Goodbye my love

Achtung: Dies ist die erste Fortsetzung der Geschichte "Meine Zeit mit der Kelly Family". Bitte zuerst die Hauptgeschichte lesen :-) danke

----

Am nächsten Morgen  trifft mich die Erinnerung an den gestrigen Abend mit voller Wucht. Ich  stelle mich unter die Dusche und Tränen laufen mir die Wangen hinunter.  Ich fühle mich so mies. Nicht wegen der Sache an sich, sondern wegen  Paddy. Ich liebe Paddy über alles und ich kann mir nicht erklären was da  gestern passiert ist. Haben meine Hormone verrückt gespielt? War  Vollmond? Waren Drogen auf der Pizza? Letzteres ja wohl eher kaum.  Nachdem ich mich zum dritten Mal gewaschen habe, ziehe ich mir neue  Kleidung an. Das Pyjama schmeisse ich in den Abfall. Ich werde nie  wieder >>Mission Impossible<< schauen können. Am besten tue  ich einfach so als wäre das gestern nicht passiert - als wäre es nur ein  Traum gewesen. Ich mache mich auf den Weg in die Küche um zu  frühstücken.

Jimmy sitzt am Tisch und  isst gerade ein Brötchen. „Morgen Jimmy" sage ich und nehme mir eine  Tasse Kaffee. „Morgen" antwortet er und isst weiter. „Haben wir heute  viel zu tun?" Mir fällt keine bessere Frage ein. „Jap wir müssen die  Daten für die Tour durch Deutschland im November und Dezember  bestätigen." Ich schnappe mir einen Apfel. „Ok dann geh ich mal nach  oben." „Wir arbeiten heute hier" sagt er uns isst weiter. Er würdigt  mich keines Blickes. „Dann hole ich eben meine Unterlagen." Als ich  zurück im Zimmer bin, setze ich mich erstmal aufs Bett und nehme einen  Biss von meinem Apfel. Jimmy hat mich weder angeschaut, noch irgendeine  Bemerkung gemacht. Tun wir so als wäre nichts passiert? Vielleicht  besser so. Ich schnappe mir meine Unterlagen und gehe wieder nach unten.  Ich setze mich visavis von Jimmy an den Tisch. „Womit soll ich  anfangen?" frage ich und beisse wieder in den Apfel. Er überlegt.  „Stuttgart, Oberhausen und Berlin." Ich suche die entsprechenden  Unterlagen heraus. „Ich bin oben wenn was ist" sagt er und steht auf.  „Jimmy, was soll das? Du sagst wir arbeiten hier und jetzt gehst du doch  nach oben?" Er schaut mich mit einem sehnsüchtigen Blick an. „Ich kann  das hier gerade nicht, sorry" antwortet er und geht nach oben. Ich sitze  in der Küche und fühle mich so schrecklich allein. Zum ersten Mal in  meinem Leben weiss ich nicht was richtig und was falsch ist. Soll ich es  Paddy sagen oder verschweigen? Kann ich mich Kira anvertrauen? Ich  stehe auf und gehe nach draussen in den Garten. Ich setze mich auf eine  Bank bei einem kleinen Weiher und fange an zu weinen. Ich fühle mich so  machtlos.

Als mir nach einer  Stunde langsam die Tränen ausgehen, gehe ich wieder hinein und fixe die  Termine in Stuttgart, Oberhausen und Berlin. Ebenfalls bestätige ich die  Konzerte in Augsburg, Kassel und Frankfurt. Ich liste die Daten auf und  bringe sie nach oben zu Jimmy. „Hier die Termine. Alle bestätigt." Ich  lege ihm den Zettel hin und gehe aus dem Zimmer. Und schon wieder laufen  mir die Tränen. Ich habe nicht nur meinen Freund betrogen, sondern auch  noch meinen besten Freund verloren. Ich wusste gar nicht wie viele  Tränen ein Mensch vergiessen kann. Jetzt weiss ich, dass es eine ganze  Menge sind. Ich setze mich neben Jimmys Zimmertüre auf den Boden und  lehne mich an die Wand. Mit meinen Armen umschlinge ich meine Beine. So  sitze ich dort und weine vor mich hin. Was zum Teufel tue ich eigentlich  hier? Paddy kommt in ein paar Stunden zurück und ich weiss nicht was  ich tun soll. Hier bleiben? Abreisen? Schweigen?

