13. Kapitel: Lucias Bedenken!

Niall ließ von mir ab und sah mich jetzt abwartend an. Ich setzte mich wieder auf. Mir ging das alles zwischen ihm und mir zu schnell. Und wenn ich schon wieder daran dachte, dass ich nächste Woche wieder nach Sydney musste und Niall mit der Band seine Tour begann. Wir leben zwei völlig verschiedene Leben und verlieren uns aus den Augen. Und ich möchte ihn so in Erinnerung behalten, wie ich ihn kennengelernt habe. Ich möchte, so gut es geht verhindern, dass ich so viele, starke Gefühle für ihn entwickle, weil ich weiß, dass das hier ab nächste Woche eigentlich wieder vorbei ist.

,,Ich muss dir noch etwas sagen. Du wolltest doch wissen, was mein Vater meinte.", fing ich an.

Niall hörte mir einfach nur zu und sagte nichts, wofür ich ihm echt dankbar bin. Hayley hätte schon fünfzig Mal dazwischen gequatscht.

„Mein Vater hatte hier mit seinen Geschäften großen Erfolg und wird alle weiteren Schritte von zu Hause, also von Sydney aus führen. Das heißt, dass wir nächste Woche schon wieder..."

Niall stand von der Couch auf, raufte sich die Haare und schmiss den nächstbesten Stuhl um, der in diesem Raum stand. Ich erschreckte mich, als es hinter mir zu scheppern begann. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Niall fährt nicht so leicht aus der Haut, zumindest habe ich das aus meiner Sicht festgestellt.

,,Du willst wirklich wieder zurück nach Sydney?", fragte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte, und setzte sich zu mir auf das Sofa.

,,Es geht nicht darum, was ich will, sondern es geht darum, dass ich geschäftlich hier bin und wenn mein Chef sagt, dass ich wieder zurück muss, muss ich das leider auch.", antwortete ich.

,,Das ist doch...", fluchte Niall schon wieder.

,,Beruhige dich. Es gibt da noch was, was mich schon lange beschäftigt.", sprach ich ein neues Thema an.

,,Was ist es?", wollte er wissen.

,,Ich weiß nicht, ob das hier zwischen uns wirklich etwas Festes ist. Wenn wir dann getrennte Wege gehen, habe ich Angst, dass wir uns aus den Augen verlieren. Das ist auch der Grund, warum ich versuche, nicht so viele Gefühle für dich zu entwickeln. Wenn du dann eine neue hast, hätte ich zu viele Schmerzen und möchte dich dann am liebsten vergessen, wenn du weißt, was ich meine.", erklärte ich ihm und schaute zu Boden.

,,Das ist doch total bescheuert. Du kannst mir nicht sagen, dass dir das alles hier nichts bedeutet. Und ich habe dir versprochen, dich niemals zu verletzen. Außerdem können wir uns doch immer noch sehen. Du kannst zu Konzerten kommen und wenn wir danach frei haben, kannst du länger bleiben.", erwiderte er.

,,Ja das schon. Aber wie lange soll das gehen? 2 Monate?", fragte ich.

,,Wir werden das schon irgendwie hinbekommen. Wir werden eine Lösung finden.", antwortete er und drückte mich an sich.

,,Können wir jetzt das Thema wechseln und einfach die Zeit genießen, die wir noch zusammen haben?"

,,Klar doch. Wie wäre es mit einem Film?", antwortete er.

,,Klar. Du suchst den Film aus und ich such etwas zu Knabbern.", meinte ich und sprang auf, um in Richtung Küche zu laufen. In eine Schüssel füllte ich Popkorn, in eine andere Chips und in die nächste Gummibärchen.

