte ich mich um, um feststellen zu müssen, dass Hayley nach Hause gekommen ist. Aber nicht allein, hinter ihr steht Liam und grinst mich jetzt mit einem süffisanten Lächeln an.
,,Du hast nicht zufällig wieder Cupcakes gemacht oder?", fragte sie.
,,Wo nach sieht es denn aus?", stellte ich die Gegenfrage und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an.
,,Ähm... weiß nicht.", antwortete sie.
,,Und außerdem ist das alles, was dir einfällt, außer zu fragen, ob ich Cupcakes gemacht habe. Da rauscht die dumme Kuh einfach ab, ohne ein Wort zu sagen. Eine SMS oder so hätte auch gereicht.", herrschte ich sie an.
Ich sah Hayleys und Liams fragenden Blick, obwohl man sagen kann, dass Liam auch etwas geschockt guckt, weil er mich noch nie in meiner Muttersprache hat reden hören.
,,Lucia! Was ist mit dem Anstand, den ich dir beigebracht habe?", fragte meine Grandma und schaute von ihrer Zeitung auf.
Und jetzt war ich die, die etwas komisch drein blickte, denn meine Grandma hatte fließend ohne Fehler Englisch gesprochen. Ich wusste nicht, dass sie das konnte. Respekt.
,,Sorry...", murmelte ich.
,,Ich darf mir nicht zufällig einen Cupcake nehmen oder?", fragte meine beste Freundin und klimperte mit ihren wunderschönen braunen Augen.
,,Nein.", gab ich kalt zurück, ,,Aber Liam, du darfst dir einen nehmen."
Damit grinste ich Hayley an.
,,Pöhh."
Sie rauschte aus der Wohnung.
,,Danke für den Cupcake, Cia. Wir sehen uns.", verabschiedete sich Liam von mir und lief Hayley hinterher.
,,Bitte. Immer wieder gern.", rief ich ihm hinterher.
,,Deine Freunde sind mir sehr sympathisch.", sagte meine Grandma.
,,Na ja... ja sie sind recht speziell.", gab ich mit einem verlegenen Lächeln zurück.
,,Wann kommt denn dein Niall?", fragte sie und wie gerufen, klingelte es an der Tür.
,,Ich würde sagen jetzt.", antwortete ich und eilte schnell zur Tür, vor der Niall bereits wartete.
,,Hey.", begrüßte ich ihn.
Er sagte dazu nichts, sondern zog mich an meiner Taille zu sich, ehe er seine Lippen auf meine senkte. Der Kuss wurde inniger, aber ich löste mich von ihm.
,,Komm! Ich will dir meine Grandma vorstellen.", forderte ich ihn auf.
,,Sicher, dass du mich nicht erst den Cupcakes vorstellen willst? Hier riecht es nämlich verdächtig danach.", fragte Niall und leckte sich über die Lippen.
,,Dass es bei dir immer nur ums Essen geht.", warf ich ihm vor und boxte ihm die Seite.
,,Aber immer doch.", grinste er. Wir gingen ins Wohnzimmer, wo meine Grandma am Esstisch saß.
,,¡Hola Misses Gomez.", sagte Niall. War ja klar, dass er in Spanisch mit ihr redete, obwohl sie doch perfekt Englisch sprechen kann.
,,Ach nenn mich doch einfach Andrea.", gab sie ebenfalls auf Spanisch zurück.
,,Ich bin Niall. Schön, dich kennenzulernen.", stellte auch Niall sich vor.
,,Ich bin beeindruckt, dass du fließend spanisch sprechen kannst. Und was für ein süßer Typ sich meine Enkeltochter ausgesucht hat.", meinte sie dann.
,,Granny bitte... Du bringst mich in Verlegenheit.", warf ich ein, wurde rot und ging einen Schritt von Niall weg, doch dieser zog mich wieder sofort zu ihm.
Und trotzdem hörte sie einfach nicht auf, mich lächerlich und verlegen zu machen: ,,Du hast recht, Cia, er hat wunderschöne Augen."
,,Danke für das Kompliment.", erwiderte Niall mit einem Lächeln im Gesicht, während ich noch röter wurde als vorher.
Meine Grandma und Niall verstanden sich prima. Sie unterhielten sich die meiste Zeit über Musik, Spanien, Irland und mich, was mir natürlich gar nicht gefiel und ich bestimmt zum tausendsten Mal vor Scham errötete, während alle nebenbei meine Cupcakes in sich hineinfütterten.
,,Cia hat mich auch in Kenntnis gesetzt, dass du wie sie auch Gitarre spielst. Wie wäre es wenn du Gitarre spielst und zusammen mit Cia singst?", fragte meine Grandma ihn.
,,Granny ich weiß...", fing ich an, wurde jedoch von Niall unterbrochen:
,,Na klar können wir das."