„Sam?" Kira kommt um die  Ecke und sieht mich vor Jimmy's Zimmer auf dem Boden sitzen und weinen.  Sie läuft auf mich zu und kniet sich zu mir hin. „Ist alles in Ordnung?  Ist etwas passiert?" Ich schlinge meine Arme um sie und weine mich bei  ihr aus. Jimmy steht in der Türe und bekommt die ganze Szene mit. Er  schliesst die Türe und läuft an uns vorbei nach unten. Bevor er um die  Ecke biegt haut er mit seiner Hand eine Vase von einem kleinen Tisch,  der im Flur steht. Kira erschrickt. „Was ist los? Hattet ihr Streit? Hat  er dir weh getan? Rede mit mir Sam!" Sie steht auf und zieht mich an  meinen Händen hoch. Sie legt den Arm um meine Schulter und wir laufen zu  meinem Zimmer. „Sam ich mach mir wirklich Sorgen. Jetzt sprich  endlich!" Wir setzen uns auf die Couch. Kira schaut mich mit besorgter  Mine an. Ich kann ihr kaum in Augen blicken.

„Ich habe was  schreckliches getan. Ich bin der schlimmste Mensch auf diesem ganzen  Planeten" schluchze ich. Kira nimmt meine Hände. „Sam, was auch immer es  ist. So schrecklich kann es nicht sein. Erzähl mir was passiert ist."  Ich schaue ihr in die Augen. „Ich hatte Sex mit Jimmy!" Kira sagt keinen  Ton. Sie schaut mich nur mit grossen Augen an. „Siehst du, ich sag doch  dass ich der schlimmste Mensch auf diesem Planeten bin." „Warum hast du  das getan?" fragt Kira. „Ich weiss es doch auch nicht. Es ist einfach  passiert. Wir haben einen Film geschaut und dann lagen wir da und  >bäm<..." Kira schluckt und steht auf. „Und jetzt? Liebst du ihn?"  Ich schaue sie erschrocken an. „Nein, sicher nicht. Es war ein Fehler!  Ich liebe Paddy! Verdammt ich hasse mich dafür..." „Und was sagt Jimmy?"  möchte sie nun wissen. „Er spricht nicht mit mir." Kira dreht sich um  und geht aus dem Zimmer. Ich sitze alleine da. Habe ich Kira jetzt auch  verloren?

Von draussen höre ich  Kira's Stimme. Als ich aus dem Fenster schaue, sehe ich, wie sie Jimmy  anschreit. Ich laufe nach unten. „...du mieses Schwein! Wie kannst du  ihr das antun? Du hast sie ausgenutzt! Was zum Teufel hast du dir dabei  gedacht?..." Kira ist ausser sich und Jimmy hat keine Chance etwas zu  sagen. Ich laufe zu Kira und stelle mich vor sie. Jimmy steht hinter  mir. „Kira hör auf. Das ist nicht fair. Er hat mich nicht ausgenutzt. Es  ist genau so mein Fehler! Lass ihn in Ruhe okay?" Sie schaut mich böse  an und stapft zurück ins Haus. Ich drehe mich zu Jimmy um, der sich  gerade an die Hauswand lehnt. „Es tut mir leid" sage ich. Er schaut mich  an, mit seine Händen in den Hosentaschen. „Ich dachte wir schweigen."  „Ich konnte nicht. Ich kann nicht, Jimmy." Ich laufe auf ihn zu und  stelle mich vor ihn. „Hör zu, das was gestern passiert ist war falsch,  das wissen wir beide." Er nickt und schaut auf den Boden. „Aber ich  bereue es nicht." Nun schaut er mir wieder ins Gesicht. „Was soll das  heissen?" Ich nehme seine Hand. „Jimmy du bist mein bester Freund. Ich  fühle mich zu dir hingezogen aber ich liebe dich nicht. Die Sache  gestern war dumm, aber dennoch mag ich dich sehr. Es war.... schön mit  dir. Trotzdem ist es keine Entschuldigung. Ich liebe Paddy und ich habe  wohl das schlimmste gemacht, was man als Freundin tun kann." Er zieht  seine Hand weg. „Auf deinen besten Freund wirst du in Zukunft verzichten  müssen. Ich habe mich vorher an einer Filmhochschule angemeldet. Wenn  ich Glück habe kann ich nächsten Monat einsteigen. Dann bin ich weg."  Ich bin sprachlos. „So ist es besser" sagt er und geht an mir vorbei in  Richtung Weiher.