Dann stellte ich alles auf den Couchtisch und lief dann hoch in Nialls Ankleidezimmer, um mir wieder ein T-Shirt von ihm anzuziehen, was natürlich nach ihm roch. Ich liebte diesen Geruch, der für mich etwas undefinierbar war. Es roch einfach nach Niall. Diesmal war ich aber so schlau und habe mir eine Hose mitgenommen. Meine restlichen Sachen brachte ich in Nialls Schlafzimmer und ging dann wieder hinunter ins Wohnzimmer, wo Niall bereits auf der Couch saß.

Als er mich sah, musste er wieder schmunzeln.

,,Ich liebe es, wenn du meine Sachen trägst.", meinte er, was ich mit einem Lächeln quittierte.

Nachdem wir uns den Film angeschaut, uns mit Süßkram und anderen Leckereien vollgestopft hatten und ich fast im Film eingeschlafen wäre, weil ich so total müde war, gingen wir dann hoch in sein Schlafzimmer. Für mich war es eigentlich klar, dass ich bei ihm in seinem Bett schlafen würde, doch Niall schien davon nicht ganz überzeugt zu sein.

,,Sicher, dass du hier schlafen möchtest?", fragte er sicherheitshalber nochmal nach.

,,Ja klar.", antwortete ich nur kurz und kuschelte mich an ihn.

Er legte einen Arm um meine Schulter und zog mich zu sich, sodass ich meinen Kopf auf seine Brust legen musste.

Dann fiel mir noch ein, dass er gar nicht wusste, dass meine Grandma kommen würde. Es wäre wohl etwas unpassend, wenn er davon überhaupt nichts wüsste und dann dumm da steht. Das will ich nicht und ich möchte, dass meine Grandma einen guten Eindruck von ihm bekommt, damit sie versteht, dass er mir wichtig ist.

,,Meine Grandma kommt übers Wochenende nach London, um dich kennenzulernen.", informierte ich ihn.

,,Dann weiß also schon deine ganze Familie in Spanien, wie viel ich dir bedeute?", neckt er mich, was mich dazu brachte, die Augen zu verdrehen.

,,Nein, meine Grandma weiß immer nur, was mit mir los ist, egal ob ich es ihr am Telefon sage oder ihr einen Brief schreibe oder sie persönlich sehe.", antwortete ich und seufzte.

,,Sie bedeutet dir viel, deine Grandma, oder?", fragte er mich.

,,Ja das tut sie. Ohne sie könnte ich einfach nicht leben. Sie hat alles für mich getan.", gab ich zurück.

,,Klingt nach einer Frau mit viel Herz.", schloss er daraus.

,,Oh ja... aber sie kann auch sehr temperamentvoll und stur sein.", erwiderte ich.

,,Also so wie du?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Für diese Frage bekam er einen Schlag an den Kopf. Aber ich wusste, dass er Recht hatte.

,,Du sagst mir doch dann bestimmt, wann wir uns mit deiner Grandma treffen.", behauptete er.

,,Nö. Ich finde Überraschungsbesuche schöner. Da kannst du dich nicht drauf vorbereiten und bist du selbst.", entgegnete ich mit einem Lächeln im Gesicht.

Als ich zu Niall hoch sah, bemerkte ich sein nachdenkliches Gesicht. Hätte ich es doch bloß nicht erwähnt, dass meine Grandma kommt. Jetzt macht er sich zu viele Gedanken darüber.

,,Schlaf jetzt. Sie wird dich mögen, allein schon nur, weil ich dich mag.", forderte ich ihn auf und versuchte ihn damit, zu beruhigen. Ich schlief in kürzester Zeit ein.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Ich traf mich öfter mit Louis und stellte fest, dass man mit ihm echt jeden Mist machen konnte. Natürlich trafen Hayley und ich uns auch mit dem Rest der Band. Und Liam schien es, Hayley besonders angetan zu haben, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Trotzdem sah jeder, dass sie Hals über Kopf in ihn verliebt ist, weswegen schon heiß in den Medien über die beiden spekuliert wurde. Wir nicht anders zu erwarten, nahm meine beste Freundin auch diesen ganzen Quatsch noch ernst. Natürlich zeigte sie mir auch immer die ganzen Artikel über Niall und mich oder Louis und mich, aber es interessierte mich eher weniger.