Dann wandte er sich mir zu: ,,Cia du kannst fantastisch singen. Das wird schon klappen."
,,Na schön, wenn du meinst.", erwiderte ich und stand auf, um meine Gitarre zu holen.
Ich war mir nicht wirklich sicher, ob es funktionieren würde, wenn Niall und ich zusammen singen. Ich habe noch nie wirklich ein Duett oder so was gesungen, von dem bei Niall mal abgesehen, was es noch schwerer für mich macht. Wahrscheinlich werde ich eh aus dem Konzept kommen, weil mich Nialls Stimme in einen Bann zieht, bei dem ich mich nur noch darauf konzentrieren kann und auf nichts anderes. Ich war mir nicht mal sicher, was wir spielen sollten. Ich hoffe einfach so, dass ich mich nicht blamieren würde, obwohl das so gut wie ausgeschlossen ist, da Niall einfach nur eine unglaubliche Stimme hat und ich definitiv untergehen werde.
Ich ging also in mein Zimmer, um meine Gitarre, die auf meinem Bett lag, zu holen. Ich kehrte mit einem Lächeln im Gesicht und der Gitarre in der Hand ins Wohnzimmer zurück.
,,Hier!"
Ich reichte ihm das Instrument, welches er mit einem Lächeln entgegennahm.
,,Welches Lied spielen wir?", fragte er mich.
,,Wie wäre es mit Little Things?", stellte ich ihm die Gegenfrage und setzte mich auf das Sofa, wo ich mich in die flauschigen Kissen kuschelte.
,,Kennst du denn auch den Text?", fragte Niall mich, anscheinend schien er mit meiner Wahl zufrieden zu sein.
,,Ähm...ja ich kenn den Text sogar ziemlich gut.", antwortete ich und wurde wieder rot, obwohl es dafür eigentlich keinen wirklichen Grund gab.
Oder vielleicht doch? Es lag wahrscheinlich daran, dass ich dieses Lied, seitdem Niall es gespielt hatte, rauf und runter hörte und somit den Text schon auswendig konnte. In diesem Lied gefiel mir Nialls Part am besten und ich weiß auch nicht warum, aber wo ich es gehört hatte, wo er gesungen hat, musste ich weinen. Irgendwie hat es mich berührt, ich kann es nur nicht richtig beschreiben.
Niall erwiderte darauf nichts und nahm es einfach so auf.
,,Können wir anfangen?", fragte er.
,,Ja klar."
Niall fing an die ersten Töne zu spielen und ich schloss meine Augen. Ich liebte die Melodie und genoss sie jedes Mal auf's Neue, wenn ich das Lied hörte.
Die Worte und die Melodie kamen schon so aus meinem Mund. Ich dachte, es wäre schwer, zusammen mit Niall zu singen. Doch ich stellte fest, dass unsere Stimmen gut miteinander harmonierten. Und ich wurde wieder an einen Teil meines Lebenstraums erinnert, der wohl so schnell nicht wahr werden würden.
Nachdem wir das Lied zu Ende gesungen hatten, bildete sich ein zufriedenes Lächeln auf Grandmas Lippen.
,,Das war schön. Ihr seid ein perfektes Duo. Und eure Stimmen passen gut zusammen.", meinte sie dann.
,,Danke Granny.", erwiderte ich.
,,Ich glaube es wäre besser, wenn ich in mein Hotel fahren würde.", entgegnete sie dann und stand mühsam auf.
,,Ich bring dich zur Tür.", sagte ich.
,,Ich komm mit.", erwiderte Niall.
,,Ich wünsche mir so sehr, dass du glücklich wirst. Egal mit wem. Niall, bitte pass auf sie auf und verletz sie nicht.", verabschiedete sich meine Grandma von uns.
,,Mach ich versprochen.", gab Niall zurück.
Ich umarmte meine Grandma.
,,Wir sehen uns morgen.", sagte ich.
Am nächsten Morgen wurde ich von einem Anruf wach.
,,Hallo. Hier ist Miss Gomez."
,,Wir haben schlechte Nachrichten für Sie.", sprach ein Mann.
Ich konnte nichts sagen. Meine Lungen zogen sich zusammen, sodass ich keine Luft mehr bekam.
Endlich kommt ein neues Kapitel. Es tut mir sehr leid, dass ich es nicht geschafft habe, letzte Woche ein Kapitel zu veröffentlichen. Ich hatte es leider zeitlich nicht hinbekommen. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel und hoffe wie immer, dass es euch gefällt.
Ich liebe es, Cliffhanger einzubauen. Ich weiß, ihr hasst es, aber so halte ich euch wenigstens auf Spannung. Ich hoffe, dass ihr gespannt seid, was wohl passieren mag.
Schönen restlichen Sonntag
Chloe :)
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