Da ich nicht weiss, was  ich machen soll, renne ich einfach los. Ich laufe in Richtung Park. Da  Schloss Gymnich einen grossen Park hat, laufe ich so lange bis ich kaum  noch Luft bekomme. Ich fange an zu schreien. Ich schreie so laut ich  kann. Es tut gut, sich alles von der Seele zu schreien. Ich schreie so  lange bis ich unter Tränen zusammenbreche. Nun liege ich alleine auf  einer Wiese und fühle nichts. Ich fühle rein gar nichts. Tränen habe ich  keine mehr. Ich liege einfach nur da und warte, dass ich aufwache und  das alles nur ein Traum war. „Sam? Sam!" Paddy läuft auf mich zu. Ich  bewege mich nicht. Er kniet sich neben mich und schüttelt mich. „Sam!"  Ich schaue ihm in die Augen. Seine Augen sind angsterfüllt. Er nimmt  mich in den Arm. „Sam was zum Teufel machst du hier? Was ist passiert?"  Ich kriege keinen Ton heraus. Er hilft mir aufzustehen und stützt mich.  „Bist du gestürzt? Sag endlich was passiert ist!" „Ich kann nicht" ist  das einzige was ich heraus bringe. Paddy bringt mich zurück in unser  Zimmer und ich setze mich aufs Bett. Kira kommt ins Zimmer. „Oh Gott sei  dank du hast sie gefunden!" Sie kommt auf mich zu und nimmt mich in den  Arm. „Sag's ihm nicht" flüstert sie mir ins Ohr. „Jimmy meinte er habe  dich schreien gehört, wusste aber nicht wohin du gegangen bist" erklärt  sie mir. Ich nicke nur und zucke mit den Schultern. Paddy dreht mich zu  sich. „Sam, verdammt erzähl mir endlich was los ist? Du machst mir  Angst!" „Ich..." beginne ich meinen Satz. „Nicht Sam" höre ich Kira  sagen. Ich schaue zu ihr. „Ich kanns nicht Kira. Ich kanns nicht...."  Ich drehe mich wieder zu Paddy. Er steht auf und blickt von mir zu Kira  und wieder zurück. „Als ich gestern gegangen bin war noch alles gut. Ich  komme zurück und du liegst halb bewusstlos irgendwo im Park." Er schaut  zu Kira. „Was soll sie mir nicht sagen?" Er schaut wieder zu mir. „Setz  dich bitte wieder" sage ich und warte bis er es tut. Ich schaue Kira  an. „Kira lass uns bitte alleine." Kira geht aus der Tür und schliesst  sie hinter sich. Ich hole tief Luft.

„Paddy ich hab etwas  getan. Etwas  was ich mir nie verzeihen werde." Ich schaue ihm ins  Gesicht. „Ich... habe...." Paddy nimmt meine Hand. „Sag schon, so  schlimm wird's schon nicht sein." Ihm direkt in die Augen zu sehen und  zu wissen, dass ich ihm mit meinem nächsten Satz das Herz breche  zerreisst mich Innerlich. „Sam, komm schon!" Langsam wird er wütend. Ich  schaue ihm in die Augen. Tränen laufen mir über meine Wangen. „Ich habe  mit Jimmy geschlafen. Es tut mir so leid!" Paddy schaut mich mit einem  Blick an, den ich nie vergessen werde. Voller Entsetzen, Verachtung und  Schmerz. Er holt tief Luft, steht auf und geht aus dem Zimmer. „Paddy  bitte bleib hier" rufe ich ihm nach, doch er bleibt nicht stehen. Ich  sitze auf dem Bett und weiss, dass meine Zeit hier vorbei ist. Das wird  er mir nie verzeihen, genauso wenig wie ich es mir je verzeihen werde.  Es ihm zu sagen, war nur fair. Ich stehe auf, packe ein paar Klamotten  in eine Tasche. Schnappe mir meine Jacke und gehe nach unten. Kira und  Angelo sitzen im Wohnzimmer. Kira weint. „Kira, kannst du meine Sachen  zu meiner Mutter schicken lassen? Danke! Ich hab euch lieb." Ich drehe  mich um und gehe aus der Türe. Jimmy lehnt in der Küchentür. Ich nicke  ihm zu und gehe zur Türe hinaus. „Sam! Hey warte" höre ich Angelo rufen.  Ich gehe weiter in Richtung Tor. Kira rennt mir nach. Als sie mich  eingeholt hat, hält sie mich am Arm fest. „Sam das kannst du nicht tun.  Du kannst nicht einfach abhauen." „Hier zu bleiben wäre falsch. Ich  werde gehen. Das ist das Beste für alle. Ich hoffe wir sehen uns  wieder!" Sie umarmt mich. „Das werden wir!" „Pass mir auf Paddy auf ok?  Sag ihm dass ich ihn liebe und dass es mir das Herz gebrochen, ihn so zu  sehen. Wenn ich könnte würde ich es rückgängig machen, aber das kann  ich leider nicht. Ich hoffe er kann mir irgendwann verzeihen." „Ich  werde es ausrichten." Sie gibt mir einen Kuss auf die Wange und läuft  zurück zum Schloss. Als ich ich mich nochmals umschaue, sehe ich Jimmy  auf den Treppenstufen vor dem Eingang sitzen. Seine Gesicht in seinen  Händen vergraben. Als ich nach oben blicke sehe ich Paddy am Fenster  stehen. „Ich liebe dich" sage ich laut, doch er kann mich nicht hören.  Er zieht den Vorhang zu und ist weg. Ich drehe mich um und laufe zum  Tor. Ich laufe einfach an den Fans vorbei ohne sie zu beachten. Einige  rufen meinen Namen, doch ich ignoriere sie. Ich steige in den Bus und  fahre zum Bahnhof.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top