Jeden Tag habe ich bei Niall übernachtet, mein Dad fand das zwar nicht so toll, aber auch das war mir relativ egal. Die Band hatte noch Interviews und Pressekonferenzen zu geben. Und wie alle mir berichteten, ging Diego ihnen ziemlich auf die Nerven, was ich nur gut verstehen konnte, schließlich durfte ich das ganze 3 Jahre aushalten. Wir besprachen auch schon den Plan, wann wir zu welchem Konzert kommen würden. Natürlich war das in Sydney Pflicht. Und da Niall wusste, wie lang ich nicht mehr in Spanien war, schlug er auch vor, mich dorthin 2 Wochen einzuladen. Liam bestand darauf, dass Hayley auch mitkommen würde, was diese total begeisterte. Im Groben und Ganzen wurden die Tage sehr lustig. Danielle schlug vor, dass wir Mädels eine gemeinsame Tour durch London machen und nebenbei noch shoppen gehen, wofür meine Freundin natürlich Feuer und Flamme war.

Heute ist Freitag und ich sinke gerade in den gemütlichen Sessel im Wohnzimmer. Wir sind eben erst von der Shoppingtour mit Danielle zurückgekommen. Ich hatte mir ein Andenken von London gekauft, während Hayley zehn Tüten, die mindestens eine Tonne schwer waren, mit nach Hause schleppte. Ich frage mich echt, wo sie die ganzen Klamotten lagert. Nachher kommt es noch so weit, dass sie meinen Kleiderschrank mitbenutzt, obwohl sie schon den größten Teil des begehbaren Kleiderschrankes einnimmt.

Mir jedenfalls platzen die Füße vor Schmerzen gleich, auch wenn ich bequeme Schuhe anhatte. Aber wer schafft es auch, 5 Stunden durch London zu laufen und keine Fußschmerzen zu haben?

Meine Grandma rief mich vorhin an, dass ihr Flug Verspätung hat, weswegen ich mich noch länger ausruhen kann. Aber die 30 Minuten gingen ziemlich schnell vorbei. So schlüpfte ich jetzt in meine VANS Schuhe und lief hinunter in die Tiefgarage, wo das Auto parkte. Da ich noch etwas Zeit hatte, holte ich mir noch schnell eine Cappuccino und musste mich dann durch den dichten Verkehr Londons schlagen.

Nachdem ich am Flughafen angekommen war, wartete ich mit meinem Cappuccino in der Hand auf meine Grandma. Elegant wie immer, kam sie auf mich zu, in der einen Hand ihren Koffer, in der anderen ihre Tasche.

„Cia...Du bist ja so erwachsen und selbstbewusst geworden. Frisch und jung siehst du aus.", begrüßte sie mich.

,,War das gerade etwa eine Beleidigung?", fragte ich sie und sah sie prüfend von der Seite an.

,,Eigentlich nicht."

,,Na dann ist ja gut.", murmelte ich und umarmte sie heftig.

Ich will sie nie wieder loslassen. Ich brauche sie so sehr. Sie ist wie eine Droge für mich. Ohne sie kann ich einfach nicht mehr leben. Ich bin so froh, sei wieder in meine Arme zu schließen.

Endlich! Ich dachte wirklich, dass ich es nicht mehr schaffe, diese Woche das Kapitel zu schreiben, weil ich die nächsten Tage viel vorhabe. Ich hoffe dennoch, dass es euch gefällt.

Sind Lucias Bedenken berechtigt, wenn Niall und sie verschiedene Wege gehn? Was könnte Lucias Grandma von Niall halten, wie könnte das Zusammentreffen ablaufen?

Schöne restliche Woche

Chloe :)

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